Autor: James Ellroy
Titel: Die schwarze Dahlie, aus dem Amerikanischen von Jürgen Behrens
Originaltitel: The Black Dahlia, erschien erstmals 1987
Seiten: 475 Seiten in 37 Kapitel unterteilt
Verlag: Ullstein Taschenbuch
ISBN: 9783548250205
Der Autor: (von der Ullstein-Verlags-Homepage)
James Ellroy, Jahrgang 1948, begann seine Schriftstellerkarriere 1979 mit Browns Grabgesang. Mit Die Schwarze Dahlie gelang ihm der internationale Durchbruch. Unter anderem wurde Ellroy fünfmal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, zahlreiche Bücher wurden verfilmt, darunter L.A. Confidential.
Inhalt: (Amazon)
Ihr Name war Elizabeth Short, genannt die Schwarze Dahlie. Sie war gerade 22 Jahre alt, als ihre bestialisch zugerichtete Leiche an einem Januarmorgen des Jahres 1947 in Los Angeles gefunden wurde. Basierend auf den Fakten eines der rätselhaftesten Kriminalfälle der USA schrieb James Ellroy diesen Thriller über Liebe, Wahnsinn und Tod im Hollywood der vierziger Jahre.
Meinung:
Kurz und prägnant beschreibt der Amazon-Text den Inhalt des Buches, und mehr sollte man inhaltlich von dem Buch auch gar nicht wissen. Tatsächlich wusste ich zunächst gar nicht, worauf ich mich einlasse, von James Ellroy hatte ich noch nichts gelesen.
Der Geschichte zugrunde liegt also ein wahrer Mordfall, der 1947 in Los Angeles begangen wurde, und der trotz immensen Polizeieinsatzes ungelöst blieb. (Ich verrate hier nicht, ob der Fall im Buch aufgeklärt wird!). Allerdings ist das Buch keinesfalls dokumentarisch, denn im Laufe der Ermittlungen geraten bei den ermittelnden Inspektoren Bleichert und Blanchard Fakten und Fiktion gehörig durcheinander. Ihr persönliches Engagement ist gross und so stürzen sie sich in die gesellschaftliche Unterwelt, wobei hier eigentlich vom Kleinganoven bis zum Baulöwen jeder dazu zählt. Brutale Gewalt, viel Sex, politische Verstrickungen, der Roman ist voll von korrupten Polizisten, Politikern, von verzweifelten Prostituierten und Drogensüchtigen, von Kleinganoven, Verrückten, und, und, und. Nur einen braven Polizisten oder sonstwie unschuldigen Einwohner L.As gibt es nicht. Die Mordermittlungen nehmen etwa die Hälfte des Romans ein. Ebenso wichtig sind die Beschreibungen des gesellschaftlichen Sumpfs, und Ellroy lässt kein gutes Haar an der Stadt der Engel. Immer tiefer gerät der desillusionierte Leser in einen Strudel der Gewalt. Was bereits mit einem ungewöhnlich brutalen Mord anfängt, artet mit der Zeit in Wahnsinn und übertriebenen Engagement der Protagonisten aus.
Ein spannender Thriller, der vermutlich auch Jenen gefällt, die gerne Raymond Chandler und Dashiell Hammett lesen.