Gard Sveen - Der einsame Bote / Blod i dans

  • Inhalt lt. Amazon

    Oslo ist ein kalter Ort. Kommissar Tommy Bergmann steht am Abgrund. Bis heute gibt es keine Spur von der 13-jährigen Amanda, die er schon seit Monaten sucht. Jetzt wurde das Mädchen für tot erklärt, der Mörder angeblich beerdigt und der Fall offiziell abgeschlossen. Gibt Bergmann seine Ermittlungen nicht auf, wird er suspendiert. Doch er kann nicht anders, er muss weitergraben in diesem hoffnungslosen Fall und wird dafür von seinen Kollegen isoliert. Als er fast aufgeben will, stößt er auf die Spuren einer Sekte. Ihr Anführer sieht sich als weiser Hirte, der das einfache Leben liebt. Er glaubt, dass ein Mörder erlöst werden kann, wenn ein junges Mädchen geopfert wird. Wie Amanda. Oder wie die Tochter von Susanne Bech, Bergmanns Kollegin.


    Autor

    2005 schrieb Gard Sveen eine misslungene Kopie von Bret Easton Ellis‘ Debütroman „Unter Null“. Das Buch wurde nie veröffentlicht. Auch ein weiteres Manuskript schaffte es nicht durchs Verlagsnadelöhr, bis er schließlich mit „Der letzte Pilger“ seinen Durchbruch hatte. Der Kriminalroman wurde von Kritikern und Lesern gelobt und gewann gleich mehrere Preise: den Riverton Preis, den Maurits Hansen Preis und den Glass Key Award für den besten Krimi Skandinaviens.
    Gard Sveen kam in Hamar, etwa 100 Kilometer nördlich von Oslo, zur Welt. Nach seinem Studium der Wirtschafts- und Politikwissenschaften arbeitete er in verschiedenen norwegischen Ministerien. Momentan ist er Senior-Berater im Verteidigungsministerium. Er lebt in Enebakk, ein Stück außerhalb von Oslo, ist geschieden und hat drei Kinder. In seiner Freizeit trainiert er ein Fußballteam und schreibt an seinem nächsten Buch über Tommy Bergmann.


    Meine Meinung

    Das Buch ist der dritte Band um den Kommissar Tommy Bergmann. Er baut direkt auf dem zweiten Band auf. Da ich mich kaum noch an die Handlung erinnern konnte, hatte ich erst einmal Probleme ins Buch zu kommen. Dann hat sich aber eine eigenständige Handlung entwickelt.

    Tommy ist ein egozentrischer Einzelgänger, der trotz Verbot weiter nach Farland sucht, da er nicht glauben kann, dass er tot ist. Dabei gerät er an eine gefährliche Sekte. Hilfe erhält er nur von Susanne, die sich damit selbst in Gefahr bringt.

    Die Handlung ist sprunghaft und die Aktionen von Tommy sind nicht immer nachvollziehbar und auch manchmal unrealistisch.

    Die Grundfrage des Buches ist eigentlich, lebt Farland noch und schafft es Tommy Amanda zu retten. Das Ende hat mich dann aber doch etwas verblüfft.


    Man sollte unbedingt die Buchreihe hintereinander lesen, da sich die Bücher aufeinander aufbauen.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • 3. Teil!


    Von der 13jährigen Amanda Viskwenn fehlt seit Monaten jede Spur. Alle sind überzeugt, dass das Mädchen tot ist und von einem Serientäter, der sechs Mädchen auf dem Gewissen hat, ermordet wurde. Alle ausser Tommy Bergmann. Sein Chef von der Personalabteilung des Osloer Polizeidiskrits droht ihm mit der Suspendierung, falls er den Fall weiter verfolgt. Tommy lässt sich krank schreiben und reist nach Litauen, da sich dort wichtige Hinweise ergeben haben.


    Dies ist der dritte Teil rund um Tommy Bergmann. Normalerweise ist es ja so, dass Fälle rund um einen Ermittler in sich abgeschlossen sind. Dies ist hier nicht der Fall, denn die Handlung geht weiter, nach Band 1 und Band 2. Wenn ein Verlag schon darauf verzichtet, auf dem Cover klar " 3. Teil " zu deklarieren, sollte man vielleicht wenigstens den Klappentext so gestalten, dass dies für Neuleser ersichtlich ist. Denn meiner Meinung nach, sollte man unbedingt Band 1 und 2 gelesen haben, um alles einordnen zu können.

    Hier laufen viele Stränge aus dem ersten und zweiten Teil zusammen, und zu Beginn war ich beeindruckt, wie gut ich wieder in die Geschichte reinkam, obwohl es schon länger her ist, dass ich die Vorgänger gelesen hatte. Denn bei jeder neuen Figur, wird in ein, zwei Sätzen erklärt, wie sie zu den anderen Figuren steht. Die Handlung wird mehr und mehr komplex und ich hatte auch mit Vorwissen ordentlich zu tun, die Fäden zu sortieren.

    Gut ist, dass dieses Buch berechtigterweise als Thriller deklariert wird. Es geht um 13 jährige Mädchen, die entführt werden. Auch der Fund eines (erwachsenen) Opfers mit grausigen Beschreibungen, geht unter die Haut. Denn, es wird neben des Vermisstenfalles auch eine Frau tot am Ufer eines Sees gefunden.

    Ich empfand den Schreibstil an einigen Stellen doch etwas langatmig. Gerade Ausführungen in die Geschichte einer Sekte haben mich doch ordentlich in meiner Geduld gefordert.

    Der Autor hat sich entschlossen dem Ermittler Tommy Bergmann dem Stempel " einsamer Wolf" aufzudrücken. Tommy hat beträchtliche psychische Probleme, und arbeitet am liebsten alleine. Er hat Ecken und Kanten, etwas was ich viel lieber mag in Büchern als die durchorganisierten, durchgestylten Superermittler.

    Das Grundthema, Verbrechen an Minderjährigen, ist happig und wie immer, wenn Kinder involviert sind, löst das Gänsehaut bei mir aus. Hier ist es jedoch zum Glück so, dass Abscheulichkeiten an Kindern nicht zu detailliert beschrieben werden.

    Eine gelungene Fortsetzung nach "Teufelskälte" und "der einsame Pilger"!

  • Ein Wiedersehen mit alten Bekannten


    Klassisch Gard Sveen könnte man sagen. “Der einsame Bote” mit Hauptdarsteller Tommy Bergmann hält was er verspricht und was die vorangegangenen Bände versprochen haben. Die Reihe ist auch wirklich als solche zu bezeichnen, weil nur wenig neue Charaktere auftreten und diese eher als Randnotiz. Der harte Kern von Ermittlern und Tätern bleibt konstant und jeder der nicht tot ist, ist auch wieder in der Geschichte aktiv.


    Jeder der nicht tot ist? So ganz klären lässt sich dieser Sachverhalt hier nicht. Tommy jagt wie immer seinen ganz persönlichen Phantomen hinterher, egal ob diese (offiziell) tot oder lebendig sind. Für den Leser, der mehrere Bücher der Reihe kennt (vor 2018 erschienen: “Der letzte Pilger” und “Teufelskälte”) ist es ein interessantes Wiedersehen mit all den fein gestalteten Charakteren, so streitbar oder unberechenbar sie auch sind.


    Als Einstieg in die Reihe könnte “Der einsame Bote” etwas zu sehr auf Vorwissen aufbauen, wen das aber nicht stört, der wird trotzdem mit einem spannenden Krimi samt Plottwist belohnt. In jedem Fall fliegt man nur so durch die 303 Seiten. Sveens Bücher wirken auch immer etwas nach, also auch nach dem Ende muss man noch einmal einige Passagen im Geiste durchgehen, kann nicht gleich abschalten.


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