Karuna Riazi - Spiel um alles oder nichts / The Gauntlet

  • Klappentext:

    Geheimnisvoll sieht das Spiel aus. Als Farah es aufbaut, beginnt es zu vibrieren. Da tritt Farahs kleiner Bruder aufs Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah springt ihm hinterher und landet in einer orientalischen Stadt voller Sanddünen, Türme und Paläste. Hier erwarten Farah nicht nur bengalische Köstlichkeiten und Mondlicht, das man aus Flaschen trinken kann. Sie muss auch drei Aufgaben bestehen. Denn nur wer diese Aufgaben besteht, darf die Welt des Spiels verlassen. Wer jedoch verliert, ist für immer darin gefangen ...


    Autorin:

    Karuna Riazi wurde in New York geboren, wo sie an der Hofstra University Englische Literatur studiert und in einem Verlag arbeitet. Ihre größte Leidenschaft gilt koreanischen Fernsehserien. "Paheli" ist ihr erster Roman.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 17. Juli 2018

    Seitenanzahl: 288

    Verlag: Thienemann Verlag

    Originaltitel: The Gauntlet


    Eigene Meinung:

    Jumanji auf Indisch. Das hat mich natürlich sofort angesprochen und wirklich. Die Idee ist nicht neu, nur, dass es diesmal wirklich ins Spielbrett geht und die Protagonisten in einem orientalischen Setting landen. Gut gewählt ist der „deutsche“ Titel. „Paheli“ bedeutet Rätsel und Farah und ihre Freunde müssen derer drei lösen, um das Spiel zu gewinnen und die Bewohner von Paheli und sich selber zu befreien. Nebenbei müssen sie noch Farahs im Spiel verschwundenen Bruder finden.


    Mich hat das Buch eigentlich ganz gut unterhalten. Die Charaktere sind sympathisch, machen alle eine Entwicklung durch und müssen sich ihren Ängsten stellen. Es geht um Freundschaft, Familie und Vertrauen. Die Autorin schafft es diese Themen in einen spannenden, märchenhaften Plot zu binden. Allerdings fand ich persönlich die Beschreibung der Rätsel manchmal etwas wirr. Hätte ich das erste Spiel nicht zufällig gekannt, wäre ich mit der Beschreibung wohl nur bedingt zurechtgekommen. Auch ging mir das Lösen der Rätsel etwas zu schnell. Aber gut, es ist ein Kinderbuch und vermutlich hat es auch etwas mit der Länge des Buches zu tun.


    Fazit: Fast ein Märchen im orientalischen Gewand, welches für Kinder ab neun oder zehn Jahren sicherlich spannend ist und was auch mich gut unterhalten hat. Mir fehlte ein wenig mehr Fülle, um mich restlos zu begeistern :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Karuna Riazi - Paheli: Spiel um alles oder nichts / The Gauntlet“ zu „Karuna Riazi - Spiel um alles oder nichts / The Gauntlet“ geändert.
  • Paheli steht ja auch dick fett auf dem Cover^^

    Ich bin zwar nicht Sqirrel, aber Paheli ist der Reihenname und der steht bei der Reihe oben ohnehin dabei.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Ist halt nur immer doof, wenn man bei der Rezensionssuche dann das Buch nicht findet, weil man unter Paheli sucht...

    Reihennamen gehören bei uns nicht in die Titelzeile, aber unter den Reihen findest Du Paheli immer. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich war sehr gespannt auf "Paheli: Spiel um alles oder nichts"; die Kombination von Jumanji und einem 'orientalisch' anmutenden Setting klang interessant und die Inhaltsangabe versprach eine spannende, packende Geschichte. Diese hat das Buch auch auf jeden Fall geliefert, aber ich muss sagen, dass mir die Handlung teilweise zu schnell voranging - es kam mir vor, als würden die Charaktere einfach von Herausforderung zu Herausforderung springen, mit nur kleinen Verschnaufpausen dazwischen. Das war natürlich insofern realistisch als dass es bei sehr vielen Spielen nur darum geht, das nächste Level zu erreichen oder die nächste Aufgabe zu meistern, aber hier wurde mir die Geschichte etwas zu sehr vom Plot und zu wenig von den Charakteren selbst getragen. Farah ist zwar eine recht gut ausgearbeitete Protagonistin und ebenso wie ihre Freunde sehr sympathisch, aber ich hatte am Ende des Buches leider nicht das Gefühl, wirklich viel über die drei zu wissen.


    Die Herausforderungen selbst waren interessant dargestellt, auch wenn sie mir fast schon zu rasch abgehandelt wurden und ich den einzelnen Regeln nicht immer vollständig folgen konnte; das ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt, da die Autorin sehr gut herausgearbeitet hat, was für ihre Protagonisten auf dem Spiel steht, sollten sie nicht gewinnen. Die Dringlichkeit, die damit einhergeht, hat dafür gesorgt, dass das Buch sehr fesselnd war und die Tatsache, dass Farah ihren kleinen Bruder finden musste, hat den Einsatz noch einmal erhöht. Mir hat außerdem gefallen, dass der Zusammenhalt der Freunde entscheidend war, um dieses Abenteuer zu bestehen.


    Paheli selbst wurde toll beschrieben, sodass man das Gefühl haben konnte, selbst durch die Welt des Spiels zu wandern und alles zu bestaunen. Das war für mich ein großer Pluspunkt.


    "Spiel um alles oder nichts" bekommt von mir:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:; es war spannend und durchgängig packend, aber das Tempo der Geschichte war mir teilweise zu hoch und die Charaktere sind ein bisschen blass geblieben. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und ich bin gespannt auf den zweiten Band, obwohl ich mir momentan noch nicht vorstellen kann, worum es gehen soll.

    _________________

    Herzlichen Dank an den Verlag, der mir das Buch über Netgalley zur Verfügung gestellt hat.

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Diese Rezension enthält Spoiler! Ich habe versucht, sie so weit wie möglich zu umgehen, aber ohne Spoiler hätte ich nicht meine 2,5 Sterne begründen können.


    Inhalt:

    Der 12-jährigen Farah und ihren beiden Freunden Essie und Alex fällt ein Brettspiel in die Hände, das es in sich hat. Schon als sie es in die Hand nehmen, vibriert es.

    Als ihr kleiner Bruder Ahmad aufs Spielbrett tritt, wird er vom Spiel verschluckt. Farah und ihren Freunden bleibt nichts anderes übrig, als sich den Anweisungen des Spiels zu folgen und sich ebenfalls hinein ziehen zu lassen. Drei Aufgaben müssen sie in Paheli meistern oder sie bleiben für ewig im Spiel gefangen.


    Meine Meinung:


    Ich bin leider sehr enttäuscht. Ich hatte mich so auf das Buch gefreut.


    Die Erzählung fängt schön an. Doch dann wird in den Raum geworfen, dass Farahs 7-jähriger Bruder ADHS hat und sich deswegen oft nicht unter Kontrolle hat und Farah aus diesen Gründen immer Rücksicht auf ihn nehmen muss, was sie gerne macht. Sie lässt ihn auch jedes mal beim Spielen gewinnen.

    Es ist ja löblich, dass jemand die Krankheit in ein Kinderbuch einbauen will, aber es fühlt sich überhaupt nicht authentisch an und hat im Verlaufe des Buches auch keine Bedeutung mehr, außer dass Ahmad wild herumtanzt.


    Farahs Familie kommt aus Bangladesch und wohnt in New York. Sie sind muslimisch und tragen einen Hijab, eine Kopftuch. Es gibt viele dieser Fremdwörter im Buch, die zum Teil im Register erklärt sind. Zum Teil aber auch nicht. Manche der Wörter, die im Register erscheinen, sind kursiv geschrieben, andere wieder nicht.


    Die beiden Punkte hätte ich so noch hinnehmen können, auch wenn es mich gestört hat. Nur leider gibt es auch einige Logikfehler.

    Zum Beispiel: Die Kinder haben im Spiel „Paheli“ jeweils eine Stunde Zeit, von einem Austragungsort zum nächsten zu gelangen und jeweils eine Stunde, um die Aufgabe zu meistern. Sie brechen gleich morgens nach dem Frühstück auf und nach 2 Aufgaben, also nach 5 Std geht schon die Sonne unter?!


    Als erste Aufgabe müssen sie ein Spiel gewinnen. Ich nehme an, dass es das Spiel Kalaha war. Den Namen habe ich jetzt ergoogelt, den er wird nicht genannt. Und leider habe ich während des Lesens die Regeln nicht verstanden. Farah beherrscht das Spiel und ihre Freunde tun nur, was sie sagt.

    Bis auf ein Spiel war es immer Farah, die sagte, was zu tun ist. Und ich fragte mich, warum sie dann als Team antreten?


    Für mich hat sich vieles überhaupt nicht authentisch angefühlt. Welche 12-jährige lässt ihren Bruder immer gewinnen? In Paheli fühlten sich Farahs Sorgen um ihren Bruder nicht wie die Sorgen einer Schwester an, sondern wie die einer Mutter. Farah war immer die Kluge und Vernünftige und ihre Freunde wurden schon ein bisschen blöd dargestellt.

    So haben sie vom Spielleiter eine letzte Chance bekommen, um aus dem Spiel raus zu kommen und nebenbei ihren Bruder zu treffen und Essie und Alex haben nichts besseres zu tun, als dass sie auf dem Weg dahin shoppen gehen wollen?? Essie will unbedingt in einen Kleiderladen und Alex schaut sich Teppiche an!


    Des Weiteren enthält das Buch ziemlich gruselige Momente, die sich zwar immer schnell auflösen, dennoch würde ich das Buch meinem 10 jährigem Kind nicht geben. An einer Stelle regnet es sogar Blut.

    Ich würde es erst ab 12 Jahren empfehlen.


    Das Einzige, was mir richtig gut gefallen hat, war die Beschreibung der Stadt Paheli, mit ihren Türmen und orientalischen Palästen.


    Fazit:

    Die Grundidee ist toll und auch das Setting hat mir gut gefallen. Aber die Logikfehler und auch die Charaktere, die sich nicht glaubwürdig anfühlen, wiegen in meinen Augen zu schwer, als dass ich noch 3 Sterne geben könnte.


    2,5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Squirrel ich finde es sehr verwirrend "Paheli" aus der Überschrift zu nehmen, da das doch ein Teil des Titels ist :scratch: Sollte dann nicht lieber der Untertext entfernt werden? Paheli steht ja auch dick fett auf dem Cover^^

    Entscheidend für den Eintrag in Verzeichnisse ist allein, was auf dem Titelblatt innen steht. (Der Text des Covers kann davon abweichen).

    Die Behandlung von Reihen ist hier "Hausregel". Sie hat den Vorteil, dass sie einheitlich bleibt, selbst wenn der Verlag den Reihenauftritt später ändern würde.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

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    :musik: --


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Inhalt

    An Farah Mirzas 12. Geburtstag passiert etwas Schreckliches, ihr jüngerer Bruder verschwindet in einem antiken Brettspiel. Farahs Tante brachte das geheimnisvolle Spiel mit; auch sie hat es als Kind gespielt und auch damals verschwand jemand darin. Die Mirzas in New York sind eine Familie von Brettspielern. Damit Ahmad, der an ADHS leidet, keinen Wutanfall bekommt, hatte Farah ihn in letzter Zeit jedes Spiel gewinnen lassen. Nun stürzt sie sich mit ihren Freunden Alex und Essie mitten ins Spiel, in eine orientalische Stadt, um Ahmad zu finden und zurückzuholen. Die Kinder gelangen in einen Basar, der wirkt, als könnte jeden Moment ein fliegender Teppich landen, sie bewundern Paläste und magische Artefakte. Farah stammt aus einer religiösen muslimischen Familie, die die traditionelle Fastenzeit begeht, und trägt Hijab. Die Welt von Paheli wirkt auf sie vertraut, weil sie vieles von Besuchen bei ihren Großeltern in Bangladesh kennt. Schließlich werden dem Dreier-Team die Aufgaben bekanntgegeben, die zu lösen sind. Wer das Spiel verliert, muss dort bleiben – auf diesem Weg gelangten die Bewohner in die orientalische Parallelwelt. Die Kinder sollten sich aber besser nicht darauf verlassen, dass das Spiel auch seine eigenen Regeln einhält.


    Farah ist traditionell erzogen und handelt klug und mutig, um ihren Bruder zu befreien. Die bengalische Kultur ihrer Vorfahren ist ihr dabei im orientalischen Setting der Abenteuergeschichte eine Hilfe. Wo mit Sandstürmen zu rechnen ist, kann sich ein Hijab zum Schutz als äußerst praktisch erweisen, damit einem der Sand nicht zwischen den Zähnen knirscht. Für die Zielgruppe ab 10 Jahren erzählt Karuna Riazi ihr Abenteuer sehr gradlinig und auf die handelnde Kindergruppe konzentriert. Weitere Abenteuer des Dreierteams kann ich mir sehr gut vorstellen. Band 2 der englischen Ausgabe ist bereits angekündigt.


    Fazit

    Dass Farah sich schuldig an Ahmads Verschwinden in Paheli und damit für den verhaltensauffälligen Bruder verantwortlich fühlt, hat bei mir als erwachsener Leserin allerdings einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Die Autorin ist selbst ältere Schwester in der Geschwisterreihe. Würde ein älterer Bruder sich für seine Geschwister ebenso verantwortlich fühlen – oder wird hier im Kostüm der Abenteurerin unüberlegt die Rollenzuschreibung des braven, gut erzogenen Mädchens transportiert? In weiteren Büchern der Autorin würde ich gern darüber lesen, dass die Rolle des ausgleichenden, deeskalierenden Mädchens einmal aufgebrochen wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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