Wie aufmerksam lest ihr Bücher

  • und was könnt ihr den Autoren so gar nicht verzeihen?


    Im Laufe meiner vielen Lesejahre bin ich zu einem sehr kritischem Leser geworden und finde schon lange nicht mehr jedes Buch gut.


    Hier eine kleine Auswahl von Büchern die mich so richtig genervt haben und ich teilweise die Autoren meide:



    Ines Thorn ließ ihre Protas allen ernstes Weizenpflänzchen setzen und einzeln bewässern. (Ich Stadtmensch dachte immer Weizen wird gesät) -----> verbannt


    Bei Karen Rose fangen immer Opfer u. Ermittler spätestens auf Seite 50 etwas miteinander an, während der ersten Untersuchungen stellt sich nur die Frage, bei dir, bei mir oder sofort hier? ---> verbannt


    Karen Monnings Highlander hatte das Gehänge eines Hengstes -------> verbannt


    Der Monarch (Autor vergessen) --- der Hund hatte ein Fell wie geschmolzene Seide. (Das arme Tier) -----> verbannt


    Camilla Läckberg, duscht grundsätzlich kochend heiss, trinkt kochend heissen Kaffee, wickelt ständig ihre Kinder, ist unordentlich im Haushalt u. auf ihre Schwiegermutter angewiesen, muss auf ihre erwachsene Schwester aufpassen (zum. meint sie das), der Polizeichef ist ein Volltrottel, und ihr Mann der Polizist braucht seine Frau um die Fälle lösen zu können. ---->verbannt


    Klaus-Peter Wolff hat einen sexistischen, unfähigen dauernörgelenden Kommissar, eine über alles stehende und allwissende Kommissarin die ntl. alle Fälle alleine klärt. Von den ständigen Restaurantbesuchen mal abgesehen. Liest sich für mich wie ein Reiseführer.


    Ulrike Renk mit der zuletzt geschriebenen Trilogie irgendwas mit Kranichen. Mal ehrlich, das letzte Buch ist wie eine Ohrfeige für all diejenigen die während des Krieges flüchten mussten. Die einzige Sorge von Frau Hochwohlgeboren war die das sie nicht BADEN konnte! Und das nicht nur einmal sondern fortlaufend! Und ntl. gelang Frau Hochwohlgeboren die Flucht nach Berlin, sie bekam sofort Arbeit, als ihr die nicht gefiel sofort eine andere, ihre Kinder wurden betreut etc. Das Ganze hieß auch noch, das es nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde. ....

    Das einzig wahre wird wohl die Flucht gewesen sein.


    All die Kriegsbücher mit ihrem Wischi-Waschi-Gedöne wo sich die Autoren nicht wagen den Krieg als das zu beschreiben was er war, nämlich grausam und brutal.



    ein weiterer Krimi, Autor als auch Titel vergessen, wo eine alte Dame in einem Altenheim auf dem Wannenrand stand um die Fliesen zu säubern. :roll:. (In Altenheimen gibt es keine Zimmerbäder mit Wannen), dazu dürfen Besucher nur zu "Besuchszeiten" ihre Angehörigen besuchen.


    Jetzt zuletzt eine dermaßen unglaubwürdige Liebesgeschichte das sich alles rollte, unter anderem wurde ein Vogel gerettet und sie konnte sehen das er ordentlich getrunken hatte. (Bei mir können 10 Elstern, 27 Meisen und div. andere Vögel an der Tränke gewesen sein, da seh ich nix), und der Typ brachte Leckerchen! für den Vogel mit, die er in der Hosentasche hatte ....jaaaneeee...




    oder wenn Babys von sechs Wochen bereits im Hochstuhl sitzen und feste Nahrung zu sich nehmen (Meine drei müssen minderbemittelt gewesen sein).




    Ich könnte die Liste noch endlos weiterführen.


    Manchesmal frage ich mich ob die Autoren beim Schreiben überhaupt nachdenken.

  • Ich nehme oft an Leserunden teil, wo man anschließend eine Rezi abgibt und Kapitelweise seine Meinung dazu sagt.

    Oft lese ich von den anderen, das es toll ist, das sie begeistert sind, ich aber habe auch mal das das Gefühl, das es nicht meins ist. Dann möchte ich gerne aufhören, aber was ist dann mit der Rezi, die ja bedingung ist bei dieser Leserunde? Dann quäle ich mich echt durch das Werk. Nur einmal habe ich ein Buch abgebrochen, da ich das Gefühl hatte, nicht zu wissen was ich da überhaupt lese.

    Dann gibt es Bücher, wo ich anschließend noch lange drüber nachdenke.

    Einfach lesen und wieder weg legen ist bei mir nicht. Ich denke auch über das gelesene nach.

  • Karen Monnings Highlander hatte das Gehänge eines Hengstes -------> verbannt

    :totlach:

    Kann ich vollstens verstehen. :thumleft:



    Bei Sabrina Quanj haben alle Hauptprotagonisten Eisaugen, Bernsteinaugen, Meeresaugen.... geht für mich gar nicht ----> verbannt





    Bei der HebammenSaga von Sabine Ebert war die Hauptfigur rundum herzensgut aber absolut lebensunfäig und musste immer und überall vom tollen Prince Charming vor den bösen anderen Männern gerettet werden, die ihr ausnahmslos alle (vom 5 bis zum 90jährigen) an die Wäsche wollten -----> ging auch gar nicht. Auch rigoros abgebrochen und die Autorin auf die Warteliste verbannt.

    Ich habe zwar noch das untenstehende Buch nebst Nachfolger auf meinem Kindle, wage mich nach dem Hebammentrauma aber nicht daran und überlege schon lange, sie von meinem Lesemaschinchen runterzulöschen. :-k




    Die Bücher von Jan Weiler gehen für mich auch überhaupt gar nicht. So ein belangloses Nähkästchengelaber, dass durch Biegen und Brechen auf komisch getrimmt wurde, im Endeffekt aber nur oberöde und peinlich ist. :thumbdown:[-(:-#





    Und Indie-Autoren jedeweder Art sind für mich inzwischen auch ein absolutes NoGo. Nach mehreren Griffen ganz tief ins Klo, mache ich inzwischen einen kilometerweiten Bogen um alles, was auch nur ansatzweise so aussieht, als würde kein Verlag dahinter stehen. Dafür ist mir meine Lebenszeit echt zu schade. :thumbdown:

  • Im Laufe meiner vielen Lesejahre bin ich zu einem sehr kritischem Leser geworden und finde schon lange nicht mehr jedes Buch gut.

    Ich fand noch nie jedes Buch gut, als Kind schon nicht.


    Was ich früher allerdings gemacht habe, ich habe mich durch Bücher durchgequält. Heute breche ich bei Nichgefallen gnadenlos ab.


    Ein Schreibstil der mir nicht gefällt, eine bestimmte Art von Humor der nicht meiner ist, langweilige Ausführungen über das Aussehen der Blätter am Baum, historische Unkorrektheiten, unnötige Grausamkeiten... der Dinge gibt es viele die mich dazu führen den Autor erst einmal beiseite zu legen. In vielen Fällen bekommen Autoren aber noch eine zweite Chance bei mir. Manche sogar eine dritte wie bspw. Terry Pratchett. Aber auch nach dem dritten Versuch sprang der Funke da nicht über und dann ist es eben so.


    Und zum ersten Teil Deiner Frage: Aufmerksam lese ich immer, sonst könnte ich mir die Zeit ja sparen und was Anderes machen.

  • Bei der HebammenSaga von Sabine Ebert war die Hauptfigur rundum herzensgut aber absolut lebensunfäig und musste immer und überall vom tollen Prince Charming vor den bösen anderen Männern gerettet werden, die ihr ausnahmslos alle (vom 5 bis zum 90jährigen) an die Wäsche wollten -----> ging auch gar nicht. Auch rigoros abgebrochen und die Autorin auf die Warteliste verbannt.

    Ich habe zwar noch das untenstehende Buch nebst Nachfolger auf meinem Kindle, wage mich nach dem Hebammentrauma aber nicht daran und überlege schon lange, sie von meinem Lesemaschinchen runterzulöschen. :-k



    ich habe mich irgendwann einmal gewagt die Hebammen-Saga zu kritisieren und bin dafür aufs übelste angemacht worden, wo das doch soooooooo eine tolle Geschichte wäre.

    Für mich ist das, genau wie die Wanderhurengeschichte, eine von denen die nach 1 1/2 Buch völlig genervt aufgegeben habe.


    Wer mir auch noch einfällt, allerdings mit kleinen Abstrichen ist Durst-Benning.

    gelesen 2018 - 292/ 2019 - 262/ 2020 -290/ 2021-332/2022-315/



  • Mir fällt häufig auf das die Leute eben nicht sonderlich aufmerksam lesen. Z.B. das Buch von Ulrike Renk. Erst als ich einer Gesprächsrunde darauf aufmerksam machte das Frau Hochwohlgeboren ständig BADEN wollte, wurde den Lesern bewusst WAS sie gelesen haben.


    Irgendein Liebesschmöker der in Italien spielte...banal, trivial, unglaubwürdig bis zum Abwinken, wurde hochgelobt, wie toll der doch war. Ich habs geschafft den Inhalt des Buch in einen Satz zu packen.


    Manchmal brauche ich etwas seichtes, leichtes, habe aber nichts dagegen wenn es dennoch "Hand u. Fuß" hat.

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  • Jetzt wo du das mit dem bewusst werden sagst: Ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn mir Klischees auf Groschenromanniveau als tolle Literatur verkauft werden.

    Nehmen wir doch einmal "Das Glück der Worte" von Sonia Loredo. Was hier als Selbstfindungsroman und Geschichte über die Liebe zur Literatur verkauft wird, ist in Wirklichkeit eine ganz üble Klischeekiste. Natürlich verliebt Brianda sich in den Unsympathen und springt gleich bei ihrer ersten Begegnung mit ihm ins Bett, wo sie zum ersten Mal in ihrem Leben richtige Leidenschaft erlebt. (:puker:) Natürlich ist er verheiratet. Natürlich ist seine Frau krank und fängt dann an, Brianda zu bedrohen, was ihr ebenso natürlich keiner glaubt, weil die arme Frau ja schon seit Jahren um ihr totes Kind trauert, weswegen er sie auch nicht verlassen kann. Ich konnte das Ende schon gute 200 Seiten vor Schluss vorhersagen. Und die Auflösung ist teilweise absolut hanebüchener Unsinn. Bäh! Was für eine Geldverschwendung.

    Ich verstehe die ganzen begeisterten Rezensionen auf Amazon nicht. Lesen die Rezensenten sonst nie oder warum bemängelt das keiner?


    Außerdem kann ich es nicht ausstehen, wenn eine Frau uns als starke Frau verkauft werden soll, sich aber durch Dummheit ständig in Schwierigkeiten bringt und deswegen andauernd von ihrem Love Interest gerettet werden muss. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass die armen jugendlichen Mädchen von heute zu 99% sowas vorgesetzt bekommen. Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege.

    "Until something better than this world arrives, we'll lead rich fantasy lives" (Aus dem Lied "Rich Fantasy Lives" von Rob Balder)


    "A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)

  • Mir ist noch besonders übel "Letzter Tanz" von Jeffery Deavers in Erinnerung. Z.B. der Mann von einer der Figuren, Percey, wird ermordet und sie säuft aus Frust wie ein Loch. Ich war allein vom Lesen schon angeschickert, aber das Mädel - als klein und zierlich beschrieben - setzt sich nach einer stundenlangen Sauforgie stocknüchtern hinter den Steuerknüppel eines Fliegers. Jau, glaub ich sofort :roll: Auch dass sie überhaupt diesen Flug machen musste, war Quark. Das FBI hat alles, aber keinen einzigen Piloten? Na ja, wenn sie einen gehabt hätten, hätte das nervtötende Percey-Blag nicht zwischen den tausenden von Gläsern Schnappes ständig plärren können, sie müsse unbedingt den Flug machen. Es gab noch einiges mehr, aber das habe ich zum Glück inzwischen verdrängt.

    The most important story you'll ever write is the one you create with your daily choices.

  • Mir fallen spontan zwei Sachen ein, die ich einem Autor verübele:

    Einmal sind das sprachliche Schnitzer. Mag sein, dass es Übersetzungsfehler sind - trotzdem werde ich unlustig. Beispiel: "...erkannte sie tief in seinen Augen ein Glimmen, das nach Sauerstoff lechzte." ???

    Übel auch Wendungen wie: "Unter seiner Sonnenbräune wurde er blass", was nachweislich nicht geht und Blödsinn ist.


    Ich kann es auch nicht leiden, wenn manche Wendungen wortwörtlich wiederholt werden wie z. B. "Muskel zum Zerreißen gespannt". Da mache ich mir die Mühe und schlage nach. So viel zum aufmerksamen Lesen.


    Und inhaltlich : In einer amerikanischen Krimiserie (Name Gott sei Dank vergessen!) ist die Ermittlerin jung und schön, langhaarig blond, grünäugig, sexy und auch noch promoviert - ich gebe zu, bei diesem Übermaß werde ich einfach nur neidisch :)! Zu plumpe Klischees verderben mir den Lesespaß.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Wobei manche Bücher so dermaßen sch***e sind, dass sie schon wieder richtig gut sind :mrgreen: Über "Die Reliquie" vom Iny Lorentz-Pseudonym Mara Volkers habe ich mich schlapp gelacht. Selten so was Dämliches gelesen, aber es ist halt in seiner Dämlichkeit zum Brüllen komisch.

    The most important story you'll ever write is the one you create with your daily choices.

  • auch immer wieder schön:


    Er erhaschte einen Blick auf ihre Fesseln und entbrannte in heller Liebe zu ihr


    oder die sich lösende Haarsträhne aus dem Zopf die dann ihr Gesicht umspielt...

    gelesen 2018 - 292/ 2019 - 262/ 2020 -290/ 2021-332/2022-315/

  • Ich hasse es, wenn sich ein Schriftsteller selbst in einen Roman einbringt. Wie es z. B. Paolo Coelho bei "Veronika beschließt zu sterben" getan hat. Gleich auf der 2. Seite sitzt jemand (ich glaube, es war nicht Veronika, aber sicher bin ich da nicht.) auf einer Bank und liest den neuen Roman von Paolo Coelho.


    Das und diese pseudophilosophischen Weisheiten wie in den Sülz-emails aus den 2000ern mit kitschiger Musik und möchtegerntiefsinnigen Weisheiten sind mir von dem Buch in Erinnerung geblieben. Absolutes no-go! [-(

  • genauso nervig wenn die Autoren Bahre und Trage nicht auseinander halten können.


    Auf die Bahre kommen die Toten, auf die Trage die Lebenden.




    oder wenn unter einem Pseudonym geschrieben wird, irgendwann, und wenn es auf der letzten Seite ist, irgendwie darauf aufmerksam machen wer man sonst ist. (Zuletzt bei Inge Löning als sie unter Ellen Sandberg oder s.ä. schrieb), auf den letzten Seite musste sie irgendwie auf ihren Kommissar Dühnford hinweisen.

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  • Ein interessantes Thema, ruhrpottmaedchen!


    Mir geht's auch so, dass ich viel kritischer als früher lese. Liegt sowohl am Alter als auch daran, dass heute gefühlt mindestens jeder Zweite schnell mal irgendwas schreibt und verkaufen will und damit auch unglaublich viel Müll unkontrolliert auf den Markt kommt. :-#


    Ganz am Anfang, als ich meinen Reader bekam und erst mal einige kostenlose E-Books heruntergeladen habe, war eins dabei mit Tipps fürs Schreiben (ich dachte eigentlich, es ginge um wissenschaftliches Schreiben, war aber eher ein Ratgeber für künftige Autoren). Dabei wurden Beispieltexte gebracht und gleich in den ersten ging es um sexuellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt. Super. :Ironie: Wie passend :Ironie: als Übungsbeispiel. Und mit welcher Leichtigkeit ausgeführt. :-#

    Manchmal muss man sich nicht wundern über holzschnittartig aufgebaute Bücher und immer wieder gleiche Themen.


    So was hasse ich total, wenn jemand, der offensichtlich kein Einfühlungsvermögen bei möglichen Triggerthemen hat, leichthin eins wählt, nur um die Geschichte mit mehr Gewalt quasi aufzupeppen. :puker:


    Schlimm finde ich übrigens auch, wenn in Hörbüchern ganz unvermittelt Gewaltthemen auftauchen. Weil ich mich erstens nicht davor schützen kann und auch nicht weiterblättern kann. Ätzend, echt.


    Und gar nicht mag ich,wenn schwierige Themen dann noch so euphorisch beworben werden. :roll:


    Nimmt gefühlt alles zu in letzter Zeit.

  • Ines Thorn ließ ihre Protas allen ernstes Weizenpflänzchen setzen und einzeln bewässern. (Ich Stadtmensch dachte immer Weizen wird gesät) -----> verbannt

    Hihi, da kann man also gar nicht dem Nachwuchs die Schuld geben, dass er dumm ist ... Früher hieß es doch, Lesen fördere die Bildung! :lol:

    Bei Karen Rose fangen immer Opfer u. Ermittler spätestens auf Seite 50 etwas miteinander an, während der ersten Untersuchungen stellt sich nur die Frage, bei dir, bei mir oder sofort hier? ---> verbannt

    Na, sonst wird's doch langweilig ... :-,

    ... meinen viele Autoren sicher! Dass aber solche immer gleich ablaufenden Geschichten ungefähr so spannend sind wie die Frage, ob Bud Spencer und Terence Hill wohl ihre Gegner schlagen werden (lustig ist es schon, aber wirklich nullkommanull interessant, sondern öde und immer ein bisschen lächerlich. :-,Also viel eher so, dass man einen Film vorspulen und bei einem Buch so eine Liebesgeschichte im Grunde überblättern könnte).

    Das einzig wahre wird wohl die Flucht gewesen sein.

    Ja. Nach "wahren Geschichten" - ein weites Feld. Da kann man viel Unsinn hineinschreiben.

    All die Kriegsbücher mit ihrem Wischi-Waschi-Gedöne wo sich die Autoren nicht wagen den Krieg als das zu beschreiben was er war, nämlich grausam und brutal.

    Bei der Thematik find' ich's überflüssig, Bücher zu lesen, wenn nicht erkennbar ist, dass der Autor wenigstens ein bisschen weiß, wovon er schreibt.

    genauso nervig wenn die Autoren Bahre und Trage nicht auseinander halten können.


    Auf die Bahre kommen die Toten, auf die Trage die Lebenden.

    :lol: Das richtig verpackt, da könnte man wenigstens noch was draus lernen ... :wink:


    Ich hasse es, wenn sich ein Schriftsteller selbst in einen Roman einbringt.

    Oh ja!!!

    Ich wusste gar nicht, dass ich das so doof finde, bis ich es beim vorletzten (oder so) Kluftinger-Roman erlebt habe. Da haben sich die Autoren mit hineingeschrieben und natürlich nicht mit Selbstlob gegeizt.

    Bis dahin fand ich die noch sympathisch, aber diese Selbstbeweihräucherung hat total genervt.

    Noch besser war dann, als sie (im Nachwort, glaub' ich) noch erzählen mussten von einer Zugfahrt, auf der sie sich (wohl recht kindisch) über die neuesten peinlichen Erlebnisse eines ihrer Protagonisten ausließen und dann feststellten, dass eine Professorin, die sich gut mit Japan auskannte, mit dabei saß.

    Statt aber froh zu sein, dass keine Presse diese peinliche Episode mitbekommen und darüber gelästert hat, schreiben sie das noch selbst in ihr Buch hinein und sind ganz stolz drauf! #-o:-#


    Ähnlich hat es dann ein bisschen später Rita Falk gebracht. (Serienkrimis scheinen zu Selbstbeweihräucherungstendenzen zu verführen; nicht empfehlenswert, es nervt echt total!)

    Die hat die Autorin mit reingeschrieben. Und ebenfalls eine peinliche Geschichte (ich glaub', auch im Zug; vielleicht sollten Autoren mehr mit dem Auto fahren ... :-k) unbedingt erzählen müssen, bei der jemand ihre ganzen auffälligen Andeutungen in Form von Buchtiteln nicht verstand, was aber mMn wirklich eher ihr peinlich sein sollte als demjenigen. :roll:

  • Ähnlich hat es dann ein bisschen später Rita Falk gebracht. (Serienkrimis scheinen zu Selbstbeweihräucherungstendenzen zu verführen; nicht empfehlenswert, es nervt echt total!)

    Die hat die Autorin mit reingeschrieben. Und ebenfalls eine peinliche Geschichte (ich glaub', auch im Zug; vielleicht sollten Autoren mehr mit dem Auto fahren ... :-k) unbedingt erzählen müssen, bei der jemand ihre ganzen auffälligen Andeutungen in Form von Buchtiteln nicht verstand, was aber mMn wirklich eher ihr peinlich sein sollte als demjenigen. :roll:


    Ich glaube, bei "Zwetschgentatschikomplott" kommt auch eine Schriftstellerin mit Namen Rita Falk vor... :roll::roll::roll:

  • Oh, da fallen mir aber spontan auch einige Dinge ein:


    Was mich grundsätzlich nervt, sind Wortwiederholungen oder immer dieselben Vergleiche. Bei Trudi Canavan wurde andauernd "gekichert" - das kann an der Übersetzung gelegen haben, vielleicht aber eben auch nicht.


    Auch ätzend finde ich, wenn Autoren immer wieder dieselben Auflösungen für eine Handlung bevorzugen. Beispielsweise die viel bemühte multiple Persönlichkeit im Thriller oder auch ein "Wir erfahren erst am Ende, dass Protagonist XYZ, der die Geschichte erzählt, eigentlich schon tot ist". Oder, dass alles nur gespielt war, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. Oder alles war ein Traum oder eine Halluzination. Das ist beim ersten Mal noch okay, bei einer ganzen Reihe von Romanen mit diesem Schema dann aber nicht mehr.


    Und in einigen der letzten Romane, die ich gelesen habe, hat mich geärgert, dass alles am Ende nirgendwo hinführte. Oder zumindest nicht dahin, wo man die ganze Zeit dachte, dass es hingeht. In "Die Geschichte des Wassers" soll es um Umweltthemen gehen, am Schluss ging es aber letztendlich in beiden Handlungssträngen nur noch um Sex bzw. vermeintliche Liebe. Das ärgert mich dann, wenn Autoren (in meinen Augen) das Potenzial einer Geschichte nicht nutzen. Oder auf einmal die Aussage zunichte machen, die sie eigentlich treffen wollten. Manchmal hat man auch das Gefühl, da wollte jemand das Buch nur schnell zu Ende bringen.

  • genauso nervig wenn die Autoren Bahre und Trage nicht auseinander halten können.

    Oder auch Mülltonne und Mülleimer (wobei das oft, glaub ich, eher ein Übersetzungsproblem ist). Auf jeden Fall ist das, was draußen vorm Haus steht und von den Müllmännern geleert wird, die Tonne, nicht der Eimer. Und ein Müllcontainer ist noch mal was anderes!


    Mich nerven Anachronismen, vor allem unpassende Namen. Eine Frau, die in den 40er Jahren geboren ist, wird viel eher Hildegard oder Gertrud heißen als Sandra oder Luisa (es sei denn, sie hat ausländische Wurzeln).


    Und was mich richtig auf die Palme bringt: geographischer Murks. Wer Bretagne-Romane schreibt, sollte wenigstens mal Google Maps für die Gegend bemühen, bevor sich zwei Freundinnen aus benachbarten Städten mal schnell auf einen Kaffee in einer anderen Stadt treffen, die schlappe zwei bis drei Autostunden entfernt ist :wuetend:


    Oder Protagonisten, die unterwegs den Namen wechseln. Oder Altersverhältnisse, die plötzlich nicht mehr passen, wie wenn jemand 1942 geboren ist und 1960 dann auf einmal 19 Jahre alt sein soll.

  • Anachronismen gehen mir auch auf den Zeiger. Unrealistische Namen, wie Magdalena schon anführte ("Trier im 13. Jahrhundert: Die schöne Marie" - ich höre sofort auf den Klappentext zu lesen), Mais im frühen Mittelalter, falsch beschriebene Kleidung - nein danke, das alles hätte eine höchstens mittellange Recherche doch verhindert.


    Ich ärgere mich über sprachliche Fehler, sowohl was den Stil angeht, als auch, wenn es sich um Fehler in einer Fremdsprache handelt. In Scott Westerfields Leviathan-Trilogie sprechen die Deutschen und Österreicher ein haarsträubendes Deutsch, um nur ein Beispiel zu nennen. In Ken Folletts Jahrhunderttrilogie schaffen es Hinz und Kunz, eine Sprache in kurzer Zeit akzentfrei zu lernen. Lehren Sie mich, Herr Follett! Oder sollte ich lieber Sie belehren, dass das, was Sie beschreiben, unrealistisch ist?

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