Thalea Storm - Lebensfunke

  • Roots of Life (Lebensfunke) - Thalea Storm


    Selfpublishing

    336 Seiten

    Urban Fantasy

    Band 1

    20. August 2018


    Inhalt:


    Verlasse niemals das Haus!

    Berühre nichts und niemanden!

    Sieh auf keinen Fall in einen Spiegel!


    Das sind die merkwürdigen Regeln der 17-jährigen Faye, die isoliert an der Seite ihrer Mutter in England aufwächst.

    Doch als diese in einer Nacht-und-Nebel-Aktion spurlos verschwindet, wird Faye zu Verwandten nach Dunnet Hale geschickt.

    Dort erfährt sie völlig überraschend von einer geheimnisvollen Fähigkeit, welche sie mit nur einer einzigen Berührung direkt in die Seele ihrer Mitmenschen blicken lässt. Allerdings kommt diese Gabe nicht ohne Schattenseiten.

    Während Faye versucht, einem uralten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, tritt der mysteriöse Taron in ihr Leben.


    Taron - mit den faszinierenden, verschiedenfarbigen Augen;

    dem honigsüßen Lächeln und dem schmutzigen Pfahl in der Hand, mit dem er unschuldige Menschen tötet.

    Dass es ausgerechnet dieser freakige Taron ist, der ihr auf der Suche nach sich selbst den Weg weisen wird, ahnt Faye noch nicht.

    Doch es steht zweifelsfrei fest, dass diese Begegnung ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird…


    Meinung:


    Oh mein Gott!

    Wie dringend brauche ich Teil 2?

    Super mega hypergalaktisch dringend!


    Was für eine unfassbar geile Geschichte.

    Gut, sie hat auch ein paar schnulzig, kitschige Stellen, aber sonst - das Gesamtpaket ist bombastisch. Genial. Faszinierend. Waaaah.

    Herzlich willkommen zum modernen Romeo und Julia.

    Gepaart mit einem Hauch die Schöne und das Biest.

    Gewürzt mit einer Prise Teeniedrama.

    Abgerundet durch die Essenz Monsterjagd - nach, ich vermute es, einem kleinen Denkanstoß von Vampire Diaries.


    Aber keine Sorge. Hier werden keine Vampire gejagt.

    Ahhh, es ist so viel besser als das (wobei eigentlich nichts über TVD geht, aber das sei mal außen vor gelassen ;)).


    Zitat

    „Weil Liebe nicht immer nur in Lob und positiver Zuneigung steckt.

    Liebe kann auch Enttäuschung, Zorn, Wut oder Trauer sein.

    All das zeigt sich doch erst, wenn uns jemand wirklich am Herzen liegt.“

    (Pos. 2380 von 3953)


    Wenn dein ganzes Leben eine Lüge ist, basierend auf der Liebe deiner Mutter und ihrem Drang, dich zu beschützen, könntest du ihr dann verzeihen?

    Wenn du die letzten Jahre kein normales Leben führen durftest, aufgrund einer ominösen Krankheit - und sich mit einem kleinen Zettel alles ändert, wie würdest du reagieren?


    Diesen und noch mehr drängenden Fragen ist Faye McLean urplötzlich ausgesetzt, nachdem sie nach dem Verschwinden ihrer Mutter von nun an bei ihrer Tante Fiona in Dunnet Hall leben muss. Diese ist alles andere als erfreut darüber und reißt bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein Loch in Fayes bisheriges Leben. Als Faye dann auch noch erfährt, dass sie durch ihre besondere Begabung Teil eines großen Clankriegs ist, für den sie nichts kann und den sie auch nicht will, ist sie vollkommen von der Rolle.

    Einzig und allein Carlie, Fayes Cousine, bringt noch Licht und Freude in ihr so deplatziert wirkendes Leben.

    Bis auf einmal Taron auftaucht und die sowieso schon chaotische Welt erneut ins Ungewisse stürzen lässt...


    Zitat

    „Sie wusste, dass ich mir nichts sehnlicher als meine Freiheit und Gesundheit gewünscht habe.

    Sie wusste, dass ich einfach nur leben wollte, wie jeder andere auch.

    Sie hat mir alles genommen. Einfach so.“

    (Pos. 629 von 3953)


    Diese Idee! Diese Umsetzung!

    Ich kenne den Schreibstil der Autorin ja bereits aus ihren vorherigen Büchern und weiß, dass sie sehr gut mit Worten umgehen kann. Sie schreibt locker-leicht, jugendlich und trotzdem so fesselnd, dass man gar nicht anders kann als die Geschichte in sich aufzusaugen. Abwechselnd beschrieben aus der Ich Perspektive von Taron und Faye, wird man als Leser ins eigentlich malerische Städtchen Dunnet Hall in Schottland entführt. Wie gesagt, eigentlich. Denn wenn da nicht die Jäger wären, die die Bewohner regelmäßig vor den „bösen Monstern“ befreien würden, wäre Dunnet Hall ein traurigerer, kälterer und düsterer Ort als sonst.


    Und als Faye in diese unglaublich fantastische Welt geworfen wird, weiß sie nicht recht, was sie davon halten, geschweige denn, damit anfangen soll. Ich kann es ihr nicht verübeln.

    Viel zu viele Fragen, auf die ihr niemand antworten will und dennoch bleibt sie stark.

    Genau das habe ich an ihr bewundert. Auf der einen Seite ist sie verletzlich, wenn es um ihre Familie geht, so, wie es sein sollte und auf der anderen Seite hält sie dem Ansturm an neuen Informationen und Geheimnissen stand.

    Sie sehnt sich nach einer Freiheit, die sie sich selbst erkämpfen muss, die ihr sonst niemand geben kann und der immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, selbst von ihrer eigenen Tante.


    Ich konnte mich ziemlich gut in Faye hineinfühlen. Ich habe verstanden, warum sie anfangs ängstlich und verwirrt daher kam und im Laufe der Freundschaft mit Carlie so weit auftaute, dass sie richtig selbstbewusst wurde.

    Das muss man nach einem solchen Schicksalsschlag erstmal schaffen.

    Und auch Taron war mir von Beginn an sympathisch. Ehrgeizig.

    Steht für seine Ziele ein und vertritt seine eigene Meinung, auch auf die Gefahr hin von seiner Familie verstoßen zu werden.


    Und immer wenn man gerade dachte, dass da nun nichts mehr kommen kann, legt die Autorin noch eine Schippe drauf.

    Mit einem ziemlich krassen Plottwist und einem fiesen Cliffhanger lockt sie mich - und euch hoffentlich auch - zum nächsten Band. Denn ich muss dringend wissen, ob Taron sich selbst treu bleibt. Es ist wahnsinnig spannend.


    Fazit:


    Mit „Roots of Life (Lebensfunke)“ hat die Autorin sprichwörtlich einen Funken erzeugt, der nun ein Feuer entfacht hat, denn ich brenne für diese Geschichte. Es ist phänomenal gute Jugend-Urban-Fantasy mit einem Hauch Liebe, vielen Mythen und Geheimnissen, sowie ein paar einzigartigen Gaben. Durch die verschiedenen Sichtweisen erhascht man nicht nur einen Blick in das Leben von beiden Seiten, nein, auch die Spannung wird geschürt.

    Authentische Charaktere, poetisch, nachdenkliche Momente und Action an den richtigen Stellen runden das Ganze ab.


    Seid ihr bereit euch den „Monstern“ zu stellen?

    Und glaubt mir, diese „Monster“ kennt ihr noch nicht.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)