Der Genuss-Leser, eine bedrohte Art?

  • Erhitzt ist mein Gemüt nicht, hattest Du da den Eindruck? Ich versuchte ruhig und sachlich zu posten. Du hast nur meinen letzten Abschnitt zitiert; dann gehe ich kurz darauf ein:

    Eine hier gefallene Aussage beschäftigt mich aber ebenfalls oft: ich finde es letztlich auch schade, welche Überlast die Freds von Smalltalk, Allgemeines etc haben. Nun höre ich hier klar, dass einige überhaupt keine Rezis lesen. Okay, ich klicke nur gewisse an, aber dass manche Freds zu Büchern so kümmerlich angeklickt werden tut mir persönlich schon weh. Ich schreibe meine Kommentare für mich selbst: wie einige es sagten, behalte ich dadurch das Gelesene besser und kann es noch nach Jahren gut reflektieren. Aber ein Forum, in dem sooo viele Bücherbegeisterte sind, wie es halt so heisst - nun, da erwartete man doch, dass es eben mehr um Bücher ginge.

    Aber das ist doch in jedem Forum so :scratch: Zumindest ist mir noch nie eins untergekommen, wo es keinen Smalltalk gibt bzw Threads, wo über ganz andere Dinge gesprochen wird als das Hauptthema das Forums. Man möchte sich zwischendurch dann doch auch mal über etwas anderes unterhalten und z.B. Kochrezepte austauschen.

    Gerade - um ein Beispiel zu nennen - klicke ich auf "Neue Beiträge". Auf den bei mir eingestellten erschienenden Seiten sind unter den ersten beiden Seiten (also vierzig Freds) NEUN Buchfreds. Der Rest geht um was anderes. Was ist also das Hauptthema des Forums?


    Ich kenne auch nur ein anderes Forum. Ein französisches Bücherforum. Dort liegt die Gewichtung schon anders. Aber ich will nicht vergleichen.


    EDIT: Da ich gerade die Frage las: na klar lese ich diese Freds meistens und überwiegendst nicht. Dh wenn ich die circa drei Seiten runterscrolle, schaue ich in der Regel circa drei, vier Freds an..

  • Vor allem in Lesergruppen der sozialen Medien wird gewetteifert, wer am meisten Bücher im Monat gelesen hat

    Ich bin nicht in "sozialen Medien" wie Facebook & Co, sondern in Bezug auf Bücher nur im BT aktiv. Da gibt es zwar auch einen Thread dazu, wieviele Bücher man im betreffenden Jahr schon gelesen hat, aber den ignoriere ich, weil ich 1. das Lesen keineswegs als quantitativen Wettbewerb sehe und es mich 2. nicht interessiert, wieviele Bücher andere Leute gelesen haben, sondern eher, was sie zu den Büchern, die sie gelesen haben - ob viele oder wenige - zu sagen haben.

    Challenges interessieren mich null, ich lese das worauf ich gerade Lust und Laune habe und nichts nach irgendwelchen Vorgaben.

    Ich lese auch gern nach Lust und Laune und möchte mich nicht mit Challenges verzetteln. Aber an einer einzigen Challenge (Monats-Challenge) nehme ich teil, weil ich dadurch ein paar SuB-Leichen abbauen kann, statt immer nur aktuelle Bücher zu lesen.

    Ein Statistiker scheint zumindest, was Bücher angeht, an mir verlorengegangen zu sein. Ich erfasse gerne, was ich gelesen habe, auch, weil es mir hilft, später Buchtitel wiederzufinden, wenn ich ein Buch empfehlen möchte (oder auch vor einem Buch warnen möchte)

    So geht es mir auch. Die Statistiken erstelle ich aber nur für mich und nicht, um Andere zu "beeindrucken", sie dienen dem Zweck, dass ich mehr Überblick über meine Lektüre habe.

    Warum muss der Lese-Genuss immer an einer bestimmten Qualität "hochwertiger" Lektüre festgemacht werden? Jeder Leser ist anders, legt Wert auf unterschiedliche Dinge und warum wird den Lesern der "breiten Masse" der Genuss am Lesen abgesprochen?

    Das sehe ich auch so. Bei mir wechseln etwas anspruchsvollere Bücher mit leichter Unterhaltung, beides genieße ich. Und ich möchte auch jemandem, der "nur" Comics liest, nicht den Genuss an seiner Lektüre absprechen.

    Das wichtigste ist doch, dass jeder Spaß am Lesen hat, egal welches Genre und egal welche Anzahl im Monat. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen zu diskutieren, wieso jemand 30 Bücher im Monat geschafft hat und der andere "nur" 2 Bücher.

    :thumleft:Das kann ich nur unterschreiben!

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Diese Frage stelle ich mir nicht erst seit heute. WAS genau versteht man unter "mit Genuss lesen" überhaupt?


    Lese ich "mit Genuss" wenn ich ein Buch extrem langsam lese?


    Oder wenn ich voll in der Geschichte "drin" bin, den Schnee unter meinen Schuhen knirschen höre, den Wind in den Haaren spüre, die Düfte rieche?



    Bei mir ist es so, wenn ich ein Buch langsam lese, Pausen mache, dann meist aus dem Grund das mich das Buch eigentlich gar nicht sonderlich interessiert, es aber oft nicht langweilig genug für einen Abbruch ist.


    Bin ich aber "voll im Buch" bekomme ich rechts und links nichts mehr mit.


    Was genau ist es also "mit Genuss" lesen?

  • Was genau ist es also "mit Genuss" lesen?

    Und die Zusatzfrage: Warum sollte dieser von jedem Leser für sich selbst definierte Genuss davon bedroht sein, dass andere "anders" lesen bzw. dass man das dank Social Media überhaupt erst einmal wahrnimmt? :-k

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Manner "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" (82/151)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 57 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Was genau ist es also "mit Genuss" lesen?

    Und die Zusatzfrage: Warum sollte dieser von jedem Leser für sich selbst definierte Genuss davon bedroht sein, dass andere "anders" lesen bzw. dass man das dank Social Media überhaupt erst einmal wahrnimmt? :-k

    Was ein "Genuss-Leser" ist, entscheidet jeder für sich selbst. Ich kann wohl noch hundertmal schreiben, dass es mir nicht auf die Geschwindigkeit und die Anzahl ankam - entweder man versteht mein Anliegen nicht oder will es nicht verstehen. Ich bezog mich auf Leute, die ein Buch nach dem anderen lesen, ohne wirklich den Inhalt aufzunehmen, ihn dann vergessen - und wenn der anders ist als die gewohnte Kost, es ablehnen (über 500 Seiten, Geschichte, die zum Nachdenken anregt).


    Facebook - man mag es verteufeln oder nicht - spiegelt die Meinung der Gesellschaft wider, und da ich immer häufiger auf solche Posts stoße wie schon beschrieben (die für viele von euch ein Novum zu sein scheinen), wollte ich dazu eine Diskussion anstoßen. Du hast recht, Jean van der Vlugt, es könnte mir eigentlich egal sein. Aber wenn ich irgendwann nur noch Gestaltenwandler und Young Adult nach Schema F im Regal stehen sehe, betrifft das auch mich. Vielleicht eine etwas übertriebene Reaktion, doch da ich ohnehin einen recht eigenen Buchgeschmack habe, wird es mit der Zeit immer schwieriger, Romane zu finden, die mich begeistern und aus denen ich Inspiration in welcher Form auch immer schöpfe.

  • was die sozialen Medien wie FB angeht, die dortigen Gruppen haben mich nur noch genervt,, weswegen ich überall raus bin.




    a. das ich mich ständig dafür rechtfertigen sollte wieso warum und überhaupt ich soviel lese wie ich eben lese.

    b. das die meisten Leute mit den von mir gelesenen Büchern wenig bis gar nichts anfangen konnten.

    c. Kritik an Autoren üben, wie Fitzek, Gable u. Co.? Böser böser Fehler.


    Mein Lesegeschmack ist sehr breit gefächert. Heute lese ich den trivialen Familienroman nach Schema F, fühle mich gut unterhalten und vergesse ihn nach ein paar Tagen.


    Morgen oder übermorgen lese ich ein Buch jenseits des Mainstreams von dem noch nie jemand etwas gehört hat, bin von der Geschichte gefangen, fühle mich bestens unterhalten und sie bleibt lange im Gedächtnis.


    Dann lese ich ein Buch aus dem Mainstream, fühle mich genervt weil die Geschichte dermaßen ausgelutscht ist das sie schon langweilig und so vorhersehbar ist dass das Lesen keinen Spass mehr macht.


    Was genau sagt das jetzt über mich aus?


    Und warum bedarf es darüber überhaupt einer Diskussion? Warum werden die Menschen die täglich mehrere Stunden vor der Flimmerkiste hängen nicht gefragt ob sie "Genussseher" sind?

  • Aber wenn ich irgendwann nur noch Gestaltenwandler und Young Adult nach Schema F im Regal stehen sehe, betrifft das auch mich. Vielleicht eine etwas übertriebene Reaktion, doch da ich ohnehin einen recht eigenen Buchgeschmack habe, wird es mit der Zeit immer schwieriger, Romane zu finden, die mich begeistern und aus denen ich Inspiration in welcher Form auch immer schöpfe.

    aber liegt dann das Grundproblem nicht

    1. in der Flut an Neuerscheinungen, die es einfach schwieriger machen, das für sich passende Buch zu finden

    2. an deinem Buchgeschmack per se


    Punkt 1 bestätigt sicherlich zum Teil dein Empfinden, aber eben nur zum Teil. In den letzten Jahren hat sich die Flut der Neuveröffentlichungen pro Jahr extrem nach oben geschraubt, aber trotzdem ist das nicht alles Massenware. Zum Teil ist es durch Self-Publishing und BoD schlicht einfacher geworden, Bücher zu veröffentlichen. Auch mir fallen die vielen Bücher auf, die immer dem grad aktuellen Trend nachhecheln und damit schlicht auch Umsatz abgreifen wollen, und auch ich muss manchmal mehr schauen als früher, wo ich meine Bücher finde. Aber da ich dafür hier viele Empfehlungen bekomme bzw. durch die Rezensionen viel auf meiner Wunschliste landet, kann ich auch schlicht die 1000. Buchhandlung am Strand oder ähnliches ignorieren :wink:


    Punkt 2 liegt schon wieder anders. Ein eher eingeschränkter Buchgeschmack, ein verengtes Interesse auf spezielle Themen etc. machen es nunmal generell schwieriger, etwas passendes für sich zu finden. Aber all die Autoren, die hier den Trends nachhecheln, Vampire in Millionen auferstehen lassen und Buchhandlungen an die absurdesten Orte stellen, die würden doch wohl kaum sich auf einmal deinen Interessensgebieten zuwenden und für Dich interessante Romane schreiben, wenn die Massennachfrage ausbliebe. :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Und warum bedarf es darüber überhaupt einer Diskussion?


    Tja, warum diskutiert man hier überhaupt irgendwas? Vielleicht, weil es ein Diskussionsforum ist?

    Der Meinungsaustausch kann doch bereichernd sein, wenn wie hier zum Beispiel relativ neue Mitglieder verstehen, warum andere Leser ihre Lesestatistik in der Signatur posten usw.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Falls du beliebte Verlage hast, die meisten haben ihre aktuellen Vorschauen zum Download oder zum Einsehen auf deren Seiten :)

    Vorschauen sehe ich mir hin und wieder an und hier im Forum die Neuerscheinungslisten. Im Moment funktioniert bei mir aber Stöbern tatsächlich noch am besten, egal ob im Laden oder online. Oder Empfehlungen, hier oder in meinem Umfeld.

    Dass einige die positiven Bemerkungen zu Büchern, also positive Bewertungen, und dazu noch in einer gewissen Häufigkeit, als seltsam empfinden, ist mir persönlich ein Rätsel. Ich wähle meine Lektüre sehr bewusst aus und habe oft quasi einen guten Voreindruck vom Buch: die eindeutige Leseempfehlung durch einen lesegeschmacksähnlichen Freund, eine ausgezeichnete Rezi in den einschlägigeen Literaturbeilagen (ich lese circa fünf Publikationen mit Buchbesprechungen), die Empfehlung von ein paar BT'lern.

    Dann hast Du aber eine sehr gute Quote für Dich. Denn selbst, wenn ich mit Bedacht Genre, Autor etc. auswähle, ist das ja immer noch kein Garant, dass ich das Buch mag. Und ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen, dass tatsächlich hier so viele eine ähnlich hohe Trefferquote wie Du haben. Und manchmal wagt man doch auch einfach Vorstöße in neue Themen, Genre etc.


    Von welchen Beilagen sprichst Du denn konkret?

    Eine hier gefallene Aussage beschäftigt mich aber ebenfalls oft: ich finde es letztlich auch schade, welche Überlast die Freds von Smalltalk, Allgemeines etc haben. Nun höre ich hier klar, dass einige überhaupt keine Rezis lesen. Okay, ich klicke nur gewisse an, aber dass manche Freds zu Büchern so kümmerlich angeklickt werden tut mir persönlich schon weh.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Es ist schon ein wenig traurig, wenn man auf einen Post mit "ich habe heute lecker Schnitzel gebraten" (überspitzt formuliert!) mehr Reaktionen bekommt, als auf eine Rezension, die einen Mühe und Zeit gekostet hat. Klar ist der Smalltalk-Bereich immer auch stark besucht in Foren, aber ich habe schon das Gefühl, dass manche gar nicht mehr der Bücher wegen hier sind. (Auch das kann sich natürlich auch entwickeln, aber bestimmte bücherfremde Themen haben hier schon sehr zugenommen in der letzten Zeit und dabei geht es mir nicht um andere Hobbies.)


    Ich muss mich da auch teilweise an die eigene Nase fassen. Ich möchte wieder viel mehr Rezensionen lesen und liken, sofern sie mir gefallen. Das ist doch auch schon ein nettes Signal an den Ersteller. Zu sagen hat man ja tatsächlich nicht immer etwas zum Buch, zumal, wenn man es selbst gar nicht kennt. Aber man kann ja auch liken, weil die Rezension gut geschrieben ist, besonders schön gestaltet, Lust auf das Buch macht etc.

    Und warum bedarf es darüber überhaupt einer Diskussion?

    Weil es interessant ist, andere Meinung zu hören? Ich finde Diskussionen grundsätzlich keine schlechte Sache. Und nach dem Thema Fernsehen wurde nicht gefragt, weil es ein Bücherforum ist? Ist doch nicht weiter verwunderlich?

  • Und warum bedarf es darüber überhaupt einer Diskussion?


    Tja, warum diskutiert man hier überhaupt irgendwas? Vielleicht, weil es ein Diskussionsforum ist?

    Der Meinungsaustausch kann doch bereichernd sein, wenn wie hier zum Beispiel relativ neue Mitglieder verstehen, warum andere Leser ihre Lesestatistik in der Signatur posten usw.

    Diskussion an sich ist nie verkehrt. Und ich möchte nochmal sagen, dass es mir hier nur an einigen Formulierungen sauer aufgestoßen ist. Ich denke, dass man eben die Hintergründe nicht kennt, diese nachzufragen und dann nachvollziehen zu wollen ist doch gut und soll auch bitte so sein, ansonsten könnte man das Forum auch dichtmachen.

    Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Neuerscheinungen alle im Anspruch nachlassen. Aber vielleicht ist da auch mein Blickwinkel anders. Wir haben in unserer Buchhandlung recht "anspruchsvolle" Kunde, also anspruchsvolle Literatur oder was man dafür halten mag, gibt es in Hülle und Fülle. Aber wirkliche Perlen zu finden, war schon immer schwer finde ich. Durch das Forum hier erleichtert mir das die Suche, da man schon einige ehrliche! Meinungen über potenzielle Bücher für einen selbst bekommt und ich mittlerweile auch schon einschätzen kann, wer den Lesegeschmack in etwa mit mir teilt.

  • Aber wirkliche Perlen zu finden, war schon immer schwer finde ich. Durch das Forum hier erleichtert mir das die Suche, da man schon einige ehrliche! Meinungen über potenzielle Bücher für einen selbst bekommt und ich mittlerweile auch schon einschätzen kann, wer den Lesegeschmack in etwa mit mir teilt.

    Da ist es natürlich immer super, wenn man "an der Quelle sitzt". Als ich noch im Buchhandel war, hatte ich auch einen viel besseren Überblick. Man war auf Verlagsabenden, sah ja sowieso, was alles im Laden stand, unterhielt sich mit Kunden und Kollegen - aber so "auf mich gestellt" fällt es mir wieder sehr viel schwerer.


    Und eben weil ich eigentlich kaum noch informiert bin, fällt es mir auch schwer, die Vorstellungen hier einzuschätzen. Man stellt zwischendurch fest, dass auf einmal zig Rezensionen zu Buch xyz eingestellt werden. Dann merkt man: Okay, ist gerade bei Netgalley (als Beispiel). Schaue ich mir dann generell Netgalley an, dann stelle ich schon fest, dass viele Bücher davon hier rezensiert werden. Klar, alles verständlich - wer will keine gratis Bücher. Aber schränkt das nicht auch ein wenig ein? Denn bei Netgalley ist doch nur eine Auswahl an Verlagen, d.h. die anderen werden tendenziell weniger hier im Forum vorgestellt.


    Das geht jetzt auch nicht an Dich, pralaya, bei Dir (und anderen auch), weiß ich zum Beispiel, dass ihr a) noch andere Bücherquellen habt und b) auch nur das anfragt, was euch generell interessiert. Aber es gibt ja auch Leute hier, die grundsätzlich nur ihre Bewertungen von anderen Portalen hier reinkopieren und da frage ich mich schon, wie vielfältig ist das noch. (Auch auf Instagram oder so sieht man das ja, wenn Verlage x Exemplare eines Titels auf den Markt werfen, den sie pushen wollen. Und schon ist das Netz voll von überschwänglichen Rezensionen dazu. Das ist hier noch lange nicht so extrem, vor kommt es aber auch. Thread-Anwesende ausgenommen. :wink:)

  • aber so "auf mich gestellt" fällt es mir wieder sehr viel schwerer.

    Hm das glaube ich gerne :-k Was mir da noch einfällt sind Bücherzeitschriften, die sind meist aktuell. Da gibt es ja die, die man am Kiosk bekommt oder im Abo und wir haben im Laden zum Beispiel aber noch die Buchaktuel, das Buchjournal und die Lesart. Das sind kostenlose Kundenmagazine. Da werden natürlich hauptsächlich Novitäten besprochen. Vielleicht hast du ja eine Buchhandlung, die das Magazin auch hat in der Nähe. die kommen monatlich, bis alle drei Monate raus, genau weiß ich das jetzt nicht. Ansonsten gib mir deine Adresse, schick ich dir was zu :)

    Aber schränkt das nicht auch ein wenig ein? Denn bei Netgalley ist doch nur eine Auswahl an Verlagen, d.h. die anderen werden tendenziell weniger hier im Forum vorgestellt.

    Hm, ich denke, das kommt auch ein wenig auf denjenigen an der sucht. Wenn ich jetzt nicht in der Buchhandlung arbeiten würde, wäre bei meinem Budget erst einmal tatsächlich netgalley oder vorablesen interessant. Allerdings frage ich mir auf Arbeit jetzt momentan auch schon Dinge an, die mir hier im Forum ins Auge gesprungen sind, und die ich Chefin dann vortrefflich verkaufen konnte sie für unseren Laden zu bestellen (was für deutsch, alta!) Sorry is mit 37 Grad hier im Zimmer was warm^^

    In den Tageszeitungen steht auch immer mal wieder was, obwohl die natürlich nicht immer ganz aktuell sind. Mal ja mal nein, kommt immer auf deren Thema an.:-k Ich habe auch die Newsletter diverser Verlage abonniert, meist geht das ja ganz einfach über die Verlagsseiten.

  • Aber wenn ich irgendwann nur noch Gestaltenwandler und Young Adult nach Schema F im Regal stehen sehe, betrifft das auch mich. Vielleicht eine etwas übertriebene Reaktion, doch da ich ohnehin einen recht eigenen Buchgeschmack habe, wird es mit der Zeit immer schwieriger, Romane zu finden, die mich begeistern und aus denen ich Inspiration in welcher Form auch immer schöpfe.

    aber liegt dann das Grundproblem nicht

    1. in der Flut an Neuerscheinungen, die es einfach schwieriger machen, das für sich passende Buch zu finden

    2. an deinem Buchgeschmack per se

    Vor ein paar Tagen hatte ich zehnjähriges Jubiläum auf dem BT (*Fanfare und Tusch*). Als Neuling und lange Zeit danach war ich fasziniert von den vielen verschiedenen Buch(geheim-)tipps, die ich hier bekam und auch durch euch Genres entdeckt habe, die ich nicht kannte. Mein Buchgeschmack hat sich, glaube ich, nicht viel geändert über die Jahre, und trotzdem merke ich, dass es nicht mehr so einfach ist, ein für mich passendes Buch zu finden, weil allein oft schon die rosa-lila Cover und Klappentexte sich ähneln. Auf FB bin ich seit ca. vier Jahren aktiv und stelle eben fest, dass mysteriöse Prinzessinnen und gutaussehende Millionäre und Gestaltwandler Hochkonjunktur haben. Daher habe ich mir erlaubt, meinen persönlichen Eindruck zu posten. Dass der nicht positiv ist, tut mir leid. Am meisten für mich selbst. :wink:


    Dass der Thread so viel diskutiert wird, finde ich gut! :thumleft:

  • Vor ein paar Tagen hatte ich zehnjähriges Jubiläum auf dem BT (*Fanfare und Tusch*)

    Na, aber Hallo :lol: Zehn Jahre ist toll ! :applause: Glückwunsch und Prosit :anstossen:

    Bei mir werden es dieses Jahr erst 7 Jahre aber das kommt mir schon vor wie eine Ewigkeit :lol:

  • Japp, genau da bin ich auch. :)

    Ambulante Intenstiv-Pflege.

    Da hat man nur einen einzigen Patienten und ganz egal wie krank jemand ist - niemand kann/will 24 Stunden am Tag betüddelt werden. Darum hat man in diesem Job immer wieder leere Zeitfenster "rumzukriegen".






    Das habe ich mir auch schon überlegt, ob ich einfach zu wenig über die Masse an Neuerscheinungen informiert bin, um überhaupt noch die Perlen zu finden. Aber wie soll man das machen? Wie soll man da den Überblick behalten?

    Falls du beliebte Verlage hast, die meisten haben ihre aktuellen Vorschauen zum Download oder zum Einsehen auf deren Seiten :)

    Oder man abonniert eine verlagsunabhängige Zeitschrift. :)


    Meine Wunschliste wird zu 50% vom Forum hier gemästet und die anderen 50% kommen von der Zeitschrift Bücher, die ich seit mehreren Jahren im Abo habe.

    Es macht mir immer wieder riesig Spaß ganz genüsslich diese Zeitschrift "abzugrasen" und alle Bücher, die mich interessieren erst anzukreuzen und später dann in meine WuLi zu übernehmen.


    Nicht nur das Bücherlesen genieße ich in vollen Zügen, sondern auch das Bücheraussuchen.
    Ich bin also sogar im doppelten Sinne ein Genussleser. :mrgreen::loool:

  • Vor ein paar Tagen hatte ich zehnjähriges Jubiläum auf dem BT (*Fanfare und Tusch*).

    herzlichen Glückwunsch :anstossen:

    Mein Buchgeschmack hat sich, glaube ich, nicht viel geändert über die Jahre, und trotzdem merke ich, dass es nicht mehr so einfach ist, ein für mich passendes Buch zu finden, weil allein oft schon die rosa-lila Cover und Klappentexte sich ähneln.

    Vielleicht hat sich - ähnlich wie bei mir - dein Anspruch an ein Buch geändert? Das stelle ich nämlich bei mir schon fest. Aber ich tu mir leichter in der Hinsicht, dass mich Cover überhaupt nicht interessieren und Klappentexte nur bedingt. Da sind mir die Meinungen bestimmter BTler viel wichtiger :)

    Daher habe ich mir erlaubt, meinen persönlichen Eindruck zu posten. Dass der nicht positiv ist, tut mir leid. Am meisten für mich selbst. :wink:

    Ist doch auch völlig in Ordnung und wie Du sagst, für Dich ist es ja am ehesten negativ, wenn ich mir die Beiträge hier durchlese. Wir anderen scheinen deine Wahrnehmung ja nicht so sehr zu teilen bzw. kann ich sie für mich persönlich gar nicht bestätigen. Aber das liegt einfach daran, dass ich mich überhaupt nicht in Social-Media-Bereichen bewege und neben dem BT als Informationsquelle auch noch ein paar sehr gute Buchhändlerinnen hier kenne, die stetig meine Bücherregale füllen. :-,

    Dass der Thread so viel diskutiert wird, finde ich gut! :thumleft:

    ich auch :D

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Mein Buchgeschmack hat sich, glaube ich, nicht viel geändert über die Jahre, und trotzdem merke ich, dass es nicht mehr so einfach ist, ein für mich passendes Buch zu finden, weil allein oft schon die rosa-lila Cover und Klappentexte sich ähneln.

    Vielleicht hat sich - ähnlich wie bei mir - dein Anspruch an ein Buch geändert? Das stelle ich nämlich bei mir schon fest.

    Ich bei mir auch. :)

    Natürlich kann ich hier nur für mich selber sprechen, aber je mehr Bücher ich lese, desto breiter gefächert wird meine Leseerfahrung und desto deutlicher wird mir auch der Unterschied in der "Qualität" der Lektüre bewusst.

    Und so lernt man nach und nach seine eigenen Vorlieben und Abneigungen eben immer besser kennen und richtet auch sein Kaufverhalten darauf aus.


    Ich persönlich mache z.B. mittlerweile einen meilenweiten Bogen um alles, was irgendwie nach Selfpublisher aussieht. Mit dieser Art von Lektüre habe ich einfach schon zu oft daneben gegriffen.

    Darum schrecken mich kostenlose Bücher auch eher ab, als dass sie mich zum lesen reizen.


    Da ich in meinem Leben schon viele Bücher gelesen habe, die mich wirklich tiefgreifend und langfristig begeistert haben, bin ich nach und nach auch bei den Bewertungen von Büchern, bei denen das nicht zutrifft, ziemlich "ungnädig" geworden.

    Von mir bekommt ein Buch nur dann 5 Sterne wenn ich nichts, aber auch wirklich gar nichts daran auszusetzen habe. Das sind vielleicht fünf bis zehn im Jahr. Mehr nicht.

    Mir fällt aber auch auf, dass ich mit meinen Bewertungen wohl echt überdurchschnittlich pienzig bin. Meistens liege ich da anderthalb bis zwei Sterne unter dem Durchschnitt. 8-[

    Das erkläre ich mir aber auch so:

    Wenn man nur zehn Bücher im Jahr liest, ist man vielleicht eher geneigt "netter" zu bewerten als wenn man 10 Bücher pro Monat liest - einfach, weil man sich im Laufe der Zeit mehr Vergleiche zusammensammelt und nicht jedes gelesene Buch per sé schon fast ein Highlight ist - einfach nur weil man es gelesen hat.

  • Sternebewertungen führen sowie so zu nichts, deswegen sehe ich in meinen Blog auch davon ab. Man kann eine 3-Sterne-Bewertung positiv oder negativ meinen. Viel wichtiger ist der geschriebene Text, deswegen mag ich lieber Rezensionen lesen als auf die Bewertung schauen. Mir fällt aber auch auf, dass ich bei Romanen eher geneigt bin, eine hohe Bewertung zu geben als bei Sachbüchern, wobei die eigentlich mein Steckenpferd sind, aber gerade da meine Ansprüche sehr hoch sind.

  • Dass einige die positiven Bemerkungen zu Büchern, also positive Bewertungen, und dazu noch in einer gewissen Häufigkeit, als seltsam empfinden, ist mir persönlich ein Rätsel. Ich wähle meine Lektüre sehr bewusst aus und habe oft quasi einen guten Voreindruck vom Buch: die eindeutige Leseempfehlung durch einen lesegeschmacksähnlichen Freund, eine ausgezeichnete Rezi in den einschlägigeen Literaturbeilagen (ich lese circa fünf Publikationen mit Buchbesprechungen), die Empfehlung von ein paar BT'lern.

    Dann hast Du aber eine sehr gute Quote für Dich. Denn selbst, wenn ich mit Bedacht Genre, Autor etc. auswähle, ist das ja immer noch kein Garant, dass ich das Buch mag. Und ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen, dass tatsächlich hier so viele eine ähnlich hohe Trefferquote wie Du haben. Und manchmal wagt man doch auch einfach Vorstöße in neue Themen, Genre etc.


    Von welchen Beilagen sprichst Du denn konkret?

    Ja, ich glaube eine gute Quote zu haben. ERSTENS zu Deiner Nachfrage nach den Beilagen:


    - Ich lebe in Frankreich, dementsprechend lese ich ja viel auf Französisch und auch eben französische Literaturzeitschriften bzw - beilagen. Vielleicht können Yurmala und freddoho damit mehr anfangen. Darunter also:

    als Literaturzeitschrift: Le matricule des anges

    ales Beilagen: Le monde des livres (Le Monde)

    Le Figaro littéraire (Figaro)

    Le Nouvel Observateur

    La Croix

    Les Etudes (Studienbuch der Jesuiten)

    Telerama (gelegentlich)

    Christ in der Gegenwart

    Herder-Korrespondenz


    Doch als Referenzen für eine gute Buchauswahl quasi im "Vorneherein", liste ich mal folgende Faktoren auf, die auch entscheidend sein können. Sie können ja einige inspirieren:

    - der regelmässige Austausch über Bücher mit Nachbarn, Bekannten und Freunde (also ich habe sicher darunter 20 Bücherverrückte!)

    - der Lesekreis unserer Leihbibliothek, in dem unsere Lieblingslektüren der letzten Zeit vorgestellt werden

    - der Austausch mit den zwei Einzelbuchhandlungen (kein Ketteneinheitsbrei, wo man meist nichts mehr von Büchern weiss) und dem sehr informierten Personal. Da kann ich mich auf gewisse Empfehlungen schon ziemlich verlassen

    - das Aufschreiben und Festhalten von zB Querverweisen und Literaturquellen in gewissen Büchern. Manchmal ergibt doch eine Lektüre eine andere. Hat man gewisse Autoren einmal auf dem Kieker, verlängert sich doch quasi die mögliche Wuli.

    - das Lesen des BT und des franz. Forums, in denen ich unterwegs bin.


    Du schreibst fast, als ob ich keine Vorstösse in neue Gebiete wage? Nun, soviele Bücher lese ich hier wahrscheinlich als Erster und alleine. Das trifft also sicherlich nicht zu.


    ZWEITENS komme ich nochmals kurz auf etwas zurück, was ich schon versucht hatte zu beschreiben:


    Ist eine Bewertung tatsächlich abhängig von absolut objektiven Faktoren? Also: das ist ein "schlechtes Buch", dies "besser" etc? Sicherlich gibt es solche Elemente. Dennoch glaube ich, dass ich als Leser aktiven Anteil habe an der Bewertung eines Buches. Bin ich fähig, mich auf das einzulassen, was DIESES Buch mir eventuell vermitteln kann? Oder erwarte ich (ich schmunzle und ärgere mich da schon mal bei einigen Kommentaren..) von Büchern eines Genres zB etwas, was sie garnicht geben wollen? Insofern sehe ich das Problem des Lesens nicht allein im Buch (zumindest ab einer gewissen Mindestqualität), sondern auch bei mir. Wenn ich offen genug bin, können mir sehr verschiedene Bücher sehr wohl einiges sagen, mich beschenken etc. DAS bewerte ich dann auch. Und es ist da eher selten, dass ich sage: nee, absolut nichts kam da rüber.


    Ich wage mal den Vergleich zum Umgang mit Menschen: Natürlich beurteilen viele so den/die andere(n) und sagen: der/die hat eine Meise. Nullnummer! Okay, es erfordert ein wenig Anstrengung und Beteiligung zu erkennen, dass diese meine Meinung ÜBER jemanden ein Spiegelbild dessen ist, was ich selber bin. Bei Büchern sehe ich das ähnlich.

  • Vielleicht hast du ja eine Buchhandlung, die das Magazin auch hat in der Nähe. die kommen monatlich, bis alle drei Monate raus, genau weiß ich das jetzt nicht. Ansonsten gib mir deine Adresse, schick ich dir was zu

    Wir haben tatsächlich keine Buchhandlung mehr in der Nähe. (Auch eine traurige Sache. Hier auf dem Land werden die stationären Buchhandlungen immer seltener.) Aber ich bin regelmäßig in Köln und werde mir das was besorgen. Aber danke für das liebe Angebot! :friends:

    Ich habe auch die Newsletter diverser Verlage abonniert, meist geht das ja ganz einfach über die Verlagsseiten.

    Das ist auch eine gute Idee! :thumleft:

    Meine Wunschliste wird zu 50% vom Forum hier gemästet und die anderen 50% kommen von der Zeitschrift Bücher, die ich seit mehreren Jahren im Abo habe.

    Es macht mir immer wieder riesig Spaß ganz genüsslich diese Zeitschrift "abzugrasen" und alle Bücher, die mich interessieren erst anzukreuzen und später dann in meine WuLi zu übernehmen.

    Die "Bücher" hatte ich tatsächlich auch lange im Abo, hab es dann aber irgendwann gekündigt. Das war zu der Zeit, als ich noch im Buchhandel war, weil ich damals fand, dass die auch nur das aufgreifen, was sowieso gerade stark beworben wird. (Abgesehen von ein paar Kategorien wie "Unterschätzte Klassiker" oder so.) Echte Geheimtipps waren da selten drin, fand ich. Und mir war es auch zu viel Hörbuch, da ich gar keine höre. Aber jetzt, wo ich so gar keine Ahnung mehr habe, könnte ich wieder über ein Abo nachdenken. Es gibt ja auch immer noch nichts vergleichbares, oder?

    Nicht nur das Bücherlesen genieße ich in vollen Zügen, sondern auch das Bücheraussuchen.

    Ohja, Bücher aussuchen ist manchmal noch besser, als Bücher zu lesen. (Je nach Buch.) Das liebe ich auch!


    - der regelmässige Austausch über Bücher mit Nachbarn, Bekannten und Freunde (also ich habe sicher darunter 20 Bücherverrückte!)

    - der Lesekreis unserer Leihbibliothek, in dem unsere Lieblingslektüren der letzten Zeit vorgestellt werden

    - der Austausch mit den zwei Einzelbuchhandlungen (kein Ketteneinheitsbrei, wo man meist nichts mehr von Büchern weiss) und dem sehr informierten Personal. Da kann ich mich auf gewisse Empfehlungen schon ziemlich verlassen

    - das Aufschreiben und Festhalten von zB Querverweisen und Literaturquellen in gewissen Büchern. Manchmal ergibt doch eine Lektüre eine andere. Hat man gewisse Autoren einmal auf dem Kieker, verlängert sich doch quasi die mögliche Wuli.


    - das Lesen des BT und des franz. Forums, in denen ich unterwegs bin.

    Das sind alles sehr gute Hinweise. Hier auf dem Land treffen auf mich leider nur die letzten zwei Punkte zu, die ich für mich nutzen kann. Ich habe leider nur wenig lesebegeisterte Freunde, von Kollegen ganz zu schweigen. Die nächste Bibliothek ist eine halbe Stunde entfernt, gleiches gilt für die nächste unabhängige Buchhandlung. Alles sehr schade.

    Du schreibst fast, als ob ich keine Vorstösse in neue Gebiete wage? Nun, soviele Bücher lese ich hier wahrscheinlich als Erster und alleine. Das trifft also sicherlich nicht zu.

    Nein, so sollte das nicht wirken. Ich bin nur sehr überrascht, dass Du auch bei neuen Gebieten so häufig "einen Treffer landest". Aber das scheint mir ja sehr viel mit diesem Zitat zu tun zu haben:

    Dennoch glaube ich, dass ich als Leser aktiven Anteil habe an der Bewertung eines Buches. Bin ich fähig, mich auf das einzulassen, was DIESES Buch mir eventuell vermitteln kann? Oder erwarte ich (ich schmunzle und ärgere mich da schon mal bei einigen Kommentaren..) von Büchern eines Genres zB etwas, was sie garnicht geben wollen? Insofern sehe ich das Problem des Lesens nicht allein im Buch (zumindest ab einer gewissen Mindestqualität), sondern auch bei mir. Wenn ich offen genug bin, können mir sehr verschiedene Bücher sehr wohl einiges sagen, mich beschenken etc. DAS bewerte ich dann auch.

    Diese Aussage finde ich sehr wichtig und interessant, dass auch wir einen Anteil an der Bewertung des Buches haben. Dennoch scheine ich da "anders gepolt" zu sein oder ich lese eine andere Art von Literatur. Denn manche Versuche genügen mir einfach nicht, da muss ich dann trotz allem sagen, dieses oder jenes Buch ist in meinen Augen nicht gelungen. Ein interessanter Gedanke oder einige Sätze genügen mir nicht. Und damit sind wir schon wieder zurück bei den eigenen Ansprüchen.