Val McDermid - Rachgier / Insidious Intent

  • Kurzmeinung

    Marie
    nein, sie hat den Mut nicht (s. Kommentar), daher Punktabzug
  • Kurzmeinung

    hennie
    Ende der Reihe oder doch nicht?
  • Val McDermid - Rachgier


    Klappentext:

    Fall Nr. 10 für Val McDermids berühmtes Ermittler-Duo: Detective Chief Inspector Carol Jordan und Profiler Tony Hill jagen den "Wedding Killer"
    Eine verkohlte Leiche in einem ausgebrannten Auto – das ist alles, was von der unauffälligen Büroangestellten Kathryn McCormick übrig ist. Erst vor kurzem hatte sie auf einer Hochzeit einen attraktiven Mann kennengelernt und auf neues Glück nach einer herben Enttäuschung gehofft. DCI Carol Jordan und Profiler Tony Hill versuchen den Mann ausfindig zu machen, müssen aber feststellen, dass keiner der anderen Hochzeitsgäste ihn kannte. Eine weitere Frauenleiche bestätigt Carols furchtbaren Verdacht: Ein ebenso raffinierter wie perfider Serienkiller macht sich die Einsamkeit seiner Opfer zunutze.

    Meine Rezension:


    IST BAND 10 DER LETZTE DER REIHE MIT CAROL UND TOM?

    „Rachgier“ ist schon der zehnte Band von Val McDermid um die Ermittler Carol Jordan und Tony Hill. Für mich war es der erste Band aus der Reihe.

    Ich fand es gut, dass man zunächst so nach und nach die einzelnen Sonderermittler vom neugegründeten, regionalen Team ReMIT (Regional Major Incident Team) vorgestellt bekam. So viele Namen! Da gab es bei jedem Einzelnen so einige Besonderheiten. Jeder hat so seine Geschichte. Chefin ist Carol Jordan, die ein schweres Alkoholproblem hat. Ihr wurde auf nicht gerade legale, faire Weise der Weg zum neuen Posten geebnet. Diese Tatsache macht ihr im weiteren Verlauf große Probleme und das Unbehagen ist ihr ständiger Begleiter.

    Gleich der erste Fall wird zu einer echten Herausforderung für die bunt gewürfelte Truppe. Opfer wurde eine Frau, die ein tadelloses Leben führte und auf grausame Weise umgebracht wurde. Ihr Mörder ist ein Bilderbuch-Psychopath. Der Leser befindet sich zunächst im Vorteil, da er über den Täter und seine Beweggründe zu töten, Informationen erhält. Diese gehen aber nicht so weit, dass man erfährt, wer der Mann ist. Das bleibt lange ein Geheimnis.

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der letzte Teil ist zugleich der längste und der intensivste.

    In dem Thriller wird recht ausgewogen über den Kriminalfall und über das Privatleben der Figuren berichtet. Ich fand es gut, dass es auch „menschelt“.Die Beziehung zwischen Tony und Carol kann ich nur aufgrund dieses Bandes beurteilen. Ich finde, dass Tony mit ihr sehr rücksichtsvoll und vorsichtig umgeht, seine berufliche Erfahrung als Profiler, als Psychologe miteinbringt. Er behandelt sie wie ein rohes Ei. Das ist meine Empfindung. Beide scheinen sich ihrer besonderen Nähe füreinander durchaus bewußt zu sein. Sie lieben sich sehr.

    Das dramatische Ende dieses Buches schockte mich. Damit konnte man überhaupt nicht rechnen. Was für ein Schluß! Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Band, wie Val McDermid diesen „gordischen Knoten“ auflösen will. Sie läßt sich da meiner Meinung nach einige Optionen offen. Oder hat sie sich in eine Sackgasse manövriert? Wird sie die Reihe weiterführen oder war das jetzt das Ende? Da fehlen mir nun vielleicht die Vorkenntnisse? Jedenfalls ließ sich dieser Thriller für sich gut lesen.

    Val McDermid verfügt über einen angenehmen, eindrucksvollen Schreibstil, der ohne Ausschmückung der Gewaltszenen auskommt.


    Ich bin jedenfalls mit „Rachgier“ gut unterhalten worden und freue mich auf die nächste Folge bzw. auf das nächste neue Buch der Autorin. Meine Bewertung: fünf von fünf Sternen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Val McDermid - Rachgier“ zu „Val McDermid - Rachgier / Insidious Intent“ geändert.
  • Hat sie es geschafft - hat McDermid mit diesem Band ihrer Reihe das Ende verpasst? :|:thumleft:

    Haben sie es geschafft - Carol + Tony = Liebe? :love::love::love:


    Falls es tatsächlich so ist, dass dieser 10. Band die Reihe beendet, bekäme die Autorin ein Extra-Sternchen für Mut von mir. Denn irgendwann hat sich ein Konzept, eine Konstellation tot gelaufen, und die wenigsten Autoren bemerken es (Martha Grimes mit Jury, Donna Leon mit Brunetti, Cornwell mit Scarpetta, ...), und nur wenige schreiben ein Ende, mit dem man als Leser leben kann (Mankell mit Wallander als gutes Beispiel).


    Der Fall bietet einem Leser, der die Reihe kennt, nichts Neues. Wie immer ist ein Serienmörder am Werk. Wie immer ist die Spurenlage bescheiden. Wie immer ist das Motiv des Täters hanebüchen. Wie immer glänzen Stacey, das Hacker-Genie, Paula, die Verhörspezialistin, Psycho-Tony und perfekte-aber-durch-Selbstzweifel-gequälte Carol im neuen Dream-Team.

    In jedem Band hat man es mit dem gerissensten Serienmörder ever zu tun. Hier auch.


    Aber diesmal geht die Sache anders aus ... und ich verstehe Mrs McDermid, die im Nachwort darum bittet, in Rezensionen absolut nichts über das Ende zu sagen.


    ACHTUNG: Wer sich die Spannung auf das Ende erhalten will, sollte die Amazon-Rezensionen meiden. (Ob es einigen Rezensenten ein Vergnügen war, die Bitte der Autorin so auffällig zu ignorieren? :evil::evil::evil:)

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Rachgier ist mein erstes Buch um die Ermittler Carol Jordan und Tony Hill. Da es bereits deren zehnter Fall ist, bin ich gar nicht mit der Erwartung an das Buch gegangen, gleich alle Beziehungen zu verstehen. Immer wieder wird auf eine dramatische Vorgeschichte angespielt, sie ist wohl auch Grund für die angeknackste Psyche der Beiden.


    Überraschend war für mich, dass man sehr früh erfährt wer der Mörder ist und warum er seine Taten begeht. Das nimmt dem Ganzen ein wenig die Überraschung, dennoch war das Buch stellenweise sehr spannend. Dann gab es allerdings auch wieder diese Stellen, wo die Story gemächlich vor sich hinplätschert und ins Privatleben der Ermittler abdriftet. Bis zu diesem Punkt hätte ich dem Buch noch 4 Sterne gegeben.


    Dann kam allerdings das Ende, das für mich weder logisch noch nachvollziehbar ist. Man merkt, dass die Autorin ihre Leser schockieren und überraschen will. Dass eine Person mit so vielen Berufsjahren ihre Werte über Bord wirft weil sie Druck von oben hat, aber nicht ans Ziel kommt ist für mich leider absolut unrealistisch. Ich will nicht spoilern, daher muss ich leider so vage bleiben. Mich haben diese Logiklücken so geärgert, dass ich in meiner Bewertung nochmal 2 Sterne abziehe.

    "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." (Oscar Wilde)