Rebecca Michéle - Lebensgefährlich schön

  • Klappentext:

    Sandra Flemming, Managerin des Higher Barton Romantic Hotel, hat alle Hände voll zu tun, da ihr Hotel Austragungsort der Wahl zur Miss South England ist. Während die Kandidatinnen sich auf die Veranstaltung vorbereiten, verschwindet die Organisatorin Sheila Branson, selbst einst erfolgreiches Model. Sechs Meilen von der Küste entfernt wird sie tot auf einem Friedhof gefunden. Todesursache: Ertrinken. Und ihren Lungen sind mit Salzwasser gefüllt.

    Meine Meinung:
    Bald gesteht ein junger Mann aus dem Dorf den Mord, doch kann er die Umstände nicht erklären. Nachdem auch noch ein weiterer Organisator der Veranstaltung tot aufgefunden wird, wagt Sandra Flemming den Blick hinter die Fassade der Welt der Schönen. Sie beginnt nachzuforschen, was sich nicht immer als ungefährlich erweist.

    Meine Meinung:

    Nach ihrem turbulenten Einstand im Higher Barton Romantic Hotel hat sich Sandras Leben beruhigt und auch im Hotel läuft alles rund. In den kommenden Tagen wird das Hotel sogar nur für das Team einer Misswahl geöffnet sein. Der Koch reklamiert zwar, dass er nur Gemüse vorsetzen soll und nicht "richtig" kochen darf, aber alles in allem wäre die im TV übertragene Wahl für das Hotel eine gute Visitenkarte und Werbung für neue Kundschaft.


    Doch dann wird die Chefin der Misswahl, Sheila Branson, ermordet aufgefunden. Um die überhebliche Zicke trauert niemand, mussten doch alle ihre Launen ertragen. Seien es ihre beiden Mitorganisatoren, die Kandidatinnen oder gar ihre Tochter Amber, die von Sheila behandelt wurde, als ob sie eine dumme Angestellte sei und nicht ihr Kind.


    Hotelchefin Sandra meisterte den Umgang mit Sheila professionell, sie machte sich mehr Gedanken um ihre nächtlichen Beobachtungen - sie sah Personen, die nachts heimlich aus oder ins Hotel schleichen. Sie erzählt DCI Bourke alles, doch misst einer Begebenheit keine Bedeutung zu - weswegen er sie zur Schnecke macht und einen Verdächtigen einsperren lässt.


    Ganz so einfach wie der Inspector meint, macht es uns die Autorin allerdings nicht. Bis der Fall gelöst ist, wird kräftig in den Biografien aller Beteiligten herumgestochert und damit einher, einige Geheimnisse aufgedeckt.


    Immerhin halten die Angestellten des Hotels zusammen, was nach "Auf Eis erlegt" nicht selbstverständlich ist. Der elitäre belgische Koch Peintré hat nach wie vor seine Macken, doch er gibt sich Mühe und verteilt auf seine Art Komplimente an seine polnische Küchenhilfe Rosa, die mit ihm umzugehen weiss. Rezeptionistin Eliza teilt mit Sandra ihre Familiengeschichte, was Sandra als grossen Freundschaftsbeweis aufnimmt. Auch lernt Sandra die Dorfmetzgerin etwas besser und persönlicher kennen. Bleibt zu hoffen, dass Sandra - jetzt wo sie sich so gut eingelebt hat und Freundschaften schliesst - von der Hotelleitung wegen des neuen Mordfalls nicht versetzt wird.


    Leider können Sandra und Christopher Bourke das Knistern aus dem ersten Band nicht aufrecht halten, denn sie wissen nicht mit der Situation umzugehen. Es ist kompliziert: mal sind sie "per du", dann wieder hoch offiziell "per Sie" und fauchen sich an.


    Nach der Lektüre des vorliegenden zweiten Teils möchte ich am liebsten gleich nach Cornwall und Higher Barton reisen und mich vor Ort vergewissern, wie es weitergeht - ein Schwatz mit der Metzgersfrau halten und Alan Trengove, dem guten Engel der Serie, vorgestellt zu werden. Natürlich dürfte auch ein Besuch bei den Penroses nicht fehlen, in der Hoffnung eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen angeboten zu bekommen.


    Rebecca Michéle schaffte es - einmal mehr - mich mit ihrem neuesten Krimi zu begeistern und mich von Buch zu Buch heimischer zu fühlen in Barton.


    Fazit: Spannender zweiter Teil, der mir kurzweilige Lesestunden schenkte.

    4 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Cornwall ist ein schönes Fleckchen Erde, welches ich sehr gern ein Mal bereisen möchte. Da das bisher noch nicht so wirklich geklappt hat, machte ich diese Reise nun mit dem Krimi von Rabecca Michéle. Gerade dieses Foto des Covers ist ein Grund warum ich gern dorthin möchte. Wir sehen eine alte Kirche. Im Vordergrund stehen Grabsteine, die von Pflanzen umrankt werden. Auch in den oberen Bereichen des Covers ziehen sich diese Cover weiter. Deshalb war ich sehr gespannt, was es für einen Kriminalfall an diesem so ruhig scheinenden Ort geben wird.

    Der Titel lässt vermuten, dass es um schöne Menschen geht und wir der Klappentext so schön verrät, wird eine Misswahl vorbereitet. Das gesamte Higher Barton Romantic Hotel ist dafür gebucht worden, denn es soll die Miss South England gewählt werden. Ich dachte erst an einen Zickenkrieg zwischen den Teilnehmerinnen, der vielleicht eskaliert, doch das hat sich Rebecca Michéle ganz anders gedacht, denn eine der Organisatorinnen verschwindet und wird auf dem Friedhof gefunden. Das seltsame ist, dass sie scheinbar ertrunken ist. Wie soll das gehen, wenn die Küste doch einige Meilen entfernt ist? Dort umgebracht und dann so weit transportiert, um ein Zeichen zu setzen? Aber warum verschwindet dann auch noch ein zweiter Organisator und wird tot aufgefunden?

    Sandra Flemming ist die Chefin in diesem Hotel und bekommt mächtig Druck von oben, denn in Higher Barton gab es wohl schon so einige Mordfälle und das Licht auf das Hotel wird immer schlechter. Sie muss sich Sorgen um ihren Job machen, den sie doch scheinbar sehr gern macht.

    Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, der sollte dies doch bitte tun, denn wenn er diesen zweiten Teil gelesen hat, dann könnte er ein wenig gespoilert sein und möchte dann Teil 1 nicht mehr lesen. So ging es mir jedenfalls, denn ich auch in solchen Reihen, sollte ma doch die Reihenfolge einhalten. Aber man braucht ihn nicht als Vorkenntnis für diesen Teil.


    Rebecca Michéle hat hier aber nicht nur den vordergründigen Fall für uns, sondern sie hat noch einiges, was im Örtchen selbst passiert, was einem die Menschen näher bringt, die hier handeln. Sandra Flemming kann ganz gut mit dem Inspector, scheinbar da sie im ersten Fall schon ein wenig miteinander zu tun hatten und somit kann sie sich so manches Ding erlauben, was sie vielleicht sonst nicht hätte tun dürfen. Eine Frau die sich hier in ganz schön gefährliche Gefilde traut, denn ich persönlich würde wohl nicht nach dem Mörder von zwei Menschen suchen wollen, denn am Ende bin ich noch dran. Doch Frau Flemming möchte eine Antwort auf die Frage, wer der Mörder ist oder vielleicht doch eher, aus welchen Gründen diese Morde geschehen mussten?

    Was ich sehr interessant fand, war die Tatsache, dass es eine ganze Weile bis zum ersten Mord gedauert hat. Denn wir lernen erste die Leute kennen, können uns schon Gedanken darüber machen, wer denn hier wohl bald einen Mord beginnt und dann geht es los. Die Ermittlungsarbeiten stehen hier klar im Fordergrund. Das es kein Polizist ist, sondern die Leiterin eines Hotels, finde ich schon irgendwie klasse, denn sie hat gar nicht die Mittel, die ein Polizist hat, doch reden die Leute auch ganz anders mit ihr, als wenn jemand in Uniform vor ihnen steht.

    Das arme Hotel hat schon so einige Morde erlebt und ich glaube, dass es wohl nicht der letzte Mord gewesen ist. Also würde ich vielleicht doch vom nächsten Urlaub in dem Hause abraten, aber für einen neuen Kriminalfall würde ich gern wieder nach Cornwall komme und mich von Rebecca Michéle entführen lassen. Auch wenn Mrs. Flemming vielleicht noch einmal über ihre tollkühne Art nachdenken sollte, denn sonst gibt es vielleicht wirklich bald einen neuen Leiter dieses Hotels.

  • Ich habe dieses Buch heute beendet und hatte damit, wie schon mit anderen Büchern dieser Autorin, angenehme und fesselnde Unterhaltung, ohne intellektuell überfordert zu sein - wegen meiner ersten Corona-Infektion durfte es intellektuell nicht zu anspruchsvoll oder aufregend werden. :mrgreen:

    Bisher kannte ich einige spätere Romane aus der Reihe, es hat dem Vergnügen aber keinen Abbruch getan, in der falschen Reihenfolge zu lesen.

    Der Kriminalfall ist interessant konstruiert, wenn ich auch ziemlich schnell auf der richtigen Spur war. Die Charaktere sind auch gelungen ausgearbeitet, lediglich Sandra habe ich wieder - trotz ihrer guten Spürnase - als sehr dumm in ihrem Verhalten empfunden.

    Da ich jetzt den Inhalt des zweiten Bandes noch frisch im Kopf habe, schließe ich gleich den nächsten Band an...und hoffe mit wenig Optimismus, dass sie ein wenig dazulernt.

    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und eine Empfehlung für alle, die unterhaltsame Krimis ohne exzessives Blutvergießen schätzen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998