Nora Berger - Spielball des Schicksals

  • Inhalt:
    Als Alexander von Waldheim im Nachlass seiner Eltern das Tagebuch seiner Ururgroßmutter Camilla findet, ist ihm gleich klar: Das wird die Geschichte für seinen nächsten Roman werden! Fasziniert taucht er in die Vergangenheit ein und erfährt so von den turbulenten Leben von Camilla und Tessa, zweier sehr unterschiedlicher Frauen, die sich in einem nicht enden wollenden Krieg zwischen Liebe, Eifersucht und Tod durchs Leben kämpfen müssen …

    Berlin, 1862: Camilla schlägt sich alleine durchs Leben. Sie wird es Tessa, der Geliebten Ihres Vaters, nie verzeihen, dass sie ihn dazu gebracht hatte, sie und ihre Schwester in ein Kloster abzuschieben. Doch das Leben muss weitergehen. Als Krankenschwester in der Berliner Charité durchlebt Camilla dramatische Höhen und Tiefen, bis sie eines Tages völlig überraschend wieder auf Tessa trifft …


    Meinung:

    Ich habe das Werk bei einer Leserunde gewonnen und mich sehr gefreut.

    Wir lesen einmal in der gegenwart und dann in der Vergangheit. Wobei ich sagen muss, das mür mich der Part der Gegenenwart viel zu kurz kommt und zu wenig ausgebaut.

    Das meiste lesen wir in der Gegenwart, wo die Sichtweisen der Personen wechseln. Mal von Camilla, dann von Tessa und auch einige andere kommen zu wort. Das finde ich klasse, denn so kann man miterleben, was der jenige erlebt und denkt.

    Camilla und ihre Schwester werden vom vater in ein Kloster gesteckt, da Tessa, seine geliebte, es so will. Er meldet sich nicht mehr bei ihnen und beide bleiben Jahrelang dort alleine zurück.

    Nachdem die Schwester gestorben ist, schlägt es Camilla in die Welt hinaus und sie wird es schwer haben im Leben. Blauäuig unterscheibt sie eine Bürgschaft für einen Adligen, der Spielsüchtig ist und ihr die Liebe vorgaukelt. Natürlich verliert sie dadurch alles was sie sichmühvoll alleine auggebaut hat und muss nun sehen, wie es weiter gehen soll. Von dem Mann will sie nie wieder etwas wissen, vergißt ihn aber nie.

    Auch Tessa erlebt einiges, verläßt sie doch Georg und geht nach Paris um dort ihrem Traum vom eigenen Theater zu verwirklichen.


    Camilla und viel zu gutgläubig und naiv. Tessa wirkt zuerst Egoistisch, selbstsüchtig. Aber sie hat es echt schwer und ihr Ende ist schon irgendwie traurig, man bekommt fast mitleid mit ihr.

    Zudem ganzen kommt noch der Krieg und die Angst vor einem Frauenmörder.


    Das ganze liest sich spannend, flüssig und ergreifend. Bald hatte ich vergessen, das Camilla im Kloster war und wie ihr Leben eigentlich begann. Das gute fand ich, das man etwas von dem Krieg mitbekommt, die Hintergründe, von Bismarck usw...

    Vier Sterne, da der Part von der Gegenwart etwas zu kurz und zu wenig war.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Spielball des Schicksals“ zu „Nora Berger - Spielball des Schicksals“ geändert.
  • Der Autor Alexander von Waldheim findet bei der Durchsicht des elterlichen Nachlasses das Tagebuch seiner Ururgroßmutter Camilla. Schon kurz, nachdem er sich eingelesen hat, steht für ihn fest, dass er diese Geschichte für seinen nächsten Roman verwerten möchte, denn die Vergangenheit seine Ahnin Camilla und Tessa, der Geliebten von Camillas Vater, fasziniert ihn sehr. Alexander will so viel wie möglich herausfinden über die Feindschaft zwischen den beiden doch sehr unterschiedlichen Frauen. So verliert er sich in den Aufzeichnungen und gerät immer tiefer in die damalige Zeit und das Schicksal von Tessa und Camilla vor…


    Nora Berger hat mit ihrem Buch „Spielball des Schicksals“ einen unterhaltsamen teils historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser schnell mit in die Handlung hinein. Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, zum einen erlebt der Leser Alexander bei seinen Recherchen in der Gegenwart, zum anderen darf er in das Jahr 1862 reisen, um dort Camilla und Tessa und deren Leben kennenzulernen und wie sich ihre Wege immer wieder kreuzen. Dabei ist sehr gut zu beobachten, wie sehr das Leben der beiden von Eifersucht, Neid, Liebe und der Suche nach Anerkennung geprägt ist. Durch die Perspektivwechsel, bei der der gegenwärtige Teil leider viel zu kurz kommt, wird die Spannung innerhalb der Handlung gut gehalten. Jedoch vermag es die Autorin nicht, den Leser dauerhaft zu fesseln, zu sehr wirken einige Dinge konstruiert, wenig glaubhaft und überzogen. Die Schilderungen an der damaligen Berliner Charité dagegen wirken sehr real und lassen die Zustände an dem Krankenhaus vor dem inneren Auge lebendig werden.


    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und mit Leben versehen. Sie besitzen individuelle Eigenschaften und wirken dadurch real. Ihnen fehlt es allerdings deutlich an Gefühl, so dass der Leser eher distanziert auf sie schaut und keine richtige Bindung mit ihnen aufbauen kann. Camilla ist eine Frau, die schon als junges Mädchen einiges verkraften musste. Spätestens seit dem Tod ihrer Schwester ist sie auf sich allein gestellt, muss sich alles hart erkämpfen und sich jedem Ungemach ohne Hilfe stellen. Sie wirkt trotz allem recht naiv, lässt sich einiges vorgaukeln. Tief in ihr drin hegt sie einen alten Groll, der sie immer wieder antreibt, vorwärts zu gehen. Tessa ist Camillas Stiefmutter. Sie wirkt sehr ichbezogen und selbstsüchtig, immer auf ihren Vorteil bedacht. Tessa versucht, sich in Paris den Traum von einem eigenen Theater zu erfüllen, dabei zeigt sie ihre harte Seite und ihre Energie. Trotz allem ist sie nicht wirklich ein Sympathieträger, denn sie hat in der Vergangenheit großen Einfluss auf das Leben von Camilla genommen.


    „Spielball des Schicksals“ ist ein historischer Roman, der die Themen Eifersucht, Liebe, Krieg und Familie in sich vereint und auch kriminalistische Elemente aufweist. Leider ist die Geschichte oftmals überzogen und unglaubwürdig, weshalb sie ins Mittelfeld abrutscht und mit den nicht gerade sympathischen Charakteren eher als Massenware durchgeht. Als Lückenfüller noch vertretbar.


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