Manfred Lütz - Der Skandal der Skandale

  • Klappentext:

    Alle sprechen beschwörend vom christlichen Menschenbild, von christlichen Werten oder gar vom christlichen Abendland. Linke und Rechte, aber auch die politische Mitte werden feierlich, wenn es um das Christentum geht. Zugleich aber verbindet die Öffentlichkeit das Christentum mit Kreuzzügen, Hexenverfolgung und Inquisition und neuerdings mit dem Missbauchsskandal. Wie geht das zusammen? Was also ist wirklich dran an der Skandalgeschichte des Christentums, deren üppige filmische Inszenierungen nur so von Sperma, Blut und Gift triefen? Was sagt die neuste Forschung dazu? Taugt das Christentum noch als geistiges Fundament Europas oder bleibt nur der Euro und der Binnenmarkt? Das muss auch Atheisten interessieren, die wie Jürgen Habermas händeringend nach „rettenden Übersetzungen der jüdisch-christlichen Begrifflichkeit von der Gottebenbildlichkeit des Menschen“ suchen.

    Unter wissenschaftlicher Mitarbeit von Arnold Angenendt erzählt Manfred Lütz die spannende Geschichte des Christentums, wie sie nach Erkenntnissen der neusten Forschung wirklich war. Machen Sie sich auf spektakuläre Überraschungen gefasst. Ein Aufklärungsbuch für jeden, der die geistigen Wurzeln Europas verstehen will, ein einzigartiges Bildungserlebnis, erzählt wie ein Krimi. – von der Herder-Verlagsseite kopiert


    Zum Autor:

    Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Theologe, Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln. Bekannt wurde er als Vortragsredner und als Gast in Funk und Fernsehen, vor allem aber als Autor zahlreicher Bestseller, darunter „Gott – Eine kleine Geschichte des Größten“, für den er den internationalen Corine-Literaturpreis erhielt, „Irre – Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“, zuletzt „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden“ und mit dem Auschwitzüberlebenden Jehuda Bacon: „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden. – von der Herder-Verlagsseite kopiert


    Allgemeine Informationen:

    Unter Mitarbeit von Arnold Angenendt

    Chronologischer Aufbau von den Anfängen des Christentums bis zur Katholischen Kirche heute

    Vorwort, Einleitung, 12 Kapitel mit nummerierten Unterkapiteln

    286 Seiten


    Meine Meinung:

    Um das, was ich zu diesem Buch zu sagen habe, beurteilen zu können, möchte ich vorausschicken: Ich stehe der Kirche kritisch und skeptisch, aber nicht ablehnend gegenüber. Unvoreingenommen und neugierig ging ich also an das Buch heran, habe es allerdings nur etwa bis Seite 150 und dann 247 bis 275 gelesen und möchte im Folgenden erklären, warum ich es trotz Abbruch an dieser Stelle vorstelle.


    Als Grundlage seines Werkes nennt Lütz das Buch „Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert“ von Arnold Angenendt. Lütz macht es sich mit seinem Buch zur Aufgabe, das 800-Seiten umfassende und mit 3000 Anmerkungen versehene Werk Angenendts für jedermann lesbar zu übersetzen.


    Dass zahlreiche Gerüchte, Irrtümer oder, wie man heute sagt, Fakes, jahrhundertelang weiter gegeben und auch schriftlich verbreitet wurden, kennt man nicht nur aus der Kirchen-, sondern auch aus der profanen Geschichte, aus Kunstgeschichte, von biographischen Abhandlungen, usw.

    Historische Monumentalfilme aus Hollywood und deutschem Fernsehen taten ihr Übriges, nicht nur dem Vatikan „Sex, Drugs and Rock `n` Roll“ zu unterstellen, manches wurde auch seitens der politisch Mächtigen absichtlich als Halbwahrheit verbreitet, um die grundlegenden christlichen Anliegen vom Frieden und der Gleichheit aller Menschen zu diskreditieren.

    Nicht alles, was Lütz im Verbund mit Angenendt „aufdeckt“, ist neu. Einiges hat sich einfach noch nicht herumgesprochen.


    Was mich von Beginn an stört: Das Fehlen von Fußnoten, die Verweise auf Zitate und die genauen Belege, kurz: Das wissenschaftliche Arbeiten. Auch wenn Lütz sein Buch für jedermann schreibt, sollte er meiner Meinung nach korrekt arbeiten.


    Je weiter ich las, desto mehr verstärkte sich mein Eindruck, dass Lütz alles, was der Kirche je zur Last gelegt wurde, Missionierungen, Kreuzzüge, Inquisition, zu nivellieren versucht. Klar, es gab immer Stimmen gegen die blutigen Auseinandersetzungen, auch Würdenträger, die die eigentliche Botschaft von Frieden und Toleranz wach hielten, und Theologen, die bewiesen, dass der Weg, der von der Kirche eingeschlagen wurde, von der christlichen Lehre weg führte statt sie zu stärken.

    Doch mich erinnert Lütz’ Vorgehen fatal an die Beschönigung mancher Deutscher nach dem 2. Weltkrieg zur Nazifrage: Es gab doch auch Gegner. Einzelbeispiele belegen jedoch nur, dass es Meinungen abweichend von der offiziellen Lesart oder dem politischen Zwang gab und gibt, aber sie sind kein Beweis für die Allgemeingültigkeit dieses Denkens.


    Ich sprang von der Inquisition ins 20. Jahrhundert, weil ich die Diskussion und die Konsequenzen um den Missbrauch von Kindern durch Priester und Mitarbeiter kirchlicher Institutionen eingehend verfolgt und in „guter“ Erinnerung habe. Und weil ich dachte: Hierzu kann niemandem eine Rechtfertigung einfallen.

    „Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester ist ein besonders perfides Verbrechen.“ (S. 273) Und warum? „Wenn dieses Vertrauen (in den Priester, A.d.R.) gebrochen wird, dann kann das nicht nur alle künftigen menschlichen Beziehungen belasten, sondern das nimmt Opfern mitunter lebenslang auch ihr Vertrauen in Gott.“ (S. 272 / 273)

    Kein Wort dazu, dass Missbrauch Mord ist, Mord an Seele, bzw. Psyche der Kinder. Tötung gilt im Christentum als DAS Verbrechen schlechthin, womit Missbrauch also auch ein abscheulichstes Verbrechen ist. Doch schnell verschwindet Lütz wieder zur Apologie und beklagt die unschuldigen Opfer der blinden Jagd, also diejenigen, die zu Unrecht beschuldigt werden und deren Leben dadurch einen irreparablen Bruch erfährt.


    Zusammenfassend kann man sagen: Lütz setzt zwar keine eklatanten Falschmeldungen in die Welt, aber er verkürzt, lässt Fakten aus oder interpretiert einseitig. Er hat damit der katholischen Kirche einen Bärendienst erwiesen und seiner Reputation als ernst zu nehmender theologischer Autor auch.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Karl-Heinz Deschner hat sich in den 80ern bereits ausgiebig mit diesen Themen auseinander gesetzt. Und er gibt Quellen an ;) Hier der ersten von insgesamt zehn Bänden:

  • Alleine das Personen- und Sachregister hat über 500 Seiten:

  • Und hier noch etwas speziell zur Sexualgeschichte des christlichen Glaubens:

  • K.-G. Beck-Ewe, ich hatte beim Lesen des Lütz-Buches auch den Eindruck, dass

    er es als eine Art Replik auf Deschners Riesenwerk "Kriminalgeschichte" auffasst.

    Es kann aber nicht standhalten.


    Ich sortiere meine Gedanken noch für eine Rezension im Anschluss an Marie .

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Karl-Heinz Descner hat sich in den 80ern bereits ausgiebig mit diesen Themen auseinander gesetzt.

    Deschner habe ich vor zig Jahren auch gelesen. Was der eine schwarz gemalt hat, malt der andere weiß. Ob man Deschner, der die Bekämpfung des Christentums zu seinem Lebensmotto gemacht hat, ernster nehmen kann als Lütz? Beiden ist zumindest gleich, dass sie mit ausgewählten und verkürzten Beispielen aus der Historie versuchen, ihre Interpretation glaubhaft zu machen.


    Der Vollständigkeit halber müsste man vermutlich das Buch lesen, auf das sich Lütz bezieht und dessen Autor ihm beim Schreiben zur Seite stand. Dazu habe ich aber gerade keine Lust. :)

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  • Ich gebe es zu: der reißerische Titel und das ebenso reißerische Cover haben mich irritiert. Das soll seriös sein…?

    Lütz bewirbt sein Buch ja mit markigen Worten: „neueste Forschungsergebnisse“ sollen vorgestellt werden,

    und das Buch sei nicht nur von seinem Friseur (!), sondern auch von namhaften Wissenschaftlern gegengelesen worden (S. 15). An diesem

    Anspruch muss sich das Buch nun messen lassen.


    Das Christentum und seine Vertreter auf Erden haben momentan eine schlechte Presse. Dass die Kirchengeschichte voller übler Geschichten ist,

    wird ja auch von niemanden ernsthaft bestritten. Wieso soll es einer 2000 Jahre alten Institution da anders ergehen als anderen Herrscherinstitutionen.

    Christentum und Amtskirche werden aber heute mit Pauschalurteilen konfrontiert – und daher gönne ich ihnen jeden Versuch einer Klarstellung.

    Und genau das ist Herrn Lütz nicht gelungen, ganz im Gegenteil.

    Das Buch lässt mich ratlos und verärgert zurück.


    Der Leser wird bombardiert mit einer Fülle selektiver Daten, die der Autor in den von ihm gewünschten Zusammenhang bringt.

    Lütz hat keine Scheu vor Auslassungen, vor Pauschalierungen und Generalisierungen, vor Unschärfen. Er hat auch keine Furcht vor Fehlern, wenn sie ihm nützen, vgl. seine Ausführungen zum Kulturkampf, zur Toleranz (die mitnichten eine christliche Erfindung ist), zum Verhältnis Kirche-Staat in der frühen Neuzeit, zur politischen Bedeutung der Dogmen (v. a. des Unfehlbarkeitsdogmas) und anderes.

    Quellenangaben? Wenigstens eine Bibliographie? Fehlanzeige.


    Dafür gibt es viele markige Thesen, und ab und an serviert Herr Lütz einen flotten Spruch – der wohl seine Leserschaft bei Laune halten soll, der

    mir aber gelegentlich kalt ins Gebein fuhr. Da wird Heinrich Kramer, der Autor des Hexenhammers, einfach ein „windiger … Dominikaner“ (S. 153).

    Und Sprüche wie „Eher wird man vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil“ (S. 268) sind in ihrer Geschmacklosigkeit nur noch peinlich.


    Es gibt aber auch Originelles: Die Behauptung, dass ein Zölibatskritiker zugleich die Lebensform der Singles diskriminiere (S. 259 f.), finde ich recht originell, wenn man Sinn für Albernheiten hat. Recht neckisch ist auch seine Verteidigung der Tatsache, dass in der katholischen Kirche Frauen das Priesteramt verwehrt wird: "Niemand fordert, dass der Hamlet im säkularen Theater unbedingt auch von Frauen gespielt werden muss" (S. 256). Ah ja...?

    Ebenfalls peinlich und zum Fremdschämen sind die wiederholten Zahlenvergleiche , die dem Leser suggerieren: „War doch nicht so schlimm – die anderen waren doch viel schlimmer!“ Das ist eine schwer zu ertragende Form der Apologetik.

    Menschenrechtsverletzungen werden klein geredet zugunsten – ja von was?


    Für wen spricht Herr Lütz eigentlich? Offensichtlich nicht für das Christentum. Für die katholische Amtskirche? Das könnte man meinen, und dazu passen seine (befremdlichen und unnötigen) Minderungen des Protestantismus. Für die katholische Amtskirche?

    Dann finde ich es sehr schade, dass der Autor meint, sie in dieser Form verteidigen zu müssen.


    Eine verpasste Chance für das Christentum.


    :bewertung1von5:

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

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  • Eher wird man vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil

    Lütz hat diesen Satz zwar als Kapitel-Überschrift gewählt (was ich ziemlich geschmacklos finde), aber er stammt von der "agnostischen Protestanten" (Lütz, S. 275) Hans-Ludwig Kröber, der allerdings auch nicht unumstritten ist.


    Ein Werk, das man zu diesem Thema wirklich ernst nehmen kann, das auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, ist dieses Buch von Drewermann.

    Allerdings offenbart das Buch das Dilemma, in dem alle Autoren stehen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen: Wer wirklich in die Tiefe geht und das Problem aus historischer, psychologischer und theologischer Warte betrachtet, erreicht leider nur die Fachleute.

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  • Satz zwar als Kapitel-Überschrift gewählt (was ich ziemlich geschmacklos finde), aber er stammt von der "agnostischen Protestanten"

    Ja, er stammt nicht von ihm, das ist mir klar - er hat ihn auch korrekt in Anführungszeichen gesetzt und später den Verfasser angegeben ("Der profilierteste deutsche Gerichtsgutachter", zitiert nach SPIEGEL). Dennoch: die Übernahme eines solch flapsigen Zitates wäre nicht notwendig gewesen.

    keine eklatanten Falschmeldungen in die Welt,

    Da möchte ich Dir gelinde widersprechen und Dir zugleich recht geben: eklatant sind diese Meldungen sicher nicht, aber falsch. Es hat mich beispielsweise sehr gestört, dass er Heidegger als katholischen Zeugen aufruft (ich finde die Seite grad nicht). Ausgerechnet Heidegger, der aus der Kirche aus- und in die NSDAP eintrat! Si tacuisses...


    Ebenso schreibt er sinngemäß, dass die christlichen, pardon: katholischen Priester die Berufsgruppe vorstellen, die im III. Reich am meisten

    verfolgt wurden. Und das stimmt einfach nicht. Und Bismarck (Thema Kulturkampf) kann ich auch nicht als "Erzprotestanten" bezeichnen.

    Diese Fehler oder Schludrigkeiten passen nicht in ein Werk, das "neueste Forschungsergebnisse" vorstellen will und wiederholt seinen wissenschaftlichen Anspruch betont. Allerdings frage ich mich, wie seine Gegenleser das so haben durchgehen lassen?


    Das nur als Beispiel.

    Du merkst: ich bin fest entschlossen, dieses Buch zu verreißen.

    Mich stören die ständige Relativierung, der missionarische Pathos, die Medienschelte.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • dieses Buch von Drewermann.

    Danke für den Tipp.

    Mir war spontan Hans Küng eingefallen, kennst Du Dich da aus?

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  • Der Vollständigkeit halber müsste man vermutlich das Buch lesen, auf das sich Lütz bezieht und dessen Autor ihm beim Schreiben zur Seite stand. Dazu habe ich aber gerade keine Lust.

    Das habe ich mir einmal im Schaufenster unserer Dombuchhandlung (die es nicht mehr lange geben wird) fotografiert, um es mir später mal in meiner Buchhandlung zu bestellen. Allerdings ist es dann nicht dazu gekommen - bis jetzt.

    Wenn ich allerdings lese, wie ihr das "Skandal" -Buch rezensiert, und der Autor des Ursprungbuches es ja gegengelesen hat, und scheinbar nichts auszusetzen hat, dann glaube ich, kann ich mir auch das Ursprungsbuch sparen.

    Da wird Heinrich Kramer,der Autor des Hexenhammers, einfach ein „windiger … Dominikaner“ (S. 153).

    Und Sprüchewie „Eher wird man vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil“ (S. 268) sindin ihrer Geschmacklosigkeit nur noch peinlich.

    ](*,)#-o:-#


    Ich habe das Buch auch auf meinem SUB. Wenn ich es überhaupt noch lesen werden, dann rutscht es gerade sehr, sehr weit nach hinten.

    Nicht weil ich generell Bücher, die eine negative Rezi erhalten, gleich selbst abwerte, sondern weil ich aufgrund eurer sehr detaillierten Begründungen nun absolut davon überzeugt bin, dass ich mich nur ebenfalls ärgern würde, und dafür ist mir einfach meine Lesezeit zu kostbar.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • kennst Du Dich da aus

    Ziemlich gut, weil ich sehr viel von ihm gelesen habe. Allerdings das meiste schon vor x Jahren. Komprimiert findet man in "Ist die Kirche noch zu retten?" die meisten seiner Gedanken wieder, die er schon früher in dicken Wälzern wissenschaftlich und umfassend diskutiert hat.


    Da möchte ich Dir gelinde widersprechen und Dir zugleich recht geben

    Die Kapitel über das dritte Reich habe ich nicht gelesen, die gehören zu den übersprungenen Seiten. Ich werde sie auch nicht nachholen, lieber lasse ich meinen Irrtum so stehen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • terry , vielleicht gibt Emili noch einen Kommentar ab. Sie hat das Buch auch gelesen und mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewertet.

    hmmmm, ich warte gerne auch das Kommentar von Emili ab, aber ich befürchte, dass es das Buch deswegen nicht wieder in die vorderen Reihen des SUBs bringen wird ....

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


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    :study:

  • Die Kapitel über das dritte Reich habe ich nicht gelesen, die gehören zu den übersprungenen Seiten. Ich werde sie auch nicht nachholen, lieber lasse ich meinen Irrtum so stehen.

    Ähhh… wenn Du möchtest, liefere ich Dir andere Belege :wink::wink::wink: Auch beim (zugegeben: komplexen) Verhältnis von Kirche und Staat in der frühen Neuzeit wird man mehrfach fündig!


    Aber im Ernst: Mir war es schon zu viel, die Stelle mit Heidegger, den Berufsverboten etc. exakt herauszusuchen.

    Ich bin fertig mit dem Buch und packe es weg.

    Aus die Maus.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • terry , vielleicht gibt Emili noch einen Kommentar ab. Sie hat das Buch auch gelesen und mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewertet.

    wohl kaum, es ist schon zu viel Zeit vergangen, seit ich das Buch gelesen habe

    aber ich befürchte, dass es das Buch deswegen nicht wieder in die vorderen Reihen des SUBs bringen wird ....

    Ich würde sagen, dass es auch richtige Entscheidung ist. Auch wenn ich mich nur schlecht an das Buch erinnere, steht bei mir eine Notiz:

    Kann man lesen, muss man aber nicht. Die Kurzbeschreibung und Titel versprechen viel, liefern es aber nicht.

    Also, du verpasst mit Sicherheit gar nichts, wenn du dieses Buch nicht liest. :winken:

    2024: Bücher: 65/Seiten: 28 761

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Midwood, Ellie - Die Violinistin von Auschwitz

  • Da dieser Thread wieder einmal mit guten Diskussionen unterlegt ist - habe ich mir das Buch von der Onleihe geholt. Ich möchte mir nämlich sehr gerne ein Bild darüber machen insbesondere da ich dieses sogenannte „Christ sein - Kirche usw.“ schon lange skeptisch betrachte.

    Vor allem insbesondere bei Sach/Fachbücher bin ich eine gnadenlose Kritikerin wenn die Tatsachen oder Vorkommnisse nicht korrekt wiedergegeben werden.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • da ich dieses sogenannte „Christ sein - Kirche usw.“ schon lange skeptisch betrachte.

    Dann bin ich auf Deine Meinung gespannt.


    Ich selber habe nichts, aber auch gar nichts gegen die Botschaft des Neuen

    Testaments - sehr wohl was aber gegen manche Auswüchse der Amtskirche. Damit

    meine ich weniger die historischen Tatsachen, die sind unbestritten und werden ja auch

    von Theologen und Historikern überhaupt nicht in Frage gestellt (von Lütz aber relativiert).

    Ich meine eher die aktuellen Auswüchse und Verstrickungen, die Lütz so locker-flockig

    kommentiert.

    Dieses Buch ist mit seiner Apologetik direkt eine Aufforderung, die Amtskirche zu verlassen...


    Ich muss mich jetzt mal endlich abregen :-,:rambo::wuetend:!!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

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  • Da dieser Thread wieder einmal mit guten Diskussionen unterlegt ist - habe ich mir das Buch von der Onleihe geholt. Ich möchte mir nämlich sehr gerne ein Bild darüber machen insbesondere da ich dieses sogenannte „Christ sein - Kirche usw.“ schon lange skeptisch betrachte.

    Vor allem insbesondere bei Sach/Fachbücher bin ich eine gnadenlose Kritikerin wenn die Tatsachen oder Vorkommnisse nicht korrekt wiedergegeben werden.

    Na dann warte ich auch noch deine Stellungnahme ab, bin ja gespannt.

    Mich interessieren ja durchaus auch Bücher, die kontrovers diskutiert werden und da handle ich dann ähnlich wie du, nämlich in dem ich mir das Buch schnappe und versuche, mir selbst ein Bild davon zu machen.

    Allerdings gab es in dem Thread ein paar sehr detaillierte Kritiken, die mich derzeit von der "Selbsterprobung" abhalten.

    Bin jedenfalls neugierig, was du nach dem Lesen zu berichten hast.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Er hat damit der katholischen Kirche einen Bärendienst erwiesen und seiner Reputation als ernst zu nehmender theologischer Autor auch.

    Ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber da Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Theologe und Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln ist kann ich mir auch vorstellen, dass auch da sein Ruf dann leidet. Ich packe es trotzdem auf die Wunschliste. Mich interessiert das Thema Kirche auch obwohl ich sehr kritisch gegenüber dieser stehe. Quasi nach dem Motto: "Man kann auch ohne Kirche glauben"

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 110 / 426 Seiten

    :study: Das Schweigen des Wassers (Susanne Tägder) 270 / 337 Seiten

    :study: Das kleine Buch der großen Risiken (Jakob Thomä) 23 / 226 Seiten


    SUB: 857