Der Genuss-Leser, eine bedrohte Art?

  • Wäre interessant, wenn jemand mal die Frage stellen würde: Wieso liest du denn so wenig, oder so langsam? O:-) Denn es kommt immer wieder die Verwunderung darüber, wie man so schnell lesen kann, wieso man die Statistiken führt, wie kommt man auf so viele Bücher- es muss doch was dahinter stecken.:-k Entweder ist es Wettbewerb, oder Prahlerei, oder diese Leser genießen einfach ihre Bücher nicht... :wink:


    So ist es nicht, auf jeden Fall bei mir nicht. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es viele Leser gibt, die aus dem wunderbaren Hobby, wie wir es haben, einen Wettbewerb machen.


    Ich bekenne mich als Schnell - und Vielleserin, wirklich Hardcore-Leserin, wie Hiyanha es so schön ausgedrückt hat. Auch Challenge-Teilnehmerin, und Statistik-Führerin. Und das mit Begeisterung. Außerdem eine Genießerin meiner heiß geliebten Büchern. :drunken:


    Ich liebe es zu lesen, und das seit meinem 3. Lebensjahr. Seit der 1. Klasse führe ich Lese-Tagebücher. So ist es bis zum heutigen Tag geblieben. Ich liebe das Lesen und liebe es die Bücher, die ich gelesen habe, zu notieren. Es ist so übersichtlicher und man vergisst nichts. Außerdem mag ich Zahlen, kann auch nicht jeder nachvollziehen, aber so ist es, ich mag es die Bücher zu zählen, ob gelesene oder ungelesene. Ich mag diesen Überblick haben.


    Was die Challenges betrifft, so ist es eine angenehme gedankliche Anregung, was man als nächstes lesen könnte. Mehr nicht. Außerdem kommt es dabei um einen Austausch über die Bücher.


    Der Übersicht und Zahlen wegen führe ich auch Statistiken. Die machen mir Spaß. Die Antwort ist ganz simple, warum man dies tut. Weil es Freude bereitet, auch wenn es nicht jeder nachvollziehen kann. Es ist befriedigend einen Überblick über das Gelesene oder Ungelesene zu haben.


    Das Lesen genießen: nun ja da kann ich nur zustimmen. :drunken:Obwohl ich viel lese, erlebe ich meine Geschichten sehr intensiv. Zwar zeitlich kürzer als manche anderen Leser, weil ich für ein Buch weniger Zeit brauche, aber dennoch sehr intensiv. Ich liebe es:love: einzutauchen in immer neue Storys. Es ist wahrscheinlich schon eine kleine Sucht, der Wunsch nach immer neuen Welten, aber eins kann ich meinerseits versichern: Es ist einfach herrlich, berauschend, überwältigend so viel lesen zu können und zu dürfen. Wie Marie schon sagte, es geht auch um Unterhaltung dabei. Aber wieso soll diese intensive Unterhaltung nicht mit Genuss verbunden sein. :study:


    Ich bin glücklich darüber, dass ich so viele Bücher lesen und genießen darf. :love:

    Ich verstehe, dass es Menschen gibt, die es vorziehen, langsamer zu lesen. Sie genießen die Bücher anders als ich. Aber so soll es auch sein. Wir sind zum Glück alle verschieden, wir leben unterschiedlich, wir lesen unterschiedlich.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Wäre interessant, wenn jemand mal die Frage stellen würde: Wieso liest du denn so wenig, oder so langsam? O:-)

    Die Antwort ist bei mir zumindest ganz einfach. Weil ich ja auch noch etliche andere Hobbies habe und nicht nur lesen als Einziges. :)


    Aber ich glaube die Diskussion geht wieder in den alten und immerwährenden Disput Wenig- vs. Vielleser über was gar nicht das Anliegen von @Yael war.

  • Ich finde es ehrlich gesagt ein bisschen schade, die Qualität des Lesens so zu differenzieren. Auch ein Vielleser kann ein Genussleser sein finde ich. Okay, ich frage mich manchmal auch, ob jemand so überhaupt nichts anderes zu tun und keine Freunde hat, wenn er über 100 Bücher im Jahr liest, aber das ist zum einen nicht mein Problem und wieder eine ganz andere Sache.

    Was ich auch nicht mag ist dieses Wetteifern, also wenn ich das Gefühl habe, da liest jemand nur aus dem Grund um möglichst viele Bücher am Ende des Jahres nennen zu können. Was hat man davon?

    Ich picke mir auch ab und zu eine Challenge raus und mache mit, aber nicht um mich anzuspornen, sondern weil es mir Spaß macht, z.B. anhand einer Monatsaufgabe ein Buch vom SuB zu befreien, oder z.B. eine List mit Namen von Protagonisten zu füllen. Bei letzterem hab ich allerdings nie den Ehrgeiz am Ende wirklich jeden Buchstaben abhaken zu können. Ich mag Listen einfach, hauptsächlich für mich selber führe ich eine Lesestatistik.

    Ich lese ca. 50-70 Bücher pro Jahr und hab keine Ahnung, wohin ich mich mit dieser Menge eingruppieren kann, ist mir auch völlig schnuppe. :wink: Wichtig ist, dass ich das Lesen liebe, das es mich entspannt und ich dem Alltag entfliehen kann. Mir bleiben längst nicht alle Bücher im Kopf, manchmal kann ich schon nach wenigen Wochen die Handlung kaum noch wiedergeben, aber auch das finde ich persönlich nicht schlimm. So ist es doch mit allem anderen auch, das eine bleibt länger im Kopf und im Herzen, das andere wird schneller aussortiert.

    Ich habe mir abgewöhnt allzu sehr über den Tellerrand der Lese-Welt zu gucken und mich über diese Wettbewerbe aufzuregen. Jeder wie er mag und ich hab meine Quellen und Leute, mit denen ich mich gerne über die Bücher und das Lesen austausche.

    Den Rezensionsbereich hier im Forum besuche ich auch so gut wie nie. Mich interessiert es einfach nicht besonders. Ich schreibe auf meinem Blog zwar selber Rezensionen, aber andere lesen tue ich so gut wie nie, bzw. überliege ich sie nur und suche nach dem Fazit. Ich mag es lieber kurz und knapp, gucke gerne was andere grade lesen, was sie als Top oder Flop empfinden und ein bisschen Smalltalk über Bücher ist auch okay für mich. :winken::)

  • Wäre interessant, wenn jemand mal die Frage stellen würde: Wieso liest du denn so wenig, oder so langsam? O:-)

    Die Antwort ist bei mir zumindest ganz einfach. Weil ich ja auch noch etliche andere Hobbies habe und nicht nur lesen als Einziges. :)


    Aber ich glaube die Diskussion geht wieder in den alten und immerwährenden Disput Wenig- vs. Vielleser über was gar nicht das Anliegen von @Yael war.

    Danke dafür! :friends:Die Diskussion - so interessant sie ist - dreht sich tatsächlich hauptsächlich um die Lesegeschwindigkeit und die Anzahl der gelesenen Bücher. Nun bin ich auch nicht mehr irritiert, warum hier gesagt wird "ein altes Thema, das immer wieder hochkommt." Es geht mir aber nicht um Schnell oder Langsam.


    Mir kam die Frage in den Sinn, weil ich in diversen FB-Gruppen des öfteren auf Postings stoße, in denen Leute quasi beim Lesen den Kopf ausschalten, um möglichst viele Bücher im Monat zu schaffen. Und da dieses Verhalten scheinbar Kreise zieht, passt sich in einigen Genres und bei Selbstpublishern / Verlagen die Qualität der Veröffentlichungen an. Viele Romane behandeln dasselbe Thema nur mit anderen Figuren, und mehr wird von der Leserschaft auch nicht erwartet. Im Gegenteil: je weniger Abwechslung, je besser. Das zumindest ist der Eindruck, der bei mir entsteht. Dazu kommt, dass ich in der Tat nicht mehr so viele interessante Bücher finde wie früher (früher heißt für mich: als alles besser war :wink: ).

  • Die Antwort ist bei mir zumindest ganz einfach. Weil ich ja auch noch etliche andere Hobbies habe und nicht nur lesen als Einziges. :)

    Die Frage war eher als Spaß zu verstehen. O:-)Weil die Sache mit dem Schnell- oder Viel- Lesen immer wieder in dieser oder ähnlichen Diskussionen aufkommt.

    Es geht mir aber nicht um Schnell oder Langsam.

    die Vielleser wurden in deinem ersten Beitrag angesprochen. Oder besser gesagt, das Verhalten der Vielleser. Vielleicht deswegen kam das Thema in dieser Diskussion auf.

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Diese Fragen können aber auch echtes Interesse beinhalten, ohne Wettbewerbsgedanken.

    Das kommt darauf an, wo diese Fragen gestellt werden. Gerade in Facebookgruppen werden diese Fragen häufig gestellt und es artet immer in Wettbewerbsgeadanken aus.

    Als ich vor ein paar Monaten hier Mitglied wurde, habe ich mich gewundert, warum so viele Mitglieder hier unter Ihren Beiträgen Ihre Lesestatistiken anhängen.

    Ich habe mich gefragt warum in einem Bücherforum die Mitglieder mit der Anzahl der gelesenen Bücher oder Seiten hier prahlen, bis ich mitbekommen habe, dass es hier einen Wettbewerb "Challenge" gibt. ..... Warum?

    Als mich hier damals angemeldet habe, habe ich auf sowas gar nicht geachtet. In erster Linie hatte ich ein neues Forum gesucht, weil Buchgesicht.de dicht gemacht hat. Und bisher fühle ich mich hier pudelwohl, denn man wird hier nicht wegen sonst was angemacht. In anderen Foren, schon ziemlich viel schlechtes erlebt.

    Ich habe hier auch schon sehr kritische Rezensionen geschrieben, wie zB.: " Marie Lu - Legend 3 - Berstende Sterne oder, " Veronica Roth - Die Bestimmung - Letzte Entscheidung - Band 3 ", aber obwohl ich entgegen fast aller anderen Rezensionen hier sehr kritisch war, gab es keine Reaktionen. Und wenn nur jemand geschrieben hätte, das meine Argumentation dumm oder vo

    Jetzt mal ganz ehrlich, was du als kritsch empfindest, ist für andere wahrscheinlich gar nicht so kritsch. Immerhin empfindet jeder ein gelesenes Buch, anders als du.


    Ebenso wenig will ich den "Massengeschmack" schlechtreden. Mein Beispiel mit den markanten Schriftstellern war ein bisschen unglücklich. Ich habe nur vor längerem einen historischen Roman gelesen, dessen Stil und Sprache von vielen Rezensenten auf Amazon zwar lobend erwähnt, aber als "außergewöhnlich" eingestuft wurde. Da habe ich mich schon ein wenig gewundert, denn ich fand die Sprache angemessen und keineswegs exotisch.

    Auch das mit Sprache, ist für mich wieder eine Empfindungssache. Hier wurde die Sprache von den meisten Rezensenten als außergewöhnlich betitelt. Was ist daran jetzt falsch wenn sie es so empfunden haben?

    An Lesechallenges nehme ich nicht teil, weil die Aufgaben der Challenges, die ich mir mal angeguckt habe, nicht zu meinem SUB passten. Ich wollte mir z.B. kein Buch mit einem Flugzeug drauf (nur ein Beispiel) kaufen, um es im 2. Quartal des Jahres zu lesen, aber wenn Leute Spaß dran haben, sollen sie das doch machen. Sicherlich finden einige Teilnehmer dadurch die Motivation, endlich zu SUB-Leichen oder einem neuen Genre zu greifen. In meiner Signatur hab ich eine kurze Lesestatistik, in

    Genau aus diesen Gründen, nehme ich daran auch nicht teil.

    Rezensionen schreibe ich eigentlich viel zu selten. Dadurch, dass ich die meisten Bücher nur "ziemlich okay" finde, fehlen mir oft die Worte. Bzw. hab ich das Gefühl, nicht allzu viel sagen zu können. Am leichtesten fallen mir Verrisse richtig schlechter Lektüren, weil ich eher benennen kann, was in meinen Augen schiefgelaufen ist, als was mir gefallen hat, denn Letzteres ist oft bloß ein Gefühl und nichts Greifbares wie Logikfehler oder kaum nachvollziehbares Verhalten von Charakteren.

    Ich schreibe eigentlich auch nicht zu jedem Buch eine Rezension, mir fällt es nämlich auch das positiv empfundene in Worte zu packen. bei negativen Sachen fällt mir das auch wesentlich leichter.

  • Welche ist eure Beobachtung in punkto Leseverhalten?

    Also mir geht es ungefähr genau so wie E-krimi

    Seitdem ich mich hier im Büchertreff-Forum registriert habe, konnte ich meine Liebe zu Büchern und zum Lesen wieder entfachen. Jahrelang war bei mir tote Hose und ich war eher für PC-Spiele oder sonstige Hobbies eingenommen. Da half es mir sehr, mein Bücherregal hier zu verwalten und mir alle paar Tage etwas Zeit zu nehmen, meine Statisitk rein aus Spaß daran (ja, sowas gibt's :) ) aktuell zu halten. Es ist ein kleines Erfolgserlebnis, immer mal wieder etwas abhaken zu können. :)

    Und seid ihr eher der Genuss-Leser oder begeisterter Challenge-Teilnehmer? Wie würdet ihr euer eigenes Leseverhalten definieren?

    Ich bin definitiv ein Genuss-Leser.

    Auch wenn ich gerade ein "Wettrennen" beim Perry Rhodan-Lesen mache, hat das eher den Sinn, dass ich a) schnell im Thema aufhole b) selbst lesen ist immer noch besser als Zusammenfassungen aus der Perry-Wikipedia und c) Perry Rhodan Conventions, das Sahnehäubchen eines Vollblutfans! Ich konnte mit ein paar Freunden neulich ein etwas längeres YouTube-Video der ersten fünfhundert Heftcover machen. :-)


    Ich wünschte mir, dass es hier mehr Begeisterung für Rezension oder Beiträgen für Bücher geben würde, aber wenn man mal von der Anzahl der Mitglieder und Anzahl der Klicks auf die Rezension ausgeht, sind die Reaktionen doch sehr verhalten.

    Ja, aber du kannst davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte der Klicks von Robotern und nicht registrierten Benutzern über Suchmaschinen gemacht werden. Hier ist zwar viel Action im Forum, was das Schreiben anbelangt, aber ich muss gestehen, es ist auch viel Zeit, sich durch alles durchzuwühlen. Ich kann nicht auf alles reagieren und ich denke, andere werden auch eine ähnliche Überlegung anstellen.

    Ich gebe zu, mich persönlich freut es, wenn ich mit einer Rezension ein Like bekomme, und das reicht mir als Reaktion vollkommen aus. Antworten sind natürlich gern gesehen, aber kein Muss für mich. Wo mich hier im Forum ein Buch interessiert stelle ich auch gerne Nachfragen, und ich schreibe auch gern hier und da meine Meinung zu einem Buch, was ich gelesen habe. Aber da ich durchschnittlich etwa 12 Bücher je Jahr abseits von den PerryRhodan-Heftromanen lese ist das im Rahmen der Masse von Neuerscheinung einfach nicht möglich.

    Die Challenges hier sind da eher auch Spaß an der Freud, aber außer der 365-Tage-Challenge nutze ich sie eher nicht.

  • Diese Fragen können aber auch echtes Interesse beinhalten, ohne Wettbewerbsgedanken.

    Das kommt darauf an, wo diese Fragen gestellt werden. Gerade in Facebookgruppen werden diese Fragen häufig gestellt und es artet immer in Wettbewerbsgeadanken aus.

    Das mag sein, ich bin dort nicht aktiv und bekomme das folglich so nicht mit.


    Aus meinen Bücherforen kenne ich das Thema als eher augenzwinkernd betrachteten Nebenschauplatz des Lesens, dort wird das eher als interessierter Abgleich mit anderen Bücherverrückten betrieben denn als verbissener Wettstreit.

  • Ebenso wenig will ich den "Massengeschmack" schlechtreden. Mein Beispiel mit den markanten Schriftstellern war ein bisschen unglücklich. Ich habe nur vor längerem einen historischen Roman gelesen, dessen Stil und Sprache von vielen Rezensenten auf Amazon zwar lobend erwähnt, aber als "außergewöhnlich" eingestuft wurde. Da habe ich mich schon ein wenig gewundert, denn ich fand die Sprache angemessen und keineswegs exotisch.

    Auch das mit Sprache, ist für mich wieder eine Empfindungssache. Hier wurde die Sprache von den meisten Rezensenten als außergewöhnlich betitelt. Was ist daran jetzt falsch wenn sie es so empfunden haben?

    Falsch ist das nicht, nur verwunderlich für mich. Bei dem Roman handelte es sich um einen Gay Historical, der - gemessen an den Büchern, die ich lese - keinen so außergewöhnlichen Stil hatte. Die Sprache war angenehm und gut zu lesen, auch sehr niveauvoll, und ich habe mich dann eben gefragt, ob das wirklich so außergewöhnlich ist.

  • Okay, ich frage mich manchmal auch, ob jemand so überhaupt nichts anderes zu tun und keine Freunde hat, wenn er über 100 Bücher im Jahr liest, aber das ist zum einen nicht mein Problem und wieder eine ganz andere Sache.

    Ich komme locker auf über 100 Bücher im Jahr (ich bin jetzt bei knapp 70).

    Aber so eine Zahl würde ich im Leben nicht erreichen, wenn sich meine Lesezeit nur auf meine Freizeit beschränken würde.

    Ich habe aber das große Glück auch auf der Arbeit lesen zu können - und das nicht zu knapp. Ich komme auf locker acht Stunden Lesezeit pro Arbeitstag. Dazu kommt, dass ich ansonsten auch keine anderen Hobby habe, die riesig viel (Lese-)Zeit fressen würden.

    Ich bezeichne mich zwar schon als Cineast und liebe es, gute Filme auf der Leinwand zu genießen, aber dafür gehen ja höchstens mal zweieinhalb bis drei Stündchen drauf. :)


    Da läppert sich also einiges an reiner Lesezeit zusammen und das nutze ich hemmungslos (und sehr genussvol) aus. :mrgreen:

  • Wie man dieses Thema auffasst, hängt anscheinend auch damit zusammen, wo man so rumhängt :lol:


    Den Büchertreff erlebe ich auch nicht als sonderlich wettbewerbsfokussiert, wenn sich auch viele in den Monatsthreads immer wieder entschuldigen, weil sie "nur" fünf oder sechs Bücher im Monat "geschafft" haben.


    Auf anderen Portalen sieht es da schon anders aus, da gibt es Statistiken über die aktivsten, "besten", am meisten gelikten Rezensenten und dadurch entsteht - für mein Empfinden - eine Wettbewerbskultur, bei der das eigentliche Buch in den Hintergrund rückt und es nur noch um Masse geht. Genau wie @Yael habe ich auch schon von anderen Lesern gehört, die ein bis zwei Bücher am Tage lesen (je so 150 bis 200 Seiten), davon aber nicht viel im Kopf behalten. Aber das Challenge-Ziel von 300 Büchern im Jahr muss ja erreicht werden und der Platz unter den Top 5 der aktivsten Rezensenten darf auch nicht verloren gehen. Wenn man daran Spaß hat, ist das ja vollkommen okay, nur mir ist das zu stressig. Und ich finde es auch schade, dass es in vielen Diskussionen dann nicht mehr darum geht, was man gelesen hat, sondern darum, wie viel man gelesen hat. Das ist hier im Büchertreff jetzt noch nichts so, vielleicht geht die Diskusion deswegen grade in die Richtung Viel- vs. Wenigleser.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Das nenne ich mal Luxus, wenn man auf der Arbeit lesen kann. Darf ich fragen, was Du machst? Ich sollte vielleicht von der ambulanten in die Intensiv-Pflege wechseln, hab gehört, dass man dort auch viel Zeit zum Lesen hat. :wink:

  • Auch das mit Sprache, ist für mich wieder eine Empfindungssache. Hier wurde die Sprache von den meisten Rezensenten als außergewöhnlich betitelt. Was ist daran jetzt falsch wenn sie es so empfunden haben?

    Falsch ist das nicht, nur verwunderlich für mich. Bei dem Roman handelte es sich um einen Gay Historical, der - gemessen an den Büchern, die ich lese - keinen so außergewöhnlichen Stil hatte. Die Sprache war angenehm und gut zu lesen, auch sehr niveauvoll, und ich habe mich dann eben gefragt, ob das wirklich so außergewöhnlich ist.

    Okay.........was für ein Widerspruch :scratch:. Wenn es doch nicht falsch ist, was stört dich dann an deren Aussage. Und vorallem, weißt du doch gar nicht woran die, das messen.

  • Letztendlich ist es doch egal, wie viel eine Person im Monat liest, das sagt für mich nichts über die Qualität des Lesens aus. Es kam bei mir auch schon vor, dass ich an einem Buch gelesen habe, es dann zeitbedingt einige Tage ungelesen liegen lassen musste und erst dann weiterlesen konnte. Dann musste ich mich erst mal wieder daran erinnern, welche Person wohin gehört und mich in das Buch reinfinden. Da habe ich meiner Meinung nach eine schlechtere Lesequalität als wenn ich ein Buch innerhalb 2 Tagen verschlinge.


    Das wichtigste ist doch, dass jeder Spaß am Lesen hat, egal welches Genre und egal welche Anzahl im Monat. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen zu diskutieren, wieso jemand 30 Bücher im Monat geschafft hat und der andere "nur" 2 Bücher.


    Zum Lesegenuss an sich: Vielleicht hat man früher anders genossen zu lesen. Mein Opa erzählt mir immer von der Zeit als er noch Kind war (heute ist er 85), da haben sie in der Stube bei Kerzenlicht einen Abenteuerroman zusammen gelesen. Diesen haben sie immer wieder gelesen und sich jedes Mal neu daran erfreut und immer neue Vorstellungen im Kopf gehabt. Ein neues Buch war ein großes Highlight.

    Heutzutage hat man einfach eine ganz andere Lebenssituation, man kann sich in sekundenschnelle neue Bücher laden, und hat Unmengen an Auswahl.

    "Es ist egal, was du bist, hauptsache ist, es macht dich glücklich." (Farin Urlaub)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig." (Ernst R. Hauschka)


  • Das habe ich mir auch schon überlegt, ob ich einfach zu wenig über die Masse an Neuerscheinungen informiert bin, um überhaupt noch die Perlen zu finden. Aber wie soll man das machen? Wie soll man da den Überblick behalten?

    Falls du beliebte Verlage hast, die meisten haben ihre aktuellen Vorschauen zum Download oder zum Einsehen auf deren Seiten :)

    Wir blättern ja auch auf Arbeit die Katalogvorschauen durch und bestellen die dann vor.

    Wäre interessant, wenn jemand mal die Frage stellen würde: Wieso liest du denn so wenig, oder so langsam? O:-)

    Danke, ich wollte genau das gleiche schreiben^^

    ob jemand so überhaupt nichts anderes zu tun und keine Freunde hat, wenn er über 100 Bücher im Jahr liest, aber das ist zum einen nicht mein Problem

    Genau das ist wieder eine Formulierung, die mich wieder fuchsig macht. Muss denn jeder, der 100 Bücher im Jahr sein, asozial sein oder anderweitig "gestört"? Genau das ist das, was mich aufregt. Und ein "Problem" ist das bei mir sicher nicht :evil:

    Das wäre vom Prinzip das Gleiche, wenn ich sage: "Jemand der nur 3 Bücher im Jahr liest ist ungebildet"...

    Ist doch Quatsch!

    wenn sich auch viele in den Monatsthreads immer wieder entschuldigen, weil sie "nur" fünf oder sechs Bücher im Monat "geschafft" haben.

    Echt? :shock: Wo denn? Ist mir noch gar nicht aufgefallen :mrgreen:

  • Genuss bzw Challenge gegenüberzustellen ist ein schweres Unterfangen und kann oft nur dazu einladen, sich einseitig zu positionieren. Dabei verbinden manche beides. Und: verstehen wir alle anderes unter Genuß. Ich gebe gerne zu, dass es mir schleierhaft ist, woran sooo viele Leser bei diesen und jenen Büchern was finden. Genuss scheint manchmal mit Leichtigkeit, Unterhaltung, Amusement gleichgesetzt zu sein. Das hat seine Berechtigung. Ich gebe ebenfalls zu, dass ich mich manchmal fast zwingen muss zu akzeptieren, dass man dieses und jenes mögen kann. Die oben und allgemein im Leben angegebene "Weisheit", dass letztlich alles egal ist, und jeder sein Ding dreht, halte ich nicht immer für hilfreich...


    Für meinen Teil sehe ich mein Lesen, bzw meinen Genuss woanders: ich will zum Nachdenken eingeladen werden, oder zB über meinen Tellerrand schauen. Andere Welten erahnen, mich in andere Leben hineinversetzen lassen. Ich lese - zumindest was den BT betrifft - relativ abseits vom Hauptstrom. Ich bin immer wieder verwundert dabei, denn es handelt sich dennoch oft um grosse Schriftsteller ihres Landes, oder auch interessante Neuautoren etc.


    An den erwähnten Challenges nehme ich nicht teil, da meine Auswahl schon so enorm hoch ist und interessant. Ich bin ein "Vielbuchleser", da ich die kurze Form bevorzuge: ich sehe darin eine Meisterschaft. Und manche dicke Wälzer breiten alles aus. Nun ja. Ich bin gleichzeitig ein Wenigleser, denn ich lese circa eine Stunde am Tag, aber seltenst mehr. Allerdings: sehr regelmässig. Es gibt quasi keinen Tag, an dem ich nicht lese. Seitenzahlmässig stände ich insofern viel weiter unten. Interessiert mich aber auch nicht zu sehr.


    Dass einige die positiven Bemerkungen zu Büchern, also positive Bewertungen, und dazu noch in einer gewissen Häufigkeit, als seltsam empfinden, ist mir persönlich ein Rätsel. Ich wähle meine Lektüre sehr bewusst aus und habe oft quasi einen guten Voreindruck vom Buch: die eindeutige Leseempfehlung durch einen lesegeschmacksähnlichen Freund, eine ausgezeichnete Rezi in den einschlägigeen Literaturbeilagen (ich lese circa fünf Publikationen mit Buchbesprechungen), die Empfehlung von ein paar BT'lern. Enttäuscht werde ich meist nur, wenn ich mich "überreden" lasse , ein Buch zu lesen oder auch bei gewissen Buchgeschenken, wo ich mich gezwungen fühle, sie zu lesen. Und ähnliches. Aber ansonsten? Bei den von mir sonst selber gewählten Büchern finde ich immer etwas Überraschendes, etwas, was mich weiterbringt oder ins Denken bringt. Das hängt übrigens meines Erachtens nicht allein vom Buch selber ab, als ob es schuld wäre, sondern ob ich flexibel genug bin, mich auf das Besondere dieses einen Buches einzulassen.


    Eine hier gefallene Aussage beschäftigt mich aber ebenfalls oft: ich finde es letztlich auch schade, welche Überlast die Freds von Smalltalk, Allgemeines etc haben. Nun höre ich hier klar, dass einige überhaupt keine Rezis lesen. Okay, ich klicke nur gewisse an, aber dass manche Freds zu Büchern so kümmerlich angeklickt werden tut mir persönlich schon weh. Ich schreibe meine Kommentare für mich selbst: wie einige es sagten, behalte ich dadurch das Gelesene besser und kann es noch nach Jahren gut reflektieren. Aber ein Forum, in dem sooo viele Bücherbegeisterte sind, wie es halt so heisst - nun, da erwartete man doch, dass es eben mehr um Bücher ginge.

  • Eine hier gefallene Aussage beschäftigt mich aber ebenfalls oft: ich finde es letztlich auch schade, welche Überlast die Freds von Smalltalk, Allgemeines etc haben. Nun höre ich hier klar, dass einige überhaupt keine Rezis lesen. Okay, ich klicke nur gewisse an, aber dass manche Freds zu Büchern so kümmerlich angeklickt werden tut mir persönlich schon weh. Ich schreibe meine Kommentare für mich selbst: wie einige es sagten, behalte ich dadurch das Gelesene besser und kann es noch nach Jahren gut reflektieren. Aber ein Forum, in dem sooo viele Bücherbegeisterte sind, wie es halt so heisst - nun, da erwartete man doch, dass es eben mehr um Bücher ginge.

    Aber das ist doch in jedem Forum so :scratch: Zumindest ist mir noch nie eins untergekommen, wo es keinen Smalltalk gibt bzw Threads, wo über ganz andere Dinge gesprochen wird als das Hauptthema das Forums. Man möchte sich zwischendurch dann doch auch mal über etwas anderes unterhalten und z.B. Kochrezepte austauschen.


    Ich hab jetzt hier schon öfter gelesen, dass es manchen zu wenig um Bücher geht in diesem Forum. Ich kann das so überhaupt nicht nachvollziehen. Es bleibt doch auch jedem selbst überlassen, wo man sich rumtreibt. Ihr müsst euch nicht im Smalltalk oder Film&Fernsehen Bereich herumtreiben, wenn ihr nicht wollt.

    Zugegeben, ich lese auch keine ganzen Rezis, aber das beschränkt sich nicht auf das Forum, sondern ist im Allgemeinen so. Ich lese meistens erst das Fazit und entscheide dann, ob ich auch den Rest lesen möchte. Hier im Forum schaue ich selten zu den Rezensionen weil ich Angst habe, meine Wunschliste füllt sich noch mehr :lol: Das mag paradox klingen, aber meine WuLi ist mit 200-300 Büchern gut gefüllt und mein SuB liegt bei über 120.

    Das Gleiche bei den Neuerscheinungen, wobei ich mir aber vorgenommen habe, allein aus beruflichen Gründen da viel öfter reinzuschauen.


    Es ist interessant, wie dieses Thema die Gemüter erhitzt und wie jeder ein anderes Empfinden darüber hat.

  • Mir kam die Frage in den Sinn, weil ich in diversen FB-Gruppen des öfteren auf Postings stoße, in denen Leute quasi beim Lesen den Kopf ausschalten, um möglichst viele Bücher im Monat zu schaffen. Und da dieses Verhalten scheinbar Kreise zieht, passt sich in einigen Genres und bei Selbstpublishern / Verlagen die Qualität der Veröffentlichungen an.

    siehst Du, das hängt halt alles von der Wahrnehmung ab - da ich mich nur hier im BT bewege und noch nie bei Facebook, bekomme ich das nicht mit bzw. kann es eben weder widerlegen noch bestätigen außer für unser Forum. Und hier bei uns kenne ich niemanden, der dieses Verhalten an den Tag legt. :wink:

    Ja, aber du kannst davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte der Klicks von Robotern und nicht registrierten Benutzern über Suchmaschinen gemacht werden. Hier ist zwar viel Action im Forum, was das Schreiben anbelangt, aber ich muss gestehen, es ist auch viel Zeit, sich durch alles durchzuwühlen. Ich kann nicht auf alles reagieren und ich denke, andere werden auch eine ähnliche Überlegung anstellen.

    Meinst Du jetzt im www generell? Denn bei uns kannst du ja nachschauen, wer einen Daumen-hoch unter eine Rezension gesetzt hat.

    Für meinen Teil sehe ich mein Lesen, bzw meinen Genuss woanders: ich will zum Nachdenken eingeladen werden, oder zB über meinen Tellerrand schauen. Andere Welten erahnen, mich in andere Leben hineinversetzen lassen. Ich lese - zumindest was den BT betrifft - relativ abseits vom Hauptstrom.

    Das will ich durchaus auch, aber eben nicht immer - ich lese auch einfach mal, um abzutauchen und den Alltag zu ignorieren, um meinen Kopf abzuschalten, das kreiselnde Hirn zum Stillstand zu bringen. Das ist bei mir stimmungsabhängig, aber auch Genuss.


    Ich denke, eines der "Probleme" bei der Fragestellung ist die Definition von "Genuss", die vermutlich bei vielen unterschiedlich ausfällt. :-k

    Ich wähle meine Lektüre sehr bewusst aus und habe oft quasi einen guten Voreindruck vom Buch: die eindeutige Leseempfehlung durch einen lesegeschmacksähnlichen Freund, eine ausgezeichnete Rezi in den einschlägigeen Literaturbeilagen (ich lese circa fünf Publikationen mit Buchbesprechungen), die Empfehlung von ein paar BT'lern.

    So geht es mir auch, weshalb ich recht selten einen Verriss schreibe - meist weiß ich im Voraus, was in etwa mich im Buch erwartet und ob es mir gefallen wird oder nicht. Deshalb liegen auch meine Rezensionen und Bewertung meist im oberen Bereich - und vielen hier geht es ähnlich. Mit der Zeit kennt man sich selbst und seinen Lesegeschmack doch ziemlich gut.

  • Man möchte sich zwischendurch dann doch auch mal über etwas anderes unterhalten und z.B. Kochrezepte austauschen.

    Kochrezepte möchte ich persönlich nun ganz sicher nicht austauschen :wink: aber ich unterhalte mich auch sehr gern mal hier über etwas Anderes als nur über Bücher. Und ich finde hier Gleichgesinnte, die meine Hobbies teilen. Die wie ich gern zocken, malen und puzzlen. In meinem realen Umfeld hab ich das so nicht. Oder man tauscht sich mal über Alltagskram aus. Warum denn auch nicht, viele Leute kenne ich hier auch persönlich. Und keiner wird gezwungen in Threads zu schauen die ihn nicht interessieren. Davon hab ich auch so einige.

    Ich finde so ein Forum ist doch auch immer ein Spiegel des Lebens. Und da gibt es doch auch noch andere Dinge als nur Bücher.

  • Meinst Du jetzt im www generell? Denn bei uns kannst du ja nachschauen, wer einen Daumen-hoch unter eine Rezension gesetzt hat.

    Generell.

    Das was sich überall hier im Forum am jeweiligen Thread "Zugriffe" nennt.

    Roboter, Crawler und unregistrierte User, die von einer Suchmaschine hierhin finden.