Melanie Raabe - Der Schatten

  • Kurzmeinung

    sazi
    Für 'nen Thriller viiiiel zu langatmig.
  • Kurzmeinung

    buchregal
    ein interessanter Psychothriller
  • Unglaublich fesselnder Thriller


    Die Journalistin Norah ist erst vor Kurzem von Berlin nach Wien gezogen, da sie es in ihrer alten Umgebung nicht mehr ausgehalten hat. Doch anstatt dass ihr in Österreich ein Neuanfang gelingt, geschehen dort nach ihrer Ankunft merkwürdige Dinge. Zuerst trifft sie auf der Straße eine alte Bettlerin, die ihr diesen Satz entgegenruft: „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Norah ist geschockt, denn mit diesem Datum verbindet sie etwas sehr Schreckliches. Dann verschwinden Gegenstände aus ihrer Wohnung, und andere Dinge tauchen dort plötzlich auf, die ihr nicht gehören. Als dann wirklich ein Arthur Grimm in ihr Leben tritt, beginnt sie sich zu fragen, was damals wirklich geschehen ist…

    Das Cover gefällt mir gut, es strahlt etwas Mysteriöses aus und macht neugierig. Auch das Innere ist schön gestaltet, die Zitate und das Rot wecken ebenfalls die Neugier auf das Buch.
    Die Kapitel haben die perfekte Länge, sie enden meistens in einem Cliffhanger, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen und nur so durch das Buch gerauscht bin. Es kam nämlich erst gestern (19.07.) an, und ich musste es einfach in einem Stück fertig lesen.

    Das fiel mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht. Er ist auch bildhaft gehalten, es gibt viele Vergleiche und Metaphern, sodass das Geschehen wie ein Film an meinem Auge vorbeizog.

    Der Prolog hat mich sofort gefesselt, Fragen wie „Wer ist diese Person?“ und „Wieso will diese Norah unbedingt zerstören?“ kamen auf und trieben mich an, weiterzulesen.

    Norah ist ein netter, mutiger Mensch; wie sie sich z.B. für Obdachlose und eine Transfrau einsetzt, finde ich sehr sympathisch. Sie eckt mit ihrer direkten Art zwar bei anderen an, doch ihr restlicher Charakter macht das wieder wett. Ich habe mich schon gefragt, wieso sie Hals über Kopf aus Berlin verschwunden ist; dazu gibt es immer nur häppchenweise Informationen, was die Spannung noch mehr steigen lässt. Insgesamt arbeitet Melanie Raabe über das ganze Buch mit dieser Methode, man bekommt einen Happen zugeworfen und will sofort noch mehr und mehr wissen. Es lässt einen einfach nicht los, wenn etwas im Dunkeln gelassen wird. Z.B. bei Telefongesprächen bekommt man den Beginn mit, aber was dann gesprochen wird, bleibt unerwähnt. So wird man noch ein bisschen auf die Folter gespannt und kann wie bereits gesagt nicht mehr aufhören weiterzulesen.
    Die Auflösung finde ich ebenfalls stimmig, man bekommt erst gegen Ende des Buches einen Verdacht, wer hinter all dem stecken könnte.

    „Der Schatten“ war ein einziger Rausch, ich kann nichts Negatives berichten. In meinem Regal wartet schon „Die Wahrheit“ auf mich, da bin ich sehr gespannt darauf. 5 Sterne! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • WoW!


    Norah verlässt ihren Freund Alex und zieht von Berlin nach Wien. Ausser 2, 3 guten Freunden kennt sie keine Menschenseele in der neuen Stadt. Umso erstaunter ist sie, als eine alte Bettlerin sie auf der Strasse anspricht, und ihr mitteilt, dass sie am 11. Februar am Prater Arthur Grimm töten wird.

    Weder hat Norah vor, jemanden zu töten, noch kennt sie einen Mann namens Arthur Grimm. Als immer sonderbarere Dinge geschehen, die Norah nicht einordnen kann und vage an eine Nacht in ihrer Jugendzeit erinnern, kann sich Norah plötzlich trotzdem vorstellen, jemanden umzubringen....


    Ein Prolog kann unter anderem Lust auf mehr machen, verwirrend oder nichts sagend sein. Hier in "Der Schatten" ist es ganz sicher ersteres, wenn er mich auch gleichzeitig verwirrt hat. Erst gegen Schluss der Geschichte, bekam er Bedeutung. Eine Bedeutung, die ich als passend, empfunden habe.

    Und dann geht es los mit der Geschichte um die Journalistin Norah, die meiner Meinung nach unter leichten Depressionen leidet. Denn ihre Gedanken sind teilweise sehr düster und melancholisch. Sie ist eine Denkerin, die vieles hinterfragt und manchmal auch Handlungen so interpretiert, wie sie ihrer dunklen Stimmung geschuldet sind. So denkt sie, zum Beispiel an der neuen Arbeitsstelle, dass ihre Kollegen sie ablehnen. Bis ein Arbeitskollege sie fragt, warum sie sich immerzu abkapselt? Diese Szene, die wirkungsvoll eingeflochten wurde, ist hervorragend geeignet um den Charakter von Norah dem Leser näher zu bringen. Die Autorin hat zudem Norah so gut ausgearbeitet, dass einem diesem Figur über weite Strecken genügt. Denn sehr abwechslungsreich Punkto Figuren ist das Buch nicht. Ein paar Figuren, die kurze Gastauftritte haben und dann in der Versenkung verschwinden. Und ein paar Figuren, die immer mal wieder, jedoch nur kurz auftauchen und eher oberflächlich gehalten sind. Doch wie gesagt, ist dies überhaupt nicht langweilig, da Norah wirklich sehr viel Stoff zum Nachdenken liefert. Dreh und Angelpunkt in der Geschichte ist sie, und alle anderen nur Beigemüse.

    Ich habe schon zwei Bücher von Melanie Raabe gelesen, und so wusste ich, dass mir der Schreibstil zusagt. Teilweise abgehackt, oft nur wenige Wörter in den Sätzen, bringt die Autorin trotzdem die Handlung, Gefühle und Gedanken auf den Punkt. Sehr gefallen haben mir die tollen Redewendungen, die immer wieder mal im Text auftauchen ( "Das Wochenende war eine leere Leinwand, und Norah hatte weder Pinsel noch Farben" Seite 100).

    Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Norah erzählt, einige eingeschobene Kapitel aus der Sicht einer anderen Person, die ich hier spoilern muss, schrauben die Spannung so richtig hoch.

    Die Story empfand ich als spannend, und das ohne brisante oder gar blutige Szenen nötig zu haben. Sie lebt durch psychologische Spielchen, die man lange Zeit nicht einordnen kann. Man fragt sich immerzu, was , warum und wann geschehen ist.

    Man muss dem Thriller allerdings etwas Zeit lassen. Hier gibt es nicht von Beginn weg Spannung, etwas was mich überhaupt nicht gestört hat. Denn es geschieht sehr viel auf den ersten 70-80 Seiten, und man weiss, dass da noch was kommt. So empfand ich das überaus geschickt und clever von der Autorin. Denn man spürt schon Spannung, indem man auf die ersten Thrilleraugenblicke in der Handlung wartet.

    Und tatsächlich belohnt die Autorin den Leser mit einer schlüssigen, unvorhersehbaren und psychologisch gut ausgearbeiteten Story, mit einer grandios charakterisierten Figur.

    Für mich ist "Der Schatten" das bisher beste Buch von Melanie Raabe.

  • Das Buch "Der Schatten" von Melanie Raabe hat mir bereits von Anfang an nur anhand des Klappentextes sehr gut gefallen. Aus diesem Grund war es für mich klar, dass ich das Buch auf jeden Fall lesen muss.


    Es geht um Norah, die nach Wien zieht und auf der Straße von einer Bettlerin gesagt bekommt, dass sie am 11. Februar am Prater eine bestimmte Person umbringen wird...


    Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Ein toller Thriller, dem zwar meiner Meinung nach richtige Schreck-Momente gefehlt haben, aber das macht die Story auf jeden Fall wett.


    Ich konnte mich gut in das Buch einfinden, der Schreibstil von Melanie Raabe ist flüssig. Ich wollte einfach immer nur weiter und weiter lesen, konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es innerhalb von drei Tagen ausgelesen gehabt.


    Auch ein großes Lob an die Autorin: Auf so eine Geschichte muss man erstmal kommen! Mit so etwas hatte ich überhaupt nicht gerechnet und würde das Buch jedem, der spannende Bücher mag, empfehlen!

  • Der Schatten - Melanie Raabe


    Startet zunächst etwas gemächlich, entwickelt sich dann aber noch zu einem echten Pageturner!



    Die Journalistin Norah kehrt Berlin, nach einer gerade beendeten Beziehung, den Rücken. Ein Jobangebot in Wien sorgt dafür, dass sie sich dort ein neues Leben aufbauen möchte. Die Arbeit macht Norah Spaß, doch es fällt ihr schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Eines Tages schleudert ihr eine Bettlerin die geheimnisvollen Worte: "Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund." entgegen. Norah erschrickt, da dieses Datum für sie mit einem schrecklichen Ereignis in der Vergangenheit verbunden ist, doch sie misst dem Vorfall keine große Bedeutung bei. Doch plötzlich scheint der Name Arthur Grimm häufig zu fallen. Wer ist dieser Mann? Norah versucht mehr über ihn zu erfahren und plötzlich kommen ihr Zweifel. Hat der geheimnisvolle Arthur Grimm etwas mit dem schrecklichen Ereignis aus der Vergangenheit zu tun? Denn dann könnte Norah tatsächlich einen guten Grund haben, den Mann zu töten. Doch wird sie deshalb wirklich zur Mörderin?


    Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn Melanie Raabe schafft es von Anfang an, eine düstere und unheimliche Atmosphäre aufzubauen, die allgegenwärtig ist. Obwohl man die Hauptprotagonistin Norah eher distanziert betrachtet, kann man ihre Startschwierigkeiten in der neuen Stadt, den fehlenden Anschluss an Freunde oder Kollegen und die damit verbundene Einsamkeit sehr gut nachvollziehen. Nach der geheimnisvollen Prophezeiung, stellt man sich, genau wie Norah selbst, die Frage, wer Arthur Grimm ist und was für einen Grund Norah haben sollte, ihn zu töten. Das Interesse an der Handlung ist also sofort da, auch wenn die eigentliche Spannung, die man von einem Thriller erwartet, noch nicht spürbar ist. Dennoch sorgen die bedrohliche Atmosphäre und unerklärliche Ereignisse in Norahs Wohnung für Gänsehautmomente.


    Melanie Raabe gelingt es außerdem hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man die Szenen sofort vor Augen hat. Man meint beinahe selbst durch Wien zu gehen und kann dabei schon fast die eiskalte Winterluft spüren. Dadurch kann man sich ganz auf die geheimnisvolle Handlung einlassen und überlegen, was und wer hinter allem stecken könnte. Allerdings ist das nicht so leicht zu durchschauen. Denn man tappt, genau wie Hauptprotagonistin Norah, lange Zeit im Dunkeln.


    Beinahe unbemerkt, zieht die Spannung plötzlich an. Wenn man an diesem Punkt angekommen ist, mag man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zunächst glaubt man, die Zusammenhänge selbst zu erahnen, doch Melanie Raabe gelingt es mühelos, durch unerwartete Wendungen zu überraschen.



    Thriller und Krimis sind ja meine absoluten Favoriten und daher waren meine Erwartungen an diesen Thriller relativ hoch. Deshalb war ich zunächst auch ein wenig enttäuscht vom anfänglichen Spannungsaufbau. Die Geschichte wirkte auf mich zwar interessant, aber nicht wirklich fesselnd. Ich hatte zeitweise das Gefühl, ein wenig auf der Stelle zu treten. Doch als die Spannung dann anzog, konnte ich mich kaum noch vom Gelesenen lösen und mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Auflösung konnte mich nicht nur überraschen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich vier von fünf möglichen Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich mir anfangs mehr Spannung erhofft hatte, doch das große Finale konnte mich dann wieder voll und ganz überzeugen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr altes Leben endgültig hinter sich zu lassen, als ihr eine alte Bettlerin auf der Straße diese Worte förmlich entgegenspuckt. Norah ist verstört, denn ausgerechnet in der Nacht des 11. Februar ist vor vielen Jahren Schreckliches geschehen. Trotzdem tut sie die Frau als verwirrt ab, eine Irre ist sie, es kann gar nicht anders sein – bis kurz darauf ein mysteriöser Mann namens Arthur Grimm in ihrem Leben auftaucht. Bald kommt Norah ein schlimmer Verdacht: Hat sie tatsächlich allen Grund, sich an Grimm zu rächen? Was ist damals, in der schlimmsten Nacht ihres Lebens, wirklich passiert? Und kann Norah für Gerechtigkeit sorgen, ohne selbst zur Mörderin zu werden?


    Autor (Quelle: amazon)

    Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin - und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT und im Sommer 2018 DER SCHATTEN. Melanie Raabes Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Die FALLE war international eines der heißumkämpftesten Bücher der letzten Jahre, TriStar Pictures sicherte sich die Filmrechte. Melanie Raabe lebt und schreibt in Köln.


    Inhalt

    Siehe Kurzbeschreibung – Quelle amazon

    In der Kurzbeschreibung ist die Geschichte mit ihrer Protagonistin Norah Richter bestens zusammengestellt.


    Beurteilung

    Zunächst zum Cover, das mir sehr gut gefallen hat. Hier ist ein toter Vogel zu sehen. Das Thema tote Vögel findet sich im Roman wieder.

    "Der Schatten" von Melanie Raabe ist ein absolut spannender Thriller von der ersten Seite bis zur letzten Seite. Sie versteht es den Spannungsbogen immer aufrecht zu erhalten bis zum überraschenden Ende.

    Ich habe die beiden Thriller „Die Falle“ und „Die Wahrheit“ (war nicht ganz so gut) bereits gelesen und meine Erwartungen wurden in „Der Schatten“ nicht enttäuscht.


    Fazit

    Es handelt sich meiner Meinung nach um einen perfekt aufgebauten Thriller, den man nicht aus der Hand legen mag.

    Daher kann ich dieses Buch nur empfehlen und vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

  • Bei Norah ist ein Neustart fällig. Diesen beginnt sie in Wien. Doch die Stadt empfängt sie nicht so herzlich, wie sie es sich erhofft hatte. Die Leute sind zurückhaltend und sie findet nicht schnell Anschluss, stattdessen scheint es in Wien vor Verrückten zu wimmeln. Anders kann es sich Norah jedenfalls nicht erklären, als eine Bettlerin sie auf der Straße anspricht und ihr sagt „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Zunächst will Norah diese Aussage als Unsinn abtun, doch so ganz gelingt ihr dieses nicht, denn das Datum ist von Bedeutung und als sie dann auch noch einen Mann namens Arthur Grimm kennenlernt und jemand aus ihrem Bekanntenkreis stirbt, weiß Norah nicht mehr, wem oder was sie noch trauen darf.


    Auf „Der Schatten“ habe ich mich schon Monate lang gefreut und daher auch sofort zugegriffen, als es endlich erhältlich war. Melanie Raabe entführt den Leser nach Wien, eine Stadt, die ich selbst schon bereist und als sehr behaglich und schön empfunden habe. Doch in ihrem Roman ist die österreichische Hauptstadt nicht besonders einladend, sondern spiegelt eine kühle Atmosphäre wieder. Mit kurzen Kapiteln (im Schnitt ca. sechs Seiten) hat die Handlung ein hohes Erzähltempo und dank des guten Schreibstils lässt sich der Roman sehr gut und flüssig lesen.


    Die Handlung baut sich gekonnt auf, bis sie in einem tollen Finale gipfelt. Ich habe lediglich einen Kritikpunkt und das ist die Spannung im Roman. Raabe schafft es immer wieder einen Hauch Psychothrillerfeeling aufkommen zu lassen, aber das Spannungsniveau kann nicht gehalten werden, es verschwindet leider, um dann später erneut aufgebaut zu werden, aber dann genauso wenig genutzt wieder zu zerrinnen. Das ist sehr schade, denn die Ansätze sind stets toll, aber leider schaukelt sich so die Spannung nicht automatisch immer höher, was ich mir bei einem Thriller erhoffe.


    Fazit: Der Aufbau der Handlung und die verwendeten Themen haben mir sehr gefallen. Leider konnten einzelne Spannungsansätze nicht weiterverwendet werden, wodurch mir das Spannungsniveau durchgängig zu niedrig war. Trotzdem ist das Buch auf jeden Fall lesenswert und die Auflösung gelungen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Journalistin Norah wollte ihrem Leben nach der Trennung von ihrem Freund eine neue Richtung geben und ist daher gerade von Berlin nach Wien gezogen. Auf der Straße wird sie von einer Bettlerin angesprochen, die ihr prophezeit, dass Norah am 11. Februar am Prater einen Mann namens Arthur Grimm ermorden wird. Norah ist irritiert. Sie kennt niemanden mit dem Namen und schon gar nicht ist sie eine Mörderin. Allerdings gab es da vor vielen Jahren einen schrecklichen Vorfall an diesem Datum. Sie schiebt das Ganze beiseite. Doch dann taucht tatsächlich ein Mann mit dem Namen Arthur Grimm in ihrem Leben auf. Was ist damals geschehen? Hat sie einen Grund, diesen Mann zu töten?

    Dies ist mein erstes Buch der Autorin Melanie Raabe und es hat mich von Anfang an gepackt. Die Örtlichkeiten sind gut und bildhaft beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte, mich auch durch Wien zu bewegen. Hauptsächlich wird aus der Sicht von Norah berichtet.

    Es dauert eine ganze Weile, bis wir mehr über Norahs Vergangenheit erfahren. Sie wirkt anfangs ziemlich geheimnisvoll. Dabei hat sie eine Art an sich, die sie mir nicht wirklich nahebringt. Norah brauchte eine Veränderung in ihrem Leben und hat einen Schnitt gemacht, aber nun fühlt sie sich einsam und weiß nicht so recht, ob das richtig war. Nach der Begegnung mit der Bettlerin fängt sie an, an sich selbst zu zweifeln und dann passieren auch noch ständig merkwürdige Dinge. Umso mehr erstaunt es mich, wie couragiert sie sich dann verhält, manchmal regelrecht leichtsinnig.

    Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben und nicht jeder ist leicht zu durchschauen. Aber auch für mich blieb die Geschichte bis zum Ende überraschend und undurchschaubar. Das Ende ist schlüssig, aber irgendwie fehlte mir doch manchmal etwas Spannung. Dennoch ein interessanter Psychothriller, der mit gefallen hat.

  • Pratermord


    Der Schatten, Thriller von Melanie Raabe, 412 Seiten, erschienen im btb-Verlag.


    Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.
    Die Journalistin Norah Richter hat sich von ihrem Freund Alex getrennt sie bricht ihre Zelte in Berlin ab, ergreift ein Jobangebot und zieht nach Wien. Dort ist Norah anfangs ziemlich einsam, nur mit ein paar Freunden und ihren Kollegen hat sie Kontakt. Auch in ihrer noch nicht eingeräumten Wohnung fühlt sie sich nicht wohl, dann beginnt das Unheimliche, Sachen verschwinden, andere Dinge tauchen plötzlich auf, ihre Nachbarin sieht ihrer verstorbenen Freundin ähnlich, unmögliche Zufälle verängstigen sie, ihre Freunde wenden sich scheinbar grundlos von ihr ab. Und eines Tages diese unheimliche Begegnung in der Fußgängerzone. Eine Obdachlose weissagt ihr, dass sie am 11. Februar einen Mann töten wird.
    Das Buch beinhaltet 66 kurze Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger oder einer besonders spannenden Situation enden, der Leser muss also unbedingt weiterlesen. Zwischen den Kapiteln sind in anderer Schrift deutlich gemacht, die Gedanken und Erinnerungen einer anderen Person eingefügt. Briefe und besondere Textstellen sind kursiv abgedruckt. Noch vor dem Prolog steht der Songtext „Bachlorette“ von Björk und das Gedicht „In the desert“ von Stephen Crane. Die Geschichte ist im auktorialen Erzählstil verfasst. Die Autorin überzeugt mit ihrem bildhaften Schreibstil, z.B. auf S. 10 „Dort! Die Gestirne mit dem feinsten Pinsel auf das Himmelszelt gesetzt“. Oder auf S. 319: „Zu ihrer Rechten befand sich ein Kettenkarussell, und wie es so verlassen dalag, wirkte es wie eine bunt behängte Trauerweide“. Das Setting ist sehr eindrucksvoll beschrieben und zieht den Leser hinein in die Geschichte. Die Autorin hat m. M. nach Wien als Handlungsort sehr gut gewählt, denn die Stimmung des Buches passt hervorragend zur morbiden Stimmung der österreichischen Hauptstadt, dadurch wird eine tolle Atmosphäre geschaffen.


    Dieses Buch hat mir außerordentlich gut gefallen, ich bin nur so durch die Seiten geflogen, konnte es kaum aus der Hand legen, die Spannung die zu Beginn aufgebaut wird hat sich bis zum letzten Punkt am Ende gehalten. Viele Wendungen und die finale überraschende Lösung haben mich verblüfft. Ich konnte der Handlung zu jeder Zeit folgen. Die Personen handelten nachvollziehbar. Die Protagonistin Norah ist eine taffe Frau, gut in ihrem Job, selbständig und sympathisch. Die Autorin hat es dennoch geschafft, mich stellenweise zweifeln zu lassen, ob sich die Vorkommnisse nicht nur in der Fantasie der Protagonistin abspielen. Ich würde vorliegendes Werk unbedingt als „Psychothriller“ bezeichnen. An einigen Stellen ist es mir wirklich eiskalt den Rücken hinuntergelaufen. Da ging Kopfkino ab. Ständig hatte ich ein unheimliches Gefühl. Besonders bemerkenswert fand ich folgende Stelle: Das Gesicht…sah grimmig und düster aus, wie die Fotos auf den Fahndungsplakaten der RAF-Leute, die in ihrer Kindheit noch in den Poststellen gehangen und ihr eine Heidenangst eingejagt hatten. Genau diesen Satz habe ich, schon vor der Lektüre dieses Thrillers, oft selbst gebraucht. Genau das Gefühl kenne ich aus eigener Erfahrung. Da war ich verblüfft. Ständig habe ich mir Gedanken gemacht, Konstrukte gesponnen, wer ist die mysteriöse Person die Norah stalkt? Wer steckt dahinter? Und auch – tut sie es wirklich?


    Etwas hat mich nachdenken lassen, zum Anfang wird dem Leser nicht ganz klar wie viel Zeit bis zum 11. Februar bleibt, man nimmt wahr, dass es sich in der kalten Jahreszeit abspielt, bis zu einem Punkt an dem es bis zum 11. Februar nur noch einige Tage sind, ich vermute, dass dies ein weiteres Stilmittel der Autorin ist. Auch ist Norah Richter in vorliegendem Thriller die fast einzig agierende Person, sämtliche Freunde, Kollegen Nachbarn usw. sind nur „Statisten“, das hat mich sehr beeindruckt.


    Alles in allem kann ich für diesen Thriller nur mein uneingeschränktes Lob aussprechen. Ich habe ihn genossen, wurde gut unterhalten, Gruselfaktor ist auch vorhanden. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Und hervorragende 5 Sterne – die volle Punktzahl.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Genial!

    Inhalt

    Norah ist gerade erst von Berlin nach Wien gezogen, als sie auf der Straße von einer Bettlerin angesprochen wird: „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Mit gutem Grund. Und aus freien Stücken.“ Trotz der Annahme, dass diese Frau spinnt und es nichts zu bedeuten hat, kreisen Norahs Gedanken doch immer wieder um diese Aussage. Denn am 11. Februar ist vor Jahren etwas Schlimmes passiert. Einen Arthur Grimm kennt sie nicht, doch plötzlich taucht der Name in ihrem Leben auf. Was steckt dahinter und was hat das alles zu bedeuten? Und könnte Norah wirklich einen Menschen töten?

    Meine Meinung

    Schon mit dem ersten Satz ist man in die Geschichte abgetaucht. Die Autorin schafft es mit ihren bildhaften Beschreibungen und guten Vergleichen,
    dass man die Situation vor seinem inneren Auge sieht. Zudem herrscht eine tolle Atmosphäre, die einen in den Bann zieht.


    Aber nicht nur durch ihre besondere Art zu schreiben, sondern auch durch den komplett durchdachten und schlau aufgebauten Plot fesselt Melanie Raabe den Leser. Durch geschickt gestreute Andeutungen und Informationen über die Protagonistin Norah und ihre Vergangenheit tauchten viele Fragen bei mir auf. Ich rätselte, was es mit der Frau im Prolog auf sich hat und mit dem/der Ich-Erzähler/in, der/die seine/ihre Gedanken in kurzen, dazwischengeschobenen Kapiteln schildert. Man fragt sich, wer diese Personen sind und was sie mit der Prophezeiung der Bettlerin zu tun haben. Durch weitere Hinweise fühlt man sich manchmal in seiner Theorie bestätigt, hinterfragt diese oder muss sie manchmal komplett verwerfen und wieder bei null anfangen.


    Zunächst weiß man nicht viel über Norah und weiß sie nicht so recht einzuschätzen. Doch nach und nach wird sie sympathisch, da sie aktiv wird und versucht herauszufinden, wer Arthur Grimm ist und was am 11. Februar vor einigen Jahren wirklich geschehen ist. War da mehr, als sie weiß?


    Zudem ist der Thriller sehr spannend geschrieben, denn an den richtigen Stellen beginnen neue Kapitel oder man springt in der Zeit, so dass die Spannung aufgebaut und hochgehalten wird.


    Am Ende werden alle Fragen erklärt und die rätselhafte Aussage der Bettlerin schlüssig aufgelöst und man begreift erst richtig was miteinander zusammenhängt. Die Idee, die hinter dieser Geschichte steckt, ist außergewöhnlich und brillant ausgearbeitet.


    Fazit

    Die Autorin ist einfach genial. Die Idee ist der Wahnsinn, die Umsetzung aufgrund Melanie Raabes besonderen Schreibstils und ihres Spannungsaufbaus einfach nur klasse und lässt Raum zum Spekulieren. Daher vergebe ich 5 von 5 Sternen.

  • PSYCHO, MEISTERHAFT ERZÄHLT
    „Der Schatten“ ist für mich nach „Die Wahrheit“ das zweite Buch von Melanie Raabe und ich schicke voraus, dass mich die Story wieder überzeugt hat. Es liegt Unheimliches, Gefährliches, Drohendes von Beginn an in den Zeilen.


    Der Leser wird nach dem düsteren Prolog mit einer noch unheilschwangeren Situation konfrontiert. Die Protagonistin Norah Richter, Mitte Dreißig, verläßt Hals über Kopf ihre Heimatstadt Berlin, den Freund Alex und den Hund nach einer angeblichen Katastrophe. Ihre Gründe dafür konnte ich leider nicht nachvollziehen. Sie sind wahrscheinlich in ihrem Charakter zu suchen. Die Journalistin zieht nach Wien. Kaum dort angekommen, passieren merkwürdige Dinge. Schon nach der ersten Nacht in ihrer Wiener Wohnung begegnet sie im Treppenhaus einer jungen Frau, von der sie glaubt, sie sei ein Geist. Diese Ähnlichkeit mit ihrer verstorbenen, besten Freundin Valerie! Als nächstes hat sie in der Wiener Fußgängerzone ein beunruhigendes Erlebnis mit einer auffälligen Bettlerin, die ihr prophezeit:


    „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“


    Sie findet es im Moment nicht bedrohlich, aber nach und nach beschäftigt sie sich intensiver mit dieser Aussage und wird fündig. Wird sie wirklich zur Mörderin?


    Über die gesamte Story fühlte ich wie die Hauptperson Norah. Ich empfand mit. Es war für mich sehr verwirrend, irgendwie mysteriös! Ständig schwebte über dem Geschehen diese unterschwellige Bedrohung, eine beklemmende Atmosphäre, die sich auch auf mich übertrug. Es gab etliche Wiederholungen bei Norahs Tagesablauf, ihrem Gemütszustand, ihren Handlungen. Sie drehte sich im Kreis. Was hatte es mit der „Weissagung“ der großen, obdachlosen Frau auf sich? Wer wollte unbedingt, dass sie diesen Arthur Grimm tötet? Welches Motiv steckte dahinter? Und was hatte die vor langer Zeit verstorbene Valerie damit zu tun? Es geschehen rätselhafte Dinge um Norah herum. Norah hört Geräusche, riecht Pfeifentabak, doch niemand ist zu sehen. Sie fühlt sich beobachtet. Es verschwinden Dinge aus ihrer Wohnung, andererseits finden sich welche an. Ein Fremder, der sich als ihr Freund bezeichnet, sendet merkwürdige SMS-Botschaften. Die Freunde Tanja, Max und Paul wenden sich von ihr ab. Als Leser war ich hin- und hergerissen. Bildet sich Norah das alles nur ein? Oder ist es so, wie es beschrieben wird? Sind es tatsächliche Wahrnehmungen, Feststellungen, Ahnungen von Norah oder handelt es sich vielleicht doch um Halluzinationen? Bis ins letzte Drittel des Buches war ich im Unklaren. Wie die Autorin die Geschichte auflöst, und als Stilmittel dann in die Ich-Perspektive (Norah) wechselt, finde ich meisterhaft. Eine Wendung in der Geschichte, die ich zwar ahnte, aber mich dennoch erstaunte. Die Hauptperson ist und bleibt Norah. Sie wurde gut dargestellt, eine taffe, mutige, aber zugleich auch unsichere, zweifelnde Persönlichkeit. Die Nebenfiguren bleiben weitgehend im Hintergrund, aber wurden von der Autorin mit akribischer Sorgfalt mit positiven wie negativen Eigenschaften ausgestattet.


    Melanie Raabe versteht es von Anfang an, mit ihrem angenehmen Schreibstil zu fesseln. Sie weiß wunderbar zu formulieren. Mich beeindruckte ihre bildhafte Sprache. Dadurch wurden Stimmungen erzeugt, die Suggestionen, Manipulationen noch befeuern.


    Cover und Titel sind gut gewählt. Tote Vögel gibt es jede Menge im Buch und werden auch in der Prophezeiung der Bettlerin erwähnt:

    „Blumen welken...Uhren bleiben stehen. Die Vögel fallen tot vom Himmel.“


    "Der Schatten" kann ich empfehlen, vor allem für Leser, die Psychothriller lieben. Ich vergebe die höchste Bewertung. Fünf von fünf geheimnisvollen Sternen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe heute morgen mit dem Buch begonnen. Bin auf Seite 32

    Das Buch ist etwas "sperrig" der Schreibstil sehr nüchtern und mit kurzen klaren Sätzen etwas gewöhnungsbedürftig.

    Die Handlung wirft bisher ziemlich viele Fragen auf und die Protagonistin ist mir noch nicht wirklich sympatisch..

    Ich hoffe ich werde mit dem Buch noch warm!