Angela Chadwick - XX: Was wäre wenn / XX

  • "XX - Was wäre wenn" von Angela Chadwick,

    ein Buch mit sehr viel Gefühl, Familiensinn und Emotionen. Für mich nicht einfach ein Buch für zwischendurch, sondern ein Buch welches uns zeigt wie es in Zukunft laufen könnte. Viele Paare sind auf der Suche nach "der" Methode ein Kind zu bekommen, sind bei allen ist es möglich. Hier zeigt uns die Autorin was ein Leibliches Kind zweier Frauen, oder eben auch alleine die Zeugung auslösen kann. Für mich hat dieses Buch tatsächlich viele Vorurteile bedient, die immer wieder im Zusammenhang mit Gleichgeschlechtlichen Paaren auftauchen, dennoch hat sie es auch geschafft den Standpunk der Frauen klar zu machen die hier um ihre rechte kämpfen. Viel mehr kann ich zu diesem Buch auch eigentlich nicht sagen, außer das sich jeder über seine Einstellung zu Familie (was ist schon normal?), zu Partnerschaft und zum Leben in einer Gemeinschaft (darf nicht jeder selbst bestimmen?), Gedanken machen sollte. Mich hat dieses Buch tief berührt und eindeutig zum Nachdenken angeregt, denn was passiert wirklich, wenn eine Schwangerschaft aus XX möglich wird?


    Zum Inhalt:

    Als die Wissenschaftlerin Becca es möglich macht Kinder von zwei Frauen zu zeugen bricht eine Welle der Empörung in den Medien los. Doch Jules und Rosie lassen sich nicht abschrecken und bewerben sich als eine der ersten. Rosie wird tatsächlich von Jules Schwanger, doch damit beginnt für beide Frauen und auch die Wissenschaftlichen Mitarbeiter ein Spießruten lauf. Doch trotz allem stehen sie die Zeit durch, doch immer wieder werden ihnen Steine in den Weg gelegt, denn sie werden verraten und wurden Betrogen. Schaffen es die Frau wirklich und was ist mit dem Mädchen was unterwegs ist.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Angela Chadwick - XX: Was wäre wenn“ zu „Angela Chadwick - XX: Was wäre wenn / XX“ geändert.
  • Was wäre, wenn zwei Frauen ein leibliches Kind miteinander haben könnten? Und ihn endlich nicht mir das verwehrt bleiben würde, was vorher nur einer Frau und einem Mann vergönnt blieb. Ein leibliches Kind, gezeugt aus der DNA beider Frauen. Doch die Sache hat im Buch einen entscheiden Haken. Es können nur noch Mädchen gezeugt werden.


    Meine Meinung:

    XX was wäre wenn ist in meinen Augen ein sehr spannendes Buch und zeigt zwar noch ein Zukunftsszenarioauf, was aber in meinen Augen vielleicht gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt liegen mag.

    Angelia Chandwick erzählt in diesem Buch sehr anschaulich die Geschichte des homosexuellen Paares Jules und Rosie, die sich nichts sehnlicher als ein eigenes Kind wünschen. Als die Forschung nun endlich so weit ist, gleichgeschlechtlich liebenden Paaren diesen Wunsch zu erfüllen, melden sich beide zu diesem Experiment an. Nicht ahnend, was für eine Lawine der Entrüstung sie damit auslösen werden..

    In diesem Buch geht es weniger um den Fortpflanzungsprozess, sondern viel mehr um die Gefühle der beiden und besonders um das mediale Interesse. Denn wie das Buch zeigt, können die Medien gnadenlos sein und drängen beide teilweise in eine schier auswegslose Situaition.

    Es ist nicht nur das öffentliche Interesse, was eine Rolle spielt, sondern auch das Verhältnis von Jules und Rosie. Das Buch selbst wird aus der Sicht von Jules erzählt, die in der Beziehung den eher männlichen Part übernommen hat und mit fortschreiten der Schwangerschaft dem großen Druck und den vielen Anfeindungen der Mitmenschen fast nicht mehr standhalten kann. Hier hat die Autorin sehr gutes Feingefühl bewiesen und besonders Jules Position sehr klar dargestellt, sodass ich sehr schnell zu ihr eine Beziehung aufbauen konnte und ihre Gefühle einfach verstand. Die innerliche Zerrissenheit, gepaart mit der Freude auf das Kind und der Liebe zu Rosie. Zwar berichtete Jules aus ihrer Perspektive auch von den Gefühlen von Rosie aber ich hätte mir auch sehr gerne Kapitel gewünscht, in der sie selbst zu Wort gekommen wäre, um ihren Standpunkt viel mehr verstehen zu können. Es gibt in diesem Buch viele bedrückende Momente, die mich immer wieder zum Nachdenken angeregt haben und mich mit Spannungen den weiteren Verlauf lesen ließen. Der Schluss war leider in meinen Augen ein wenig zu aufgesetzt, was die Ernsthaftigkeit dieses ganzes Themas veränderte und so gar nicht zu den vorherigen Kapiteln passte. Hier hätte ich mir einfach ein wenig weniger Drama gewünscht aber das ist ja bekanntlich alles eine Geschmacksfrage.


    Dieses Buch stellt keinen Liebesroman dar, sondern regt zum Nachdenken an. Über unser Miteinander, wie negativ Veränderungen teilweise wahrgenommen werden und zeigt besonders auch die Konsequenzen auf, die ein solches Verhalten in den betroffenden Auslösen kann. Ein eindringliches Buch über ein Szenario, welches vielleicht nicht mehr so weit entfernt liegt.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen.

    Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, daß man Flügel hat." ( Helen Hayes )[/align]

  • Inhalt: Jules und Rosie gehören zu den ersten Teilnehmern einer Studie, die es ermöglicht, aus zwei Eizellen ein Kind zu zeugen. Doch Politiker und Medien laufen Sturm gegen das Verfahren und als Rosie tatsächlich von ihrer Freundin ein Kind erwartet und die Namen des Pärchens durchsickern, wird die ersehnte Schwangerschaft eher zu einem Alptraum.


    Meine Meinung: Was wäre wenn? Ernsthaft? Die Prämisse des Romans ist zwar interessant, aber sicher nicht die einschneidenste Forschung, die auf die Menschheit trifft. Dieser Untertitel bläst das Buch und die Thematik viel zu sehr auf, was in der Geschichte selbst ständig kritisiert wird.

    Aber zum Inhalt: Die Geschichte ist aus Jules' Perspektive geschrieben, eine Journalistin, die seit Jahren bei einer lokalen Zeitung festsitzt. Ihr Freundin Rosie träumt seit Jahren von einem Kind, und als Becca Jefferson im Fernsehen in einem Interview ihre Ovum-in-Ovum-Fertilisation vorstellt, ist auch Jules begeistert und bereit für gemeinsamen Nachwuchs. Während die beiden gemeinsam mit einigen anderen hoffnungsvollen lesbischen Paaren zu den ersten Teilnehmern dieses Verfahrens werden, wächst die Kritik in der Gesellschaft, denn auf diese Art können nur Mädchen gezeugt werden.


    Damit entfalten sich die beiden großen Themen des Romans. Zum einen geht es um Jules und ihren Umgang mit der Schwangerschaft ihrer Freundin inmitten des Medientrubels, der sich um sie bildet. Von vielen Seiten und der Öffentlichkeit erfährt sie Kritik, ihre Arbeit ist zum Großteil mit Chauvinisten besetzt, um sie noch stärker anzugreifen. Ihr Vater, der sie allein großzog, ist dabei als arbeitsloser Trinker aus einem der heruntergekommensten Stadtteile von Portsmouth keine Hilfe. Schnell bekommt das Buch deshalb eine pessimistische Grundhaltung, weil die ganzen kritischen Stimmen Jules beeinflussen. Sie zweifelt an der Schwangerschaft, bereut es teils sogar. Das ist recht nachvollziehbar unter den Umständen. Schwierig sind nur die Stellen, an denen sich Zweifel auftun, nur weil sie selbst das gemeinsame Kind nicht austrägt, und meint, deshalb würde sie keine so starke Bildung aufbauen können. Das trifft schließlich auf jeden Partner einer schwangeren Frau zu, auf jeden zukünftigen Vater.


    Eng damit verbunden geht es um die Medien selbst. Kritiker der O-in-O-Methode sind im Buch in der Überzahl. Das mag auch an Jules Grundhaltung liegen, aber es ist doch etwas unrealistisch, dass fast ausnahmslos alle sich gegen diese Forschung stellen. Das ist etwas zu platt und eintönig geraten.
    Darüber hinaus steckt aber viel Medienkritik in diesem Buch. Fake news wird zwar nicht einmal explizit so benannt, aber das ist im Großen der Kern: Ein Politiker, Richard Prior, nutzt die Situation und verteufelt die Methode medienwirksam. Das Geschlechterverhältnis würde sich dadurch verschieben, Männer wären überflüssig. Hinterfragt wird das nicht, widersetzen tut sich niemand. Und die Forderungen und Behauptungen steigern sich noch. Jules als Protagonistin und Journalistin ordnet das alles sogar noch ein, obwohl die Strategien dahinter eigentlich klar sind.


    Sprachlich ist das Buch gewöhnungsbedürftig, vielleicht liegt es auch nur an der Übersetzung, aber ich bin grundsätzlich kein Fan von Geschichten im Präsens. Trotzdem oder gerade dadurch liest es sich schnell und flüssig und irgendwie auch gerne, obwohl man das Gefühl hat, das Buch ist unnötig lang. Jules und Rosie sind die ganze Zeit über das Ziel der Medien, aber durch ihre Aushungerungsstrategie lässt das Interesse immer etwas nach. Und dann muss die Autorin wieder nachjustieren, irgendwas in die Geschichte hineinwerfen, um die Medien zu wecken und Jules zurückzuschlagen.


    Fazit: Dinge wie der Titel haben mich gerade am Anfang aufgeregt, aber weil das Buch teils so kurzweilig ist, sind sogar die Längen zum Ende ertragbar und der ganze Roman schnell gelesen. Es geht letztlich nicht darum, was langfristig passiert, wenn O-in-O möglich wäre, sondern wie sich das Medientier auf Einzelfälle stürzt. Und wie emotional eine Frau die Schwangerschaft ihrer Freundin erlebt. Verbunden hat das recht annehmbar funktioniert.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."