Phiip K. Dick & Roger Zelanzny - Der Gott des Zorns / Deus Irae

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Philip K. Dick ist in seiner Zeit immer mal wieder für eine etwas halluzinatorische Schreibweise bekannt gewesen und auch der heute nicht mehr so bekannte Roger Zelanzy hat seine Charaktere gerne mal aus veränderten Wahrnehmungen heraus erzählen lassen. Wenn sich diese beiden Autoren zusammen tun um gemeinsam ein Buch zu schreiben, dann kommt auf den Leser oder die Leserin im Zweifel etwas Arbeit zu.


    In einer Zukunft nach dem Dritten Weltkrieg ist die Menschheit deutlich weniger groß und die Überlebenden sind zum Teil sogenannte Unvollständige, wie etwa Tibor McMasters, der keine Extremitäten hat, sondern in einer Art Cyborgrüstung lebt, die bedingt, dass er nur mit Hilfe eines Kuhkarrens – nicht eines Ochsenkarrens – durch die Gegend reisen kann. Bei einer zunehmend zerfallenden Infrastruktur eine starke Einschränkung.


    In der Nachkriegszeit ist der ehemalige Staatsbeamte Carlton Lufteufel, der angebliche Befehlshabende für den totalen Krieg, zu einer Art Gottesfigur geworden, dem „Gott des Zorns“, der eine umfängliche Anhängerschaft hat. In einer ihrer Kirchen soll der mehr oder minder auch gläubige Tibor ein Wandbild mit den Zügen Lufteufels anbringen, denn er ist ein großer Künstler. Da ihn ein gegebenes Photo nicht als Vorlage ausreicht, wird er auf eine Pilgerreise geordert, um seinem „Gott“ leibhaftig gegenüber zu treten und sich so ein besseres Bild von ihm zu machen. Die mit dieser Reise gerade für ihn verbundenen Gefahren – zusammen mit einigen grundlegenden Zweifeln – lassen ihn mit dem Christentum liebäugeln, aber trotzdem bricht er schließlich in eine deutlich nicht barrierefreie Welt auf.


    Auf dieser Reise begegnet er intelligenten Insekten, einem netten Hund namens Toby, Ausdienstroboter einer Autofac, die geradezu letal dienstbereit sind und anderen seltsamen Wesen. Außerdem hat er schon sehr bald das Gefühl, dass er verfolgt wird. Und damit hat er nur halb Unrecht.


    Glaube, Täuschung, Geschichtsfälschung und Endzeitstimmung kommen zusammen in einer Geschichte, in der die Charaktere auch gerne mal Bewusstseins verändernde Substanzen nehmen, bevor sie sich auf Diskussionen über Gott, andere Götter und die Welt einlassen mit anderen zugedröhnten Personen, die alle gerne auch mal Deutsch oder andere Sprachen mit einbringen, Übersetzungsauslegungen zu hebräischen und griechischen Bibeltexten machen und auch Kirchenlehrer mit in die Diskussion einbringen. Das ist nicht unbedingt leicht zu lesen und nicht selten fragt man sich, welchen genauen Sinn eine gerade neu begonnene Diskussion denn haben soll. Das alles zusammen genommen macht „Deus Irae“ zu einer eher ermüdenden und unbefriedigenden Leseerfahrung.