Jan Jacobs Mulder - Joseph: Der schwarze Mozart / Joseph, de zwarte Mozart

  • Klappentext:


    Geigenvirtuose, gerühmter Komponist, Fechtgenie, Athlet und sagenumwobener Liebhaber: Joseph Boulogne, Sohn eines weißen Plantagenbesitzers und einer schwarzen Sklavin. Geliebt und bewundert, oft aber verhasst und verachtet, steht er im Mittelpunkt des Pariser Adels. Er inspiriert den jungen Mozart, ist Konzertmeister bei Haydns Erstaufführung der Pariser Sinfonien und schließt enge Künstlerfreundschaft mit Gluck. als gefeierter Star bereits er England und schließt sich dem weltweiten Kampf gegen die Sklaverei an. In einem letzten aufbäumen kehrt er zurück nach Guadeloupe, um mit der Französischen Revolution den Traum von der Befreiung aller Sklaven zu verwirklichen.


    Der Roman erzählt die Geschcihte von Joseph Boulogne, Chevalier de Saint-George, dem vergessenen >schwarzen Mozart<.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Joseph Boulogne hatte einfach Glück. Glück, dass sein Vater zu den wenigen französischen Plantagenbesitzern gehörte, der Sklaverei nicht guthieß und der seine Pächter in der französischen Heimat immer gut zu behandeln pflegte. Glück, dass dieser Mann seine Sklavin Nonan sehr schätzte und als seine Frau ansah - obwohl er eigentlich schon verheiratet gewesen ist - und seinen Sohn von ihr dann wie einen weißen Sohn aufgezogen hat, mit all der Schulung, musikalischen Ausbildung und Training im Fechten, die damals dazu gehörten.


    So ist Joseph, als er in das vorrevolutionäre Frankreich kommt, eine sehr ungewöhnliche Erscheinung. Größer als die meisten seiner Zeitgenossen, ein Virtuose auf der Geige, mit guter Bildung und angenehmen Umgangsformen und ein gern gesehener Schaufechter. Schnell findet er sich in das Pariser Leben ein, obwohl er immer mal wieder rassistische Anfeindungen erlebt - und seine Reaktionen auch mal zu mörderischen Eskalationen führen können. Trotzdem wird er nicht nur Leiter eines Orchesters, sondern auch Mitbegründer einer Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei und Hofmarschall des Königs.


    Während er auf Einladung des englischen Königs für einige Zeit in England ist um dort zu dirigieren und zu fechten, bricht in Frankreich die Revolution aus und weil die "Gewinner" zunächst die Plantagen mit ihren Sklaven erhalten wollen um den Aufbau der neuen Republik zu finanzieren, beginnt Joseph sich in diesem Bereich immer stärker zu engagieren - und führt sogar eine Kampftruppe in die Karibik um dort eine Sklavenrevolte zu unterstützen.


    Eine sehr interessante Geschichte über einen Menschen, den die Geschichtsschreibung übersehen zu haben scheint. Erzählt in der Ich-Form wirkt die Erzählung allerdings gelegentlich ein wenig sprunghaft - insbesondere zwischen den Themen, die den Erzähler bewegen. Das macht die Identifikation mit diesem Ausnahmegenie ein wenig schwierig - aber wer kann sich schon wirklich mit einem Genie identifizieren? ;):study: