Tuvia Tenenbom - Allein unter Flüchtlingen/Hello, Refugees!

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    Seit Herbst 2015, als zahlreiche Flüchtlinge nach Deutschland kamen, hat sich das Land grundlegend verändert. Viele erleben die Migrationsbewegung als eine Zäsur, deren Folgen noch längst nicht abzusehen sind. Um zu verstehen, was da in den letzten Monaten eigentlich genau passiert ist, ist Tuvia Tenenbom einmal mehr kreuz und quer durch die Republik gereist. Er wollte wissen, was die wahren Gründe der »Willkommenskultur« waren, warum Deutschland ein großes Herz gezeigt, aber immer noch keinen Plan hat, und wie es hier eigentlich um die Meinungsfreiheit bestellt ist. Seinen Gesprächspartnern – seien es Gregor Gysi, Volker Beck oder Kardinal Reinhard Marx, seien es Frauke Petry von der AfD, Pegida-Gründer Lutz Bachmann oder der geistige Führer der neuen Rechten Götz Kubitschek, seien es Akif Pirinçci oder Jürgen Todenhöfer – hat er unbequeme Fragen gestellt. Die Erkenntnisse, die er dabei gewonnen hat, sind mindestens ebenso verstörend wie seine Besuche in den Flüchtlingslagern, wo er von beschämenden Zuständen berichtet, deren Auswirkungen nicht nur individuell verheerend sind, sondern in nicht allzu ferner Zukunft die gesamte deutsche Gesellschaft betreffen werden.


    Ich möchte voraus schicken dass ich diese Hörbuch hörte, bevor ich „ Allein unter Juden“ las. Jedoch mir war seine provokante Art seiner Aussagen somit auch dessen was und wie er schreibt bekannt.


    Das erste Kapitel trägt den Titel „Flüchtlingsnation Deutschland.

    Beginnt mit folgenden Worten „Ich befinde mich in Syriens grösstem Feindesland, Israel“ - dazu sagt er dass er manchmal durch die Strassen Israels!!! laufe und sage er wäre Syrer.

    Eigentlich eine unsinnige Aussage wenn man weiss wie Tenenbom aussieht. Aber lassen wir das so stehen.

    Da er hört dass die meisten Flüchtlinge in Deutschland sind er von einem Freund eine Einladung in welcher die Grünen zu einer „Podiumsdiskussion mit und zu queeren Flüchtlingen“ Queer veranstaltet, ist das der Weg den er einschlägt. Es kann nicht ausbleiben dass er mit reisserischen Worten äussert war er von dieser Veranstaltung erwartet.


    Er berichtet über Angela Merkel, ihre Begegnung mit einem Mädchen aus dem Libanon (Videoclip wenn das nicht mehr präsent ist) welche in der Presse heftige Reaktionen auslöste. Dass Feingefühl zu erwähnen dass auch eine Politikerin wie Angela Merkel von einer solchen Situation überrumpelt wird und somit etwas ungeschickt reagiert, hat Tenenbom natürlich nicht.


    Er spricht über die unschöne Situation des Silvesters 2015 in Köln "dass Deutschland nicht mit Feiern beschäftigt war" , sondern mit „Vergewaltigungen“ - tausende Männer arabischer Herkunft grapschten Frauen an, steckten ihre Finger in deren Vagina und drückten Brüste, schlugen Frauen zusammen und vergewaltigten diese bis sie genug hatten.


    Er beschreibt auch die deutschen Journalisten folgendermassen „dass sie ihr Instrument des Schreibens als Volkspädagogik betrachten würden, bei dem die Tatsachen viel weniger zählen würden wie das richtige denken". Natürlich schildert er wie genau es funktioniert.


    In Hamburg folgt er der Empfehlung von Deutschen und begibt sich in die schöne Gegend um Harvestehude um die dortigen Flüchtlinge zu besuchen. Es wären die „reichen“ Flüchtlinge die dort leben würden.

    Flüchtlinge in Harvestehude

    Im zweiten Kapitel erzählt er „dass seine Ambitionen wären ,deutscher Kanzler zu werden und sich eine Villa in Harvestehude zu kaufen. Sollte dies nicht gelingen er nach Syrien gehen würde und als Flüchtling in dieses Villenviertel ziehen würde.

    Seine Ironie ist echt sehr oft ziemlich ätzend und dass er die deutsche Flüchtlingspolitik des öfters ins lächerliche zieht darf nicht verwundern.


    Das vierte Kapitel trägt den Titel „Hätten sie gerne Sex in einem Flüchtlingslager“


    Wobei ich das was er die Flüchtlinge fragt einfach nur lächerlich finde, absolut unpassend. Da er sich mit zwei Flüchtlingen besonders anfreundet, damit er überhaupt in das Lager gelangen kann fragt er nach dem Grund… „ob sie nach Deutschland kamen weil dieses Land Millionen jüdischer Leben ausgelöscht hat“ - dazu kann ich einfach nichts mehr sagen.


    Im Kapitel sechs “Der Untote“ Tenenbom trifft sich mit Götz Kubitschek, den er als netten Kerl bezeichnet. Hier steht nicht mal das Gespräch im Vordergrund, sondern die so nebenbei gemachten Äusserungen des Autors sind mehr wie fragwürdig.


    Im fünfzehnten Kapitel „Wenn sie mich namentlich zitieren, verklage ich sie“ trifft er sich mit Eike - welcher ihm erklärt, hätten die Deutschen nicht alle dies Flüchtlinge aufgenommen würde man überall sagen „die Deutschen sind Nazis“ - wobei Tenenbom gerne und oft immer wieder bei Gelegenheit dieses Thema Nazi- Deutsch- Schuld an die Oberfläche zerren möchte.


    In München erzählt ihm ein junger Mann dass Flüchtlingsfrauen welche in einem Lager in der Nähe von Augsburg leben den dortigen Sicherheitsmänner Sex für 10 oder 20 Euro anbieten würden.

    Es sind solche Aussagen für die Tenenbom bereit ist "meilenweit" zu gehen.


    So reist er quer durch Deutschland besucht Flüchtlingslager, trifft Menschen um über Flüchtlinge zu sprechen und macht sich sein eigenes Bild von der Situation. Wie viel was Tenenbom schreibt und sagt der Realität entspricht kann ich nicht beurteilen, dies zu überprüfen ist Sache der entsprechend Stellen in Deutschland.


    m Klappentext kann man lesen „Seinen Gesprächspartnern – seien es Gregor Gysi, Volker Beck oder Kardinal Reinhard Marx, seien es Frauke Petry von der AfD, Pegida-Gründer Lutz Bachmann oder der geistige Führer der neuen Rechten Götz Kubitschek, seien es Akif Pirinçci oder Jürgen Todenhöfer – hat er unbequeme Fragen gestellt“


    Wo diese geblieben sind weiss ich nicht, mit Frauke sprach er über den Unterschied des Wortes Flüchtlinge und Migranten ohne jedoch das Thema weiter zu erörtern, auch die Fragen nach der deutschen Flüchtlingspolitik sind überhaupt nicht unbequem, es bleibt bei einem höflichen Gespräch über die Politik der AfD und schlussendlich sagt er „Sie ist eine deutsche Lady“.

    Wie er sich mit Akif Pirinçci trifft, "den die deutschen Journalisten am liebsten am höchsten Baum ihrer „Füttere mich Presse Konferenzen“ aufhängen würden" - fragt er was dieser genau in Dresden sagte. Die Antwort von Akif Pirinçci: "er hätte aus seinem damals noch nicht veröffentlichen Buch zitiert" - und wie ihm der Autor die entsprechende Stelle im Buch Seite 90 „Umvolkung“ zu lesen gibt - meint Tenenbom anschliessend „die Bemerkung mit dem KZ war nichts anderes als ein satirischer Hieb gegen jemanden der keine Flüchtlinge hier haben will“ und er billigt ihm das Recht zu sich kritisch gegen Muslime zu äussern. Er findet Akif lustig und verteidigt ihn vor der „bösen deutschen Lügenpresse“



    Ganz ehrlich, ich bin etwas überfordert mit dem was der Autor schreibt/sagt - er reisst zwar viele Themen an, vertieft diese jedoch nicht und somit blubbert es einfach etwas an der Oberfläche. Sein Weltbild scheint äusserst schräg zu sein, aber er hat ein unglaubliches Selbstbewusstsein, was ihm erlaubt äusserst fragwürdige Phrasen zu drehen.


    Edit: Ich muss wieder eine Moderator bitten Squirrel das Hörbuch der richtigen Sparte zuzuteilen, scheine das nicht im Griff zu haben.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • serjena

    Hat das Label von Klassiker auf Sachbuch geändert.
  • Was ich von Tenenbom halten soll, weiß ich auch nicht. Mir war er von verschiedenen Artikeln in der „Zeit“ gut in Erinnerung geblieben, aber mir fällt gerade die Diskussion zu seinem Buch „Allein unter Amerikanern“ hier im BT ein.

    Es kommt mir vor, als wäre seine Ironie zu Sarkasmus zu Zynismus geworden (um letzten Endes in der Akif Pirinçci - bzw. Henryk M. Broder - Provokations - Manie/r zu landen?).

  • Was ich von Tenenbom halten soll, weiß ich auch nicht. Mir war er von verschiedenen Artikeln in der „Zeit“ gut in Erinnerung geblieben, aber mir fällt gerade die Diskussion zu seinem Buch „Allein unter Amerikanern“ hier im BT ein.

    Es kommt mir vor, als wäre seine Ironie zu Sarkasmus zu Zynismus geworden (um letzten Endes in der Akif Pirinçci - bzw. Henryk M. Broder - Provokations - Manie/r zu landen?).

    Lies mal die Rezension zu Allein unter Juden - meiner Meinung nach ist das was er sagt und schreibt schon echt grenzwertig.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich habe nichts von ihm gelesen und verspüre auch keinerlei Bedürfnis danach. Mir ist nicht klar, was er bezwecken will. Hat er einen dermaßen bösen Humor, dass ihn viele schon als grenzwertig oder gar grenzüberschreitend empfinden, oder hat er irgendeine andere Agenda?

  • Ich habe nichts von ihm gelesen und verspüre auch keinerlei Bedürfnis danach. Mir ist nicht klar, was er bezwecken will. Hat er einen dermaßen bösen Humor, dass ihn viele schon als grenzwertig oder gar grenzüberschreitend empfinden, oder hat er irgendeine andere Agenda?

    Dieses Hörbuch hatte ich irgendwann letztes Jahr gehört, mich im Netz etwas über den Autor informiert und viele unterschiedliche Meinungen gelesen. Untern andern Beiträgen viel mir dieser besonders auf kulturzeit/lesezeit (wie gut dass das Internet nichts vergisst) Ich hatte zwar kein gutes Gefühl, wo und wie ich einordnen sollte, was der Autor erzählte, jedoch keine Lust mich näher damit zu befassen.


    Doch wie ich das Buch "Allein unter Juden" las sowie die Rezension von Smartie schaute ich genauer hin und ich muss ehrlich sagen - meiner Meinung nach ist das billigster Journalismus - ich kann nicht viel positives bei diesem Autor entdecken.

    Etwas ist mir aufgefallen - irgendwie hat er eine Phobie gegen Deutschland, denn dieses Land kritisiert er besonders gerne.

    Dass ein Journalist welcher Land und Leute insbesondere Länder welche immer wieder im Fokus des Weltgeschehens stehen, kennen lernen über das was er sieht und hört berichtet, ist sicher eine lohnenswertes Gebiet für ein Buch.

    Jedoch das was Tuvia Tenenbom macht, geht weit über das hinaus was man unter seriöser Berichterstattung versteht.


    Dieses Interview das er im Zusammenhang mit dem Buch "Allein unter Juden" gab ist ein guter Barometer wie Tuvia Tenenbom denkt.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Vielen Dank für die Links, die werde ich mir, wenn ich etwas mehr Zeit habe, gerne noch mal zu Gemüte führen.