David Macaulay - Motel der Mysterien / Motel of the Mysteries

  • Kurzmeinung

    Kurier
    Herrlich schräg und selbstironisch, aber auch mit ernsten Gedanken dahinter. Gefällt mir ausgesprochen gut
  • Klappentext:

    Das gesamte Gebiet der USA, einem Großreich des 3. Jahrtausends n. Chr., liegt seit der Katastrophe von 2018 unter meterdicken Ablagerungen begraben. Der Archäologe Howard Carson stößt bei seinen Ausgrabungen auf rätselhafte Ruinen und rekonstruiert mit den Mitteln der Archäologie des 5. Jahrtausends n. Chr. Lebenswelt und Kulte der Menschen des 21. Jahrhunderts n. Chr. Aus dem Inhalt von Motel der Mysterien: Umso begeisterter war der Amateurarchäologe Howard Carson, als er zweitausend Jahre später zufällig auf Spuren dieser Zivilisation stieß. Er überquerte gerade eine längst aufgegebene Ausgrabungsstätte, als mit einem Mal der Boden unter seinen Füßen nachgab. Unversehens fand er sich in einem Gang wieder, der zu einer Tür führte, hinter der eine ungeöffnete Grabkammer lag gut zu erkennen an einem Schild mit der Aufschrift DO NOT DISTURB am archaisch anmutenden Türknauf. Im Inneren der Kammer fand Carson unter anderem die Überreste zweier menschlicher Körper: Eine Person war auf einer zeremoniellen Liege vor einem Altar aufgebahrt, der offenbar dazu diente, Kontakt zu den Göttern aufzunehmen; die andere lag in der inneren Kammer in einem Sarkophag aus Porzellan. Seine unglaublichen Entdeckungen ermöglichten es Carson, nach und nach die mysteriösen Eigenarten einer längst untergangenen Kultur zu rekonstruieren. Dieses Buch zeigt mit einem humorvollen Augenzwinkern, dass auch für zukünftige Forschergenerationen gilt: Irren ist menschlich!


    Über den Autor:

    David Macaulay, geboren 1946 in Lancashire, ist Architekt, Kunsthistoriker und Grafiker. Seit 1957 lebt und arbeitet er in den USA. Motel der Mysterien ist eines von mehreren Kinderbüchern, in denen er Geschichte bildhaft erklärt.


    Persönlicher Eindruck:

    Das Buch enthält verhältnismäßig wenig Text, oft nur wenige Sätze auf einer Seite. Rund die Hälfte der Seiten trägt ausschließlich Illustrationen.

    Die Geschichte besteht aus drei Teilen: Eine kurze Einführung in die Vorgeschichte mit dem Untergang Nordamerikas, die Beschreibung der Entdeckung und Erforschung der "Grabkammer" samt Deutung der Funde und zuletzt, einem Ausstellungskatalog nachempfunden, die Beschreibung der Fundstücke. Die Texte sind im Stile einer wissenschaftlichen Abhandlung geschrieben, lesen sich aber trotzdem locker, und die Deutungen zeigen gerade durch ihre Skurrilität und Absurdität, wie weit vielleicht unsere Deutungen von Funden aus früherer Zeit an der Wahrheit vorbeigehen. Die Bleistiftzeichnungen, die archäologischen Skizzen nachempfunden sind, vervollständigen den humorvollen Blick auf die Wissenschaft.


    Fazit:

    Herrlich schräg und selbstironisch, aber auch mit ernsten Gedanken dahinter. Gefällt mir ausgesprochen gut.

  • Eine Person war auf einer zeremoniellen Liege vor einem Altar aufgebahrt, der offenbar dazu diente, Kontakt zu den Göttern aufzunehmen; die andere lag in der inneren Kammer in einem Sarkophag aus Porzellan. Seine unglaublichen Entdeckungen ermöglichten es Carson, nach und nach die mysteriösen Eigenarten einer längst untergangenen Kultur zu rekonstruieren.

    wie schräg ist das denn? :totlach: danke für die Rezension, das Buch ist sofort auf meiner Wunschliste gelandet :mrgreen:

  • Das gesamte Gebiet der USA, einem Großreich des 3. Jahrtausends n. Chr., liegt seit der Katastrophe von 2018 unter meterdicken Ablagerungen begraben.

    Das hört sich eher nach Sci-Fi an als nach Sachbuch. ?(

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das gesamte Gebiet der USA, einem Großreich des 3. Jahrtausends n. Chr., liegt seit der Katastrophe von 2018 unter meterdicken Ablagerungen begraben.

    Das hört sich eher nach Sci-Fi an als nach Sachbuch. ?(

    Ich hab auch überlegt, wo ich es einordnen soll. Letzten Endes passt es wohl in mehr als ein Genre, man könnte es unter SciFi, wie Du schreibst, oder auch unter Humor einordnen. Meine Entscheidung mag auch dadurch beeinflusst sein, dass ich im Zuge einer Ausstellung über Irrtümer und Fälschungen der Archäologie in Herne darauf gestoßen bin (schließt leider kommenden Sonntag), in der das Buch aufgegriffen wurde.

  • Ich hab auch überlegt, wo ich es einordnen soll.

    aber wie viel faktisches Wissen oder Arbeiten ist denn wirklich enthalten? Tatsächlich ist es ja auch bei Amazon u.a. bei den Sachbüchern gelistet, hab ich grad nachgeschaut. Aber nach ein wenig überlegen würde ich es auch eher in der Sci-Fi einordnen. :-k

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „David Macaulay - Motel der Mysterien“ zu „David Macaulay - Motel der Mysterien / Motel of the Mysteries“ geändert.