Marcus Wächtler - 777: Die Endzeit im Zeichen Gottes

  • Ein namenloser 23 jähriger Eventmanager und seine Freundin Juliane werden plötzlich in Abenteuer hineingezogen. Ist das die Apokalypse?

    Das Cover des Buches ist ein absoluter Hingucker und perfekt gemacht. es passt auch gut zur Inhaltsangabe, zum Buch selbst allerdings eher weniger. Genauso finde ich auch den Titel und die Inhaltsangabe sehr irreführend, denn wer sich einen Endzeit-Roman, wie in der Bibel beschrieben vorstellt, ist hier definitiv falsch. Vielmehr handelt es sich hier um eine typische Zombie-Geschichte.

    Zombie-Geschichten lese ich normalerweise nicht, ebenso wie ich Filme oder Serien über dieses Thema anschaue. In diesem Buch überwiegt aber zu einem hohen Prozentanteil die Zombie-Story, weshalb ich das Genre als "Horror" angeben würde.

    Schon zu Beginn störte mich, dass der Hauptprotagonist sehr blass blieb. Man bekam nur wenig Informationen über ihn (23 Jahre, Eventmanager, mittelständische Familie, Freundin), tja nicht einmal ein Name war im vergönnt. So konnte ich mir die Charaktere, allen voran "Mr. Namenlos" auch nur unzureichend vorstellen.

    Der Schreibstil wirkte teilweise etwas hölzern, Spannung kam nur hin und wieder bei mir auf. Kurz überlegte ich sogar das Buch abzubrechen, denn im Angesicht der Gefahr durch Zombies noch sinnlose Dialoge zu führen, erschien mir wie in einem schlechten B-Movie.

    Dazu spielten die Kapitel abwechselnd im Jetzt und im Gestern. Das war total unnütz, da man das Ende schon etwa in der Mitte des Buches hatte. Und dieses Ende löst letztendlich nichts auf. Es erschien fast wie ein Prequel zu einer Story. Sollte es eine Fortsetzung geben, verzichte ich gerne darauf.

    Fazit: Hanebüchene Zombie-Story mit blassen Charakteren und ohne Auflösung. 2,5 von 5 Sternen.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Marcus Wächtler - 777:“ zu „Marcus Wächtler - 777: Die Endzeit im Zeichen Gottes“ geändert.
  • SaintGermain : ich habe Deinen Beitrag in einen Rezensionsthread umgesetzt. :wink:


    Hier noch eine kurze Inhaltsangabe:

    Zitat von Amazon

    Seit tausenden von Jahren wächst und gedeiht die Menschheit ohne Unterlass. Lange hat Gott dem zügellosen Treiben seiner Kinder tatenlos zugesehen, doch mittlerweile sind die Ressourcen nahezu aufgebraucht und die Natur in weiten Teilen irreparabel zerstört. Was niemand ahnen konnte: Der Schöpfer hatte gar nicht vorgesehen, so viele Menschen auf der Erde zu dulden. An einem ganz normalen Tag im beschaulichen Dresden steht auf einmal die Welt Kopf. Das Grauen wandelt in den Straßen der Stadt. Es ist der Beginn der Apokalypse im Zeichen Gottes.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Manchmal machen Romane, respektive deren Autoren, es einem ein wenig schwer. Bei „777“ war dies wieder einmal der Fall…


    Zuerst einmal wollte sich die Geschichte nicht in eine Schublade ablegen lassen. Was wie Horror beginnt, mutiert zur Dystopie und zwischendrin wieder zurück zum Horror. Nach beenden des Buches, möchte ich es dennoch unter dem Überbegriff Dystopie einordnen.


    Dann ist der Untertitel „Die Endzeit im Zeichen Gottes“ ein wenig irreführend. Ich hatte einen Roman mit biblischem Charakter erwartet, was er aber nicht ist. Zwar wird ab und an darauf zurückgegriffen, doch wer hier eine religiöse Verklärung des Themas „Zombie“ erwartet, der wird enttäuscht werden oder erleichtert sein, das dem nicht so ist.


    Nächster Punkt in der „Mensch, konzentrier dich!“-Kategorie sind die Kapitel des Buches, welche eigentlich nicht als solche bezeichnet werden können. Der Autor springt fröhlich zwischen den Handlungszeiten hin und her und manchmal fehlt ein wenig die strukturierte Aufteilung des Ganzen. Dies bescherte mir den einen oder anderen „War der nicht eben noch da?“-Moment, welcher sich aber schnell wieder legte, da es nicht zu kompliziert ist der Story zu folgen.


    Ein positiver Aspekt ist der Hauptcharakter an sich. Er wird recht vage, teilweise sogar farblos, gehalten und man hat so die Möglichkeit sich mit ihm etwas schneller als normal üblich zu identifizieren. Er hat keine Ecken und Kanten, die man in einer Anpassung an eigene (fiktive) Handlungsmuster abschleifen müsste.


    Ansonsten bleibt alles in den gewohnten Mustern einer Zombiedystopie. Sie sind da, man muss sich vor ihnen in Acht nehmen um nicht auch als verrottender Knochensack durch die Gegend zu rennen und Mensch ist sich selbst sein schlimmster Feind.


    Viele Neues wird einem also hier nicht geboten und der Schreibstil von Markus Wächtler lies bei mir den Eindruck zurück, dass es sich bei dem Roman um ein Erstlingswerk handeln könnte. Ich mag Schreiben, die nicht zu geschliffen sind, doch ab und an kam mir alles ein wenig zu steif und ungewollt eingezwängt vor.


    „777“ ist kein Roman für zwischendurch, was schon die Zeitsprünge und deren Verteilung innerhalb des Buches verhindern. Wer sich also gerne in Gefilde begibt die man zwar schon kennt, aber von denen man nicht genug bekommen kann, der ist hier genau richtig.