Ursula Poznanski - Thalamus

  • Kurzmeinung

    frettchen81
    Bis auf 2-3 kleine Unerklärlichkeiten tolles Buch. Gute SFUnterhaltung.
  • Kurzmeinung

    Enigmae
    Spannendes Thema, leider viel zu langatmig und undurchdacht. Poznanskis schwächeres Werk.
  • Nach einem Motorradunfall wird der 17-jährige Timo mit schweren Verletzungen, u.a. einem Schädelhirntrauma, zur Rehabilitation in den Markwaldhof, eine spezielle Kurklinik für Patienten mit neurologischen Problemen, geschickt. Körperlich erholt er sich langsam, doch das Sprechen will absolut nicht gelingen. Außerdem stellt er fest, dass nachts merkwürdige Dinge vor sich gehen, aber was soll er tun, wenn er zwar etwas weiß, aber sich niemandem mitteilen kann?


    Ich sehne jedes Jugendbuch der österreichischen Autorin Ursula Poznanski sehnsüchtig herbei - egal welches Thema sie aufgreifen wird, ich würde das Buch lesen wollen. Der Einstieg in ihr neustes Werk lief problemlos. Ich war sofort von der Situation gefangen und bin dem Sog der Geschichte verfallen. Sehr lange hatte ich wirklich keine Ahnung, wie die Autorin die Geschehnisse erklären würde. Dieses hat mich auch durch den etwas abflauenden Mittelteil hinweg getrieben.


    Das Thema ist unglaublich interessant, auch wenn ich teilweise fand, dass nicht alles erklärt, sondern manches als gegeben präsentiert wurde. Dieses Mal stehen gar nicht die Charaktere besonders im Vordergrund, sondern eher der neurologische Aspekt, der für Jugendliche gerecht aufbereitet wurde.


    Fazit: Poznanski schafft es eine Spannung zu erzeugen, die im Mittelteil etwas nachlässt. Die Thematik des Romans ist interessant, aktuell und fühlt sich leider schon beinahe realitätsnah an. Bis auf kleinere Kritikpunkte ein wirklich tolles, unterhaltsames Buch - nicht nur für Jugendliche!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Verlagsinfo


    Eine abgelegene Rehaklinik ist Schauplatz des neuesten Thrillers von Bestseller-Autorin Ursula Poznanski. Diesmal denkt die ehemalige Medizinjournalistin Chancen und Gefahren der modernen Hirnforschung konsequent weiter und trifft wieder einmal einen Nerv – buchstäblich!


    Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.


    Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht niederzuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte …


    Meine Meinung


    Mal ganz abgesehen davon, dass mir die Jugendthriller der Autorin bisher gut gefallen haben und ich das neue auf jeden Fall lesen wollte, finde ich das Cover hier total klasse! Ich bin sofort daran hängengeblieben und auch der Klappentext klang interessant - und dieses Mal konnte mich die Autorin voll und ganz überzeugen! Bisher waren ihre Bücher ja immer extrem spannend, nur das Ende wirkte oft sehr konstruiert und irgendwie zusammen gepfriemelt. Dieses Mal war alles stimmig und sie konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite packen!


    Der Verkehrsunfall von Timo und die Verlegung vom Krankenhaus in die mysteriöse Klinik Markwaldhof wird zum Glück recht kurz, aber trotzdem prägnant. So konnte man die Entwicklung gut nachvollziehen ohne ewige Vorgeschichte und die Ereignisse bekamen dann auch langsam, aber stetig, einen rätselhaften Anstrich.


    Man erlebt ja alles aus Timos Perspektive, der mehr oder weniger in seinem Körper gefangen ist, ohne sich austauschen zu können. Eine wirklich schreckliche Vorstellung, wenn man nichts sagen, nichts fragen oder sich anderen mitteilen kann. Dazu kommen die Veränderungen, die er in sich spürt und die er sich nicht erklären kann - und seine logische Konsequenz, an sich selbst zu zweifeln, denn er weiß genau, dass nach den schweren Hirnverletzungen die Möglichkeit besteht, dass seine Wahrnehmung nicht mehr an die Realität gebunden ist.


    An sich kann man die Handlung kurz zusammenfassen: Timo sucht nach der Quelle, die sein Bewusstsein beeinflusst. Aber die Autorin hat das sehr raffiniert aufgebaut und ich hab durchweg mit Spannung verfolgt, wie immer mehr Fragen und merkwürdige Situationen entstanden und gleichzeitig meine Ahnung wuchs, was tatsächlich dahinter stecken könnte.

    Um Spoiler zu vermeiden kann ich darauf nicht näher eingehen, aber sie hat da eine sehr originelle Idee eingebaut, die mich sehr fasziniert hat. Eine Entwicklung, die einerseits große Hoffnungen verspricht, andererseits auf mich aber eine sehr gruselige Perspektive hat - denn bei Fortschritten bleibt ja meist etwas zurück, das ursprüngliche, vielleicht auch das menschliche ... mehr möchte ich dazu nicht verraten.


    Was mir besonders positiv aufgefallen ist sind auch die anderen Charaktere, die Jugendlichen und zum Teil auch Erwachsenen, die ebenfalls am Markwaldhof stationär behandelt werden. Jeder von ihnen hat durch einen Unfall eine schwerwiegende Behinderung und wie sie damit umgehen bzw. lernen, damit zurecht zu kommen, ist ein wichtiger Einblick. Herausgestochen ist hier Carl, der durch seine humorvolle und sehr direkte Art, jeden ein bisschen auf die Schippe zu nehmen, sehr deutlich zeigt, dass diesen Menschen mit der Mitleidstour nicht immer geholfen wird. Natürlich empfindet man Mitleid, aber dass dieses Gespür nicht immer mit positiven Entwicklungen einhergeht und dass Humor an manchen Stellen eben nicht verletzend, sondern aufbauend sein kann, wird hier sehr schön gezeigt. Lachen tut immer gut, gerade in schwierigen und scheinbar ausweglosen Situationen muss man sich den Lebenswillen behalten. Gerade Carl ist hier das beste Beispiel, der mit seiner guten Laune immer versucht, die anderen aufzubauen ohne dabei seine Herzlichkeit zu vergessen.

    Vor allem auch die gegenseitige Hilfestellung, die Scheu auf der einen, der Frust auf der anderen Seite, das alles fließt mit ein und zeigt, wie schwierig das Verständnis ist und wie einfach man aber auch damit umgehen kann, wenn man sich dafür sensibilisiert.


    Insgesamt kann ich nur sagen: ich war begeistert! Spannend von Anfang bis zum Ende, stimmig aufgebaut und aufgelöst und mir ist nichts negativ aufgefallen, weil ich durchweg gefesselt war - und mehr hab ich hier nicht erwartet :)


    Meine Bewertung: 5 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • Danke für eure Rezensionen :flower:.

    Da ich besonders die Jugendbücher von Ursula Poznanski sehr gerne lese, ist Thalamus gleich auf der Wunschliste gelandet :).


    Ich frage mich gerade, warum bereits so viele BTler das Buch besitzen, wo es doch im August erst erschienen ist :-k?

    Ist es jetzt als Taschenbuch rausgekommen oder hat die Autorin so viele Fans, die sich jedes Buch von ihr umgehend zulegen?

  • Ist es jetzt als Taschenbuch rausgekommen oder hat die Autorin so viele Fans, die sich jedes Buch von ihr umgehend zulegen?

    Wohl zweiteres. Das Buch ist ganz neu erschienen und bei mir ist es so, dass ich, sobald ich erfahre, dass es ein neues Buch von Ursula Poznanski geben wird, es sofort vorbestelle.


    "Drei auf Reisen" werde ich jetzt ganz schnell weglesen, damit ich bald mit "Thalamus" anfangen kann.


    Danke für eure Rezis, ClaudiasBuecherregal und Aleshanee - ihr steigert die Vorfreude noch. :)

  • Inhalt:

    Der 17 jährige Timo erleidet nach einem Motorradunfall ein Schädel-Hirn-Trauma und liegt im Koma. Als er langsam wieder erwacht, kann er sich nicht wirklich bewegen und versteht auch kein Wort. Mit der Zeit kommen die Worte wieder. Doch kann er sie nur hören, aber nicht sprechen. Er wird in eine Rehaklinik verlegt. Dort soll er nun vollkommen genesen. Aber es ereignen sich eigenartige Sachen. Sein Zimmergenosse liegt im Koma. Doch des Nachts geht dieser spazieren und spricht mit ihm. Er selbst findet sich an Orten wieder und kann sich nicht erklären, wie er dorthin gelangte. Er sucht nach Antworten. Doch wie soll er die bekommen, wenn er sich nicht verständigen kann.

    Wertung:

    Ursula Poznanski hat mit ihrem neuen Jugendthriller eine spannende Geschichte geliefert, die nicht nur von Jugendlichen gelesen werden kann. Und nicht nur Thrillerliebhaber kommen hier auf ihren Genuss, sondern auch Wissenschaftsliebhaber. Vor allem die der Medizin zugetan sind. Poznanski ist selber Medizinjournalistin und hat einiges an Fachwissen mit eingebaut. Aber nicht in dem erschreckenden medizinischen Kauderwelsch, so wie es viele nennen, sondern mit verständlichen Worten. In diesem Buch vereint sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und für die Medizin.

    Der Schreibstil ist einfach aber nicht langweilig. Poznanski weiß, wie man Spannung weckt und sie zu einem Ungetüm anwachsen lässt. Schon in den ersten Seiten platzt der Leser fast vor Aufregung. Hier wird die Situation des Unfalls geschildert. Man hat beim Lesen das Gefühl, als säße man selbst auf dem Motorroller. Ich spüre jetzt noch den Regen und die Anspannung während eines Überholmanövers. Dann erwacht Timo langsam im Krankenhaus. Oder soll ich sagen, ich erwache? Denn so kam es mir vor. Die Autorin lässt uns Leser durch ihren Stil sehr nah an das Geschehen heran. Das intensiviert das Leseerlebnis.

    Die Spannung nimmt ab der ersten Seite stetig zu. Zum Ende hin sind einige Dinge nun schon aufgeklärt, aber trotzdem ebbt die Spannung nur langsam ab. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war mit dem Ende dann sehr zufrieden. Das Buch ist auch recht emotional. Es gibt stellen zum schmunzeln, vor allem, wenn Timos neuer Freund Carl mit C in der Geschichte auftaucht, aber auch Stellen, die traurig sind. Auch die Liebe ist hier zu finden.

    Timo ist ein aufgewecktes Köpfchen. Er ist gewillt schnell wieder der Alte zu werden. Auch den Eifer, den er bei seinen persönlichen Ermittlungen aufbringt zeigt ihn als starke Persönlichkeit auf. Trotz seiner Situation hat er auch nicht den Humor verloren. Er ist rundum ein sehr sympathischer junger Mann. Auch seine neugefundenen Freunde in der Rehaklinik sind sehr sympathisch, aber auch mysteriös. Eine buntgewürfelte Clique begegnet uns hier.

    Das Cover ist wirklich sehr schön. Ich bin regelrecht verliebt. Der Titel passt zudem auch sehr gut zum Inhalt. Der Thalamus ist ein Teil des Zwischenhirns, indem Wahrnehmungen aufgenommen und verarbeitet werden. Hier wird wichtiges vom Unwichtigen getrennt. Also ein Filter. Spielt Timo sein Hirn ihm einen Streich, oder ist es tatsächlich Realität was er sieht und erlebt? Doch die Thematik wird noch viel komplexer und spannender.

    Fazit:

    Ich bin begeistert von dem Buch. Alle Daumen hoch. Definitiv werde ich auch noch weitere Werke von dieser Autorin lesen. Es ist ein Buch für Lesebegeisterte aller Altersgruppen ab 12, würde ich sagen. Und ich weiß von vielen Erwachsenen, die das Buch ebenfalls verschlungen haben.

  • Danke für eure Rezensionen :flower:.

    Da ich besonders die Jugendbücher von Ursula Poznanski sehr gerne lese, ist Thalamus gleich auf der Wunschliste gelandet :).


    Ich frage mich gerade, warum bereits so viele BTler das Buch besitzen, wo es doch im August erst erschienen ist :-k?

    Ist es jetzt als Taschenbuch rausgekommen oder hat die Autorin so viele Fans, die sich jedes Buch von ihr umgehend zulegen?

    Ich hab es als Bloggerin schon ein paar Tage vorab zum Rezensieren erhalten ;)

  • Nach einem schweren Unfall landet Timo in einer Rehaklinik, in der er sehr schnell, sehr erstaunliche Fortschritte macht. Irgendwas geht nicht mit rechten Dingen zu und genau das ist des Pudels Kern dieses Buches.


    Um zu verstehen, wie dieses Buch funktioniert, werfe ich einen Blick auf Timo:

    Timo ist der Protagonist, die Geschichte wird aus seinem Blickwinkel erzählt und zwar ausschließlich aus seinem Blickwinkel. Dabei arbeitet Ursula Poznanski mit einem einfachen Trick: Ihr Protagonist ist eine Figur, die mehr als Schablone dient, als dass er ein ausgefeilter Charakter ist. Was sich wie eine Schwäche anhört, ist eine große Stärke. Solche Figuren sind perfekt dazu geeignet, dass ich als Leser mich in sie hineinversetzen kann.

    Warum? Weil ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle zwar zur Situation passen, - sie sind nachvollziehbar, - aber generisch genug sind, um um sie leicht annehmen zu können. Timo dient dazu mich als Leser an die Hand zu nehmen und durch ihn die Geschichte erfahren zu können, ohne dass er mir seine Sichtweisen, Reaktionen, Gefühle aufdrängt. Es gibt nichts an diesem Charakter, dass großartig polarisiert oder einer Wertung erfordert, die ihn unsympathisch macht. Gerade deswegen lässt es sich so gut in die Geschichte eintauchen: Durch eine Figur wie Timo habe ich als Leser mehr als genug Platz, um wirklich einzutauchen.


    Als Vergleich lässt sich Carl hinzuziehen, der eindeutig einen gefestigten Charakter hat; jemand, der nicht der Leser ist sondern als eigenständige Person funktioniert.


    Timo hat auch den Vorteil, dass er handelt. Viele Geschichten leben vom inneren Drama der handelnden Charaktere. Daran ist nichts verkehrt, nur kann das, gerade bei Thrillern, die Handlung eher bremsen. Hier trifft Ursula Poznanski die erfrischende Entscheidung ihren Protagonisten einfach machen zu lassen. Timo tut, was getan werden muss, wenn es getan werden muss und das gibt der Geschichte ihren Zug.


    Was mir auch gefallen hat ist der Umgang mit Behinderungen. Hier wird nichts verharmlost, aber das Buch versinkt auch nicht in einem Tal der Tränen. Die Figuren haben ihre guten und schlechten Tage, wie man es erwarten würde, aber letztendlich ist alles auf einer sehr klaren, einfachen, realistischen Ebene, ohne dass die Charaktere dabei bevormundet, bemitleidet, vorgeführt oder belächelt werden. Schwere Schicksale so leicht und dabei so ehrlich und offen zu beschreiben gelingt nicht jedem.


    Mir gefällt auch die Mini-Romanze in dem Buch, vor allem, weil sie so am Rande mitläuft. Sie stiehlt dem eigentlichen Plot nicht die Show, - wie es leider oft der Fall ist, - sie ist eher so ein kleines, aber feines BonBon. Die Romanze ist nicht wirklich eine, sie ist nicht relevant für irgendwas, aber beim Lesen sorgte sie bei mir für ein kleines, warmes Lächeln.


    Kommen wir zu Kritikpunkten: Das Buch hat seine Längen. Sagen wir mal, wir haben am Anfang 100 Seiten, um die Figuren zu treffen und die Ausgangssituation zu etablieren. Dann folgen 200 Seiten Handlungsaufbau, aka Spannungskurve und zum Schluss die Auflösung/ das Finale. Der Mittelteil ist für meinen Geschmack zu lang. Dadurch, dass man Timo so leicht folgen kann, ergo leicht in die Geschichte hinein gleitet, liest sich das alles gut weg. Trotzdem hatte ich das Gefühl: Komm in die Puschen!


    Die Handlung an sich funktioniert viel darüber, dass Timo zur rechten Zeit am rechten Ort ist: Es lebe der Zufall! Vor allem hört er Gespräche, die er eigentlich nicht hören sollte, weil er zufällig in der Nähe ist. Nebenfiguren erzählen wichtige Hinweise zur Auflösung zufällig gerade dann, wenn Timo zuhört. Es klappt, aber sobald es mir einmal aufgefallen ist, sah ich halt das Konzept hinter dem Plot und das finde ich immer ein bisschen schade.


    Außerdem sind ein paar Blindgänger im Mittelteil, das heißt Handlungsstränge, die im Nichts verlaufen, ohne dass sie irgend etwas für den Plot tun.



    Über die Auflösung sage ich jetzt gar nichts. Haut sie einen vom Hocker? Eher nicht. Aber für mich war das Buch nicht in erster Linie darauf angelegt auf einen großen Showdown hinauszulaufen. Hier herrscht eher das Motto: Der Weg ist das Ziel. Und der Weg ist durchaus eine angenehme Lektüre.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.

  • Inhalt:

    Timo, 17 Jahre, hat einen schweren Motorradunfall gehabt und soll sich nun in der Rehaeinrichtung Marktwaldhof von seinem Schädel-Hirn-Trauma erholen.

    Er kann nicht sprechen, nicht laufen und hat große Schwierigkeiten mit seiner Feinmotorik.

    Bald stellt er fest, dass irgendwas in der Klinik nicht stimmt. Sein Zimmerkollege, ein Wachkomapatient, steht nachts auf und läuft herum. Und er trachtet nach Timos Leben.

    Timo selbst bemerkt auch bald an sich und weiteren Patienten Fähigkeiten, die nicht menschlich sind. Manches davon macht ihm höllische Angst.

    Er macht motorische Fortschritte, aber sprechen kann er weiter hin nicht, so dass er sich nach wie vor nicht verständigen kann, sich mit niemandem über all die unheimlichen Phänomene austauschen kann.

    So muss er sich alleine auf den Weg machen, herauszufinden, was hier los ist.



    Meine Meinung:


    Ich finde es unglaublich schwierig, das Hörbuch zu bewerten. Schon seit 3 Wochen habe ich es fertig gehört,

    aber meine Meinung wird nicht klarer.

    Das Problem ist vermutlich, dass UrsulaPoznanski meine Lieblingsautorin ist und ich dementsprechend hohe

    Erwartungen habe.


    Das Buch ist wirklich nett. Richtig nett. Aber nicht wahnsinnig spannend, so wie ich das für einen Thriller erwartet hätte.


    Wirklich sehr gut gefallen hat mir das Setting an sich und die Problematik der vielen kranken Menschen. Mehr als einmal dachte ich: Wie gut es mir doch geht! Wir wissen es gar nicht genug zu schätzen, laufen und sprechen zu können. Nehmen es als selbstverständlich hin, dabei kann es jeden Moment vorbei sein und wir gelähmt oder gar im Wachkoma ans Bett gefesselt sein.


    Ich mochte viele der Figuren sehr.

    Timo, aber auch seine Freunde, die er dort gefunden hat. Ich finde, dass auch die Charaktere seiner Freunde sehr gut heraus gearbeitet sind. Stärken und Schwächen werden deutlich und auch, warum die Jugendlichen so sind, wie sie sind.


    Doch von der Handlung her fand ich einiges nicht sehr logisch.

    Es wurde zB keine Buchstabentafel benutzt und das in einer Einrichtung, die auf Schädel-Hirn-Trauma

    spezialisiert sind.


    Auch das Verhalten von Timos Freundin war für mich nicht nachvollziehbar oder das seine Eltern dazu nichts

    gesagt haben.


    Ich liebe Poznanskis Bücher, weil sie so absolut unvorhersehbar sind. Dies war hier leider gar nicht der Fall. Im Gegenteil, bei Vielem war ziemlich klar, was als nächstes passieren würde. Das fand ich richtig schade.


    Auch das Ende im Marktwaldhof fand ich etwas unbefriedigend. Da hätte ich ein bisschen mehr Thriller und

    Action erwartet.


    Fazit:


    Eine wirklich schöne Geschichte, die einen über die Vergänglichkeit des Lebens nachdenken lässt. Aber für einen Thriller ist wenig Thriller drinnen.


    Ich habe mich jetzt unendlich schwer getan, weil ich meiner Lieblingsautorin nicht weniger als 4 Sterne geben will. Es tut mir wirklich im Herzen weh. Doch es hat mich leider nicht so gepackt, dass ich 4 Sterne geben könnte und manches fand ich nicht befriedigend genug erklärt.


    3,5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Was soll ich zu dazu sagen? Frau Poznanski ist eine tolle Autorin. Aber was sie sich da zusammengeschrieben hat, naja, ich weiss auch nicht.


    Das Buch fängt spannend an, interessante Geschichte, guter Aufbau. Aber dann driftet das ganze in eine Richtung ab, die mir viel zu abgedreht war. Dazu in einigen Punkten vollkommen unglaubwürdig. Wer schon mal mit Schädel-Hirn-Trauma zu tun hatte, wird sich hier mehr als 1x an die Stirn gepackt haben#-o. Ich hätte den Eindruck, die Autorin hat sich aus medizinischer Sicht kaum mit dem Thema auseinander gesetzt.


    Der Schreibstil war gut, leicht und flüssig zu hören. Es kam auch keine Langeweile auf. Vielleicht erwarte ich von einem Jugendbuch auch zu viel. Aber trotzdem kann ich wegen der oben genannten Kritiken nicht mehr als 2,5:bewertung1von5: geben.


    Der Sprecher Jens Wawreczek hat mir gefallen. Er hat ein ungewöhnlichere Stimme, die nach ein paar Minuten doch sehr angenehm zu hören war.

  • Klappentext:

    Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.

    Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht nieder zuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte…


    Meinung:

    Wer mein Rezension zu "Aquila" gelesen hat, der erinnert sich sicher noch, dass ich etwas hin und her gerissen war, da mir die Atmosphäre und gewisse andere Dinge gefehlt habe bzw. ich sie nicht empfinden konnte, wie ich es wollte oder sollte. Kann ja mal vorkommen, dachte ich. Dann las ich "Thalamus". Das klingt jetzt total kleinlich, aber das Erste, das mich nervte war schon die Tatsache, dass Timo seinen Unfall mit einem Roller hatte und nicht mit einem Motorrad. Wer auch immer diesen Klappentext verbrochen hat, möge einfach das nächste mal den Allrounder-Begriff "Moped" wählen, danke. Die Monate kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen, denn bereits einige Wochen nach seiner Operation scheint der junge Mann zu genesen und in die Reha verlegt zu werden. So fühlt es sich zumindest beim Lesen an.


    Der restliche Klappentext ist glücklicherweise recht passend gewählt und drückt für mich aus, dass Timo sehr hilflos ist, da er noch so stark unter den Folgen des Unfalls leidet. Leider kam genau das im Buch nicht rüber. Zwar legte die Autorin das Augenmerk auf diese Hilflosigkeit, in dem sie dies immer wieder betont, aber wie sagte Romy in der Leserunde so schön: "Ich leide nicht an Demenz. Ich hab mit bekommen, dass Timo nicht reden kann."

    Vermutlich hätte ich das auch gar nicht so schlimm gefunden, da ich wusste was Ursula Poznanski mit ihrem Handeln bezweckt, aber leider war es das auch schon. Sie schaffte es nicht den Charakteren eine Form zu geben, eine Persönlichkeit. Von der Atmosphäre fange ich erst gar nicht an.


    Nach knapp 300 Seiten erfuhren wir was tatsächlich vor sich ging - das werde ich natürlich jetzt nicht erzählen - und uns war regelrecht bang, da wir noch etwa 150 Seiten bis zum Schluss hatten. Vielleicht hätte ich das Ende auch besser empfunden, wenn ich mehr Bezug zu den Darstellern gehabt hätte, aber zum einen kam dann alles ganz plötzlich und zum anderen komplett übertrieben. Ich meine, die Geschichte hat wirklich Potential und auch die Grundidee - weshalb sich alles so entwickelt - fand ich sogar sehr ansprechend, aber die Umsetzung zum Ende hin, fand ich einfach nur traurig, da es in meinen Augen einfach alles kaputt machte.


    Normal würde ich sagen, dass es ein schönes Buch für zwischen durch ist, wenn man nicht viel denken will, aber das mit dem "schön" würde ich nach dem Beenden dann doch streichen. Es war nicht schlecht, aber einfach zu wenig um mich gänzlich zu überzeugen. In der Gruppe wurde wohl der Schreibstil der Autorin noch bemängelt, was ich so nicht komplett nach vollziehen kann. Die Seiten flogen einfach so dahin. Da es sich um einen Jugend-Thriller handelt, kann ich auch absolut verstehen, dass die Geschichte nicht in einer Zombieapokalypse endet - um es mal übertrieben zu schreiben, aber ich hätte dem ganzen einfach etwas mehr Charakter gewünscht. Oder um es einmal anders zu formulieren: Die Protagonisten habe ich so sehr ins Herz geschlossen, dass mir ihr Ableben so egal gewesen wäre, wie ein kippender Sack Reis in China.


    Fazit:

    Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen und den Hype darum kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen.

  • Fazit:

    Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen und den Hype darum kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen.


    Schade! Mir hat es sehr gefallen.


    Aber einen Hype gibts doch hier nicht oder? Ich finde "Hype" wird mittlerweile recht schnell benutzt bei Büchern, ... für mich ist ein Hype Buch eines, das jeder kennt. So wie Herr der Ringe oder Harry Potter. Wenn ich auf der Straße Leute nach "Thalamus" frage, glaub ich nicht, dass viele wissen was ich damit meine ;)

  • Aber einen Hype gibts doch hier nicht oder? Ich finde "Hype" wird mittlerweile recht schnell benutzt bei Büchern, ... für mich ist ein Hype Buch eines, das jeder kennt. So wie Herr der Ringe oder Harry Potter. Wenn ich auf der Straße Leute nach "Thalamus" frage, glaub ich nicht, dass viele wissen was ich damit meine ;)

    So gesehen hast du natürlich recht.
    Gefühlt stolpert man nur immer wieder, gerade auf Instagram darüber . Auch zur Zeit der Veröffentlichung war es in aller Munde. Für mich ist das glaube ich eher die Art der Vermarktung, wenn ich es als "Hype" sehe. HdR und HP würde ich eher in die Schublade "Kult" stecken. :D Verstehe aber was du meinst.

  • Aber einen Hype gibts doch hier nicht oder? Ich finde "Hype" wird mittlerweile recht schnell benutzt bei Büchern, ... für mich ist ein Hype Buch eines, das jeder kennt. So wie Herr der Ringe oder Harry Potter. Wenn ich auf der Straße Leute nach "Thalamus" frage, glaub ich nicht, dass viele wissen was ich damit meine ;)

    So gesehen hast du natürlich recht.
    Gefühlt stolpert man nur immer wieder, gerade auf Instagram darüber . Auch zur Zeit der Veröffentlichung war es in aller Munde. Für mich ist das glaube ich eher die Art der Vermarktung, wenn ich es als "Hype" sehe. HdR und HP würde ich eher in die Schublade "Kult" stecken. :D Verstehe aber was du meinst.


    Ahhh ok, verstehe. Ja die Bedeutung von Wörtern ist oftmals sehr unterschiedlich ;)

    Ich lese ja mittlerweile bei echt vielen Büchern die Zuordnung "Hype" und für mich passt das nicht so wirklich zusammen. Thalamus hab ich bei der Veröffentlichung natürlich auch oft gesehen und bin über das Cover gestolpert, aber nach meinem Empfinden war das ähnlich wie bei vielen anderen Büchern, nach 2 Wochen war das ganze vorbei :D

  • Über die Autorin (Amazon)

    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos" und "Saeculum" landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel", "Stimmen" und "Schatten"; gemeinsam mit Arno Strobel "Fremd" und "Anonym". Inzwischen widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

    Produktinformation (Amazon)

    Taschenbuch: 448 Seiten

    Verlag: Loewe; Auflage: 2 (13. August 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 9783785586143

    ISBN-13: 978-3785586143

    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahr


    Noch richtig spannend

    Ein schwerer Motorradunfall fesselt den siebzehnjährigen Timo für viele Monate ans Bett. Er kommt in eine Rehaklinik die ziemlich abseits liegt. Doch bald merkt Timo, dass sich in der Klinik Seltsames abspielt. Sein Bettnachbar, seines Zeichens ein Wachkomapatient, spaziert nachts in der Klinik herum und droht Timo mit einem Kissen zu ersticken, wenn er es verrät. Was Timo ja nicht einmal kann, denn sein Sprachzentrum ist immer noch blockiert. Und auch Feinmotorisch ist er noch nicht wirklich fit. Dafür kann er Dinge die er nicht können dürfte und weiß einiges, was er nicht wissen sollte…


    Meine Meinung

    Ich habe fast alle Bücher gelesen, die Ursula Poznanski allein geschrieben hat. Bis jetzt bin ich nie enttäuscht worden, so auch dieses Mal nicht. Auch wenn das Buch zuerst etwas – ich möchte sagen – langgezogen wirkte, denn sie Spannung baute sich doch sehr langsam auf. Doch dann hatte es mich gepackt, und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen. Aber das war dann auch der Grund, weswegen ich etwas mehr Zeit brauchte, um in die Geschichte hinein zu kommen. Doch die Zeit hatte sich gelohnt, denn das Buch war dann spannend bis zum Ende. In Timo konnte ich mich dann auch gut hineinversetzen. Ich stelle mir vor, nicht sprechen zu können. Entsetzlich. Überhaupt noch, wenn man sich auch nicht anders verständlich machen kann, sprich reden mit Händen und Füßen. Viel mehr kann ich hier nicht schreiben, würde sonst spoilern. Auf jeden Fall hatte mich das Buch dann gefesselt, in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Es hat mir – trotz anfänglichen Schwächelns – doch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter. Vor mir daher die volle Bewertungszahl. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren