Tracy Rees - Die Sonnenschwestern / The Hourglass

  • Originaltitel: The Hourglass


    Über die Autorin (Amazon)

    Tracy Rees studierte in Cambridge und hat acht Jahre in einem Sachbuchverlag gearbeitet. Ihr Debütroman "Die Reise der Amy Snow" wurde aus über tausend Einsendungen in einem Schreibwettbewerb als Gewinner ausgewählt. Sie lebt in South Wales, England.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Edition

    Dateigröße: 875 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 448 Seiten

    Verlag: Ullstein eBooks (7. September 2018)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07CVK8KFP

    Originaltitel: The Hourglass


    Warum musste es so kommen?

    Prolog. Eine alte Frau bittet Gott um die Gewährung einer Bitte….

    Nora hatte sich von ihrem Freund Simon getrennt, und sie machte eine Therapie…

    Sie hatte in einer Art Vision etwas gesehen…. Und sie kündigte ihre Stelle…

    Nora entschloss sich, nach Tenby zu fahren… Und sie wollte jemanden besuchen…

    Juli 1953. Chloe fuhr wie jedes Jahr in den Ferien nach Tenby. Sie freute sich auf die Zeit und vor allem auch auf Llew….

    Sie wohnte in Tenby bei ihrer Tante Susan und deren Familie… Ihre Cousine Megan ärgerte sie immer wieder, weil ihre Eltern sich nicht so viel für sie leisten konnten wie Megans…

    Eines Tages jedoch geschah etwas Schreckliches, das ihr Leben dramatsich veränderte…

    Welche Bitte richtete die alte Frau an Gott? Warum hatte sich Nora von Simone getrennt? Weshalb war sie in Therapie? Was hatte Nora plötzlich vor sich gesehen? Warum kündigte sie ihre Stelle? Weshalb fuhr sie nach Tenby? Wen wollte sie besuchen? Gefiel es Chloe so gut in Tenby, weil sieImmer wieder ihre Ferien dort verbrachte? Wohnte sie gerne bei ihrer Tante? Inwiefern ärgerte Megan Chloe? Und was geschah eines Tages Schreckliches? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

    Meine Meinung

    Das Buch ist berührend, aber ja, auch spannend. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Ich litt mit Nora, die nicht wusste, was sie nach ihrer Kündigung tun sollte. Und ich litt mit Chloe, die sich von ihrer Cousine Megan einiges gefallen ließ, was ihre Kleidung betraf. Und ich litt mit Llew, der in Chloe verliebt war, zumal er noch zwei Jahre jünger war als sie. Und als das Schreckliche geschah, hätte ich jemanden erwürgen können. Durch das Buch kam ich sehr gut durch, denn es ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch gab es keine Unklarheiten was Worte oder gar ganze Sätze betraf. Einzig eines ist mir unklar, und das ist der Titel. Wer waren die Sonnenschwestern? Aber da der Inhalt für mich sehr gut war, werde ich diese Unklarheit vernachlässigen und dem ‚Buch eine Lese-/Kaufempfehlung geben sowie vier von fünf Sternen, bzw. acht von zehn Punkten.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Tracy Rees - Die Sonnenschwestern“ zu „Tracy Rees - Die Sonnenschwestern / The Hourglass“ geändert.
  • Und für alle Freunde der inhaltlichen Zusammenfassung (Quelle Amazon):


    London, 2006: Noras ist fast 40 und hat doch keine Ahnung, wer sie ist. Warum weiß sie so gut wie nichts über ihre Familiengeschichte? Spontan kündigt sie Job und Wohnung, lässt alles hinter sich und reist nach Tenby, einem kleinen Ort im Süden von Wales, um sich auf die Spuren ihrer Familie zu begeben. Tenby, 1956: Jedes Jahr verbringt Chloe ihre Ferien im Süden von Wales. An ihrer Seite ist stets ihr Sandkastenfreund LLew, ein kluger Junge aus armen Verhältnissen, der heimlich in Chloe verliebt ist. Doch ein dramatischer Vorfall bringt die beiden auseinander. Sie sehen sich nie wieder, vergessen können sie sich nicht. 50 Jahre später findet Nora in dem idyllischen Ort nicht nur ihren eigenen Frieden, sondern auch eine altes Familiengeheimnis, das nun endlich gelöst werden kann.

  • Prolog. Eine alte Frau bittet Gott um die Gewährung einer Bitte….


    Nora hatte sich von ihrem Freund Simon getrennt, und sie machte eine Therapie…

    Wer ist Nora und was hat sie mit der alten Frau zu tun? Wann spielt diese Handlung?

    Juli 1953. Chloe fuhr wie jedes Jahr in den Ferien nach Tenby. Sie freute sich auf die Zeit und vor allem auch auf Llew….

    Wer ist Chloe und wer ist Llew?


    Alle diese Fragen - und noch viel mehr - beantwortet Deine Inhaltsangabe leider nicht! Kannst Du bitte die Kurzbeschreibung von amazon oder den Klappentext in Deine Rezensionen einkopieren, damit man weiß, worum es geht und damit Svanvithe das nicht immer nachtragen muss?

    Bei Deinen zusammengewürfelten Sätzen zum Inhalt verstehe ich nichts und ich glaube, damit bin ich nicht allein...

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Die vierzigjährige Nora ist mit sich nicht im Reinen und macht eine Therapie. Sie trennt sich von ihrem Lebensgefährten Simon. Dann hat sie plötzlich eine Vision. Sie sieht einen Strand und fühlt sich gerufen. Kurzerhand kündigt sie ihre Stelle. Sie will mehr über ihre Vergangenheit wissen, aber ihre Mutter ist in letzter Zeit wenig zugänglich. Daher fährt sie nach Tenby in Südwales. Hier verbrachte Ihre Mutter früher immer ihre Ferien.

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die sich abwechseln. So können wir erleben, wie Nora versucht, ihre Wurzeln zu finden, um mit sich ins Reine zu kommen. Auf der anderen Seite erfahren wir, wie Chloes Leben in den fünfziger Jahren verlaufen ist. Dazu bittet im Prolog eine alte Frau Gott darum, ihr Mädchen zurückzubringen.

    Ich war gleich in der Geschichte drin und hatte viele Fragen genau wie Nora. Nora hat mir irgendwie leidgetan, obwohl es mir anfangs auch schwergefallen ist, zu verstehen was sie belastet. Sie erfährt von ihrer Großmutter vieles über die Kindheit ihrer Mutter und sie lernt auch Leo kennen, der mit Chloe befreundet war.

    Chloe, die sich inzwischen Jasmin nennt, war in den Sommermonaten gerne bei ihrer Tante. Nur mit ihrer Cousine hatte sie Schwierigkeiten. Dort lernt sie Llew (Leo) kennen. Erst war es eine Kinderfreundschaft, dann wurde Liebe daraus. Doch dann passierte etwas Schreckliches, was ihr Leben veränderte.

    Der Schreibstil von Tracy Rees ist sehr angenehm zu lesen. Die Örtlichkeiten sind sehr schön und bildhaft dargestellt. Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt, denn ich mag es, wenn Familiengeheimnisse aufzudecken sind. Die Protagonisten waren lebendig und authentisch beschrieben, ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen. Bei ihren Nachforschungen entwickelt sich Nora weiter und endlich gelingt es ihr, ihren eigenen Weg zu finden.

    Es ist eine Geschichte voller Verwicklungen und Gefühle, die mir gut gefallen hat.

  • Büroleiterin der Historischen Fakultät an der School of Humanities der Universität of Greather London zu sein, heißt faktisch rund um die Uhr erreichbar zu sein. Seit nun mehr neun Jahren macht die fast vierzigjährige Nora diesen Job und seit mehreren Monaten plagen sie diffuse Ängste, das wird so schlimm, dass sie sich einer Therapeutin anvertraut. Im Laufe ihrer mehrmonatigen Sitzungen krempelt Nora ihr Leben um, als erstes trennt sie sich von ihrem Freund und ganz zum Schluss auch von ihrem Job. Während dieser Zeit kühlt Noras Verhältnis zu ihrer Mutter Jasmine ab. Die beiden waren sonst unzertrennlich, konnten über Sorgen und Probleme der jeweils anderen immer reden, doch nun herrscht eine Art Unverständnis auf beiden Seiten. Als Nora dann auch noch beschließt in dem kleinen Ort Tenby, im Süden von Wales, eine Auszeit zu nehmen ist Jasmine regelrecht geschockt. Was Nora zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht weiß, ist das ihre Mutter in ihrer Teenagerzeit liebend gern in diesem kleinen Ort ihre drei Wochen Ferien verbracht hat. Ungeahnt findet Nora nicht nur einen Ort um ihrer seelischen Verfassung Ruhe zu gönnen, sondern kommt auch einem lange gehütetem Familiengeheimnis auf die Spur.




    Tracy Rees ist eine Autorin, die ganz zauberhafte Geschichten erzählen kann. In ihrem neuesten Roman spielt die Handlung auf zwei Zeitebenen. Wir begleiten Nora auf ihrem Weg vom unfreiwilligen Workaholic zur Aussteigerin und parallel dazu den Teenager Chloe (Jasmine) und ihren Sandkastenfreund Llew, die in den fünfziger Jahren die Sommer in Tenby verbrachten. Beide Protagonistinnen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Jede auf ihre ganz spezielle Weise. Ich konnte mich mit den Sorgen und Nöten der jungen Cloe genauso gut identifizieren, wie mit denen der älteren und völlig überarbeiteten Nora. Und ganz ehrlich wer würde nicht von so einem Sabbatical träumen? Ich könnte mir das sehr gut vorstellen. Vielleicht hat mir diese Geschichte auch deshalb so gut gefallen. Etwas was ich selber (leider) nicht tun kann, erlebe ich zu mindestens für ein paar Stunden mit Nora.

    Schon im ersten Buch der Autorin „Amy Snow“ habe ich ihren flüssigen und sprachgewaltigen Schreibstil bewundert. Ihre rhetorischen Stilmittel die sie gut und gekonnt einsetzt, gefallen mir sehr. Am schönsten sind jedoch ihre bildhaften Beschreibungen. Ich möchte mal ein Beispiel, stellvertretend für unzählige andere nennen: „Sie saßen am Fenster und blickten hinaus auf den Sand, der die Farbe von Bienenwachs angenommen hatte, und einen Ozean, dessen Wellen aussahen wie ein Haufen matter Schwerter.“



    Eine kleine Irritation birgt lediglich der Titel des Buches. Warum dieses ausgerechnet Sonnenschwestern heißt, kann ich nicht nachvollziehen.

  • Zuerst möchte ich hier auf den Titel "Die Sonnenschwestern" eingehen, denn diesen finde ich nicht so passend. Konnte dazu keinen direkten Zusammenhang zum Inhalt finden. Der englische Titel "The Hourglass" (Die Sanduhr) finde ich hier äusserst passend und stimmig, denn dieser Gegenstand verweist immer wieder auf wichtige Details und Zusammenhänge im Buch. Schade, dass der deutsche Titel so davon abweicht.


    Das Cover finde ich hervorragend gewählt. Sowohl die Abbildungen wie auch die Szenerie sind wunderbar stimmig und laden ein. Ich musste beim Lesen immer wieder das Cover betrachten, weil es optimal passt und die Atmosphäre des kompletten Buches gelungen aufgreift.

    Die Klappeninnenseiten, die zwar nur einfarbig sind, machen dennoch jede Menge her, weil sie stimmig zur generellen Grundfarbe gehalten sind.


    Der Schreibstil ist sehr eingängig und die Autorin hat die Umsetzung, die Geschichte aus zweierlei Perspektiven und Zeitebenen zu erzählen, die sich einander mehr und mehr annähern, hervorragend umgesetzt. Zum einen wird die Spannung dadurch aufgebaut, zum anderen wird man als Leser dadurch miteingebunden, weil man darüber nachdenkt, wie denn alles so zusammenpassen wird. Außerdem kann man so voll in die Geschichte eintauchen und das "Entstehen" direkt miterleben und die Hintergründe begreifen.

    Der Spannungsbogen wurde über das ganze Buch hinweg hoch gehalten.


    Die Erzählung der Geschichten ist Tracy Rees gut gelungen und ich konnte, bis auf wenige Seiten zu Beginn des Buches, flüssig lesen. Zu Anfang hatte ich kurz das Problem, in die jeweilige Geschichte zu finden. Dazu musste ich immer mal wieder zurückblättern, um die Zusammenhänge voll und ganz zusammensetzen zu können. Aber, das hat sich innerhalb kürzester Zeit erledigt und da das Buch danach so interessant und "nicht-mehr-Wegzulegen" war, werde ich hier auch keinen Punkt abziehen, weil alle anderen Seiten diese kurze Passage weitaus entschädigen.


    Das Thema ist gut gewählt, denn es zeigt gute Brisanz und so tiefgründig, authentisch und nachvollziehbar wie es umgesetzt wurde, kann man das Ganze hautnah miterleben und -begreifen.


    Die Atmosphäre, die die Szenerien, die Landschaft und die Leute aufbauen, sind passend in die jeweilige Zeit gesetzt und lassen den Leser damit verschmelzen.


    Mein Fazit: Tracy Rees hat wieder mal gezeigt, wie ein gutes Buch geschrieben werden kann

  • Die 40-jährige Nora arbeitet seit 9 Jahren als Büroleiterin der Historischen Fakultät in London. Seit einiger Zeit leidet sie unter Angstzuständen und fühlt sich ausgebrannt, der Job erfüllt sie nichtmehr. Deshalb kündigt sie ihre Anstellung. Auch die Beziehung zu ihrem Freund Simon ist ihr egal geworden, so dass sie die Trennung herbeiführt. Die Beziehung zu ihrer Mutter Jasmin war jahrelang innig, aber auch diese leidet sehr unter Noras schlechter Stimmung. Um Abstand zu gewinnen, reist Nora nach Südwales in den kleinen Ort Tenby, der Heimat ihrer Vorfahren. Über ihre Familie weiß Nora so gut wie nichts, aber in Tenby gehen die Uhren anders. Hier findet Nora nicht nur langsam wieder zu sich selbst, sondern macht sich auch auf die Suche nach ihren Wurzeln. Dabei lernt sie nicht nur ihre Mutter neu kennen, sie stößt auch auf ein altes Familiengeheimnis…


    Tracy Rees hat mit ihrem Buch „Die Sonnenschwestern“ einen wunderschönen historischen Familienroman vorgelegt, der eine regelrechte Sogwirkung entwickelt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll, bildhaft und atmosphärisch dicht; der Leser versinkt ab der ersten Seite in der Geschichte und findet sich mal an der Seite von Nora, mal an der Seite von Chloe wieder, um sie auf ihrem Weg zu begleiten und sie gleichzeitig sehr gut kennenzulernen. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei die eine die Zeit von Nora und ihre Suche wiedergibt, während die andere den Leser in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bringt und das Leben von Chloe wiederspiegelt. Durch die wechselnden Zeiten und Perspektiven wird nicht nur die Spannung innerhalb der stetig Handlung erhöht, der Leser enthüllt nach und nach die von der Autorin eingeflochtenen Rätsel wie bei einem gereinigten Gemälde, wo man endlich alle Feinheiten und die einzelnen Pinselstriche genau erkennen kann – nichts bleibt dem Auge mehr verborgen. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind der Autorin gut gelungen, die farbenfrohen Schilderungen lassen die Seelandschaft und den kleinen Ort Tenby mit seinem Strand vor dem inneren Auge des Leser auferstehen und sich sofort wohlfühlen.


    Die Charaktere sind sehr liebevoll sowie vielschichtig ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Ihnen wurden individuelle Eigenschaften mit auf den Weg gegeben, die sie realistisch und authentisch erscheinen lassen, was es dem Leser leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen und sich ihnen verbunden zu fühlen. Nora ist eine müde und überarbeitete Frau, die sich selbst irgendwann verloren hat. Sie zweifelt an sich und ihrem bisherigen Leben und sehnt sich nach etwas Neuem. Ihr Aufbruch ins Ungewisse zeigt Mut und Stärke, denn der Ausgang ist ungewiss, sie weiß nicht, was sie finden wird. Ihre Entwicklung während der laufenden Handlung ist sehr schön zu beobachten. Chloe ist eine junge Frau, die immer wieder von ihrer Cousine Megan malträtiert wird und unter ihr zu leiden hat. Sie erlebt die erste Liebe, die in einem Drama endet. Leonard „Llew“ ist ein netter junger Mann, der alles immer wieder optimistisch sieht und Chloe treu und ergeben ist. Auch die weiteren Protagonisten wie Noras Mutter Jasmin beleben die Handlung und geben ihr zusätzliches Input.


    „Die Sonnenschwestern“ kann mit einer wunderbar gefühlvollen Familiengeschichte überzeugen, die sich über zwei Zeitebenen erstreckt und ineinandergreift, wobei nicht nur ein Geheimnis aufgedeckt wird, sondern auch der Grundstein für einen Neuanfang gelegt wird. Einfach zauberhaft, absolute Leseempfehlung!


    Verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Klappentext:
    London, 2006: Noras ist fast 40 und hat doch keine Ahnung, wer sie ist. Warum weiß sie so gut wie nichts über ihre Familiengeschichte? Spontan kündigt sie Job und Wohnung, lässt alles hinter sich und reist nach Tenby, einem kleinen Ort im Süden von Wales, um sich auf die Spuren ihrer Familie zu begeben. Tenby, 1956: Jedes Jahr verbringt Chloe ihre Ferien im Süden von Wales. An ihrer Seite ist stets ihr Sandkastenfreund LLew, ein kluger Junge aus armen Verhältnissen, der heimlich in Chloe verliebt ist. Doch ein dramatischer Vorfall bringt die beiden auseinander. Sie sehen sich nie wieder, vergessen können sie sich nicht. 50 Jahre später findet Nora in dem idyllischen Ort nicht nur ihren eigenen Frieden, sondern auch eine altes Familiengeheimnis, das nun endlich gelöst werden kann.


    Meine Meinung:
    „Die Sonnenschwester“ ist nach „Die zwei Leben von Florenz Grace“ mein zweiter Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Was ich gleich vorne weg sagen kann ist, dass mich dieses Buch wieder genauso begeistern konnte.Tracy Rees hat in diesem Buch wieder bewiesen, wie sie mich mit ihrem Schreibstil und ihren liebevoll ausgearbeiteten Charakteren vollkommen abholen konnte.
    In diesem Roman springen wir abwechselnd, in kurzen Kapiteln, zwischen zwei Zeitebenen hin und her. Einmal begleiten wir die 40 jährige Nora im Jahre 2006, wie sie gerade Job und Wohnung an den Nagel hängt und sich auf nach Tenby macht. Den Ort den sie in ihren Träumen gesehen hat. Doch wird sie dort finden was sie sucht?
    Die zweite Zeitebene beginnt im Jahre 1953, dort lernen wir die 13 jährige Chloe kennen, die ihre jährlichen Sommerferien bei ihrer Tante in Tenby verbringt. Sie begleiten wir auf ihrem Weg zum Erwachsen werden.


    Der Einstieg in das Buch fiel mir leider nicht ganz so leicht, da man immer wieder zwischen Nora und Chloe hin und her gesprungen ist und die Kapitel sehr kurz gehalten sind. Daher braucht man als Leser etwas länger um die zwei so richtig kennenzulernen. Aber nachdem ich mich an diesen schnellen Wechsel gewöhnt hatte, sind die Seiten nur so dahingeflogen. Denn der Vorteil war natürlich, dass man immer weiterlesen wollte, um einfach mehr über die beiden zu erfahren. Was hat es vor allem mit dem Bruch zwischen Chloe und ihrem Sandkastenfreund Llew auf sich? Warum haben sie sich aus den Augen verloren?
    Aber auch Noras Entwicklung und wie sie auf dem Weg ist, sich selbst zu finden, war ein schönes Erlebnis. Eine Geschichte die eine tolle Atmosphäre hat und in der man sich einfach wohlfühlt, mit Protagonisten und Nebencharakteren die man nur lieben kann.
    Das Einzige was mir nicht so gefallen hat, war der Titel, denn der passt irgendwie nicht ganz so zur Geschichte. Wer die Sonnenschwestern sein sollen habe ich bis zum Schluss nicht ganz so herausgefunden.


    Ein Frauenroman den ich uneingeschränkt empfehlen kann und der jetzt, wenn die kalten Tage langsam beginnen, genau das Richtige ist, um sich auf der Couch einzukuscheln und sich fallen zu lassen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • Der kleine Küstenort Tenby in den 1950er-Jahren: Die junge Chloe Samuels verbringt ihre Sommerferien jeweils im Süden von Wales. Bei ihr ist oft ihr Sandkastenfreund LLew, ein kluger Junge aus armen Verhältnissen. Er ist heimlich in Chloe verliebt, aber ein dramatischer Vorfall bringt die beiden auseinander. Sie sehen sich nie wieder und können sich doch nicht vergessen.

    London, 50 Jahre später: Die 39-jährige Nora folgt einer Vision. Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten Simon kündigt sie nun spontan ihren Job als Büroleiterin an der Uni und ihre Wohnung. Zum Ärger ihrer 75-jährigen Mutter Jasmine geht sie nach Tenby, um sich auf die Spuren ihrer Familie zu begeben. Was verbindet die Frauen? Welchem dunklen Geheimnis kommt Nora näher? Was verheimlicht ihre Mutter? Und was hat ihre 93-jährige Großmutter damit zu tun?


    „Die Sonnenschwestern“ ist ein Familienroman von Tracy Rees.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus mehreren kurzen Kapiteln, die von einem Pro- und einem Epilog eingerahmt werden. Die Geschichte wird abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt: der von Nora und der von Chloe. Cliffhanger am Ende der Abschnitte animieren zum Weiterlesen. Darüber hinaus gibt es zwei Zeitebenen: die jüngere Vergangenheit und die Geschehnisse, die 50 Jahre zurückliegen. Dieser Aufbau funktioniert gut.


    Der Schreibstil ist anschaulich, flüssig und angenehm zu lesen. Durch viel wörtliche Rede und atmosphärische Beschreibungen wirkt das Geschehen sehr lebhaft. Ich konnte gut in die Geschichte eintauchen.


    Im Mittelpunkt stehen die interessanten Hauptprotagonistinnen Nora und Chloe. Die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden wird sehr gut deutlich. Während mir Chloe schnell sympathisch war, konnte ich mich mit Nora anfangs weniger identifizieren. Jedoch macht Letztere eine positive Entwicklung durch, was mir gut gefallen hat. Auch die übrigen Charaktere werden detailliert und lebensnah dargestellt.


    Die Geschichte kommt nur langsam in Fahrt und hat einige Längen. Es braucht eine Weile, bis sich die Spannung steigert. Dennoch ist die Handlung unterhaltsam und die Auflösung absolut schlüssig. Inhaltlich konnte mich der Roman außerdem berühren.


    Viel Wert legt die Autorin glücklicherweise auf historische Details. Sie belegen die fundierte Recherche. Weitere Pluspunkte sind für mich das kleine Glossar mit walisischen Begriffen und ein Rezept.


    Das Cover ist ansprechend gestaltet. Der deutsche Titel ist allerdings leider nicht so treffend wie das englische Original („The hourglass“).


    Mein Fazit:

    „Die Sonnenschwestern“ ist ein bewegender Roman von Tracy Rees, der unterhaltsame Lesestunden bereitet. Vor allem für Fans von Familiengeschichten eine empfehlenswerte Lektüre.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Wunderschön geschrieben

    Nora ist fast vierzig und derzeit alles andere als glücklich in ihrem Leben. Vor einer Weile hat sie sich von ihrem Partner Simon getrennt und weiß seitdem nur sehr wenig mit sich selber und mit ihrem Leben anzufangen. Als sie vom Strand in Tenby träumt, kündigt sie kurzerhand ihren Job und reist in den kleinen Ort in Wales. Hier erhofft sie sich, mehr über ihre Familie zu erfahren, deren Vergangenheit stets ein Geheimnis war.

    Im Jahre 1956 lebt die zwölfjährige Chloe, die jeden Sommer bei ihrer Tante und ihrem Onkel die Sommerferien in Tenby verbringt. Hier lernt sie den zwei Jahre jüngeren Llew kennen, der in Tenby lebt. Obwohl er jünger ist als Chloe, wird er doch ihr allerbester Freund, denn Llew ist etwas besonderes mit seiner ruhigen und nach-denklichen Art. Doch dramatische Ereignisse bringen die beiden Freunde auseinander.

    Meine Meinung

    Das sehr harmonische Cover gefiel mir auf den ersten Blick und wirkt ansprechend und neugierig machend.

    Die Geschichte selber beginnt eher ruhig, denn Tracy Rees lässt sich Zeit, ihre Hauptcharaktere erst einmal vorzustellen. Doch auch wenn der Beginn ein sehr ruhiges Tempo hat, lässt sich das Buch sehr gut lesen, denn der Schreibstil der Autorin ist wirklich wunderschön. Es klingt sehr harmonisch und gefühlvoll und dank detailreichen Beschreibungen, sowohl von Gefühlen als auch von den Umgebungen, befindet man sich sehr schnell gemeinsam mit den Protagonistinnen in den kleinen, walisischen Ort Tenby versetzt.

    Die Geschichte spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, wobei wir uns zum einen gemeinsam mit Nora in der Gegenwart um 2014 herum und zum anderen gemeinsam mit Chloe in den Jahren 1956 und weitere befinden. Die Erzählung beginnt ruhig, doch so nach und nach spürt man, dass hinter der zunächst noch alltäglichen Geschichten vielmehr verbirgt. Man beginnt mitzurätseln, was hier vorgefallen ist und nachdem man von Nora erfährt, wer Chloe wirklich ist, beginnt man auch damit, in Gedanken Theorien zum Geschehen aufzubauen. Alles in allem gefiel mir hier das Zusammenspiel zwischen den authentisch wirkenden Charakteren und der malerisch beschriebenen Umgebung sehr gut und auch wenn ich zumindest eine Ahnung hatte, was geschehen ist, blieb es doch interessant und fesselnd. Also wer beim Einstieg noch seine Schwierigkeiten haben sollte, dem sei gesagt, dass es sich absolut lohnt, hier am Ball zu bleiben, denn die Entwicklung der Geschichte ist absolut gut umgesetzt.

    Ein personeller Erzähler in dritter Person führt den Leser durch die Geschichte und lässt den Leser langsam eine Beziehung zu den beiden im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Frauen aufbauen. Man bleibt hier allerdings mehr der Beobachter des Geschehens, auch wenn man durchaus den Gefühlen, Gedanken und Wünschen der Protagonistinnen folgen konnte.

    Diese beiden Protagonistinnen waren es auch, die mich hier durchaus berühren konnten, auch wenn ich zu Beginn ein wenig Schwierigkeiten hatte, mich in Nora und deren zwiegespaltenen Gefühlen hineinzuversetzen. Eigentlich ist sie eine bodenständige Frau und das sie sich zunächst so von ihren plötzlichen Emotionen leiten ließ, klang nicht gleich schlüssig. Doch je besser ich Nora kennenlernte, desto eher wurde mir bewusst, wonach sie wirklich suchte. Genau wie Chloe ist sie eine authentische und glaubwürdige Protagonistin der Geschichte. Chloe hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, sie ist ein sehr lebhaftes und aufgeschlossenes Mädchen, mit Träumen und Wünschen. Die Schicksale der beiden Frauen sind eng miteinander verknüpft und auch wenn man den wirklichen Zusammenhang zwischen den beiden recht schnell erhält, wird lange Zeit nicht klar, was einst wirklich geschehen ist.

    Neben den beiden Frauen gibt es noch eine gewisse Anzahl Nebencharaktere, bei denen in der Vergangenheit mir Llew sehr gut gefallen hat und der mich, genau wie Chloe, mit seiner ruhigen Art beeindruckt hat. In der Gegenwart sind es zunächst die jüngere Frau Kaitlin, die es schafft, Nora ein wenig aus ihrem Scheckenhaus zu holen und später der Mann, den Nora kennenlernt. Alles in allem sind die Nebencharaktere ausreichend gezeichnet und wirken dementsprechend mit auf die Handlung ein.

    Mein Fazit

    Ein schöner Roman über zwei starke Frauen und deren Träume und auch deren Liebe. Vor allem mit dem wunderschönen, harmonischen und atmosphärisch wirkenden Schreibstil konnte mich Tracy Rees in ihre Geschichte ziehen. Auch wenn der Beginn ein wenig zäh wirkte, so gelang es mir dank der emotionalen Sprache hier recht leicht, bei der Geschichte zu bleiben. Wer Geschichten auf zwei Zeitebenen mag, der sollte einmal in dieses Buch hineinlesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Tracy Rees - Die Sonnenschwestern



    Mit fast 40 Jahren beginnt Nora im Jahr 2006 ihr bisheriges Leben zu überdenken. Sie ist gefangen in ihrer alltäglichen Routine. Ihre sonst so verständnisvolle Mutter reagiert anders als erhofft. Nora hat das Gefühl, dass plötzlich etwas zwischen den beiden steht, kann aber nicht einordnen, was es ist. Spontan entschließt sie sich dazu, ihren Job zu kündigen, die Wohnung zu vermieten und nach Tenby, einen kleinen Ort in Wales, zu reisen. Sie nimmt sich eine Auszeit und versucht, in dieser Zeit herauszufinden, was sie wirklich vom Leben erhofft. Da ihre Großmutter ganz in der Nähe von Tenby lebt, wird der Kontakt zwischen den beiden intensiver und endlich erfährt Nora etwas aus der Kindheit ihrer Mutter.

    In den 50er Jahren verbringt die kleine Chloe jedes Jahr die Sommerferien bei ihrer Tante in Tenby. Dabei schließt sie eine enge Freundschaft zu Llew, einem Jungen, der zwar aus ärmlichen Verhältnissen stammt, aber unglaublich klug ist. Mit den Jahren wird die Freundschaft zwischen den beiden immer enger, doch dann kommt es zu einem verhängnisvollen Ereignis, das alles verändert....



    Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Im Jahr 2006 beobachtet man Nora, die dabei ist, ihr bisheriges Leben zu überdenken und neue Perspektiven zu suchen. Im zweiten Handlungsstrang taucht man in die 50er Jahre ein. Hier steht Chloe, die in jedem Jahr die Sommerferien bei ihrer Tante in Tenby verbringen darf, im Mittelpunkt der Ereignisse.



    Der Einstieg in die Handlung verläuft eher gemächlich. Man muss sich zunächst mit den beiden Hautprotagonistinnen und ihren Lebensumständen vertraut machen. Die Autorin beschreibt die Ereignisse in beiden Handlungssträngen so detailliert und lebendig, dass man nach kurzer Zeit alles mühelos vor Augen hat. Man lernt dabei Nora, Chloe und ihr jeweiliges Umfeld genau kennen. Die Charaktere wirken auf beiden Zeitebenen authentisch. Man fasst beim Lesen spontane Sympathien oder auch Abneigungen, und kann dadurch problemlos in die Handlung eintauchen. Zunächst fragt man sich, wie die beiden Handlungsstränge sich wohl verbinden werden, doch nach und nach fließt alles zusammen.



    Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm lesbar und der jeweiligen Zeitebene angepasst. Da die Charaktere so lebendig erscheinen, fiebert man schon nach kurzer Zeit mit ihnen mit und verfolgt gebannt die Entwicklungen. Bereits nach kurzer Zeit gerät man in den Sog der Ereignisse und mag sich nicht mehr von den Schicksalen der beiden Hauptprotagonistinnen lösen. Der bewegende Schreibstil sorgt dafür, dass man sich ganz auf das Geschehen einlassen kann und das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag, bevor man am Ende angekommen ist.



    Mir hat diese Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Denn ich mag Erzählungen, in denen es um Geheimnisse in der Vergangenheit geht, die sich nach und nach mit der Gegenwart verknüpfen. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Ereignisse so bewegend zu erzählen, dass ich mit beiden Frauen mitgefiebert und das Buch beinahe in einem Rutsch beendet habe.



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