Juli Zeh - Spieltrieb

  • In dem Buch von Juli Zeh, dass ich jetzt bis zur Hälfte gelesen habe, geht es darum, dass zwei überdurchschnittlich intelligente Jugendliche sich (Macht-) Spiele ausdenken, mit denen sie andere Menschen so weit manipulieren, dass die Zerstörung deren Existenz und womöglich auch der eigenen billigend in Kauf genommen wird.


    Die Kerngeschichte finde ich spannend. Der Aufbau ist speziell. „Spieltrieb“ gehört zu den Büchern, in denen der Autor durch seine Protagonisten dermaßen viel Schlaues von sich gibt, dass man sich irgendwann fragt „Soll ich die Intelligenz von Juli Zeh jetzt bewundern oder veräppelt sie mich einfach nur?“.

    Ada und Alev, die beiden Schüler, philosophieren, ebenso wie ihre Lehrer Smutek und Höfi, quasi ohne Unterbrechung. Da wird nicht einfach mal ein Gedanke oder eine Äußerung unkommentiert vorbei ziehen gelassen. Alles wird widerlegt, zerlegt, analysiert. Ist das anstrengend :-s.

    Im Rezi - Thread hat ein leider nicht mehr aktiver User erklärt, dass dies alles bekannte philosophische Theorien sind, die da durchgenudelt werden. Überwiegend Nietzsche.


    Wieder zur Geschichte: Ada und Alev bezeichnen sich selbst als Nihilisten, das heißt, sie glauben an nichts. Keine Werte, keine Seele, keine Konsequenzen, nada, niente.

    Das steigerte sich gestern Abend in einem Kapitel derart, dass ich mich hinterher selbst total nihilistisch fühlte. Gruselig:-? !

    Einerseits spricht es ja für das Buch (ein gewisser Sog besteht), andererseits kann man sich das nicht ohne Pause antun.

    Gottseidank scheint momentan draußen die Sonne...

  • Soll ich die Intelligenz von Juli Zeh jetzt bewundern oder veräppelt sie mich einfach nur?

    ich hatte irgendwann nur noch das Bild im Kopf, wie die Autorin vor Dutzenden von Synonymwörterbüchern und ähnlichem sitzt und sucht und krampfhaft versucht, das Ganze noch verquaster zu schreiben :roll: nein, mit diesem Machwerk bin ich überhaupt nicht warm geworden und fand es mehr als anstrengend. [-(

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Soll ich die Intelligenz von Juli Zeh jetzt bewundern oder veräppelt sie mich einfach nur?

    ich hatte irgendwann nur noch das Bild im Kopf, wie die Autorin vor Dutzenden von Synonymwörterbüchern und ähnlichem sitzt und sucht und krampfhaft versucht, das Ganze noch verquaster zu schreiben :roll: nein, mit diesem Machwerk bin ich überhaupt nicht warm geworden und fand es mehr als anstrengend. [-(

    Ja, ich habe gesehen, dass Du zwei Sterne vergeben hast. Ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht.

    Ansonsten geht es mir schon wie Dir. Dieses Erlebnis von “Ich weiß was” hatte ich leider auch bei “Corpus Delicti”, das war mir auch viel zu bemüht. Aber ich gebe Frau Zeh immer wieder eine Chance, weil ich “Adler und Engel” bzw. „Unterleuten“ mochte.

  • Zitat von Squirrel

    Dutzenden von Synonymwörterbüchern

    Da ich das Buch als ebook habe, lese ich darin meist vorm Schlafengehen. Im Schlafzimmer geht das W-Lan aber nicht, also nix Suche über Duden, so dass ich schon viele Begriffe unbekannt an mir vorbei ziehen lassen musste :-,.

  • das war mir auch viel zu bemüht.

    Das trifft es gut. In "Unterleuten" begeht sie diesen Fehler ja nicht mehr, das Buch war wesentlich besser lesbar. Trotzdem wird Frau Zeh wohl nicht mehr zu meinen Lieblingsautoren gehören :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Spieltrieb - Juli Zeh“ zu „Julie Zeh - Spieltrieb“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Julie Zeh - Spieltrieb“ zu „Juli Zeh - Spieltrieb“ geändert.