Ju Honisch - Seelenspalter

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    Idee toll, Umsetzung nicht, sehr langatmig und damit spannungsarm, lese nicht weiter
  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Eine faszinierende Welt mit außergewöhnlichen Charakteren. Absolut lesenswert.
  • Kurzbeschreibung:

    Nur die Starken überleben in den Acht Reichen, die miteinander in einem endlosen Krieg um die Vorherrschaft liegen. Das begreift Maleni sehr schnell, als sie nach einem Massaker, dem ihr ganzes Dorf zum Opfer fällt, Aufnahme beim Orden der Xyi findet. Unerbittlicher Drill und ein geheimnisvolles Ritual lassen einen Teil von Maleni zur Assassinin Taryah werden, die ohne Mitleid zu empfinden oder Fragen zu stellen ihrem blutigen Handwerk nachgeht. Doch weder in den Acht Reichen noch beim Orden der Xyi sind die Dinge so einfach, wie sie scheinen. Und eines Tages muss Maleni erkennen, dass Taryah nicht nur ein Teil von ihr ist – sondern ihr größter Feind. (Quelle: Verlagswebsite)


    Autorin:

    Ju Honisch ist in Bayern aufgewachsen und hat Anglistik und Geschichte in München studiert. Vieles, was sie schreibt, gehört in den Bereich der Phantastik oder ist nicht weit entfernt davon angesiedelt. Ihr Debütroman "Das Obsidianherz" wurde mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet, für "Schwingen aus Stein" gewann sie 2014 den Phantastik-Preis "Seraph". Ju Honisch lebt in Hessen. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:

    „Seelenspalter“ ist der erste Band der „Geheimnisse der Klingenwelt“ und im März 2017 als Klappenbroschur Knaur TB erschienen.

    816 Seiten in 113 Kapiteln + Übersicht der Namen und Begriffe

    Erzählt wird in der dritten Person aus gelegentlich wechselnden Perspektiven.


    Meine Meinung:

    Es gibt ja Bücher, für die braucht man einfach mehrere Anläufe. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich in dieses reingelesen habe, es dann wieder weglegte und andere vorzog. Aber ich hatte es irgendwie immer im Blick und vor meinem diesjährigen Urlaub war klar: ich nehme genau dieses mit und dann werden die Klingenwelt und ich schon zueinander finden. Und genauso war es dann auch.

    Kaum hatte ich ein bisschen Zeit und vor allem Muße konnte ich richtig in die Welt eintauchen, in ihr versinken und kann im Nachhinein gar nicht mehr verstehen, warum ich mich mal so schwer damit getan habe.

    Natürlich muss man die Protagonisten erstmal kennenlernen und die Autorin versteht es hervorragend, nicht alles über sie preis zu geben. Nicht einmal Maleni, die Hauptfigur, erschließt sich dem Leser von Anfang an. Zuerst mochte ich sie eigentlich gar nicht (vielleicht war das der Grund für meine Startschwierigkeiten mit dem Buch), aber je länger sich die Story entwickelt, man miterlebt, wie die junge Frau sich selbst kennenlernt, in Frage stellt und wirklich krasse Erlebnisse verarbeiten muss, um so mehr steht man an ihrer Seite. Man stellt sich die selben Fragen und kann dank der Erzählkunst von Ju Honisch die Welt mit Maleni gemeinsam kennenlernen. Voraus war ich ihr eigentlich nur in Punkto Verenn – dessen Charisma konnte ich mich von Anfang nicht verschließen.


    Der Plot ist mehr als gelungen. Eine Kaste von Assassinen hält sich für die Retter der Welt bzw. die Wächter über Gut und Böse. Keiner stellt die Aufträge in Frage, alle streben nur nach Vollkommenheit und Anerkennung. Bemerkenswert ist vor allem das Prinzip der Seelenspaltung mit all seinen Konsequenzen. Auf der anderen Seite laufen da zwei geheimnisvolle Schmiede durch die Welt, deren besondere Talente sich nach und nach erschließen und auch deren Rolle in der Geschichte langsam heranreift. Als Leser darf man mit leiden, bemitleiden, Abscheu empfinden, lieben, hassen, sich immer neue Fragen stellen, Vermutungen im Kopf haben (die sich am Ende für mich bewahrheitet haben) und in eine faszinierende Welt mit tollen Figuren eintauchen


    Ganz klare Leseempfehlung für Fantasy-Freunde und :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir. Schade, dass der zweite Band der Reihe lange vor den Geschehnissen in „Seelenspalter“ spielt. Ich hätte mir gewünscht, Maleni, Umbert und Verenn weiter begleiten zu können. Aber vielleicht kehrt die Autorin ja in einem weiteren Band zu ihnen zurück.


    Fazit:
    Eine faszinierende Welt mit außergewöhnlichen Charakteren und einem wirklich gelungenen Plot. Absolut lesenswert.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich muß dich da leider enttäuschen, die Romane der Klingenwelt sind alle in sich abgeschlossen. Jeder Band behandelt eine andere Geschichte aus der Klingenwelt, die damaligen Worte von Ju Honisch auf Facebook.

  • Ich muß dich da leider enttäuschen, die Romane der Klingenwelt sind alle in sich abgeschlossen. Jeder Band behandelt eine andere Geschichte aus der Klingenwelt, die damaligen Worte von Ju Honisch auf Facebook.

    Was dann aber andererseits bedeutet, dass es sich um sehr selten gewordene Einzelbände handelt und man nicht fieberhaft auf eine Fortsetzung warten muss. Auch gut. :) Danke für die Info.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich muß dich da leider enttäuschen, die Romane der Klingenwelt sind alle in sich abgeschlossen. Jeder Band behandelt eine andere Geschichte aus der Klingenwelt, die damaligen Worte von Ju Honisch auf Facebook.

    Was dann aber andererseits bedeutet, dass es sich um sehr selten gewordene Einzelbände handelt und man nicht fieberhaft auf eine Fortsetzung warten muss. Auch gut. :) Danke für die Info.

    Bitte schön

  • Meine Meinung:


    Die Idee zur Geschichte und der Anfang gefielen mir sehr gut, leider tat das die Umsetzung nicht.


    Es war soo langatmig geschrieben, dass für mich viel Spannung verloren ging, auch die Liebesgeschichte, die sich eigentlich aufbaute, kam mir nicht nahe. Auch nervte es mich extrem, dass immer wieder darauf hingewiesen werden musste, wie unglaublich schön die Hauptprota Maleni war. Es war für ihren Job zwar wichtig, aber es wurde ständig erwähnt, obwohl es später für nichts mehr relevant war, so dass für mich der Eindruck entstand, dass weniger gut aussehende Menschen weniger wert sind.

    Der Krieg, der offenbar schon sehr lange herrschte, war irgendwie nur der Rahmen. Es wurden zwar Armeen und ihre Bewegungen erwähnt, ebenso einige Feldherren und ihre Berater und was die Soldaten taten, wenn sie plünderten und sich ihre "Rechte" nahmen.

    So richtig durchgesehen hatte ich aber nicht, wer von wem jetzt genau etwas wollte und wo das ganze letztendlich hinführen sollte. Die Welt lernte ich außerhalb von Malenis Welt nicht kennen. Die "Acht Reiche" wurden nicht näher beschrieben. So blieb alles sehr eindimensional.


    Die komplexe Welt der Assassinen war wirklich interessant. Alles andere blieb leider blass. Durch die Langatmigkeit der Erzählweise und die Vorhersehbarkeit wurde die meiste Spannung rausgenommen. Die paar Überraschungen haben es jetzt auch nicht rausgerissen. Der Schreibstil war gut, aber relativ einfach. Wenn ein Lektorat die Geschichte gestrafft hätte, könnte sie wirklich spannend sein und mich zum Weiterlesen animieren. Die 800 Seiten hat es nicht gebraucht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)