Bernhard Aichner - Bösland

  • Kurzmeinung

    DerTinoB
    Tolles Psychospielchen. Super Umsetzung.
  • Kurzmeinung

    Emili
    Sehr unterhaltsame Lesestunden und ein Roman mit überraschenden Wendungen
  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …


    Autor (Quelle: amazon)
    Biografie
    Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Nach den Spannungsromanen Nur Blau (2006) und Schnee kommt (2009) erschienen bei Haymon die Max-Broll-Krimis Die Schöne und der Tod (2010), Für immer tot (2011) und Leichenspiele (2012). Totenfrau ist der erste Thriller, der bei btb erscheint. Für die Recherche dazu arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem Bestattungsinstitut als Aushilfe.
    http://www.bernhard-aichner.at


    Inhalt
    Ben erschlägt mit dreizehn Jahren auf dem Dachboden seines Elternhauses seine Mitschülerin Mathilda. Er kommt dafür 30 Jahre in die Psychiatrie. Nach seiner Entlassung rät ihm seine Psychotherapeutin sich seiner Vergangenheit zu stellen. Er fährt wieder in sein Elternhaus und entdeckt dort auf dem Dachboden sein Versteck von damals. Dies verändert sein Leben.


    Beurteilung
    Zunächst zum Cover: Ich finde es beeindruckend und es gefällt mir sehr gut. Es verspricht eine spannende, blutige Geschichte.
    Der Autor hat es geschafft, einen gut durchdachten und spannenden Thriller zu schreiben. Dadurch, dass er sehr kurze Kapitel (wobei jedes Kapitel durch eine Überschrift die aussieht, als wenn sie mit Blut geschrieben wäre) verwendet, wurde es mir leicht gemacht, die durchgehende Spannung aufrecht zu erhalten.
    Die Geschehnisse werden aus Ben`s Perspektive und im Wechsel mit Kapiteln in Dialogform erzählt. Man fiebert dem Ende nahezu unaufhaltsam zu. Das Buch aus der Hand zu legen, geht fast gar nicht.
    Der Schreibstil des Autors ist flüssig und eindringlich. Es ist ihm gelungen seine Figuren hervorragend dar zu stellen.


    Fazit
    Bösland ist ein grandioser, spannender Thriller, den ich nur empfehlen kann. Es ist das beste Buch in diesem Genre, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Toll.
    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

  • Raffinierter Plot!


    Ben ist 13 Jahre alt, als er in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingeliefert wird. Er wird beschuldigt, ein gleichaltriges Mädchen auf dem Dachboden seines Elternhauses erschlagen zu haben. Auf dem Dachboden, auf dem sich sein tyrannischer Vater 3 Jahre zuvor das Leben genommen hat. Ben verbringt seine Jugendzeit in der Psychiatrie, 30 Jahre später ist er wieder frei. Er versucht zusammen mit seiner Therapeutin Therese Vanek und seinem besten Freund aus Kindertagen, Felix Kux, das Erlebte zu verarbeiten. Als Therese Vanek erschlagen in ihrer Praxis aufgefunden wird, gerät Ben in Verdacht auch für diesen Mord verantwortlich zu sein.


    Ich habe schon mehrere Bücher von Bernhard Aichner gelesen und "Bösland" finde ich eines der besten, die er geschrieben hat. Der Autor zeichnet sich auch hier durch einen ausgekügelten, einfallsreichen und neuen Plot, bei dem alles schlüssig aufgeht, aus. Dazu kommt, dass er sehr viel Gewicht auf psychologische Spielchen legt. Sehr schnell verführt Aichner zudem die Leser durch subtile Andeutungen, die man oft erst viel später als solche versteht, zu den wildesten Spekulationen. Betreffend der Tat an dem Mädchen und der Schuldfrage für diesen Mord ist man lange nicht auf der sicheren Seite. Hat Ben diesen Mord begangen? Wenn ja, weshalb? Dazu kommt der zweite Mord an Therese Vanek. Hat Ben seine Therapeutin umgebracht? Und aus welchem Grund, um nach 30 Jahren erneut zu morden? Doch auch als diese Fragen gegen Mitte Buch beantwortet werden, geht es spannend weiter. Die Handlung entwickelt sich in eine Richtung, die zu Beginn absolut unvorhersehbar und unvorstellbar erschien. Von Seite zu Seite habe ich gestaunt, auf was für spannende und überraschende Wendungen der Autor gekommen ist.

    Immer wieder wurden Dialoge, zwischen Ben und seinem besten Freund, der Therapeutin, aber auch zwischen Ben und der Ehefrau von Kux eingeflochten. Die sind sehr aufschlussreich und spannend, obwohl sie sehr nüchtern und trocken geschrieben sind. Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist speziell und anders. Eher sachlich gehalten, abgesehen von den Dialogen wird die direkte Rede sehr rar eingesetzt. Und trotzdem zaubert er das düstere und schockierende Bild eines misshandelten Jungen, der versucht sich zu wehren. Sehr eindringlich und teilweise an der Grenze des für mich Erträglichen habe ich nicht nur mit Ben als Kind, sondern auch mit Ben als erwachsenen Mann mitgelitten. Der Autor hat es sehr gut verstanden, meine Emotionen zu wecken und so hat diese Geschichte für mich einen regelrechten Sog entwickelt.

    Ich denke, der Schreibstil von Bernhard Aichner polarisiert, entweder man mag ihn oder eben nicht. Mir gefällt er sehr und für mich ist Aichner zudem ein Meister der sehr gut ausgearbeiteten Handlung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Bens Vater war gewalttätig, daher verspürt Ben nur Erleichterung, als er seinen Vater, der sich erhängt hat, auf dem Dachboden findet. Dieser Dachboden ist für Ben „Bösland“. Er ist dreizehn Jahre, als hier Mathilda brutal mit einem Golfschläger getötet wurde. Doch er kann sich nicht erinnern, was geschehen ist. Er landet bis zu seiner Volljährigkeit in der Psychiatrie, dann lebt er in einer Wohngruppe, bis er sein Leben selbst meistern kann. Dieser Mord ist nun dreißig Jahre her und Ben wird plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert und es sterben wieder Menschen.

    Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr fesselnd. Die Kapitel sind sehr kurz. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Bens Sicht. Dazwischen gibt es Kapitel, in denen wir die Gespräche Bens mit seiner Therapeutin Therese Vanek verfolgen können.

    Man fragt sich von Anfang an, ob es wirklich Ben war, der Mathilda erschlagen hat. Dieser Dachboden ist Treffpunkt für den dreizehnjährigen Ben und seine Freunde. Hier kann er mit Felix Kux Alkohol trinken, so auch am Mordtag, als auch Mathilda dabei ist. Mir war schnell klar, wer der Mörder war, zumal nicht allzu viele Personen im Spiel waren. Trotzdem hat mich dieser Thriller von Anfang an gepackt.

    Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich herausgearbeitet. Mir tat Ben leid, der von seinem Vater regelmäßig verprügelt wurde. Von seiner Mutter erhält er nie Unterstützung. Ein Foto, das ihm in die Finger kommt, löst etwas in ihm aus. Seine Therapeutin rät Ben, dass er sich der Vergangenheit stellen muss. Sie ahnt nicht, was sie damit ins Rollen bringt.

    Beim Lesen verspürte ich ständig eine bedrohliche Stimmung. Der Täter ist böse und genießt seine Macht.

    Die Geschichte ist gut konstruiert und dieser Psycho-Thriller ungemein fesselnd.

  • Pageturner von der ersten Seite an


    „Bösland“ von Bernhard Aichner ist als gebundenes Buch im btb-Verlag erschienen und hat 446 Seiten. Das Cover ist schlicht aber prägnangt gehalten und passt daher gut zum Buch. Ich finde es sehr ansprechend.


    Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt. Dabei wird abwechselnd in einem Kapitel erzählt, im nächsten Kapitel ein Dialog geführt. Hier zeigt sich schon eine Besonderheit von Bernhard Aichners Schreibstil - Dialoge sind immer in Aufzählungsform geschrieben, Gedanken oder Gesprochenes im erzählenden Kapitel ist kursiv geschrieben.


    Im Buch begleiten wir Ben, der gerade versucht mit einer Therapeutin seine Vergangenheit aufzuarbeiten. 1987 ermordete er als 13-jähriger brutal seine Freundin. Er kann sich nicht an die Tat und seine Beweggründe erinnern und möchte dieses Geheimnis lüften. So startet Bens grausame Reise im Buch.


    Bernhard Aichner hat mit Bösland einen richtigen Pageturner geschrieben. Ich habe schon lange kein Buch mehr so schnell gelesen. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Beim Lesen des Buches hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte wie ein Film schnell an mir vorbeizieht. Es herrscht das ganze Bücher über eine große Spannung . Man weiß, gleich passiert etwas und wartet ständig darauf. Manches ist vorhersehbar, aber genau das bringt Spannung, weil man immer darauf wartet. Ich habe sehr mit dem Protagonisten mitgefiebert.


    Ich mag den Schreibstil sehr gerne. Die Dialoge lassen sich flott lesen, man muss sich aber auch konzentrieren, damit man immer weiß, wer gerade „spricht“. Wer auf detailreiche, ausschmückende Beschreibungen wartet, ist bei Bernhard Aichner falsch. Er schafft es aber, mit knappen, prägnanten Sätzen eine tolle Atmosphäre zu schaffen.


    „Bösland“ ist eine absolute Leseempfehlung für alle die einen Thriller der anderen Art lesen wollen.

  • "Wir müssen lernen, das Böse zu bekämpfen, ohne jemanden Böses zu tun." (Phil Bosmans)
    Sommer 1987: Der 13-jährige Ben muss mitansehen wie sich sein Vater auf dem Dachboden erhängt. Fortan ist der Junge in sich gekehrt, traumatisiert und hat kaum Freunde. Nur mit Felix Kux scheint er eine innige Freundschaft zu pflegen, fortan ist der Dachboden für die beiden ihr Lager und Versteck, das Bösland. Dort sehen und drehen sie Filme und verbringen die Freizeit zusammen. Eines Tages zieht eine Apothekerfamilie in den Ort mit ihrer Tochter Matilda. Matilda ist genauso alt wie Ben und Felix. Ben freundet sich mit Matilda an und verliebt sich immer mehr in sie. Doch dann geschieht das unfassbare Matilda wird brutal mit einem Golfschläger in Bösland erschlagen. Bens Mutter findet ihren Sohn blutüberströmt bei Matilda vor und für alle ist klar, dass er sie getötet hat.

    30 Jahre später: Ben hat einen langen Weg hinter sich nach Kinderpsychiatrie, war die nächste Station die Psychiatrie für ihn. Ben kann sich noch immer nicht an die Ereignisse von damals erinnern. Doch dann hilft ihm eine Psychologin aus dem ganzen zu entrinnen und er baut sich sein Leben in Freiheit auf. Jedoch dann geschieht das unfassbare, als Ben das Bild von Kux in seinem Fotolabor sieht. Plötzlich kann er sich wieder an die Ereignisse von damals erinnern und der Junge von damals er mordet noch heute.


    Meine Meinung:
    Bisher hatte ich noch kein Buch des Autors gelesen, doch die Leseprobe hat mich neugierig gemacht. Der Schreibstil war sehr gut, flüssig und ein wenig anders aufgebaut wie sonst andere Bücher. In mehreren Kapiteln erlebte ich die Geschichte, aber auch die Gesprächsprotokolle zwischen der Psychologin und die Gespräche zwischen Felix und Ben oder Ben und Soy (Felix Frau), die sehr aufschlussreich waren. Dadurch wurde die ganze Geschichte sehr faszinierend und interessant aufgebaut. Auch wenn ich schon recht früh erahnte, wer der wahre Täter der ganzen Geschichte war, war es spannend mitzuerleben, wie nun mit dem ganzen umgegangen wird. Außerdem war es für mich interessant zu sehen, wie das Böse das in einem Kind den Ursprung hatte, auch als Erwachsener immer noch vorhanden ist. Nach und nach wird alles ein Wettkampf zwischen Gut und Böse, bei dem man bis zum Ende nicht sicher sein kann, wer gewinnt. Die Charaktere waren sehr gut ausgewählt, ich konnte mich gut in Bens Dilemma hineinversetzen. Ein so langes Leben in einer Psychiatrie zu verbringen muss schrecklich sein. Nur gut, dass er dann wirklich eine Therapeutin gefunden hatte die ihm, da heraushalf. Felix Kux hat der Autor ebenfalls sehr identisch dargestellt, ich konnte gut erkennen, welcher nun der Gute und der Böse der beiden war. Gegen Ende hatte ich jedoch schon die Befürchtung, das der Böse doch noch den Kampf gewinnen würde. Die Ängste zwischen Gut und Böse werden auch hier klar definiert, so das man als Leser immer wieder hin- und hergerissen und es so zu einem richtigen Verwirrspiel wird. Für mich ein hervorragender Thriller, der mit wenigen Protagonisten auskommt. Diesen Autor werde ich mir sicher merken, das Buch bekommt von mir definitiv 5 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:

  • Klappentext:

    Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …


    Meinung:

    Nein, ich war nicht zu faul eine eigene Beschreibung zu schreiben. Es ist einfach so, dass dieser Klappentext alles verrät was man wissen muss und zwar wirklich alles. Ich würde vermutlich nur spoilern. Müsste ich einen Preis verleihen für den besten Klappentext des Jahres, dann würde ihn dieser gewinnen. Doch genug gefaselt. Ich schwärme euch jetzt mal was von diesem Buch vor.


    Dies war mein erstes Buch von Bernhard Aichner und ich hätte gern mehr davon. Für mich war es mal was ganz Anderes. Je ein Kapitel erlebte ich aus der Sicht von Ben. Ben ist der Junge, dem der Dachboden gehört, auf dem das Mädchen umgebracht wurde. Gut, wahrscheinlich gehört der Dachboden wohl eher seinen Eltern, da er ja erst 13 Jahre alt war, aber ich will beim besten Willen nicht kleinlich sein. Dieser Dachboden, das Bösland, verfolgt den Jungen sein Leben lang.


    Die Geschichte beginnt jedoch 30 Jahre später, während Ben seine Leben bzw. das Erlebte versucht aufzuarbeiten. Dies geschieht immer im Wechsel mit einem Dialog-Kapitel. Ungewöhnlich, aber gut. Man befand sich buchstäblich mitten im Geschehen. Zu Anfang finden diese Dialoge hauptsächlich mit seiner Therapeutin statt. Später spricht er mit anderen Personen. Ben steht jedoch immer im Mittelpunkt; mehr oder weniger. Doch das ist ein Detail, dass jeder selbst erkunden muss. Klingt möglicherweise etwas verwirrend, ist es aber nicht.

    Ben ist eine sehr interessante Person. Einerseits sehr erwachsen, mit beiden Beinen im Leben, aber auf der anderen Seite wirkt er oft naiv, kindlich und unbeholfen. Gerade das gibt dem Ganzen noch einmal einen gewissen Touch. Ich hatte doch mal von dem zurückgebliebenen Nigel aus "Tiere" von Simon Beckett geschrieben?! Genau an den hat mich Ben des öfteren erinnert. Nur nicht ganz so extrem. Klar denkender und weiter entwickelter, aber dennoch anders. Trotz allem überrascht er auch durch eine besondere Intelligenz. Ich für meinen Teil, habe ich auf jeden Fall ins Herz geschlossen.


    Zu der Geschichte selbst, kann ich leider gar nicht so viel schreiben, da es wirklich zu viel verraten würde. Nur so viel: Schnell war mir klar in welche Richtung die Geschichte läuft, aber dieses Katz und Maus Spiel, welches sich daraus entwickelte war einfach grandios. Durch den packenden Erzählstil, die kurzen Kapitel und das anziehende Tempo, ist der Leser gewillt das Buch gar nicht mehr aus der Hand zu legen. Zumindest erging es mir so.


    Aichner hat dem Bösen ein Gesicht und einen Namen gegeben, so viel steht fest. Ein perfides Spiel über Recht und Unrecht. Die Wahrheit an sich scheint zweitrangig, wenn der Zweifel bereits gesät ist. Welche Macht die Verdrängung zum Selbstschutz besitzt. Doch was passiert, wenn wir vergessen, an was wir uns erinnern sollten?!


    Fazit:

    Ein absolut gelungener Thriller über die Abgründe der menschlichen Psyche.

  • Mein Leseeindruck zu Bösland von Bernhard Aichner


    Leider kann ich mich den überaus begeisterten und positiven Meinungen meiner Vor-Schreiber nicht anschließen. Ich fand die Geschichte von Anfang an durchschaubar und wirkliche Spannung kam bei mir auch nicht auf. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon sehr viele Krimis/Thriller in dieser Richtung gelesen habe, überraschen konnte mich der Autor jedenfalls nicht. Der Erzählstil war ungewöhnlich, aber originell. Dafür gibt es von mir auch 1 Extra-Punkt. Ich habe leider zu den Charakteren keinen Draht gefunden, was aber vermutlich dem Erzählstil ,größtenteils in Dialogform, geschuldet ist. Was mich allerdings wirklich ärgert sind die vielen leeren Seiten. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, so 3 bis vier Seiten lang. Dann kommen 2 doppelseitige leere Blätter. Bei den 445 Seiten macht das bestimmt locker 100 bis 150 Seiten aus. Was soll das? Diese „Lückenfüller“ ärgern mich und haben mich auch oft aus dem Lesefluss gebracht. Das nenne ich künstlich in die Länge gezogen. Dadurch war das Buch aber ziemlich rasch durchgelesen- es gab ja nicht allzu viel Text.


    Fazit: Durchschnittliche Geschichte, wenig Überraschung und Spannung. Von mir gibt es daher max. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

    :study:  Christian Piskulla - Der Pacific Crest Trail Killer


    2024: 10 Bücher/ 3.303 Seiten

    SUB: 214

  • KOMM MIT MIR INS BÖSLAND!



    GENIAL und HOCHSPANNEND ,"BÖSLAND "von Bernhard Aichner hat mich auch diesmal gefesselt,gepackt und mich das ganze Buch mit 438 Seiten in einem durchlesen lassen.Nervenkitzelgarantie!!!

    Dies ist nach "DER FUND" des österreichischen Autors und dem btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House mein zweiter Thriller und es werden definitiv noch einige folgen.

    Das Cover ist schlicht,aber trotzdem interessant und optisch sehr gut gelungenem .Hier habe ich schon die düstere Atmosphäre gesehen.

    Sebastian Fitzeks Aussage auf dem Cover kann man Glauben schenken,denn ich bin komplett seiner Meinung.

    Ein extrem interessanter,rasant spannender Schreibstil macht das lesen zu einem Genuss. Für Thrillerfans ist dies hier ein absolutes MUSS!!!

    Die Kapitel wechseln sich in der Erzähl/Ich-Form und als Dialoge ab,jedes Kapitel hat eine spannende und eigene Überschrift.

    Kurz und knackig sind ebenfalls die Kapitel,das gefällt mir besonders gut.

    Hier wird es zu keiner Zeit langweilig,denn der Autor konzentriert sich auf das Wesentliche im Buch ,hier wird nicht über das Wetter oder Hobbys der Charactere geschrieben.

    Hier geht es nur um den Fall im Sommer 1987 und die Gegenwart.

    Im Jahr 1987 wird das Mädchen Matilda auf dem Dachboden (Bösland)brutal mit einem Golfschläger ermordet. Alles spricht für den damals 13jährigen Ben,der das tote Mädchen nach dem Mord noch feste umarmt.

    Da er sich an nichts mehr erinnern kann landet er für viele viele Jahre in der Psychiatrie.

    Selbst sein damaliger bester und einziger Freund Felix Kux verschwindet aus seinem Leben.

    Nach 30 Jahren und nachdem Ben wieder sozialisiert wurde und ein ganz normales Leben führt,sucht er seine Psychiaterin Frau Vanik auf und versucht mit ihrer Hilfe,sich an die Vergangenheit zu erinnern,und das mit Erfolg.

    Doch plötzlich geschieht wieder ein schrecklicher Mord,der genau so brutal wie vor 30Jahren ist und Ben ist wieder Tatverdächtiger Nummer eins.

    Hat der böse Junge von damals wieder gemordet?

    Absolut toll geschrieben.

  • Ein großartiger Thriller. Hat mir sehr gut gefallen. Ich wusste übrigens bis zu dem Punkt, wo es offenbar worden ist, nicht, wer der Täter ist. Ich habe der Erzählung geglaubt, und nicht vermutet, dass es eine andere Wendung in das Geschehen kommt. An sich fand ich das Buch ungewöhnlich. :thumleft: Vom Plot her liest man nicht oft was Ähnliches. Der Thriller ist schon was besonders. Es wird sehr viel Aufmerksamkeit den psychischen Spielchen geschenkt, der Psychotherapie des Protagonisten und die zahlreichen Dialoge standen im Vordergrund der Erzählung. Wodurch die Geschichte sich sehr flüssig lesen ließ, außerdem waren die Kapitel recht kurz, und mit einer Überschrift, die immer dafür sorgte, dass man wusste, wo man sich in der Geschichte befand, versehen. Es ist mein zweites Buch des Autors, das erste hat mir weniger gefallen, ich bin aber froh, dass ich ihm noch eine Chance gegeben habe. "Bösland" war richtig gut. :applause:Wenn jemand an der Psyche des Menschen, psychischen Spielchen und Auswirkungen einer Kindheitstrauma interessiert ist, könnte an diesem Buch großes Gefallen haben. Ich würde das Buch weiterempfehlen.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Lapuente, Sofía/Shusterman, Jarrod - RETRO - Geh nicht online

  • Dass sich alles ganz anders zugetragen hat als gemeinhin angenommen, sogar vom Ich-Erzähler selbst geglaubt, ahnt man schnell. Doch – man kann sich als Leser kaum vorstellen, WIE es gewesen sein könnte. Ben und Mathilda allein auf dem Dachboden, Mathilda erschlagen, Ben blutverschmiert mit dem Beil in der Hand. Das sind die Tatsachen.

    Das eigentliche Motiv des Krimis ist eines der ältesten der Welt und der Literatur: das Duell; Kain und Abel, Faust und Mephisto, Bärlach und Gastmann, … Trotzdem fesselt es immer wieder, weil sich die Waage mal nach der einen, mal nach der anderen Richtung neigt, mal der eine abzustürzen droht, mal der andere.


    Manchmal treffe ich auf ein Buch, das so spannend ist, dass die Kritikpunkte vorerst unter den Tisch fallen und erst aus der Distanz sichtbar werden:

    Das Schwarz-Weiß-Spiel gehört zwar zu einem Duell; gehört aber auch dazu, die eine Seite mit einer solchen Heimtücke, purer Bosheit und abgrundtiefer Niedertracht auszustatten?

    Egal, das Buch unterhielt mich, fesselte mich und gibt mir meinen Glauben an den deutschsprachigen Krimi zurück. :D


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)