Thomas Raab - Walter muss weg

  • War leider überhaupt nichts für mich


    Die frisch gebackene Witwe “Huberin“ blickt sehnlichst auf ein harmonisches Leben nur mit sich allein. Doch zu früh gefreut, denn bei der Beerdigung zeigt sich, dass nicht ihr Ehemann Walter im Sarg liegt, sondern jemand anders! Da will sie natürlich die Wahrheit aufdecken.


    Das Buch ist schön gestaltet, der Umschlag liegt griffig und gut in der Hand. Auch das Cover passt wunderbar zur Geschichte, da alle Illustrationen eine Rolle spielen.


    Leider konnte mich der Inhalt nicht so recht überzeugen. Den Anfang (die Leseprobe) fand ich noch gelungen, doch das war's dann leider auch schon. Ich fand den Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig und anstrengend, was mir jedoch normalerweise nichts ausmacht, solange die Geschichte spannend ist. Doch diese Spannung kam einfach nicht auf, der Fall ist am Ende war schlüssig gelöst, doch das Buch dümpelt irgendwie nur vor sich hin. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, weiterzulesen. Auch habe ich mir den Humor anders vorgestellt, manchmal war es zwar lustig, aber oft kam es mir ein bisschen erzwungen vor. Von Ermittlungen der Frau Huber kann man so auch nicht sprechen, diese stellt halt ab und zu Fragen an andere Dorfbewohner. Klasse fand ich den kleinen Exkurs in Aktiv-/Passivbildung von Verben. :D

    Das Ende jedoch ist sehr schön, vielleicht ein bissel kitschig, aber das macht ja nix, solang es nicht zu viel ist. :)


    Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, und ich bin mir sicher, dass es einige geben wird, die bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen; das muss man eben selbst herausfinden! Es war halt nun mal nicht meine Richtung, aber ich teste eben gerne auch Neues aus. 2 Sterne für das Cover und das Ende. :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, und ich bin mir sicher, dass es einige geben wird, die bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen; das muss man eben selbst herausfinden!

    Schade, dass es dir so wenig gefallen hat niggeldi .

    Aber wie du sagst, es ist schon sehr speziell, so was muss man mögen.

    Ich habe es gerade ausgelesen, dauert noch ein bisschen, bis meine Meinung ausführlicher kommt.

    Nur die Bewertungssterne setze ich schon mal, damit es eine weitere, etwas andere Wertung des Buches gibt :).

  • Versöhnliches Ende



    Walter muss weg, Kriminalroman von Thomas Raab, 384 Seiten erschienen bei Kiepenheuer & Witsch.
    Die Huberin ermittelt in ihrem ersten Fall.


    Walter Huber und seine Gattin Hannelore, genannt Hanni wurden gegen ihren Willen und auf Wunsch seines Vaters miteinander verheiratet. Die beiden führten eine unglückliche Ehe, die auch noch kinderlos blieb. Wen wundert es wenn sich die Hanni freut, als Walter endlich das Zeitliche segnet? Bei der Beisetzung jedoch geht so einiges schief, eine andere „Leich“ ist im Sarg und die Dorfgemeinschaft, wie auch die Polizei fragt sich: „Wo ist eigentlich Walter?“ Doch die Huberin gibt keine Ruhe und so kommt sie ihrem „Verblichenen“ letztendlich auf die Spur.


    Das Buch ist in 58 Kapitel gegliedert, die wiederum in 8 Teile zusammengefasst sind. Die Kapitel, wie auch die Teile sind mit einer zum Inhalt passenden Überschrift versehen. Lustige Szenen ließen mich durchaus schmunzeln, sarkastische Dialoge, schwarzer Humor und altkluger Kindermund belebten die Erzählung. Gedachte Monologe, laute Wortwechsel und dazwischen Schlagertexte sind kursiv gedruckt. Verfasst im auktorialen Stil, abwechselnd aus der Sicht von Hanni, den Ermittlern und anderen Charakteren.
    Es fiel mir unglaublich schwer, dieses Buch zu lesen, was am ungewöhnlichen Schreibstil des Autors lag. Sätze wie: „ Und dort steht er jetzt. Regungslos. Der alten Huber gegenüber. Wie der lebende Beweis, warum >Hund< generell als Steigerungsstufe in Richtung >Noch schlechter als ohnedies schon< herhalten muss. Elend. Hundeelend. Gemein. Hundsgemein. Schwer. Hundig. Gebraucht. ScHund. (S.83) machte mir die Lektüre unsäglich schwer, immer wieder habe ich das Buch aus der Hand gelegt – es konnte mich überhaupt nicht fesseln. Manchmal musste ich die Sätze, immer wieder durchlesen, ohne daraus schlau zu werden. Nach ca. der Hälfte des Buches habe ich solche Sätze einfach ignoriert. Der Plot ist m.E. schon sehr weit hergeholt und schwer nachvollziehbar. Das Ende hat mich aber halbwegs versöhnt, es zeigt, dass Walter doch kein so ganz schlechter Mensch war, deshalb auch meine Bewertung. Die Protagonistin, Hannelore Huber, hat es ihr Lebtag nicht leichtgehabt und ist deshalb vermutlich so kauzig- komisch. Die kleine Amelie besticht durch ihre Direktheit, Altklugheit und ihre Interpretation verschiedener Wörter (z.B.Witzki, statt Whisky). Die „ermittelnden“ Beamten, zum Einen Swoboda, der sich keine Namen merken kann und Kollegin Unterberger-Sattler, blieben im Dunkeln, es war keinerlei Ermittlungsarbeit auszumachen. Andere Charaktere z.B. den „Bürgerdoktor“ Stadlmüller fand ich unsympathisch und der Pfarrer Ullrich Feiler hat wohl auch ein paar Leichen im Keller z.B. in Bezug auf Hanni. Warum ein Wolf in der Geschichte so eine große Rolle spielt, hat sich mir auch nicht erschlossen. Einen weiteren Fall mit der Huberin wird es für mich nicht geben. Drei Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, und ich bin mir sicher, dass es einige geben wird, die bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen; das muss man eben selbst herausfinden!

    Schade, dass es dir so wenig gefallen hat niggeldi .

    Aber wie du sagst, es ist schon sehr speziell, so was muss man mögen.

    Ich habe es gerade ausgelesen, dauert noch ein bisschen, bis meine Meinung ausführlicher kommt.

    Nur die Bewertungssterne setze ich schon mal, damit es eine weitere, etwas andere Wertung des Buches gibt :).

    Smoke Na, dann haben wir ja schon mal jemanden, dem das Buch gefällt! :) Ich habe auch eine Weile überlegt, ob ich mich bei vorablesen dafür bewerben soll oder nicht, aber dann war meine Neugier größer. :D Es ist auch schon bei einer Freundin eingezogen, die diese Art von Büchern sehr gerne mag. :)


    Susannah Also, wenn du Thomas Raab gerne liest, dann dürfte dir das Buch doch bestimmt auch gefallen; der Stil dürfte ja ganz ähnlich, wenn nicht gleich, sein. :) Hab nämlich noch nichts anderes von ihm gelesen; weiß auch jetzt nicht, ob sich das für mich lohnen würde. :D

  • So, hier nun meine Meinung etwas genauer :):


    Von diesem Autor wollte ich schon immer mal ein Buch lesen, werden sie doch als besonders schwarzhumorig charakterisiert, was mich stets neugierig macht.

    Der Stil hat mir von Anfang gefallen, trotzdem habe ich eine gewisse Zeit gebraucht, bis ich so richtig warm geworden bin mit dieser eigenwilligen Geschichte und ihren ebenso eigenwilligen Figuren. Es war nicht immer einfach zu lesen, nix nur so für nebenbei *g*. Ich musste mich konzentrieren, weil so vieles zwischen den Zeilen mitschwingt und der Autor immer wieder auf geniale, für mein Empfinden durchaus anspruchsvolle Weise mit Sprache, Worten und Satzbau jongliert.


    Vordergründig wirkt es erst mal schräg und ein bisschen verworren. Doch wenn man sich darauf einlassen kann, offenbart dieses Buch mit der Zeit eine erstaunliche Komplexität und Tiefe hinsichtlich der Menschen und ihrer Beziehungen untereinander. Kaum etwas und kaum einer ist am Ende tatsächlich so, wie es zu Beginn den Anschein hatte. Die Aufklärung der skurrilen, teilweise in Slapstickmanier geschilderten Ereignisse hat mich überrascht.

    Ja, es gibt Leichen und kriminelle Verstrickungen, dennoch würde ich dieses Buch nicht als Krimi einordnen, selbst wenn der Untertitel lautet „Frau Huber ermittelt, der erste Fall“. Das nehme ich jetzt mal für Ironie. Tragikomödie trifft es für mich vielleicht am ehesten. Aberwitzige und lustige Szenen wechseln mit schmerzlichen Einblicken in menschliches Unglück und verletzte Seelen. Auch wird so manche bittere Wahrheit aus- und gesellschaftliche Ungerechtigkeit angesprochen.

    Tatsächlich steht auf dem Cover einfach nur „Roman“, warum wird er als Krimi beworben?


    Eine ganze Reihe unterschiedlichster Charaktere bevölkern und beleben diese Geschichte, für mich manchmal nicht ganz leicht auseinanderzuhalten. Obwohl es sich bei Glaubenthal um einen überschaubaren Schauplatz handelt, gibt es nicht nur die eigenwilligen Dörfler, sondern ein ziemlich breites Spektrum quer durch die Gesellschaft. Das macht die Sache interessant, zumal es so gut wie kein schwarz-weiß gibt, sondern alle Schattierungen von grau. Ganz besonders und tatsächlich ausschließlich liebenswert waren für mich die kleine Amelie und ihre Mama.

  • Ich habe von Thomas Raab Still gelesen und war begeistert von diesen Buch. Deshalb wollte ich auch sein neues Buch lesen.
    Das Buch beginnt mit der Beerdigung von Walter. Für seine Frau ist es ein Freudentag, denn endlich ist sie ihren ungeliebten Gatten los. Nur liegt er nicht im Sarg sondern der Bestatter. Nun beginnt eine Verwirrspiel, das mich an ein typisches Bauerntheater erinnert. Es geht drunter und drüber und zum Schluss löst sich alles in Wohlgefallen auf.
    Der Schreibstil ist stark gewöhnungsbedürftig und hat mich anfangs irritiert. Im Laufe des Buches ist es besser geworden. Wahrscheinlich habe ich mich daran gewöhnt.
    Ich fand die Beschreibung des Dorfes und ihrer Bewohner sehr treffend. Vor allen die alte Huber hat es mir angetan. Am Anfang ist sie eine verbitterte alte Frau, aber im Laufe des Buches kommen immer mehr menschliche Züge zum Vorschein. Zum Schluss öffnet sie sich ihren Mitmenschen. Besonders die Beziehung zu der kleinen Amelie fand ich schön.
    Genervt hat mich bei diesen Buch, dass es betont auf lustig macht. Zwischen den Zeilen liegt so viel Tiefgang, der dadurch nicht zum Tragen kommt.

    Von mir gibt es nur 3 Sterne, da es sich wie eine Bayernklamotte liest und dadurch die eigentliche Geschichte verschüttet wird.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Hannelore Huber wohnhaft in Glaubenthal muss ihren Mann beerdigen.Aber statt ihrem Mann liegt der Bestatter im Sarg.Hannelore macht sich auf die Suche nach ihrem Gatten.


    Der Schreibstil ist dichter,ruhig und für mich schwerer zu lesen.Die Protagonisten passen sehr gut in die Geschichte hinein.Die Spannung kam für mich nicht richtig in Schwung.


    Fazit:Ich brauchte eine zeitlang bis ich in das Buch hineingekommen bin.Die Schreibart war für mich gewöhnungsbedürftig und ich konnte mich irgendwie nicht daran gewöhnen. Er ist fast schon zeitweise abgehackt. Der Autor hat in diesen Regionalkrimi viel schwarzen und skurilem Humor mit hinzugefügt.Aber die Handlung hat sich für mich hingezogen trotz seinen urigen Dorfbewohner.Der Leser bekommt das ganze Dorfleben mit inklusive Tratsch und Klatsch.Mir kam es zeitweise so vor als ob ich in einem kleinen Theater in der Provinz saß oder besser gesagt in einem Bauerntheater.Die Sätze sind teilweise so ineinander verknäult dass ich z.B.nicht nur eine Seite zweimal lesen musste.Da ich mich beim lesen wirklich viel konzentrieren musste bekam ich gar nicht so viel vom Geschehen mit.Was ich sehr schade fand. Man kann über Geschmack streiten aber meine Richtung ist dieser Krimi überhaupt nicht.Ich war die ganze Zeit hin und her gerissen ob ich zwei oder drei Sterne vergeben soll.Aber ich bin dann doch bei zwei geblieben da ich keinen richtigen Zugang zu diesem Buch bekam.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: