Der Genuss-Leser, eine bedrohte Art?

  • Die Diskussion um die Follower-Zahlen zwecks Erhalt des Presse-Status für die Frankfurter Buchmesse, die Buchdoktor erwähnt, hatte ich mitbekommen, als diese beinahe schon beendet war bzw. sich aufgelöst hatte. Hier ging es darum, dass die Messe die Anforderungen für eine Akkreditierung angepasst hatte, auf ein Maß, welches für mitteleuopäische Blogger kaum mehr zu erreichen ist und nur wenigen gelingt, die praktisch von Stunde Null an bloggen oder sämtliche Social Media Kanäle pushen oder aber einen Youtube-Kanal besitzen.


    Reine Blogger, die die Social Media Kanäle eher stiefmütterlich mitlaufen lassen, weil man sie halt hat, haben da kaum eine Chance. Zudem wird nur im Blogsystem von Google die Followerzahl angezeigt, im weiterverbreiteten WordPress nicht. Viele haben sich an diesen Punkten gestört und nicht etwa daran, dass die Messe die Anforderungen angepasst hatte. Eine Messe muss schließlich wirtschaftlich denken.


    Die Leipziger macht es z.B. so, dass Mikroblogger (die z.B. nur auf Facebook schreiben) gar nicht akkreditiert werden. Es kann schlicht und einfach nicht jeder, der irgendwann irgendetwas akkreditiert werden, zudem mit diesem Status eine gewisse Verpflichtung verbunden ist (nach meinem Verständnis). Aufgelöst wurde die Diskussion, die sich vor allem auf Twitter entspannte, dadurch, dass die Messe ihre Anforderungen nochmals angepasst hatte, für die jenigen, die jetzt nur mit den Social Media Kanälen arbeiten, und reine Blogger (Wordpress, Google-Blogger) eher der reinen Presse gleichgestellt wurden. Ich nehme ohnehin an, dass diese Maßnahmen auch im Blick auf die besondere Situation des Jahres hin getroffen wurden. Man will einfach nicht unnötig viele Menschen akkreditieren.


    Jedem Buchblogger stünde es zudem frei, bei Nichterfüllung, mit der Pressestelle der Messe in Kontakt zu treten, zu fragen, zu verhandeln. Das hatte ich für Leipzig in meinem ersten Blogjahr auch gemacht, da ich damals nicht die Leipziger Anforderungen erfüllen konnte. War ja, so zusagen, noch frisch. Und, ich durfte dann. In sofern habe ich die Diskussion eher verwundert aufgenommen.


    Ich persönlich gehe auf die Messe, da ich diese Veranstaltung, das Lesen, Bücher, die Gesprächsrunden und Interviews liebe, die Buchpräsentationen und inzwischen auch das Treffen mit bestimmten Menschen vom BT und auch sonst. Das kann ich mit und ohne Pressestatus, der für mich eher ein Nice-to-have ist. In sofern bin ich da ganz entspannt. Mit Verlagen und Autoren bin ich auch so das Jahr über in Kontakt. Lesen und darüber schreiben, alles andere ergibt sich. Irgendwie.

  • Zum Posen von Buchcovern auf Instagram

    Katzenpfote und Kaffeetasse (Karina Elm)

    Karina Elm arbeitet ja bei NetGalley. Dort ist mir noch kein Button zum Hochladen von Fotos zur Rezi aufgefallen; man scheint also nach wie vor Wert auf genussvoll verfasste Rezitexte zu legen, weniger auf irgendwelchen hübschen Schnickschnack drumherum. :lol: Aber wer weiß, vielleicht soll man dort irgendwann auch Fotos hochladen...

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • Ich persönlich halte weder von Buchblogs, noch von BookTube, noch von Rezis etwas und habe mich da zu 100% rausgezogen.


    Das sind alles komplett subjektive Meinungen, die dem Leser da serviert werden - und ganz ehrlich:

    Warum sollte ich auch nur eine einzige Minute meiner eigenen Lesezeit in die subjektive Meinung Anderer investieren? Mich interessiert schlussendlich nicht, was X, Y, oder Z von einem bestimmten Buch hält, sondern ausschließlich das, was ich selber im Endeffekt von diesem Buch halte.


    Interessiert mich das Cover und der Titel des Buches? Wenn ja, dann lese ich die Beschreibung/ den Klappentext.

    Interessiert mich diese Beschreibung? Wenn ja, dann wandert das Buch entweder auf meine WuLi, oder direkt auf meinen SuB - und wenn nicht, dann halt nicht.


    Was juckt mich bei diesem Auswahlprozess die subjektive Meinung anderer Leute, die ich noch nicht einmal kenne? :-k :scratch:

    Muss ich mir echt von Anderen vorkauen lassen, was ich möglichst gut finden oder kaufen soll? Die Werbung im TV zappe ich schließlich auch immer weg, da muss ich mir doch nicht freiwillig das Verkaufsgeseiere anderer Leute antun. :-#




    Bei teuren technischen Geräten ist das eine andere Geschichte. Da lese ich durchaus Tests und Erfahrungsberichte. Da geht es aber auch um objektive, messbare Dinge, wie z.B. den Stromverbrauch, die Wartung oder die Haltbarkeit und meistens auch um sehr viel mehr Geld, als "nur die paar Euro" für ein Buch.


    Über objektive Dinge informiere ich mich also auch sehr wohl vor einer Anschaffung, aber subjektive Meinungen muss ich mir echt nicht vorkauen lassen. Die bilde ich mir wahrlich lieber selbst.

  • Ich bin auch immer für eigene Meinungsbildung. Trotzdem interessieren mich auch die Meinungen Anderer zu einem Buch. Ob ich diese teile, das steht dann auf einem anderen Blatt. Ich empfinde das auch nicht als aufdrängen was ich lesen soll oder nicht. Das entscheide ich dann schon selbst. Aber ich habe so schon viele Anregungen dadurch bekommen.

    Und oft genug bin ich als Geisterfahrer unterwegs, gerade bei Büchern die so gehyped werden. Na und?

    Und klar ist alles subjektiv, so wie jede Meinung, egal zu was. GsD, wäre ja echt schlimm wenn es nur eine einheitliche gäbe.

    Trotzdem liebe ich den Austausch mit anderen Menschen über Bücher sehr. Das war auch der Grund warum ich mich hier überhaupt angemeldet habe.:)


    Was juckt mich bei diesem Auswahlprozess die subjektive Meinung anderer Leute, die ich noch nicht einmal kenne? :-k:scratch:

    Ich muss nicht alle persönlich kennen aber ich kenne bspw. hier einige Leute wo ich weiss, diese teilen meinen Lesegeschmack und da schaue ich gern was sie gerade lesen oder empfehlen.

    Die Booktuber kenne ich natürlich nicht, Aber ich kenne auch nicht alle Lets Player auf Youtube. Und schaue das trotzdem alles gern. :)

  • Interessiert mich das Cover und der Titel des Buches? Wenn ja, dann lese ich die Beschreibung/ den Klappentext.

    Interessiert mich diese Beschreibung? Wenn ja, dann wandert das Buch entweder auf meine WuLi, oder direkt auf meinen SuB - und wenn nicht, dann halt nicht.


    Was juckt mich bei diesem Auswahlprozess die subjektive Meinung anderer Leute, die ich noch nicht einmal kenne? :-k:scratch:

    Klappentext und Cover sind halt oft auch recht irreführend.

    Allzu viel Zeit und Energie "verschwende" ich auch nicht auf Rezensionen, auf Videos und Blogs schon gleich gar nicht. Aber zumindest überfliege ich Rezis manchmal ein wenig um etwas tiefer in die Handlung einzusteigen oder um das ein oder andere Ausschlusskriterium zu finden ("seitenlange Landschaftsbeschreibungen", oder wenn die Rede ist von kunstvollem, auschmückendem Schreibstil...).

  • Klappentext und Cover sind halt oft auch recht irreführend.

    Stimmt.

    Aber bei Amazon gibt es für jedes (e-) Buch eine kostenlose Leseprobe.

    Wenn ich mir nach Cover und Klappentext immer noch nicht sicher bin, folgt die Leseprobe. :) Dann habe ich direkt den Originaltext vor Augen und nicht die subjektive Meinung Außenstehender.

  • Was juckt mich bei diesem Auswahlprozess die subjektive Meinung anderer Leute, die ich noch nicht einmal kenne?

    Naja, der Sinn davon ist ja, dass Du so auf Bücher aufmerksam wirst, die Du vorher nicht kanntest. Dann kannst Du Dir immer noch eine eigene Meinung bilden, aber kein Mensch kann alle Neuerscheinungen und Backlist-Titel auf dem Schirm haben. Bist Du hier im BT noch nie über ein Buch gestolpert, weil jemand anderes es erwähnt oder rezensiert hat?

  • Bei mir sind meist Cover und Klappentext entscheidend. Dabei überfliege ich den Klappentext meist. Nur um eine ungefähre Richtung zu haben, wohin die Reise geht.O:-) Mit Rezensionen verfahre ich genau so. Die werden überflogen, bei Büchern, bei denen mein Bauchgefühl mir sagt, das Buch willst du lesen, lese ich die Rezensionen erst nach dem ich das Buch gelesen habe. Denn ich bin mir schon sicher, dass ich von diesem Buch mir selbst eine Meinung bilden möchte. :) Aber schöne Bilder von Büchern finde ich auch ansprechend. Doch ich verfolge die auf Twitter, Facebook, Youtube und Instagram nicht. Denn dafür ist mir meine Zeit zu schade, die hätte ich praktisch nutzen können, um selbst das Buch zu lesen.:wink: Dennoch ist mir Austausch über Bücher sehr wichtig, ob über gelesene oder die, die ich noch lesen möchte. Es ist spannend für mich zu erfahren, wie verschieden Meinungen zu einem Buch ausfallen. Also, interessant ist es alle Male für mich. Leseproben lese ich übrigens auch nicht, denn meist ist die Information, die ich über ein Buch habe ausreichend um zu sagen, dies will ich lesen, dies nicht. Auch hilft BT mir in dieser Hinsicht viel, :thumleft: denn ich kenne die Leute hier, kenne was die lesen, und ob es mit meinem Geschmack übereinstimmt, das ist oft mal schon ausreichend für eine Entscheidung für das Buch oder gegen

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  • Ich muss nicht alle persönlich kennen aber ich kenne bspw. hier einige Leute wo ich weiss, diese teilen meinen Lesegeschmack und da schaue ich gern was sie gerade lesen oder empfehlen.

    Die ganzen Möglichkeiten, sich Bücher vorstellen zu lassen nutze ich nicht. Ich bin hier und das reicht mir.

    Hier habe ich 'meine' Leser*innen, die meinen Buchgeschmack teilen oder wo ich aufgrund der langjährigen Bekanntschaft einschätzen kann ob deren Empfehlung etwas für mich ist.

    Rezensionen lese ich hier dann auch ganz gerne um mich zu vergewissern ob das Buch etwas für mich ist oder ob es Trigger gibt, nervige Charaktere oder Gewaltverherrlichung oder..

    Gespoilert wurde ich hier selten, das kann ich verschmerzen.

    Bei amazon oder den direkten Seiten der Verlage oder bei vielen Blogs, wo Rezensionen aufgrund geschenkter Bücher zustande kommen, habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht. Viele scheinen bei einem geschenkten Buch keine ehrliche Meinung mehr zu haben oder schrieben die nur im Forum aber nicht in der 'richtigen' Rezension aus Angst keine weiteren Bücher zu bekommen.

  • Blogs und Booktube nehmen die Rolle des Feuilletons dort ein, wo die klassischen Medien ihre vernachlässigen oder bestimmte Zielgruppen nicht mehr erreichen. Immer weniger Menschen schauen das klassische Fernsehen, immer weniger Menschen nehmen eine Zeitung zur Hand. Wer noch Leser erreichen möchte, muss also auf Literaturforen, Podcasts, Blogs, Booktube und den Social Media Diensten ausweichen. Die klassischen Medien setzen doch heute schon Staub an und werden über kurz oder lang, wie ihre heutigen Nutzer, wegsterben. Bücher als Objekt sind alleine dadurch langlebiger, dass es sie inzwischen in mehreren Varianten gibt (Print, E-Book, Hörbuch). Da wird noch abzusehen sein, was die Zukunft bringt.


    Rezensionen sind wichtige Bestandteile all dieser Medien, ordnen diese das Gelesene ein, sortieren und treffen sozusagen für künftige Leser eine Vorauswahl, können bei Entscheidungen helfen, gerade dort, wo es viel Auswahl gibt, zudem den Blick schärfen für Literatur abseits der Bestsellerlisten. In sofern verstehe ich gerade nicht, was das Problem für einige Personen hier ist? Abgesehen von der Frage, warum gewisse Leute sich dann überhaupt noch in solch einem Forum aufhalten, wenn die Lesemeinungen hier für sie keinen Pfifferling wert sind, sollte man durchaus in der Lage sein, zu filtern. Welche Rezensenten, egal bei welchen Medien, können begeistern, faszinieren, hinweisen und helfen, Entscheidungen zu treffen? Wer schreibt und formuliert gute Rezensionen, die eine wirkliche Hilfestellung bieten, wem gelingt dies weniger? Wer kann z.B. einen guten Überblick über Fantasy bieten, wer über Kriminalliteratur etc.? Die allermeisten machen das gut, darauf achten die Verlage auch, wenn sie Bücher zur Verfügung stellen. Leider gibt es, wie überall, auch da schwarze Schafe.


    Nächster Punkt, zeigt mir bitte mal die Blogger, die sich wirklich die Arbeit machen, für verschiedene Medien unterschiedliche (auch von der Bewertung her) Rezensionen zu schreiben? Mir wäre das zu viel Arbeit. Ich schreib so was einmal und mache dann Copy+Paste. Manchmal setze ich noch ein Zitat rein oder korrigiere Schreibfehler. Mehr passiert da zusätzlich nicht.


    Zu den Leseproben auf Amazon, das reicht Einigen, um sich zu entscheiden? Ich brauche immer mehr Entscheidungshilfen, Ich bin da oft zu unentschlossen. Oder ich lese einfach Genre, die sich nicht anhand von fünf Seiten Amazon Probe entscheiden lassen. Kann natürlich sein.


    Es ist zudem Schade, das Rezensionen so wenig gesehen werden und gerade bei Booktubern die Unpackings am besten laufen oder dieses Buchcover-in-die-Kamera-Gehalte. Rezensionen machen die meiste Arbeit, sind zudem hilfreich, gerade, wenn dieses Genre leicht unübersichtlich ist.

  • Du schreibst mir aus der Seele!

    Dabei gucke ich noch nicht Mal YouTube Videos. Ich schaue aber auch kein Fernseh und lese keine Zeitung. Aber durch diese Digitalisierung erreicht man nun Mal auch jene Leute, die eben nicht wie wir auch eine internetlose Zeit kennen :wink:

  • Ich denke für alle interessierten an Büchern gibt es in der heutigen Zeit einen Kanal um sich ausgiebig zu informieren über das was man lesen möchte.

    Ich schätze diese Vielfalt sehr, somit erhält man einen umfassenden Einblick wie unterschiedlich eine Lektüre interpretiert wird. Denn mir ist das wichtig, mir bringt es nichts wenn ich X Rezensionen lese, eine klingt wie die andere - da fehlen mir die individuellen Eindrücke. Sehr selten lese ich ein Buch ohne vorher schon Rezensionen gelesen oder eine Literatursendung gehört/gesehen zu haben denn diese erwecken im Normalfall das Interesse an einem Buch.

    Zudem lese ich sehr gerne die Feuilletons - der verschiedenen Zeitungen, gehöre also wie oben erwähnt wohl zur aussterbenden Sorte:-,

    Und um dem Titel des Threads gerecht zu werden, es ist immer ein Genuss wenn man in der richtigen Stimmung eine tolle Lektüre liest.:wink:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Abgesehen von der Frage, warum gewisse Leute sich dann überhaupt noch in solch einem Forum aufhalten, wenn die Lesemeinungen hier für sie keinen Pfifferling wert sind, sollte man durchaus in der Lage sein, zu filtern.

    Aber Findo, die meisten finden doch die Unterhaltung hier im Forum über Bücher hilfreich. O:-) Man muss nicht gleich Rezensionen überall lesen, um sich über Bücher zu unterhalten oder sich zu informieren, wobei die Rezensionen für die manchen entweder vor dem Lesen des Buchs oder nach dem Lesen des Buchs je nachdem, hilfreich sind. Das sagen doch im Grunde genommen fast alle hier. Also, der Job des Rezensenten geht nicht verloren. Da bin ich mir sicher. Doch es gibt zur zeit zu viele Kanäle, manchen Lesern ist es Recht, und die stöbern gerne auch überall, manchen weniger, und die haben nur bestimmte Quellen für sich. Ist doch auch in Ordnung. :friends:


    Was mich persönlich eher stört, an Rezensionen, "die von der Fließband kommen", :wink: sind die persönlichen Eindrücke, die nicht benannt werden, viele versuchen eine professionelle und neutrale Rezension abzuliefern, und vergessen dabei, eigene ganz private Eindrucke von dem Buch reinzuschreiben. Solche "trockene" Rezensionen sind mir z. B. zu wenig. Aber es ist auch nur meine Meinung, ich weiß, dass es Leute gibt, die solche trockene Rezensionen vorziehen. Solche Rezensionen sagen mir nicht viel. Ich will wissen, wie es dem Menschen beim Lesen dieser Lektüre ergangen ist. Das wäre ideal. :) Nach diesem Aspekt schaue ich bei meinen Recherchen, wenn ich mal Rezensionen lese.

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  • Was mich persönlich eher stört, an Rezensionen, "die von der Fließband kommen", :wink: sind die persönlichen Eindrücke, die nicht benannt werden, viele versuchen eine professionelle und neutrale Rezension abzuliefern, und vergessen dabei, eigene ganz private Eindrucke von dem Buch reinzuschreiben. Solche "trockene" Rezensionen sind mir z. B. zu wenig. Aber es ist auch nur meine Meinung, ich weiß, dass es Leute gibt, die solche trockene Rezensionen vorziehen. Solche Rezensionen sagen mir nicht viel. Ich will wissen, wie es dem Menschen beim Lesen dieser Lektüre ergangen ist. Das wäre ideal. :) Nach diesem Aspekt schaue ich bei meinen Recherchen, wenn ich mal Rezensionen lese.

    Sind neutrale Rezensionen überhaupt möglich, wenn man nicht gerade ein Sachbuch beschreibt?


    Ich mein, zu dem Buch, das ich grade beendet habe, gibt es bei amazon ganz viele, die den Schreibstil/den Übersetzer furchtbar finden. Ich find beides klasse. Nur so als Beispiel. Sowas kann man doch eigentlich gar nicht neutral oder sachlich bewerten.


    Aber ich denke, ich weiß, was du meinst. Wenn mich ein Buch bewegt (egal ob auf gute und schlechte Weise), mich mitnimmt und ich es genieße... dann kann ich doch auch eine "bewegte" Rezi schreiben.


    Das ist für mich auch Genuss. Das Buch genießen und voll Genuss hinterher darüber berichten. Macht man doch bei guten Restaurants auch so, oder nicht? Der Versuch, andere an dem erlebten Genuss teilhaben zu lassen.

  • ...

    Es ist zudem Schade, das Rezensionen so wenig gesehen werden und gerade bei Booktubern die Unpackings am besten laufen oder dieses Buchcover-in-die-Kamera-Gehalte. Rezensionen machen die meiste Arbeit, sind zudem hilfreich, gerade, wenn dieses Genre leicht unübersichtlich ist.


    Das würde ich jetzt nicht so negativ sehen. Nachdem ich einige kluge Bücher über das menschliche Gehirn gelesen habe, halte ich das trainierte Gehirn eines Buchhändlers oder Viellesers anderen Kanälen immer noch für überlegen. Vor dem Rezensieren kommt das Finden und Auswählen eines Buches unter Zigtausend auf dem Markt. Und als Finder musst du keine Konkurrenz befürchten ... 8)

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Aber ich denke, ich weiß, was du meinst. Wenn mich ein Buch bewegt (egal ob auf gute und schlechte Weise), mich mitnimmt und ich es genieße... dann kann ich doch auch eine "bewegte" Rezi schreiben.

    Wahrscheinlich hast du Recht, die Rezensionen sind immer eine subjektive Meinung, aber mir fehlt in manchen das Leben, das Gefühl, die persönliche Eindrücke. Einfach heruntergeratterte Rezension, die wie hundert andere sich anhört, ist mir zu wenig, das wollte ich wohl damit sagen. :)

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  • Aber Findo, die meisten finden doch die Unterhaltung hier im Forum über Bücher hilfreich. O:-) Man muss nicht gleich Rezensionen überall lesen, um sich über Bücher zu unterhalten oder sich zu informieren, wobei die Rezensionen für die manchen entweder vor dem Lesen des Buchs oder nach dem Lesen des Buchs je nachdem, hilfreich sind. Das sagen doch im Grunde genommen fast alle hier. Also, der Job des Rezensenten geht nicht verloren. Da bin ich mir sicher. Doch es gibt zur zeit zu viele Kanäle, manchen Lesern ist es Recht, und die stöbern gerne auch überall, manchen weniger, und die haben nur bestimmte Quellen für sich. Ist doch auch in Ordnung. :friends:

    :thumleft::thumleft:

    So sehe ich das auch.

    Was mir nur eher schon länger auffällt, ist, dass einige User sich hier nur im Smalltalkbereich aufhalten und man in den Bücherthreads selten bis gar nichts von ihnen liest. Klar, kann jeder halten wie er mag aber da geht für mich auch der Sinn eines Bücherforums etwas verloren.

    Ich bin auch öfter im Smalltalk und schreibe und lese nur selten Rezensionen aber ich versuche doch immer, meine persönlichen Eindrücke der von mir gelesenen Bücher hier kundzutun. Einfach weil es ein Bücherforum ist, deshalb bin ich hier. Das machen auch bei weitem nicht alle und das finde ich sehr schade.

    Ich mache das einfach weil es mir Spass macht und ich auch etwas "zurückgeben" möchte für die vielen Anregungen welche ich hier schon erhalten habe. :)

  • Noch kurz zum Thema Bücherfotos: ab und an poste ich auch mal gerne bei Instagram ein nettes kleines Arrangement rund um meine aktuelle Lektüre, wenn ich gerade Lust dazu habe. Rezensiert werden die Bücher aber an anderer Stelle. Dafür ist Instagram mMn einfach nicht das richtige Medium. Ich zumindest mag es nicht so gerne, dort längere Texte zu lesen, und Diskussionen lassen sich auch besser in Foren oder auf Plattformen wie Goodreads führen.


    Wenn natürlich die Form bzw. die perfekte Darstellung wichtiger wird als der Inhalt und mehr Zeit darauf verwendet wird, stylishe Fotos zu inszenieren als eine vernünftige Buchbespechung zu schreiben, passt da für mich auch was nicht zusammen. Aber vielleicht bin ich dafür auch zu alt :lol:

    Einfach heruntergeratterte Rezension, die wie hundert andere sich anhört, ist mir zu wenig, das wollte ich wohl damit sagen. :)

    Ich glaube, ich weiß, was Du meinst - nach Schema F verfasste Buchbesprechungen, die die immergleichen Textbausteine verwenden. Die lese ich auch nicht gerne.