Aurelia L. Night - Rückkehr

  • 161011 2 (Rückkehr) - Aurelia L. Night


    Tagträumer Verlag

    252 Seiten

    Fantasy (Vampire)

    Band 2

    15. August 2018


    Inhalt:


    „Was würdest du tun, wenn derjenige, den du liebst, aufgibt?“


    Als Kaze die Augen aufschlägt, ist Gabriel fort. Geflohen, damit er keinen von ihnen erneut verletzen kann.

    Um ihn zurückzuholen, würde Kaze alles tun, aber jemand versucht, sie von ihren Plänen abzuhalten, obwohl jede Minute zählt. Denn Gabriel verfällt dem Monster in sich immer mehr.

    Währenddessen regt sich in Tamieh eine Kraft, die lange tot geglaubt wurde und nur ein Ziel verfolgt: die Vernichtung der Vampire.


    Meinung:


    Auf das Finale der Dilogie um die etwas anderen Vampire mussten manche schon etwas länger warten. Ich hatte Glück und es war noch nicht allzu lange her, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, der mir somit noch einigermaßen frisch im Gedächtnis war.


    Trotzdem brauchte ich ein wenig, um wieder in die Geschichte hineinzufinden.

    Kaze oder 161011, das Experiment, das gezüchtet wurde, um Vampire zu vernichten, hatte sich ausgerechnet in ihren vampirischen Entführer verliebt, der in ihr ungeahnte Emotionen zu wecken schien.

    Gabriel, seines Zeichens Vampir, ein direkter Nachfahre von Kain, dem Urvater der Rasse, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Kaze die neue Welt zu zeigen und sie zu bekehren. Dass sie dabei zueinander finden würden, damit hatte auch er nicht gerechnet.


    Leider ist es nunmal so, dass die besten ersten Teile oftmals mit einem Cliffhanger enden. Und so kam es, dass Gabriel vor sich selbst floh, um seine Lieben vor seiner aufwallenden Blutlust zu schützen. Ein Umstand, der Kaze gar nicht gefiel, hatte sie doch erst kürzlich beschlossen an seiner Seite zu kämpfen.


    Der Einstieg in den zweiten Band war demnach überflutet von unterschiedlichen Gefühlen. Man liest wieder abwechselnd aus der Sicht von Kaze und Gabriel und auch der Schreibstil blieb gleichbleibend einfach und leicht zu lesen.

    Auch wenn ich das Gefühl hatte, jetzt irgendwie mehr an die Worte gefesselt zu sein als beim ersten Band.

    Ich flog förmlich durch Gabriels und Kaze Geschichte und das lag vor allem daran, dass Kaze sich endlich öffnete.

    Ihre ganze Figur erschien mir tiefgründiger. Packender. Authentischer. Ebenso Gabriel.

    Beide haben eine Entwicklung in die richtige Richtung gemacht.


    Alleine schon das Umschreiben der Blutlust, des Wahnsinns und des Adrenalins jagten eben selbiges durch meine Adern.

    Hier hat die Autorin auf ganzer Linie Fortschritte gemacht. Auch atmosphärisch gesehen hat sie es geschafft mich in Tamieh zu halten. Durch die Gassen und Wälder zu streifen, auf der Flucht oder auf der Suche, je nachdem was gerade der Fall war.


    Die Momente und die Spannung, die geschaffen wurden, waren genial.

    Ich habe mit der einen Hexe mitgefiebert, habe gekämpft und mit Kaze gelitten. Ich war gespannt auf das Ende.

    Bis zu dem Zeitpunkt war ich mir fast sicher, dass die Autorin mich nochmal überraschen konnte. Leider konnte sie das nicht.

    Und auch ein anderer Punkt hat mir Bauchschmerzen bereitet.

    Die Schnelligkeit mit der eine bestimmte Begebenheit aus der Welt geschafft wurde. Da hätte ich mir noch ein bisschen mehr Informationen gewünscht, ein wenig mehr Beständigkeit, weil gerade diese Sache Schwung in die Geschichte gebracht hat.

    Aber nun gut. Sei’s drum.


    Fazit:


    „161011 - Rückkehr“ ist ein würdiges Finale der Dilogie.

    Es war besser als erwartet und bietet neben Spannung auch Action und tiefergehende Emotionen.

    Der Leser wird förmlich mitgerissen und ertrinkt in den Worten, berauscht sich an Gabriels Blutgier und kämpft mit Kaze um ihre Geschwister und ihren Verstand.

    Ein fantastisch, vampirisches Abenteuer, das nur von einer kleinen Farce getrübt wird.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️? (4,5/5)