Lest ihr Rezensionen, schreibt ihr Rezensionen, und wenn nein, warum nicht?

  • Ich greife immer zu Rezensionen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob das Buch wirklich etwas für meinen Geschmack ist. Ich glaube, die meisten Rezensionen habe ich in letzter Zeit zu Tolstois "Anna Karenina" und Thomas Manns "Die Buddenbrooks" durchgelesen bzw. auf YouTube angeschaut, aber selbst danach habe ich mich schwer entscheiden können. (Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, Anna eine Chance zu geben, dem anderen jedoch nicht.)


    Obwohl ich Deutsch als Leistungskurs im Abi belegte und dieses Fach mir aufgrund der Aufgabenstellungen in Form von Interpretationen und Erörterungen am meisten Freude bereitete, sehe ich mich nach fünf Jahren (Abi '14) nicht in der Lage, selbst eine Rezension zu verfassen. Zumindest nicht für dieses Forum. Ganz einfach aus dem Grund, den Kern der Handlung missverstanden zu haben oder nicht in den Worten wiedergeben zu können, die das Buch in das richtige Licht rücken.

    Ich habe aber schon überlegt, ob ich es nicht allein für mich machen sollte, um ein Buch ein verdientes Resumé zu geben, wodurch sich vielleicht auch einige Unklarheiten von selbst erledigen. In der Hinsicht vermisse ich den Deutsch-Unterricht, indem wir die Lektüre bis ins kleinste Detail auseinandergenommen haben.

  • Zum Glück musst du hier keine Texte auseinandernehmen. Es geht einfach darum, einen Teil eines größeren Meinungsbildes beizutragen. Wie ging es dir mit dem Buch, was hat dir gefallen, was nicht - und wem könnte es außer dir gefallen. Wenn du länger Beiträge anderer BTler liest, wird dir oft auch eine konkrete Person als Leser/in einfallen. "Das könnte ein Buch für XY sein ..."

    :study: -- Damasio - Gegenwind

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Jessel ich seh das genauso wie Buchdoktor: wir schreiben hier keine Rezensionen wie im Deutsch-Unterricht, wo man echt jedes Detail auseinanderpflückt. Bei uns geht es doch hauptsächlich darum, seine Eindrücke und Empfindungen wiederzugeben, was gefiel, was nicht - wo hing man fest, was war richtig gut. Du musst ja nicht gleich mit einer Erstrezension beginnen - aber Du kannst doch bei einem bestehenden Thread deine eigenen Eindrücke wiedergeben. :wink:

  • Ganz einfach aus dem Grund, den Kern der Handlung missverstanden zu haben oder nicht in den Worten wiedergeben zu können, die das Buch in das richtige Licht rücken.

    Es geht bei einer Rezension nicht darum, ein Buch in das rechte Licht zu rücken, sondern seine eigenen Eindrücke abzugeben. Und wenn der Eindruck ist, dass bei dir Unklarheiten bestehen, kannst du das auch schreiben. Es wird dich deswegen niemand angreifen (hier zumindest nicht), sondern manche wären froh zu sehen, dass es ihnen nicht allein so geht. Natürlich sind Rezis auch toll, die auf alle Belange eingehen, manche Spitzfindigkeiten herausarbeiten oder auf bestimmte Unebenheiten, Logikfehler etc. hinweisen, aber das kann man getrost den Profis überlassen :wink:

    Auch ich lese manchmal Bücher, wo ich mir denke, dass andere ein anderes Buch gelesen haben müssen, wenn sie davon so begeistert sind - oder eben auch nicht. Bei Rezensionen geht es eben nicht darum, anderen beizupflichten, sondern die eigene Sicht der Dinge aufzuschreiben. Dafür braucht man nicht mal ein Abitur 8)

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ganz einfach aus dem Grund, den Kern der Handlung missverstanden zu haben oder nicht in den Worten wiedergeben zu können, die das Buch in das richtige Licht rücken.

    Jessel, ich kann dein Bedenken durchaus verstehen, aber es wäre schön, wenn du einfach darüber schreiben würdest, was du beim Lesen des Buchs empfunden hast.:friends: Einfach deine persönliche Sicht der Dinge, deine Emotionen, deine Lieblingscharaktere oder auch jene, die du nicht so gerne mochtest. O:-) Ich würde mich freuen die Rezensionen zu lesen. Denn ganz ehrlich gesagt, lege ich persönlich Wert drauf, wenn die Bücher nicht trocken rezensiert und auseinander genommen werden, sondern wenn man spüren kann, was der Leser empfunden hat. :winken:

    Ich habe aber schon überlegt, ob ich es nicht allein für mich machen sollte, um ein Buch ein verdientes Resumé zu geben, wodurch sich vielleicht auch einige Unklarheiten von selbst erledigen.

    das ist natürlich auch eine gute Möglichkeit um einfach die Gedanken zu sortieren, oder auch einfach in der Erinnerung zu behalten, was man gelesen hat. Ich führe seit meiner Kindheit Lese-Tagebücher, mal mehr mal weniger ausführlich, aber ich finde es gut, mal darin zu blättern, besonders wenn schon einige Zeit vergangen ist. Das weckt Erinnerungen... :)

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Ich habe aber schon überlegt, ob ich es nicht allein für mich machen sollte, um ein Buch ein verdientes Resumé zu geben,

    Nein, lass uns doch teilhaben an Deinen Gedanken und Eindrücken. Je mehr Meinungen zu einem Buch, umso besser. Ich finde die Rezensionen meist sehr hilfreich und schau mir auch gerne die :bewertung1von5:-Bewertungen der anderen Leser an.

    Und die Gedanken, die man sich zu seiner Lektüre gemacht hat, bleiben in einem Forum für Interessierte stets zugänglich. Ist doch sinnvoller als sie im stillen Kämmerlein einzuschließen. So hat sich Deine Arbeit wenigstens gelohnt und andere können auch noch davon profitieren.[-X

  • Ich finde es spannend und interessant zu lesen, wie ein bestimmtes Buch anderen Lesern gefallen hat. Und dabei sind mir Meinungen am liebsten, die in einer flüssigen Alltagssprache daher kommen und nicht knochentrocken, wie aus dem Lehrplan.


    Allerdings lese ich die Eindrücke anderer Menschen ausschließlich erst, nachdem ich selber mit der entsprechenden Lektüre fertig bin. Ich möchte mich nämlich nicht im Vorhinein unterbewusst in irgendeiner Richtung beeinflussen lassen, sondern mir selber meine Meinung bilden. Aber im Nachhinein interessiert mich dann einfach, wie andere Leute besagtes Buch fanden. Ob sich ihr Eindruck mit dem meinen deckt, oder völlig davon abweicht.


    Demnach brauche ich keine Rezensionen, um mir meine nächste Lektüre auszusuchen.

    Liebe Grüße von der Federfinderin :dwarf:


    Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein. ~Jiddu Krishnamurti ~

  • Bin heute über diesen Thread gestolpert.

    Wenn ich mir ein Buch besorgt habe, lese ich vorher nicht noch die Rezi. Aber ich liebe, sie nachher zu lesen bzw. sich dann darüber auszutauschen.

    Gerade sehr unterschiedlich Meinungen machen es dann erst interessant.


    Natürlich weiß man, wenn man länger hier im BT ist, wer buchgeschmackstechnisch auf einer ähnlichen Wellenlänge ist und wo man sich dann dessen gepostete Bücher meist genauer ansieht.


    Die Kurzkommentarfunktion bei der Sternvergabe finde ich auch eine Option, wenn man schon keine Rezi schreiben will, aber zumindest die Entscheidung der Sterne zu begründen oder einen kleinen Hinweis zu geben. Denn einfach mal 1 Stern zu vergeben ohne Begründung hilft einem zwar selbst, wenn man sich später mal sein virtuelles Regal durchblättert, aber hat für andere nicht viel Aussagekraft.


    Hin und wieder schreibe ich auch eine Rezi, bei manchen Büchern fällt es mir jedoch schwer dies zu machen, weil ich oftmals vor dem Problem stehe, meine Meinung kundzutun ohne zu viel zu spoilern.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Wenn ich mir ein Buch besorgt habe, lese ich vorher nicht noch die Rezi. Aber ich liebe, sie nachher zu lesen bzw. sich dann darüber auszutauschen.

    Das mache ich genau so, und ich schaue mir die Meinungen der anderen auch erst nach meiner eigenen "Rezension" (ich nenne es lieber Leseeindruck) an.


    Was die Auswahl neuer Bücher betrifft, finde ich den Thread "Welches Buch bewertest du mit mindestens 4,5 Sternen" hilfreich.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • drawe : den thread muss ich mir Mal angucken, den ich kenne ich, glaube ich, noch nicht

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



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    :study:

  • den thread muss ich mir Mal angucken,

    Ja, mach das!

    Und das Posten nicht vergessen :) !

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    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • den thread muss ich mir Mal angucken

    Vergiss nicht, Deine Wunschliste vorher anzubinden, sonst explodiert sie. :wink:

    :shock: danke für die Vorwarnung :wink:

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  • Einige Gedanken zu Rezensionen:

    Ich lese viele Rezensionen, weniger als Kritiken, mehr um die Atmosphäre zu schnuppern der besprochenen Bücher.

    Mit dem Schreiben ist es anders:

    Wenn ich einen Eindruck aufschreibe, den ich von einem Buch bekommen habe, zwinge ich mich, meine Gedanken zu ordnen und zur Schrift zu bringen. Das hilft zunächst mir selber bei der Verfertigung meiner Überlegungen und dabei, das Buch noch mal zu überdenken.

    Wenn es dann auch noch einigen anderen Interessierten hilft bei der Buchwahl, ist es umso besser.

    Allerdings habe ich nicht den Eindruck, das die Rezensionen allzu intensiv gelesen werden. Bei weitem nicht so, wie etwa die kommunikativen Foren.

    Das hält mich aber nicht ab, weiter Rezensionen zu schreiben, aus den o.g. Gründen. Mir gefällt übrigens der Begriff ' 'Buchbesprechung' besser, klingt nicht so geschraubt. :wink:

  • Ich kann zumindest nur von mir berichten, wie ich es handhabe:

    Früher habe ich mir sehr viele rezis durchgelesen, sobald sie gepostet wurden. Was zu einer massiven Explosion meiner Wunschliste führte. Jetzt schütze ich die wuli ein klein bisschen, indem ich mich mit der rezi erst beschäftige, wenn ich das Buch entweder bereits gelesen habe, oder wenn mir das Buch bereits in einem anderen Zusammenhang unterkam, und ich noch eine Entscheidungshilfe brauche.


    Was ich selbst auch schade finde, ist, dass die rezis zu wenig genutzt werden, um einen Diskurs zu beginnen, also dass es meist nur 1 rezi gibt, obwohl zig Leser aufscheinen, und die durchaus das Buch sehr unterschiedlich mit Sternen bewertet haben.

    Aber: ich muss mich da selbst auch ein wenig an der Nase nehmen und hoffe auch meinerseits auf Besserung.

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  • Das Schreiben

    Texte zu Büchern habe ich zuerst vor 20 Jahren geschrieben, als ich meine gelesenen Bücher auf ebay verkauft habe. Damals gab es noch kaum fertige Produktbeschreibungen, an die ein Verkäufer sich dranhängen konnte, man musste die Artikelbeschreibung und Textformatierung selbst erzeugen. Ohne Kurztext kein Bücherverkauf. Bücher, zu denen ich selbst fünf Sätze schrieb, verkauften sich fast automatisch zu sehr hohen Preisen. Und zwar über Stichworte/Keywords. Es gab offenbar Käufer, die ihr Urlaubsland oder Traumziel in die Suche eingaben und Bücher kauften, die dort spielen. Da ich meine Bücher oft nach Schauplatz aussuche, hatten sich Käufer und Verkäufer auf diesem Weg offenbar glücklich gefunden. Vermutlich schreibe ich heute noch auf der Keyword-Ebene, weil zu thematischen Suchen oft die W-Fragen beantwortet werden müssen: Wo tut wer was und warum? Wenn in 20 Jahren jemand ein Buch seiner Kindheit sucht, in dem die Familie einen Papagei hatte, ist es der Suche sicher nützlich, wenn das in der betreffenden Buchvorstellung genannt wird.


    Das Lesen

    Meine Lesewünsche entstehen meist aus Verlagsvorschauen oder Neugier auf weitere Bücher eines schon bekannten Autors/Autorin. Rezensionen lese ich dagegen, um schnell von Themen zu erfahren, zu denen ich vermutlich selbst keine Zeit haben werde. Mich interessiert, was andere Leser glücklich macht. Welche Krimis lesen sie, lesen sie Neuerscheinungen, wird ein Buch wenig oder viel gelesen - und natürlich die W-Fragen.


    Im Bereich von Kinder- und Jugendliteratur interessiert mich, was man mit einem Buch "machen" kann. Motiviert es evtl. einen ungeübten Leser, kann ein Kind damit zum Vorlesewettbewerb antreten, ist es es das eine besondere Buch, das jemand seinen Pfadfindern vorlesen könnte, oder möchten befreundeten Pädagogen vom Thema erfahren. Für mein "im Kopf behalten, wer das Buch als Vermittler einsetzen kann" sind Rezensionen leider oft unergiebig. Es kommt nicht selten vor, das zu einem Jugendbuch 50 Rezensionen geschrieben werden, von denen nur eine darauf eingeht, dass der erwachsene Rezensent/Rezensentin selbst nicht die Zielgruppe ist, für die das Buch verfasst wurde, sondern der Vermittler.

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Ich lese sehr gern Rezensionen, sie helfen mir oft bei der Entscheidung, ob ich ein Buch kaufe oder nicht, sehr wichtig sind mir auch Leseproben, so kann ich entscheiden, ob mir der Schreibstil gefällt.

    Am liebsten mag ich Rezensionen im Büchertreff, weil ich da einerseits weiß, wer einen ähnlichen Lesegeschmack hat wie ich und ich mich darauf verlassen kann, dass nicht gespoilert wird. Bei Amazon wird z.B. manchmal eine Rezension mit einer Inhaltsangabe verwechselt.

    Ich schreibe auch ab und zu Rezensionen, mittlerweile allerdings viel zu selten.

    Ich habe mir vorgenommen hier im BT wieder mehr Rezensionen zu schreiben.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Wenn ich einen Eindruck aufschreibe, den ich von einem Buch bekommen habe, zwinge ich mich, meine Gedanken zu ordnen und zur Schrift zu bringen. Das hilft zunächst mir selber bei der Verfertigung meiner Überlegungen und dabei, das Buch noch mal zu überdenken.

    Du hast das gut zusammengefasst. Auch für mich ist das Entscheidende bei einer Buchbesprechung, meine eigenen Gedanken über ein Buch, meine Stimmung beim Lesen zu erfassen und festzuhalten. Das fällt mir leichter, wenn mir das Buch gefallen hat. Über Bücher, die ich nicht mochte, schreibe ich keine Rezensionen, vielleicht mal einen Kommentar in einem geeigneten Thread. Der wichtigste Grundsatz für mich ist, keinen Autor bzw. sein Buch herabzuwürdigen, weil ich weiß, wieviel der Autor oder sein Buch jemand anderem bedeuten mag.

    Ich habe vor Monaten einen Kommentar zu Thomas Manns "Zauberberg" in einem YouTube Book-Video gehört. Er meinte - sinngemäß - so ein richtig schlechter Schriftsteller sei Thomas Mann ja nicht gewesen ! Es hat wirklich jeder das Recht, seine Meinung zu sagen und Klassiker als langweilig und überholt zu bezeichnen. Aber die Art, wie man Kritik übt, ist schon wichtig, so wie bei jeder anderen Form der Kommunikation im Netz.

    signed/eigenmelody

    Dear Life,

    When I said "Can my day get any worse?" it was a rhetorical question, not a challenge.

    -Anonymous

  • ... Über Bücher, die ich nicht mochte, schreibe ich keine Rezensionen, vielleicht mal einen Kommentar in einem geeigneten Thread. Der wichtigste Grundsatz für mich ist, keinen Autor bzw. sein Buch herabzuwürdigen, weil ich weiß, wieviel der Autor oder sein Buch jemand anderem bedeuten mag.

    Ich habe vor Monaten einen Kommentar zu Thomas Manns "Zauberberg" in einem YouTube Book-Video gehört. Er meinte - sinngemäß - so ein richtig schlechter Schriftsteller sei Thomas Mann ja nicht gewesen ! Es hat wirklich jeder das Recht, seine Meinung zu sagen und Klassiker als langweilig und überholt zu bezeichnen. Aber die Art, wie man Kritik übt, ist schon wichtig, so wie bei jeder anderen Form der Kommunikation im Netz.

    Negativ über Bücher zu schreiben könnte evtl. genau das Gegenteil erreichen, wenn in Erinnerung bleibt, dass über dieses Buch gesprochen wurde, aber nicht mehr, was gesprochen wurde. Deshalb beteilige ich mich nicht an Diskussionen über das schlechteste Buch, das hässlichste Cover, die unsympatischste Figur. Lieber keine Aufmerksamkeit als welche aus falschen Gründen.

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  • Über Bücher, die ich nicht mochte, schreibe ich keine Rezensionen, vielleicht mal einen Kommentar in einem geeigneten Thread. Der wichtigste Grundsatz für mich ist, keinen Autor bzw. sein Buch herabzuwürdigen, weil ich weiß, wieviel der Autor oder sein Buch jemand anderem bedeuten mag.

    Bei mir kommt das darauf an, ob es sich um ein Rezensionsexemplar handelt oder nicht. Habe ich das Buch zum Privatvergnügen gelesen und es hat mir nicht gefallen, mache ich mir in der Regel nicht die Mühe, eine Rezension zu schreiben. Da betreibe ich lieber bei Büchern den Aufwand, die ich wirklich mochte. Ist es ein Rezensionsexemplar, bekommt der Verlag meine ehrliche Meinung und wenn das generell gewünscht ist, streue ich die Rezension trotzdem.


    So ganz kann ich, ehrlich gesagt, nicht verstehen, was so schlimm an negativen Rezensionen sein soll. Wer sein Werk veröffentlicht, der muss mit Kritik rechnen und so lange die sachlich vorgebracht wird, spricht meines Erachtens nichts dagegen. Und was hätte es denn für einen Sinn, wenn alle nur noch positive Rezensionen posten würden? Dann könnte man sich Literaturkritik im Prinzip gleich sparen und sagen: "Lest bitte alle Bücher!" Mich persönlich tangiert auch überhaupt nicht, ob jemand mein Lieblingsbuch oder meine Lieblingsautorin nicht mag - warum sollte es? Geschmäcker sind nun mal verschieden und sofern niemand diffamiert wird, ist das doch alles okay.


    Wo ich Buchdoktor aber recht gebe, ist, dass "Skandalbücher" oft so viel Aufmerksamkeit durch negative Rezensionen bekommen, dass das für viele Leute wie eine Kaufaufforderung wirkt. Bei solchen Titeln würde ich auch eher davon absehen, da noch mehr Stoff zu liefern. Und "das schlechteste Buch", "das hässlichste Cover" gibt es für mich nicht, genauso, wie es nicht "das beste Buch" oder "das schönste Cover" gibt. Für solche Superlative bin ich nicht unbedingt zu haben.