Kristin Harmel - Über uns der Himmel/ The life intended

  • Klappentext:
    Die junge Kate Westhoven lebt mit ihrer großen Liebe Patrick in Manhattan. Eines Morgens geht sie am Hudson joggen, als plötzlich ein Flugzeug den Himmel durchbricht. Momente später ist das World Trade Center in Rauch gehüllt. Es ist das Gebäude, in dem Patrick arbeitet …

    Zwölf Jahre später hat sich Kate ihren Wunsch erfüllt, Musiktherapeutin zu werden. Als sie beginnt, mit Allie zu arbeiten, fühlt sie sofort eine Verbindung zu dem Mädchen. Und Allie vertraut ihr. Doch ist Kate bereit, ihr Herz zu öffnen? Gibt es einen zweiten Weg zum Glück – und wird sie Patrick dabei für immer verlieren?

    Meine Meinung:

    Kate ist eine unglaublich starke Frau, die mit Patrick einen unglaublichen Mann an ihrer Seite hatte. Durch die Ereignisse des 11. September, bei denen Patrick ums Leben kam, ist auch Kates Leben stark durcheinander gewirbelt worden. Mit Dan hat sie nunmehr, 12 Jahre später, einen neuen Partner an ihrer Seite. Sehr schnell merkt der aufmerksame Leser, dass Dan nicht wirklich zu Kate passt. Er hört ihr nie richtig zu, unterstützt sie nicht in der Verwirklichung ihrer Träume. Ich muss gestehen, dass er mir sehr schnell richtig unsympathisch war. Als Kate dann auch noch seinen Heiratsantrag annimmt…. puh…


    Dan scheint mir ein Mann gänzlich ohne Träume zu sein. Wir lernen ihn allerdings auch nur sehr oberflächlich kennen. Sicher ist er ein guter, solider Mensch, der sein Leben eben auch auf die Art lebt, die er für die Beste hält. Aber leider scheint er auch nicht mehr zu sein, als eben solide und ein bisschen langweilig.


    Andrew hat mir sehr gefallen. Er ist warmherzig und aufmerksam. Bereits nach kürzester Zeit unterstützt er Kate als Freund. Sein Umgang und die Besorgnis, die der den hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen gegenüber an den Tag legt präsentiert ihn sowohl als sehr liebevollen, als auch sehr verantwortungsbewussten Menschen. Ich fand es so schön, ihn in der Interaktion mit Kate zu erleben. Obwohl er sie überhaupt nicht kennt, erkennt er sie sehr schnell und unterstützt sie.


    Die Nebencharaktere, wie Ellie oder Joan sind wundervoll beschrieben. Besonders Ellie ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ein typischer rebellischer Teenager, der das Vertrauen in Erwachsene verloren hat und sich auch Kate gegenüber nicht so schnell öffnet. Kate schafft es aber immer wieder, den richtigen Ton zu treffen. Nicht immer nur besorgt und mitfühlend, sondern durchaus auch mal provozierend, holt sie Ellie nach und nach aus ihrem Schneckenhaus.


    Die Geschichte insgesamt ist sehr tief gehend, da sie sich mit den Träumen und Wünschen kates auseinandersetzt. Kirsten Harmel zeigt auf, dass es sich lohnt, seine Träume zu leben und sich nicht mit dem zweitbesten zufrieden zu geben. Dabei muss ich allerdings gestehen, dass die Autorin an der einen oder anderen Stelle mit ihrem Schreibstil durchaus ins Kitschige abgerutscht ist. Vor allem die Träume rund um Kates Leben mit Patrick und Hannah erschienen durchaus ziemlich unglaubwürdig und wie sich die Geschichte am Ende zusammenfügte, obwohl Kate diese Dinge definitiv nicht wissen konnte, wirkte schon ziemlich konstruiert. Mich persönlich hat das nicht gestört, da ich solche süßen Geschichten ab und an sehr mag. Schöner wäre es aber gewesen, wenn die Autorin einen Dreh gefunden hätte, die Geschichte etwas realistischer erscheinen zu lassen.


    Die Sprecherin, Rike Schmid, hat mir sehr gefallen. Sie hat eine sehr weiche, fluffige Stimme, die gut zu dieser einfühlsamen Geschichte passt. Rike Schmid schafft es, diesen Roman noch einfühlsamer und noch berührender zu machen, als er ohnehin schon ist.


    Eine Geschichte, die sich darum dreht, die eigenen Träume zu verwirklichen, keine faulen Kompromisse einzugehen und das Leben zu leben. Von mir gibt es 5 Sterne für eine sehr einfühlsam erzählte Geschichte, die durch die tolle Sprecherin, Rike Schmid, noch gewinnt.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Leider konnte ich das Hörbuch irgendwie nicht hinzufügen. Das Buch:

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)