Klappentext:
In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.
Autorin:
Christina Dalcher pendelt zwischen den Südstaaten und Neapel. Die gebürtige Amerikanerin, zu deren Helden Stephen King und Carl Sagan zählen, promovierte an der Georgetown University in Theoretischer Linguistik und forschte über Sprache und Sprachverlust. Ihre Kurzgeschichten und Flash Fiction erschienen weltweit in Magazinen und Zeitschriften, u.a. wurde sie für den Pushcart Prize nominiert. »Vox« ist ihr Debütroman.
Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 15. August 2018
Seitenanzahl: 400
Verlag: Fischer Verlag
Eigene Meinung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft werden die Frauen unterdrückt und der Stimme beraubt. Ganze 100 Wörter dürfen diese am Tag noch sprechen, jedes weitere Wort lässt sie Schmerzen durch Elektroschocks spüren.
Wie es dazu kam und was das alles verändert schildert Christina Dalcher sehr eindrücklich. Aus der Perspektive der Protagonistin Jean, haben wir Zugang zu den Gedanken voller Zweifel, Unglauben und Wut einer Betroffenen. Schleichend war die Entwicklung, zu milde der Protest als man noch etwas hätte ändern können.
Christina Dalcher schafft eine sehr beklemmende Atmosphäre, bei der mir eine Szene besonders im Gedächtnis geblieben ist, die ich hier nicht nennen möchte, denn ich denke, dass jedem klar sein wird, welche Szene ich meine.
Jean ist nämlich Mutter und inwieweit die begrenzte Wortzahl ihr Mutterdasein einschränkt, wirkt in diesem Roman mehr als deutlich, auch die Gefühle, die sie gegenüber ihrem Mann entwickelt, gehen auf den Leser über.
Auch die Entwicklung ihrer kleinen Tochter wird scharf gezeichnet. Wenn in der Schule die Mädchen nicht mehr sprechen dürfen, wie lernen sie dann. Und was passiert eigentlich mit jenen, die sich so gar nicht an die Vorgaben halten?
Doch die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, denn die Regierung möchte die Unterdrückung der Frauen weiter ausweiten…
Fazit: Für mich ein ganz großartiges Debüt der Autorin,
was ich an einem Tag durchgelesen habe. Kein Witz. Denn die Atmosphäre war so
dicht, so beklemmend, aber auch so fesselnd, dass ich einfach nicht aufhören
wollte zu lesen.Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und ich freue mich darauf, es in der Buchhandlung endlich verkaufen zu können. Ich werde es vermutlich auch noch einmal lesen!