Sylvia Bishop - Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde / The Bookshop Girl

  • Proberty wurde von ihren Eltern in einem Buchladen zurückgelassen und lebt seitdem bei Familie Miller. Bei einer Tombola gewinnen sie den großartigen Buchladen „Montgomerys Bücherparadies“ in London. Schnell lassen sich die drei von diesem fantastischen Laden, der so viel zu entdecken hat, verzaubern, doch kaum sind sie umgezogen betritt ein gefährlich aussehender Mann ihr Geschäft und bedroht ihre Existenz. Wird Proberty am Ende noch die entscheidende Idee haben, die ihr Bücherparadies retten wird?


    Bücher, die in Buchhandlungen spielen, kann ich schwer ignorieren. So auch bei diesem Kinderbuch ab acht Jahren. Ich liebe einfach die Atmosphäre, die meistens in solchen Büchern erschaffen wird. Der kleine Buchladen der Familie Miller klang total urig und schön, aber das Bücherparadies ist geradezu fantastisch, so dass man dort selbst am liebsten sein möchte. Die Autorin Sylvia Bishop hatte dafür eine ganz tolle Idee, die die Buchhandlung einfach genial macht.


    Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn Proberty, ihre Mutter und ihr Bruder haben es mit kriminellen Machenschaften zu tun. Aber die drei werden zusammenhalten und vielleicht geht am Ende alles gut aus. Auf jeden Fall bestreiten die Drei ein spannendes Abenteuer, was jüngere Leser sicherlich mitfiebern lassen wird.


    Fazit: Bishop ist eine tolle, phantasievolle Geschichte gelungen, in der es fast nur um Bücher geht, was sie einfach noch großartiger macht. Ein lockerer Schreibstil, interessante Charaktere und eine Mischung aus Buchnostalgie, Humor und Spannung machen dieses Buch aus. Absolut lesenswert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Sylvia Bishop - Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde“ zu „Sylvia Bishop - Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde / The Bookshop Girl“ geändert.
  • Ich bin nicht ganz so begeistert von dem Buch - zu viele Ungereimtheiten im Plot lassen mich unzufrieden zurück. Vor allem schonmal das Grundsetting: Eine Elfjährige und ein Sechzehnjähriger, die nie zur Schule gehen, sondern den ganzen Tag in einem Buchladen arbeiten? Und dies nicht "irgendwann früher", sondern zu Zeiten, wo Buchläden eine Internetseite haben? Mehr will ich jetzt gar nicht erwähnen, um nicht zuviel zu verraten, aber auf diese unrealistische Lebenssituation konnte ich mich nur schwer einlassen.


    Gut gefallen hat mir eine besondere Eigenheit der Heldin und wie damit umgegangen wird:


    Auch die vielen Beschreibungen der optischen, haptischen und olfaktorischen Besonderheiten von Büchern verschiedener Zeiten und Genre fand ich schön.


    Allerdings werde ich mir wohl noch einige Gedanken über das Wertesystem hinter diesem Buch machen müssen und darüber nachzudenken haben, ob und wann ich das meinen Kindern tatsächlich zu lesen gebe, denn

    Dies sollte dann aber unbedingt im Gespräch mit den Kindern aufgegriffen und reflektiert werden - woran man dann erstmal denken muss, wenn Kinder von acht Jahren und aufwärts dieses Buch bereits selbst lesen und nicht mehr vorgelesen bekommen. Ich werde mir wohl ein dickes Post-it 'reinpappen. :lol:


    Vorerst :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: , die ich vielleicht noch um einen halben Stern erhöhen werde, wenn das Buch ein wenig "gesackt" ist.

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • Interessante Fragen wären u. a. ob das Aussetzen eines kleinen Kindes in einem Laden für 8-Jährige Leser ein passendes Thema ist und ob der Text sprachlich von der Zielgruppe zu bewältigen ist.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Das mit dem Aussetzen kennen sie ja schon von Hänsel und Gretel. :roll: (Ich mag solche Geschichten nicht.)


    Vielleicht ist mein "Problem" mit diesem Buch auch, dass die Geschichte weder realistisch ist (dazu passen z.B. auch die stark vereinfachten Adoptionsmodalitäten nicht - man findet ein Kind und behält es einfach?) noch wirklich ein modernes Märchen bietet (dafür fehlen wiederum die magischen Elemente). Meiner Erfahrung nach mögen oder brauchen Kinder im Zielgruppenalter aber noch eine deutliche Zuordnung: eine Geschichte ist entweder Märchen / Fantasy oder könnte so auch in Wirklichkeit geschehen. Bei diesem Buch gilt weder das eine noch das andere.


    Außerdem finde ich das Cover ebenso irreführend wie die Aussage "(...) ein Buchabenteuer für alle, die am liebsten im Lesesessel versinken oder heimlich unter der Bettdecke schmökern" (amazon) - in diesem Buch wird nicht mit einer Katze auf dem Kopf gemütlich gelesen, und urig ist vielleicht die alte Buchhandlung der Familie Miller, die sie aber schon auf den ersten Seiten hinter sich lässt. Die Buchhandlung von Mr. Montgomery fand ich persönlich eher gruselig... 8-[

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • In dem Alter müssen Kinder sich noch vergewissern, ob gehörte Ereignisse ihnen auch passieren könnten. (Bekommen wir auch noch ein Baby, wird Papa auch arbeitslos?). Vielleicht ist das Aussetzen des Kindes so eine Art Roald-Dahl-Humor, den nicht jedes Kind verträgt und den einige Eltern nicht schätzen. Und mir fällt auf, dass Erwachsenen-Träume in Romanen (die Buchhandlung ganz für mich allein) vorrangig von erwachsenen Lesern gelobt werden und nicht von der Zielgruppe.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow