Anna Tell - Vier Tage in Kabul / Fyra Dagar I Kabul

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein sehr interessanter Thriller mit vielen spannenden Momente
  • Kurzmeinung

    serjena
    Hören, sich nicht wundern über die dürftige Logik, schmunzeln ob ungewöhnlichen Formulierungen, abhaken
  • "Das Fundament aller Staatskünste besteht darin, die Menschen zu täuschen über das, was ihr eigener Vorteil ist." (Johann Jakob Mohr)
    Die schwedische Polizeiausbilderin, Verhandlungsführerin und Kriminalkommissarin Amanda Lund wurde für ein Jahr als nach Afghanistan beordert. Dort soll sie die dortige Polizei ausbilden und schulen. Nach einem Angriff von der Taliban hat die 35-Jährige diesen gerade so überlebt. Da bekommt sie telefonisch durch ihren Kollegen Bill Ekman einen neuen nicht gerade einfachen Auftrag. Den in Kabul ist nach dem Besuch eines Restaurants ein schwedisches Diplomatenpaar verschwunden. Sofort geht der Botschafter von einer Entführung aus, deshalb bittet man Amanda die Verhandlungen mit den Entführern zu leiten. Sonderbar ist nur das sich keine Entführer wegen Verhandlungen melden. Währenddessen untersucht Bill in Stockholm den Mord an einem jungen Mann, den man tot im Park gefunden hat und bei dem sich schnell herausstellt, dass er ein Mitarbeiter der Regierung ist. Bis Amanda durch weitere Recherchen herausfindet, das die beiden Fälle miteinander zusammenhängen. Den der schwedische Botschafter hütet ein Geheimnis, durch das er erpressbar geworden ist. Doch auch die afghanische Regierung hat ein Interesse an den Entführern. So beginnt für Amanda ein Kampf und das Leben der Diplomaten.


    Meine Meinung:
    Die Kurzinfo und eine Hörprobe haben mich neugierig auf den Debütroman von Anna Tell gemacht. Eigentlich habe ich es sonst nicht so sehr mit skandinavischen Autoren, aber in diesem Fall wurde ich positiv überrascht. Der Schreibstil, den ich in Form des Hörbuches von ca. 10 Stunden erleben durfte, ist sehr gut gestaltet. Dabei konnte mich vor allem der Einblick in die Arbeit von Amanda total überzeugen. Sicher lag es daran, das die Politologin Anna Tell über zwanzig Jahre Polizei- und Militärerfahrung hat und das nicht nur in Schweden, sondern auch im Ausland. Das merkt man dieser Geschichte in jedem Fall an, nicht nur die gute Darstellung von ihrem Einsatz in Afghanistan, auch der Umgang mit den Beamten und Politikern, alles ist hier stimmig und konnte mich absolut überzeugen. Das fängt schon gleich auf den ersten Seiten durch den gefährlichen Einsatz gegen des Talibans an und konnte mich sofort fesseln. Natürlich hätte man, dem ganzen noch ein bisschen mehr Spannung mitgeben können, den leider ebnete diese schnell ab und kam es in der Mitte und am Ende wieder so richtig auf. Trotzdem konnte mich der Plot mit dem interessanten politischen Thema mitreißen. Auch hatte ich am Anfang ein wenig Schwierigkeiten mit der monotonen Stimme von Svenja Pages, die sich dann aber von Mal zu Mal steigerte. Die Charaktere haben mich definitiv überzeugt, da ist die toughe Amanda Lund, die man sich als weiblichen James Bond vorstellen kann. Das Amanda eine gewisse Ähnlichkeit mit der Autorin selbst hat, ist unverkennbar. Gerade ihre Geradlinigkeit und die Liebe für die Wahrheit machen die Ermittlerin total sympathisch. Bei Bill Ekman war ich am Anfang zwiegespalten, da er sich lieber in seine Arbeit stürzt, statt für seine Familie und vor allem für seine alkoholabhängige Frau dazu sein. Doch Bill wächst mir nach und nach dann doch ans Herz, da er ebenfalls wie Amanda für die Wahrheit und Gerechtigkeit einsteht. Für mich sind die beiden das ideale Ermittlerteam. Deshalb bekommt das Hörbuch 4 1/2 von 5 Sterne und ich bin gespannt auf den nächsten Fall. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb::thumleft::applause:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Vier Tage in Kabul - Anna Tell“ zu „Anna Tell - Vier Tage in Kabul / Fyra Dagar I Kabul“ geändert.
  • Buchmeinung zu Anna Tell – Vier Tage in Kabul


    „Vier Tage in Kabul“ ist ein Thriller von Anna Tell, der 2018 bei Rowohlt Taschenbuch in der Übersetzung von Ulla Ackermann erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „Fyra dagar i Kabul“ und ist 2017 erschienen. Die ungekürzte Hörbuchfassung ist im Audiobuch Verlag erschienen und wird durch Svenja Pages vorgetragen.


    Zum Autor:

    Anna Tell lebt in Stockholm und ist Politologin und Kriminalkommissarin. Sie verfügt über zwanzig Jahre Polizei- und Militärerfahrung und war sowohl in Schweden als auch im Ausland im Einsatz. «Vier Tage in Kabul» ist ihr Debütroman und Auftakt zu einer Reihe um die schwedische Unterhändlerin Amanda Lund.


    Klappentext:

    Die schwedische Polizeiausbilderin und Verhandlungsführerin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, sie soll die Sicherheitskräfte vor Ort schulen. Gerade erst hat die 35-Jährige einen Angriff der Taliban überlebt, da erhält sie einen neuen heiklen Auftrag: In Kabul wurden zwei Diplomaten der schwedischen Botschaft entführt, Amanda soll als Unterhändlerin fungieren. Der Druck ist immens, denn in Schweden erwartet man afghanischen Staatsbesuch …

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist sehr spannend und gut konstruiert, aber was die Heldin aushalten muss, ist derart übertrieben, dass es den guten Gesamteindruck schmälert. Bei einem Einsatz in Afghanistan erschießt sie wohl einen Angreifer, hat es mit Leuten zu tun, die sie betrügen und stellt dann auch noch fest, dass sie schwanger ist. Der Mann ist verheiratet und zieht sich aus der Verantwortung. Zugesagte Verstärkungen verzögern sich, ihr Vater ist dement und auch ihre Auftraggeber und Ansprechpartner vor Ort haben eigene Interessen. Allein ihr Einsatzpartner in Stockholm ist eine verlässliche Größe. Aber auch in Stockholm gibt es Leute, die nicht an der Wahrheit interessiert sind. Amanda Lund ist eine hochqualifizierte Polizistin, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlt und sich auch durchsetzen kann.
    Sie ist intelligent und gut vernetzt, so dass sie viele Informationen erhält und diese auch in einen Zusammenhang stellen kann. Es werden viele Punkte thematisiert und auch hier war mein Eindruck, weniger wäre mehr gewesen. Entführung, Rauschgift, sexuelle Ausrichtung, politische Rücksichten und Einmischung in die Ermittlungsarbeit, Vertuschungen und …

    So entsteht ein Bild einer unwirklichen Protagonistin, die mehr einer Comicfigur als einer realen Ermittlerin gleicht. Amanda arbeitet in einem dunklen Loch und doch lässt sie sich nicht einschüchtern und ermittelt furchtlos weiter. Das Bild der schwedischen Gesellschaft ist dunkel und das Bild Afghanistan ist noch mehr als eine Spur dunkler. Die Handlung wechselt zwischen ruhigen Phasen und Kommandoeinsätzen ohne dabei an Spannung zu verlieren. Mühsam lüftet Amanda die Geheimnisse und am Ende gibt es noch eine große Überraschung.



    Sprecher:

    Svenja Page überzeugt. Sie gibt jeder Figur eine erkennbare Stimme und verzichtet auf übertriebene Darstellungen, so dass das Buch auch unterwegs gut verständlich ist. Ihre Stimme ist angenehm und ihre Aussprache lässt keine Wünsche offen.

    Fazit:

    Eigentlich ist es ein sehr guter Thriller, der sehr spannend und interessant ist. Allein die Übertreibungen hinsichtlich der Hauptfigur und dem Umfeld schmälern das Lesevergnügen deutlich. In beiden Fällen wäre weniger mehr gewesen. So reicht es zu dreieinhalb Sternen, die ich diesmal aufrunde (70 von 100 Punkten).

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln