Oooh so schlimm?
Ja, finde ich schon. Ich bin nicht rührselig ("weibisch", würde Lord Elgin sagen), aber ich habe schlecht geschlafen, Thomes Bilder sind unglaublich eindringlich.
Wir sind uns ja einig: die Menschen, die Thome uns vorführt, sprechen uns an über die zeitliche Distanz hinweg und rücken uns dadurch in ihrem Mensch-Sein sehr nah. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Man kann z. B. über die Verstopfung des gelehrten Generals oder die sexuelle Verzückung des Lords zwar kichern, aber sie werden dadurch von ihrer historischen Bedeutung heruntergebrochen aufs Menschliche.
Und ich denke, dass mir darum das Buch so zusetzt. Es sind alles Menschen wie Du und ich, die sich das antun und die das erleiden müssen.
In Kapitel 12 taucht noch eine interessante Gestalt auf: Eliazar Robards, ein militanter Gegner der Sklaverei. Wusstest Du, dass Kanton ein Umschlagplatz für den Sklavenhandel war? Ich nicht. Robards hat Kontakte zu den Rebellen - und da mir die Lust am Spekulieren noch nicht ganz vergangen ist, vermute ich, dass Neukamp und Robards aufeinandertreffen. Und auch Potters Geschichte gehört da hinein.
Und weil Geschichte mit Moral nichts zu tun hat (das sagte schon Friedrich der Große), werden die drei wohl überleben. Mit nur einem Auge und nur einer Hand … Mal sehen, wie Robards aus der Sache rauskommt.
auch wenn mir manche Dinge etwas zu episodenhaft erzählt sind.
Das sehe ich auch so, allerdings nicht als Manko. Ich habe eher den Eindruck, dass hier ein großer Bilderbogen aufgespannt wird und wir schlaglichtartig dem Gang der Ereignisse folgen. Und auf diesem Bilderbogen tummelt sich eine Vielzahl von historischen und einigen fiktiven Figuren.
Wollen wir das Lesepensum beibehalten? D. h. die kommende Woche stehen Kapitel 14 - 18 an? Oder schneller vorangehen?
Ich richte mich nach Dir.