Andrea Bottlinger - Das Geheimnis der Papiermacherin

  • Klappentext:

    Nürnberg, 1621: Annas großer Stolz ist die Papiermühle ihres Vaters: Doch nun steht sie kurz vor dem Bankrott. Ihr Vater ist resigniert, aber Anna will die Familientradition nicht aufgeben. Ein harter Kampf, der durch Bartholomäus, ihren ärgsten Konkurrenten, nur noch erschwert wird. Denn dieser versucht mit allen Mitteln, sie in den Ruin zu treiben. Dann taucht dessen Bruder Johann auf, er ist viel attraktiver, als Anna lieb ist, macht ihr den Hof und warnt sie vor Bartholomäus. Aber kann sie ihm trauen?


    Autorin:

    Andrea Bottlinger ist eine deutsche Autorin, Übersetzerin und Lektorin. 2013 wurde mit Aeternum ihr erster Fantasy-Roman publiziert. Unter dem Pseudonym Susanne Wilhelm schreibt Bottlinger für den Zaubermond-Verlag auch Romane aus den Serien Dorian Hunter und Das Haus Zamis. Gemeinsam mit Christian Montillon und Dennis Ehrhardt schrieb Bottlinger von 2008 bis 2014 unter dem gemeinsamen Pseudonym Dan Shocker in der Macabros-Reihe. Für ihr Sachbuch Geek Pray Love wurde Bottlinger als Ko-Autorin neben Christian Humberg 2015 mit dem anlässlich der Frankfurter Buchmesse verliehenen Deutschen Phantastik-Preis geehrt.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 13. Juli 2018

    Seitenanzahl: 384

    Verlag: Aufbau Taschenbuch


    Eigene Meinung:

    Als ich den Titel bei netgalley gesehen habe, dachte ich mir, das könnte eine schöne kleine nette Geschichte werden, vielleicht erfahre ich sogar noch etwas über die Papierherstellung und das Leben einer Papiermacherin in früheren Zeiten. Naja, sagen wir mal die Erwartungen wurden oberflächlich erfüllt…

    Oberflächlich ist vieles in diesem Roman… die Protagonistin Anna, die sich um ihre Mühle sorgt und dann zu illegalen Mitteln greift, der Vater, der trinkt und das Geld verspielt, der Söldner Johann, der für seinen Bruder arbeitet, das aber eigentlich gar nicht will, weil dieser sich ebenfalls mit illegalen Geschäften über Wasser hält…

    Austauschbar sind ebenfalls die Randfiguren, die Umgebung… die Handlung ab und an.

    Ich war nie wirklich mit den Charakteren verbunden, was ich sehr schade fand, dadurch habe ich auch eben nur oberflächlich gelesen. Leider wurde auch nur einmal der Vorgang der Papierherstellung erklärt, da hatte ich mir bei so einem Titel, gerade im historischen Bereich viel mehr versprochen. Da hätte man noch viel Potenzial ausschöpfen können.


    Der Roman lies sich gut und schnell lesen, da der Anspruch auch nicht allzu hoch gesteckt war. Zum Glück brauchte ich genau das die letzten Tage, so dass es zumindest 2 Sterne bekommt.


    Fazit: Ich bin leider etwas enttäuscht, dass mir nicht das gegeben wurde, was ich erwartet hatte. Die Massen an Probleme, die die Protagonisten haben, haben einen zu einfach Ausgang, alles wirkte am Ende wie geleckt und wenn man dann noch die austauschbaren Charaktere und das mehr als dürftig beschriebene Setting dazu nimmt, kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen. :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Naja, sagen wir mal die Erwartungen wurden oberflächlich erfüllt…

    Okay... das erspart mir wohl einen Fehlkauf.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • 1621 Nürnberg. Anna Pecht ist nach dem Tod der Mutter mit ihrem Vater allein, der eine Papiermühle betreibt. Leider frönt er immer mehr dem Alkohol und dem Glücksspiel, worunter das Familiengeschäft leidet, denn er kann seine Aufträge nicht mehr bedienen und führt die Mühle regelrecht in den Bankrott. Zudem sind Rohstoffe für das Papier durch den Krieg kaum noch zu bekommen. Doch Anna will die Mühle unbedingt erhalten und tut alles menschenmögliche, um die Mühle wieder auf Kurs zu bringen, auch wenn manche ihrer Ideen am Rande der Legalität sind. Leider macht ihr auch noch der größte Konkurrent Bartholomäus von Treist das Leben schwer. Ausgerechnet Bartholomäus Bruder Johann aber treibt den Herzschlag von Anna höher, dabei soll dieser sie im Namen seines Bruders ausspionieren. Wird es Anna gelingen, die Papiermühle trotz aller Widrigkeiten zu retten?


    Andrea Bottlinger hat mit ihrem Buch „Das Geheimnis der Papiermacherin“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, er nimmt den Leser direkt mit ins 17. Jahrhundert in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, um dort Anna und ihre Verhältnisse kennenzulernen und sie bei ihrem Kampf um den Erhalt der Papiermühle zu begleiten. Die Autorin hat den geschichtlichen Hintergrund gut recherchiert und mit ihrer Handlung verwebt. Der Leser bekommt einen guten Eindruck über die damaligen Lebensverhältnisse, die verschiedenen Gesellschaftsschichten und die täglichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung durch die Auswirkungen des Krieges, der die Stadt Nürnberg zwar noch nicht erreicht hat, sich dennoch in vielen Dingen schon bemerkbar macht und mit welchen Notlösungen die Menschen damals ums Überleben kämpften. Durch die lebhaften Schilderungen der Autorin darf der Leser alles hautnah miterleben und sich in einer vergangenen Zeit umsehen.


    Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und mit individuellen Eigenschaften versehen, die ihnen Leben und Authentizität verleihen. Anna ist eine junge Frau, die sich gegen Widerstände zu behaupten weiß. Sie hat es mit ihrem Vater nicht leicht und versucht alles, um die Papiermühle vor dem Untergang zu retten. Sie ist einfallsreich, mutig und freundlich, was ihr die Unterstützung von vielen Menschen sichert, die ihr bei ihrem Unterfangen helfen. Barholomäus ist ein harter Mann, der keine Konkurrenz neben sich duldet und mit unfairen Mitteln kämpft, sie niederzuringen. Er ist egoistisch und erfolgsverwöhnt, aber vor allem rücksichtslos. Johann ist ein attraktiver Mann, der sich ungern von seinem Bruder vor den Karren spannen lässt. Er ist ehrlich und kämpft für das, was ihm wichtig ist. Auch die übrigen Protagonisten wissen mit ihren Handlungen die Geschichte zu bereichern und sie noch farbenfroher zu gestalten.


    „Das Geheimnis der Papiermacherin“ ist ein historischer Roman, der durch einen eingängigen Erzählstil und eine abwechslungsreiche Geschichte zu punkten weiß. Gute Unterhaltung verdient hier auf jeden Fall eine Leseempfehlung.


    Unterhaltsame :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Über die Autorin (Buch)

    Andrea Bottlinger wurde 1985 ind Karlsruhe geboren. Sie hat in Mainz Buchwissenschaften, Komparatistik und Ägyptologie studiert und lebt und arbeitet inzwischen als freie Lektorin und Autorin in Heilbronn.


    Produktinformation (Amazon)

    Taschenbuch: 384 Seiten

    Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1. (13. Juli 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3746634032

    ISBN-13: 978-3746634036


    Kampf ums Überleben einer Papiermühle


    Anna betreibt mit ihrem Vater in Nürnberg eine Papiermühle. Eigentlich müsste ja ihr Vater der Chef sein…

    Es ist zu Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Die Mühle läuft zwar ganz gut, wenn da nicht die Schulden ihres Vaters wären…

    Und so kommt Anna auf die Idee bzw. wird darauf gebracht im Umland wo die Söldner gewütet haben, nach Lumpen zu suchen…

    Das ist nicht ganz ungefährlich, wie Anna und ihre Gefährten erfahren müssen…. Doch zum Glück kommt da Johann von Treist zu Hilfe…

    Anna darf nur Packpapier herstellen, für Schreibpapier hat sie keine Lizenz. Aber sie findet entsprechende Lumpen…

    Anna ahnt nicht, wem sie mit ihrer geheimen Arbeit in die Quere kommt…

    Und da ist dann natürlich auch noch Johann, der Anna helfen will, der aber selbst keine reine Weste hat…

    Warum ist ihr Vater insgeheim nicht der Chef? Warum hat er Schulden? Ist er ein Trinker? Oder gar ein Spieler? Wird Anna seine Schulden bezahlen können? Oder macht er immer wieder neue? Durfte man nicht im Umland nach Lumpen suchen? Mussten sie diese in die Stadt schmuggeln? Ist es darum nicht ungefährlich? Inwiefern kann Johann von Treist helfen? Was macht Anna, als sie Lumpen für Schreibpapier findet? Sie darf doch gar kein Schreibpapier herstellen? Wem kommt Anna in die Quere? Inwiefern hat Johann keine reine Weste?


    Meine Meinung

    In diesem Buch geht es eigentlich nur um Gauner und Verbrecher. Doch es war zu Kriegszeiten. Und der Krieg macht alles möglich, überhaupt damals. In der Geschichte war ich relativ schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Anna kämpfte um den Erhalt der Mühle, denn ihr Vater versoff und verspielte Geld, das er nicht hatte. Da musste Anna erfinderisch sein, und im Grunde schadete sie niemandem. Johann tat mir irgendwie leid, war er doch im Krieg verletzt worden, und wohnte in seinem Elternhaus bei seinem Bruder. Dass der in dunkle Machenschaften verwickelt war, wusste er ja, aber er hoffte er könne ihn ändern, und versuchte seine Aufträge so human wie möglich zu erledigen. Wenn man das so nennen kann. Mehr dazu jedoch nicht. Das Buch war von Anfang an spannend, doch hatte es auch Spannungsabfälle. Doch die letzten hundert Seiten hatten es in sich und ich wurde von dem Buch vereinnahmt. Es fesselte mich und hat mich insgesamt gut unterhalten. Daher bekommt es von mir noch vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Das Cover finde ich vollkommen gelungen und passend zum Inhalt und auch zum Titel. Die Farbgebung, wie die Kleidung und der Hintergrund sind super stimmig und machen neugierig.


    Der Schreibstil ist sehr eingängig und lässt sich flüssig lesen. Die Autorin versteht es, gut gemachten Humor in eine Geschichte zu verarbeiten, die die schweren Zeiten der damaligen Zeit mit den Überlebenskämpfen, Lügen und Intrigen aufzeigt. Die fiktive Geschichte verschmilzt mit der Realität und zeigt dem Leser gerade die örtlichen Begebenheiten, wie sie damals vorgeherrscht haben könnten und die Sitten und Bräuche auf. Ebenso lässt sie tiefe Einblicke in die Kunst der Papiermacherei der damaligen Zeit zu. Habe davon bisher noch nichts gewusst und kann jetzt sagen, dass es durch die bildhaften und detailreichen Erläuterungen sehr glaubhaft und plausibel rübergekommen ist.

    Hier wird auch deutlich, wie schnell es, gerade in sehr harten Zeiten, passieren kann, dass man "vom rechten Weg" abkommt und vorschnelles Urteilen oftmals unangebracht ist.


    Die Mitwirkenden werden lebensnah porträtiert. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich auf

    Du-und-Du mit den Charakteren. Ebenso hat es sich mit der Geschichte an sich verhalten, denn ich konnte mich in alles gut hineinversetzen und wähnte mich am Ort des Geschehens und so soll es für mich bei einem guten Buch mit großem Lesevergnügen auch sein.


    Die Autorin schafft es, den Spannungsbogen bereits von Anfang an bis zum Ende hin aufrecht zu erhalten.


    Mein Fazit: Spannend verpacktes Wissen über Land, Leute und gerade die Papiermacherkunst von damals.

  • "Das Geheimnis der Papiermacherin" von Adrea Bottlinger,

    ist ein Roman aus einer ganz anderen Zeit. Die Autorin lässt uns daran teilhaben wie eine Papiermacherin um ihre Mühle kämpft und dabei in Gefahr gerät. Sehr gut hat mir gefallen wie die Lebensumstände in dieser Zeit beschrieben wurden. Als roter Faden wurde alles um das Papier machen und die Schulden, durch Spielschulden des Vaters gewebt. Für mich gibt es in diesem Buch eine sehr schöne Mischung aus Gefühl, Schmuggel, Papier machen und Freundschaft. Alles in allem ein sehr interessantes und spannendes Buch.


    Zum Inhalt:

    Anna Pecht kämpft immer wieder gegen die Spielsucht ihres Vaters, schon lange weiß sie nicht mehr wie sie Schulden und den Kosten der Papiermühle noch nach kommen soll. Als dann noch die Lumpen knapp werden beschließt sie zusammen mit einigen Freunden Lumpen außerhalb der Stadt zu sammeln und in die Stadt zu schmuggeln. Das sie sich damit in große Gefahr begibt versucht ihr Johann klar zu machen, doch sie reitet sich weiter rein.