Mechthild Gläser - Bernsteinstaub

  • Ophelia hat erst vor kurzem erfahren, dass sie zu den Zeitlosen gehört und somit in der Lage ist Zeitströme zu verändern. Sie kann also zum Beispiel die Zeit anhalten. Bisher hatte sie jedoch kaum Zeit ihre Gabe kennenzulernen. Trotzdem muss sie versuchen mit ihrer neuen Fähigkeit umzugehen, denn die Zeit spielt überall auf der Welt verrückt und zusammen mit anderen Zeitlosen muss sie das Chaos wieder in den Griff bekommen und die Ursache dafür finden. Dabei stößt sie auf ein Geheimnis, dass etwas mit dem frühen Tod ihres Vaters zu tun zu haben scheint.


    In Mechthild Gläsers neuestem Jugendroman geht es um die Protagonistin Ophelia, ihre Familie und andere Zeitlose, wie zum Beispiel den jungen, aber eigenartigen Leander. Als Leser wird man genauso schnell in die Geschichte hineingeworfen, wie Ophelia, denn zu Beginn des Buches wusste sie noch nichts von ihrer Gabe. Somit lernt man als Leser ihrer neue Fähigkeit im gleichen Tempo kennen, wie Ophelia selbst.


    Ich fand es sehr schön, dass dieses kein „normaler“ Zeitreiseroman ist. Es geht also nicht darum durch verschiedene Epochen zu springen, sondern Ophelia und die anderen Zeitlosen sehen Zeit als Staubströme und können diese verändern. Dabei spielen andere Epochen durchaus eine Rolle, aber nicht so, wie man es gewohnt ist.


    Ophelia, die den Hauptteil des Romans als Ich-Erzählerin auftritt, und Leander, deren Sicht ab und an durch einen auktorialen Erzähler geschildert wird, sind interessante Figuren mit Ecken und Kanten. Aber auch die anderen Charaktere sind interessant ausgearbeitet und werden sinnvoll eingeführt, so dass man beim Lesen nicht durcheinander kommt. Verschnaufpausen gönnt einem die Autorin übrigens nicht. Bei Ophelia ist immer etwas los. Langweile kennen also weder sie noch die Leser.


    Fazit: Gläser, die für ihre Geschichten voller Fantasie bekannt ist, hat eine originelle Geschichte geschrieben und dabei das Spiel mit der Zeit beinahe komplett sinnvoll aufgebaut. Ein paar Fragen sind bei mir jedoch noch offen geblieben. Trotzdem hat mir die spannende Handlung, die auch eine ganz zarte, kleine Liebesgeschichte beinhaltet, sehr gut gefallen. 4,5 Sterne.


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  • Klappentext


    Warum kommt es uns manchmal so vor, als ob die Zeit unterschiedlich schnell vergeht? Ophelia hat sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, bis sie eines Tages beginnt, die Zeit zu sehen. Denn Ophelia ist eine Zeitlose und besitzt die seltene Gabe, die Zeitströme zu beeinflussen. Doch kaum hat sie von diesen Fähigkeiten erfahren, spielt die Zeit plötzlich überall auf der Welt verrückt. Gemeinsam mit dem mysteriösen Leander muss Ophelia die Ursache für das Zeitchaos finden. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Zeitlosen auf den Kopf stellen wird.


    Meine Meinung

    Ich muss gestehen, dass ich beim Lesen des Buches wie die Protagonisten auch etwas mit der Zeit gehadert habe, die vergeht, denn manche Stellen zogen sich ganz schön dahin und es kam mir vor, als käme ich in der Geschichte nur langsam voran. So sehr das Cover mich in den Bann gezogen hat: das Buch hat es leider nicht geschafft.

    Natürlich muss man das Lesealter berücksichtigen, allerdings fand ich es dabei schon seltsam, dass die Protagonistin Ophelia 16 Jahre alt ist. Was zwar zur Bewältigung der Aufgaben, die sie lösen muss, passt, aber ihr Verhalten aber einfach tatsächlich eher einer 12jährigen gleicht. Ich weiß, jeder Mensch und jeder Jugendliche ist anders, aber das war mir teilweise dann doch zu albern.


    Dabei hat der Prolog wirklich vielversprechend angefangen und ich hab mich schon sehr auf die Geschichte gefreut, vor allem, was es mit den Zeitströmen auf sich hat und wie man sie beeinflussen kann. Das alles wurde zwar teilweise erklärt, aber nicht wirklich hinterfragt. Ich weiß natürlich, dass bei Themen über die Zeit bzw. deren Manipulation nicht mit Logik beizukommen ist, trotzdem bin ich immer wieder über Szenen gestolpert, die mir innerhalb des ganzen keinen Sinn ergeben haben.

    Die Informationen kamen tröpfchenweise, was ja meistens gut für den Spannungsaufbau ist, mich aber eher genervt hat. Wiederkehrende Situationen, in denen man einfach miteinander hätte sprechen können, es aber nicht gemacht hat. "Keine Zeit" als Ausrede kann da bei mir ehrlich gesagt nicht gelten, wenn man die Zeit anhalten kann ;)


    Aber es gab auch andere kleine Unstimmigkeiten und ich kam einfach nicht in einen Lesefluss. Dabei ist es an sich recht einfach und flott geschrieben, wechselt dabei ab mit der Ich-Perspektive von Ophelia und dem Part von Leander, der aus der dritten Person erzählt wird.

    Leander ist ja ein sehr undurchsichtiger Charakter, dessen Hintergründe man nur nach und nach erfährt - und da muss ich sagen, hat die Autorin wirklich gute Ideen gehabt. Überhaupt gibt es viele richtig tolle Ansatzpunkte, die mir einfach in der Umsetzung nicht so gut gefallen haben. Der Fokus lag immer genau da, was mich weniger interessiert hat und das, worüber ich gerne mehr gewusst hätte, blieb außen vor: das war etwas frustrierend.


    Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für so eine Zeitreise? Ob es am Schreibstil lag, am Aufbau, an der Umsetzung des Themas ... ich kann auch nicht so genau sagen, warum es mich nicht so packen konnte. Ich hab einfach kein Gespür für diese Geschichte bekommen. Aber es gab auch Momente, die ich spannend fand, vor allem auch die kleinen Cliffhanger an den Kapitelenden, die immer wieder eingebaut wurden.


    Mein Fall war es leider nicht so, aber es gibt ja einige, denen es richtig gut gefallen hat: also probiert es einfach selbst aus ;)


    Mein Fazit: 2.5 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • Schöne Idee über Zeitlose, in atmosphärischem Setting


    Klappentext

    Warum kommt es uns manchmal so vor, als ob die Zeit unterschiedlich schnell vergeht?
    Ophelia hat sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, bis sie eines Tages beginnt, die Zeit zu sehen. Denn Ophelia ist eine Zeitlose und besitzt die seltene Gabe, die Zeitströme zu beeinflussen. Doch kaum hat sie von diesen Fähigkeiten erfahren, spielt die Zeit plötzlich überall auf der Welt verrückt. Gemeinsam mit dem mysteriösen Leander muss Ophelia die Ursache für das Zeitchaos finden. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Zeitlosen auf den Kopf stellen wird.“


    Gestaltung

    Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, musste ich kurz den Atem anhalten, denn das Cover ist einfach nur unfassbar schön. Der bronzefarbene Hintergrund schimmert metallisch und ist mit Spotlack versehen, wobei das in hellerem goldgelb versehene Motiv wunderbar zu diesem Hintergrund und dem Buchinhalt passt. Das alte Gebäude und das angedeutete Uhrenziffernblatt greifen wichtige Elemente der Handlung auf, was ich super finde, da man so schon einen ersten Eindruck der Geschichte bekommt. Hier passt einfach alles zusammen.


    Meine Meinung

    Da ich die bisherigen Bücher von Mechthild Gläser gerne mochte, war ich sehr gespannt auf „Bernsteinstaub“. In diesem geht es um Ophelia, die eine Zeitlose ist und somit die Zeit sehen und beeinflussen kann. Kaum hat sie diese Fähigkeit entdeckt, kommt sie einem großen Geheimnis auf die Schliche… Zudem spielt die Zeit komplett verrückt und Ophelia versucht, das Chaos zu ergründen und beseitigen. Doch wird ihr dies gelingen?


    Die Idee hinter „Bernsteinstaub“ fand ich sehr ansprechend. Auch wenn Romane über die Zeit nicht neu sind, so fand ich die Zeitlosen sehr ansprechend. Diese können die Zeit sehen und vieles mit ihr machen (sie z.B. anhalten o.ä.). Dabei gibt es den sogenannten Herrn der Zeit, welcher auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Diese Grundidee fand ich magisch und absolut faszinierend. Auch gefiel mir die Umsetzung, da ich als Leser zusammen mit Protagonistin Ophelia in dieses Zeitkonstrukt und die Welt der Zeitlosen eingeführt wurde. Auf diese Weise wurde die Idee Stück für Stück erklärt und erweitert, weswegen ich mich gut in ihr einfinden und mich verzaubern lassen konnte.


    Spannend wurde es dabei vor allem, als die Zeit immer weiter durcheinander geraten ist und ein großes Chaos entsteht, das auch die Welt der Menschen beeinflusst hat. Hier wird Magie mit Spannung gemischt, was super fesselnd ist! Über allem schwebt stets ein Geheimnis, das ich immer versuchte zu entschlüsseln, wodurch ich großen Spaß hatte, da ich versuchte immer neue Hinweise zu finden, um Vermutungen anstellen zu können. Sowas liebe ich einfach! Auch durch immer neue Herausforderungen und Aufgaben, denen sich die Gruppe um Ophelia stellen muss, kommt Spannung auf. Allerdings fand ich manch eine Entwicklung auch etwas vorhersehbar, da ich ahnen konnte, worauf es hinauslaufen würde.


    Zudem ist das Setting des Buches einfach zauberhaft, denn die Geschichte spielt in Rom. Dies hat für mich wunderbar zum Zeitthema gepasst und dem Buch eine passende Atmosphäre verliehen. Auch eine kleine Liebesgeschichte wird in die Handlung eingebaut, die ich genau passend fand und gut nachvollziehen konnte. Dabei fand ich es gut, dass Ophelia so menschlich war, denn man merkt ihr an, dass sie zu Beginn mit ihrer neuen Fähigkeit und allem was damit einhergeht überfordert ist. Doch sie entwickelt sich weiter, überwindet ihre Skepsis und möchte den Dingen auf den Grund gehen. Auch die anderen Figuren empfand ich als spannend, da ich sie mit Verlauf des Buches ergründen konnte und nicht sofort alles über sie wusste.


    Fazit

    „Bernsteinstaub“ befasst sich mit einem neuen Aspekt des oft aufgegriffenen Zeitthemas: es geht um Zeitlose, die die Zeit sehen und beeinflussen können. Zeitreisen ade, hier kommen die Zeitlosen! Diese Idee fand ich erfrischend, faszinierend und sehr spannend! Zudem mochte ich das Geheimnis, das in die Geschichte eingewoben ist, da ich so stets mitgerätselt habe. An manch einer Stelle empfand ich die Handlung als etwas vorhersehbar, aber es gab dafür auch sehr viele fesselnde Momente. Das Setting in Rom trägt zudem dazu bei, dass das Buch unheimlich atmosphärisch wird.

    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    Einzelband

  • Bernsteinstaub - Mechthild Gläser


    Loewe Verlag

    464 Seiten

    Jugendbuch Fantasy

    Einzelband

    24. Juli 2018


    Inhalt:


    Warum kommt es uns manchmal so vor, als ob die Zeit unterschiedlich schnell vergeht? Ophelia hat sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, bis sie eines Tages beginnt, die Zeit zu sehen. Denn Ophelia ist eine Zeitlose und besitzt die seltene Gabe, die Zeitströme zu beeinflussen. Doch kaum hat sie von diesen Fähigkeiten erfahren, spielt die Zeit plötzlich überall auf der Welt verrückt. Gemeinsam mit dem mysteriösen Leander muss Ophelia die Ursache für das Zeitchaos finden.

    Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Zeitlosen auf den Kopf stellen wird.


    Meinung:


    Geschichten, die sich rund um die Zeit und Zeitreisen drehen - also Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Zeitmanipulation und all diese Dinge - habe ich seit der Smaragdgrün Trilogie eigentlich schon immer gern gelesen.

    Die Idee Zeit selbst als Staub darzustellen, war allerdings für mich neu und überraschend. Jedoch, meiner Meinung nach, nicht gut umgesetzt.

    Ich erzähle auch gern mal warum:


    Der Einstieg ins Buch fiel mir persönlich irgendwie schwer.

    Es lag nicht wirklich am Schreibstil - der liest sich ganz gut. Nicht super, aber man kommt gut durch. Er hat mich nicht ans Buch gefesselt, sondern war einfach da. Wie etwas, das man im Leben akzeptiert hat, weil es dazu gehört - einen aber gleichzeitig nicht umhaut.

    Nein, man wird als Leser direkt nach dem brisanten Prolog, der jegliche Neugier weckt, in Ophelia Pendulettes Leben geworfen.

    Und es kam mir absolut chaotisch vor. Sie sieht da auf einmal überall diesen Staub, niemand klärt sie auf, es wird alles nur thematisch angestriffen und nicht ausgeführt. Somit war der erste von fünf Teilen in die das Buch gegliedert ist, der Beginn, der den Leser eigentlich als „Einführung“ dienen sollte, vor allem jüngeren Lesern, zu deren Zielgruppe das Buch gehört, ein Punkt, der mehr Fragen aufwirft als sie zu beantworten.


    Ophelia selbst ist, soweit ich das verstanden habe, 16 Jahre alt, kam mir aber vom Verhalten her, eher vor wie 12-13. Nicht, dass sie kindisch wirkt, keinesfalls. Aber irgendwie hat sie auf mich in ihren Handlungen einen jüngeren Eindruck erweckt.

    Sie ist besonnen und Familie steht bei ihr über allem.

    Sie ist ganz klar mutig, klettert gern und doch... ich kann es nicht benennen.

    Und auch die anderen Protagonisten wirkten auf mich eher wie Verrückte.

    An allen Ecken und Enden wurde nur an der Oberfläche gekratzt, die Ereignisse spielten sich so schnell ab, dass ich keine Zeit hatte, mich irgendwo einzufühlen oder mich mit irgendeinem Charakter zu verbinden. Ich wusste im ersten Drittel fast kaum, was mir irgendeiner mit seinen Gesprächen und Taten vermitteln wollte. Da verlor ich auch ehrlich gesagt ein wenig die Lust weiterzulesen. Trotzdem habe ich es getan, denn solange sich nicht meine trotzige „Ich kann das nicht mehr lesen“ Seite einschaltet, bekommt jede Geschichte eine Chance.


    Zum Glück fing ich dann ab der Hälfte des zweiten Teils, als das große, aufregende Ereignis der Zeitlosen begann, endlich an, einigermaßen durchzusteigen. Leider hat die Autorin es nicht geschafft mich gänzlich in den Bann zu ziehen. Dafür fehlte es einfach an Wordbuilding.

    Der größte Fehler der Geschichte ist nämlich der, dass die Bilder, die die Autorin umschreibt - die Zeit als Staub, Zeitfälle und unterirdische Zeitflüsse, Menschen, die von dem glitzernden Staub eingeschlossen werden uvm. - es nicht in meinen Kopf geschafft haben.

    Ich glaube dann, dann wäre es um Längen angenehmer gewesen. Die Projektion ist auf halbem Weg zum Hirn irgendwo hängen geblieben.


    Die Geschichte, die größtenteils aus Ophelias Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, begann mit dem Betreten des Bernsteinpalastes, an Fahrt aufzunehmen. Man trifft andere Zeitlose, den Herrn der Zeit, Präsident Pan, Grete und Darius und viele mehr, die die Zeit in Strömen sehen und helfen Knoten zu entwirren, wenn es dazu kommt.

    Das Großereignis und ein Teil der Aufgaben haben mir den Spaß an der Story zurückgebracht, es wurde, wie es sich gehört, zum Ende hin immer spannender und als das große Geheimnis gelüftet wurde, konnte ich auch wieder aufatmen.

    Wenn man durch das vorangeschrittene Chaos nicht weiß, was auf einen zukommt, kann auch eine solch wirre Geschichte überraschend sein.


    Die Welt - eingeteilt in Zeiter und Zeitlose - ist in Gefahr.

    Wenn du die Möglichkeit auf ewiges Leben hast, versteckst du dich dann und guckst zu oder greifst du in die Ströme ein und rettest sie? Ophelia hatte keine Wahl.

    Sie wurde mitten ins Geschehen geschubst und musste das Beste daraus machen.

    Ob ihr das gelungen ist?

    Das müsst ihr selbst herausfinden.


    Fazit:


    Bernsteinstaub ist für mich schwierig zu beurteilen.

    Dahergekommen mit einer wunderschönen Idee, mit Bildern, die man eigentlich auf Kinoleinwände bannen müsste, wenn sie einer zu fassen bekommt - ist die Umsetzung jedoch leider nicht mein Fall gewesen.

    Flache Charaktere, ein chaotischer Anfang und ein semi-fesselnder Schreibstil stehen einer spannenden Entwicklung und dem Grundgerüst der genialen Zeitidee gegenüber.

    Die kleine Liebesgeschichte am Rande der Zeit lässt noch einen Hauch an Emotionen aufkommen, sodass ich auf einen knappen Durchschnitt komme...


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️ (3/5)



  • "Wenn unser Vater uns damals vor dem Einschlafen Märchen erzählt hatte, war Grete immer Rapunzel gewesen, eine Prinzessin, die allein im Turm lebte. Papa hatte mir einmal verraten, dass er sich nicht sicher wäre, ob sie ihre Haare wohl lang genug wachsen würde, damit eines Tagesjemand zu ihr heraufklettern konnte. Abgesehen von mir natürlich, denn ich hatte in unseren Geschichten die Rolle einer mutigen Hexe auf einem fliegenden Besen gespielt, mit dem ich bis zu Rapunzels Turmfenster fliegen konnte. Doch offenbar war ich niemals dort oben angekommen." (S. 99)






    Meine Meinung:


    Ich weiß kaum, was ich zu diesem Buch sagen soll, außer, wie fantastisch es war. Es war noch besser, wie ich mir vorgestellt hab und ich habe diese Welt und die Charaktere so ins Herz geschlossen, dass ich es kaum glauben kann, dass es doch schon vorbei ist. Ich versuche, meine Gedanken im Folgenden aus zuschreiben, wobei dies wirklich schwierig wird.


    Ophelia und Leander haben es mir so sehr angetan, von ihrer Persönlichkeit her und auch von den Gedanken und Gefühlen, konnte ich alles komplett nachvollziehen. Beide Protagonisten haben es mir unglaublich angetan, Ophelia mit ihrer vorlauten, mutigen und selbstbewussten Art und Leander mit seiner geheimnisvollen, düsteren Persönlichkeit, die sich im Laufe des Buches verändert und ich einfach viel mehr von ihm kennen gelernt habe. Beide handeln sehr authentisch und realistisch und stellen sich auch die richtigen Fragen, um fort zu schreiten, auch wenn die Entscheidungen manchmal wirklich schwierig sind, sie sind aber auf jeden Fall nachvollziehbar. Denn nur so entwickelt sich auch ihre Beziehung zueinander, die sehr unterhaltsam und hier und da auch sehr herzzerreißend ist. Ich bin kein Fan von Romantik, weshalb ich ja auch diese mysteriöse Art von Leander sehr mag, der eher weniger auf der romantischen Seite steht und doch seine Gefühle deutlich zeigt, jedenfalls zum Ende. Kein Wunder, dass ich verstehen kann, dass sich Ophelia zu ihm hingezogen fühlt. ;D


    Eine besondere Beziehung gibt es in diesem Buch auch zwischen Ophelia und ihrer Schwester Grete, mit der sie leider nie wirklich warm wurde, die sie eine Zeit lang auch nicht gesehen hat und bei dem Wiedersehen auch sehr enttäuscht wird. Dennoch müssen die beiden Schwestern miteinander auskommen und hier kommen so einige Dinge zum Vorschein, die man am Anfang möglicherweise nicht vermutet hätte.

    Auch andere Charaktere begegnen dem Leser, die ich wirklich lieb gewonnen habe und mir die Geschichte ohne diese Personen einfach nicht vorstellen kann.



    Die Handlung hat mir unglaublich gut gefallen. Die Idee ist einfach etwas komplett Neues, es geht zwar um Zeit, jedoch nicht ums Zeitreisen. Denn es gibt Menschen, die die Zeit sehen und kontrollieren können und Ophelia ist eine davon. Das Setting, die Weltbeschreibung in Verbundenheit mit den bekannten Orten, wie Antarktis, London, Rom und viele weitere, sind einfach wunderbar gestaltet und geplotet. Ich würde nur zu gerne in diese Welt eintauchen und in dieser leben, auch wenn es nun mal nicht alles so schön scheint, wie es ist. Spannung war von Anfang bis zum Ende da, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen und bin nur so durch die Kapitel geflogen, da mich alles wirklich sehr gefesselt hat.


    Der Schreibstil war auch wirklich wunderbar. Sehr verständlich und gut lesbar, vor allem, da es ein Jugendbuch ab 14 Jahren ist, ist es dem Alter entsprechend geschrieben und wie gesagt sehr verständlich. Es wird aus Ophelias und Leanders Sicht geschrieben, bei Ophelias Sicht wird aus der Ich-Perspektive geschrieben und bei Leander in der Erzählerperspektive, so wie ich es gerne hab. Die Kapitel sind auch nicht zu lang, und wenn doch, dann habe ich es kaum gemerkt! Auch die Gestaltung der Seiten, bzw. der Abschnitte, die hier 5 von der Zahl sind, sind wirklich schön gestaltet und illustriert.


    Fazit:


    Das Buch konnte mich vollkommen überzeugen, fesseln und überraschen. Es war komplett unvorhersehbar und wirklich unterhaltsam, ich möchte gar nicht, dass diese Geschichte ein Ende hat!



    Es bekommt dementsprechend 5 von 5 Krönchen!

    Gelesen (2019): 27


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    „Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.“
    – Helen Hayes