Matt Haig - Ich und der Weihnachtsmann / Father Christmas and me

  • Kurzmeinung

    Kapo
    Genauso wunderbar und lustig wie die beiden Vorgänger. Einfach toll!
  • Kurzmeinung

    Aleshanee
    Viel Abenteuer, aber auch virl fürs Herz <3
  • Wunderschöner Abschluss der Weihnachtstrilogie: viel Abenteuer, aber auch viel Herz <3


    Weihnachten in höchster Gefahr


    Aus ist es mit der Ruhe in Wichtelgrund – eine finstere Intrige wird geschmiedet, und zwar vom hinterlistigen Osterhasen. Das Wichtelreich soll untergebuttert und Weihnachten zu einem zweitrangigen Fest zurückgestuft werden! Das können Amelia, das ehemalige Kaminkehrermädchen, und Nikolas alias der Weihnachtsmann nicht zulassen. Sie kämpfen mit allen Mitteln der Fantasie darum, Wichtelgrund und Weihnachten zu erhalten.


    Abschluss der dreiteiligen Weihnachtsreihe


    Meine Meinung

    Das Gute im Herzen anderer zu sehen ist nicht immer einfach: Gerüchte und Lügen verbreiten sich schnell, gerade wenn man sich die Gesellschaft von früher und auch leider immer noch in der heutigen Zeit anschaut: "Die anderen" haben immer mit Vorurteilen zu kämpfen.

    Diesem Thema nimmt sich Matt Haig hier in seiner bezaubernden Weihnachtsgeschichte kindgerecht an. Auch wenn der Klappentext etwas falsche Erwartungen schürt, denn auch wenn die Osterhasen tatsächlich etwas planen, kommen sie erst recht spät in Spiel.


    Erzählen lässt der Autor die Geschichte von der 12jährigen Amelia, die vor einem Jahr vom Weihnachtsmann aus einem schrecklichen Kinderheim in London befreit wurde. Seither lebt sie mit ihm und der Menschenfrau Mary in Wichtelheim. Einem verzauberten Dorf weit, sehr weit im Hohen Norden, in dem die Wichtel und vielerlei merkwürdige Gesellen hausen.

    Amelia aber hat es nicht leicht, denn die Wichtel haben ihre eigenen Regeln und ihre Art zu leben ist nicht für Menschen gemacht. Ihr fällt es sehr schwer, sich anzupassen und fühlt sich oft alleine - denn obwohl natürlich auch der Weihnachtsmann und Mary Menschen sind, haben sie den ganz besonderen Wichtelzauber in sich und gehören somit auch irgendwie in diese magische Welt.

    Amelia versucht wirklich alles, um sich bei den Wichteln einzuleben und eine Aufgabe zu finden, mit der sie sich und den Wichteln etwas gutes tun kann; aber jeder Fehlschlag macht sie mutloser und die Hoffnung schwindet. Gerade die Hoffnung aber steht in den Weihnachtsgeschichten von Matt Haig an erster Stelle, denn nur wer diese nicht aufgibt und an Wunder glaubt, wird auch welche erleben!


    Die Geschichte hat durchweg ein hohes Tempo und es passieren unentwegt kleine Abenteuer, während man mit Amelie mitfiebert - für Kinder eine große Abwechslung mit vielen Spannungsmomenten, aber auch für Erwachsene eine tolle Geschichte, um wieder an den Sinn von Weihnachten erinnert zu werden.


    "... das Leben ist so zart und zerbrechlich wie ein Ei, aber wir sollten es trotzdem genießen - wie Schokolade." S. 227


    Es stecken auch wieder eine Menge an Botschaften zwischen den Zeilen, die perfekt in die Geschichte integriert sind und Kindern anschaulich näher gebracht werden. Nicht nur, dass man "Fremde" nicht vorverurteilen sollte, sondern auch, dass zwar Lügen manchmal leichter sind, die Wahrheit jedoch meist einfacher zu verkraften ist, auch wenns einem schwer fällt im ersten Moment. Und vor allem, weil man sich danach auf jeden Fall wohler fühlt.


    "Wer mag schon die Wahrheit? Niemand, da hat du´s. [...] Den Lügenelf mag jeder. Er sagt den Leuten immer, was sie hören wollen." S. 99


    Auch das geradestehen für etwas, dass man verbockt hat, das schlechte Gewissen, das einen antreibt, es wieder gut zu machen, weil man tief im Inneren ganz genau weiß, dass man etwas falsch gemacht hat. Gleichzeitig aber dass es jedem zusteht auch Fehler zu machen, denn nur daraus kann man lernen.


    Zum Schluss hin gibt es noch gefährliche Überraschungen, die Amelia viel Mut kosten und einige dramatische Momente - aber es wäre ja kein Weihnachten, wenn nicht das Gute über das Böse siegt :) Das Ende war sehr berührend und zeigt, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf und jeder Einzelne mit einem Lächeln für einen Moment etwas Gutes schenken kann.


    "Wenn man bereit ist, das Gute im Herzen zu sehen, dann strahlt es zurück." S. 267


    Übrigens ist es wieder wunderschön illustriert in schwarz-weiß mit vielen kleinen und auch großen Bildern und der Schriftzug glitzert geheimnisvoll wie Silberstaub.


    Fazit: 5 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer