Wieland Freund - Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts

  • Eine magische Geschichte mit zauberhafter Atmosphäre


    Klappentext

    „“Ich beschütze dich.”, liest der 12-jährige Jonas Nichts auf einem Zettel, den ihm der stumme Diener Ruben heimlich zusteckt. Und diesen Schutz hat Jonas bitter nötig, seit er das unheimliche Herrenhaus Wunderlich geerbt hat. Als jemand versucht, ihn umzubringen, fliehen Jonas und Ruben und landen in einem von merkwürdigen Fabelwesen bevölkerten Land. In Kanaria regiert eine herzlose Kaiserin, aber man sagt, sie werde von einem 12-Jährigen gestürzt. Ist Jonas der Auserwählte?“


    Gestaltung

    Das Cover gefällt mir unglaublich gut, denn ich mag die Farben und das Motiv sehr gerne. Die Kreise mit dem nach außen hin verlaufenden Blau und dem dunklen Fleck in der Mitte sehen aus wie die Iris eines Auges. Die schwarze Kutsche und die Umrisse der blätterlosen Bäume darauf sehen auch richtig cool aus und kommen super zur Geltung. Zudem mag ich die schwarzen Spinnennetz-Linien, die den Bildrand verzieren und in denen kleine Tropfen zu hängen scheinen.


    Meine Meinung

    Auf „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ wäre ich ohne diese Neuausgabe mit neuem Einband wahrscheinlich niemals aufmerksam geworden. Und nun nach dem Lesen kann ich sagen, dass ich so froh darüber bin, dieses Buch gefunden und gelesen zu haben! Es ist eine Perle unter den Buchschätzen! In dem Buch von Wieland Freund geht es um Jonas Nichts, dessen Leben sich abrupt ändert, als er von seinem Erbe erfährt: er hat ein altes Herrenhaus namens Wunderlich geerbt. Und dieser Name ist Programm in der Geschichte, denn das Erbe ist der Anfang vieler wahrlich wunderlicher Ereignisse…


    Zusammen mit dem stummen Diener Ruben gelangt Jonas auf der Flucht vor jemandem, der versucht hat, ihn umzubringen, in das zauberhafte Reich Kanaria. Hier entfaltet die Geschichte so richtig ihre Magie. Aber schon zuvor bei der Ankunft im Herrenhaus erinnerte mich das Flair des Buches sehr an Geschichten wie „Der geheime Garten“ oder andere Bücher, bei denen Kinder in düsteren Gemäuern mit seltsamen Bewohnern, zu Hause sind und später etwas Magisches ihre Wege kreuzt. Mit der Ankunft in Kanaria wird dann die märchenhafte Atmosphäre des Buches so richtig spürbar. Mir hat dieses Feeling des Buches unglaublich gut gefallen, denn es war zauberhaft, einfallsreich und voller Fantasie.


    Das Setting des Buches – das phantastische Reich Kanaria – hat mir dabei unglaublich gut gefallen. Neben der gerade erwähnten wunderschönen Atmosphäre, war diese Welt so kreativ und bunt, dass ich große Freude hatte, sie mir vorzustellen. Der Autor beweist dabei großes Geschick für die richtige Wortwahl, denn es gelingt Wieland Freund Kanaria so lebendig wirken zu lassen, als würde es dieses Reich voller Fantasywesen wirklich geben. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und bin geradezu eingetaucht in diese zauberhafte Welt. Das Buch erinnerte mich oftmals an Bücher, die ich wirklich gerne gelesen habe wie beispielsweise die „Narnia“-Reihe, „Die unendliche Geschichte“ oder „Alice im Wunderland“. Dabei vermischt „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ das Beste all dieser Geschichten zusammen und fügt es zu einer neuen, spannenden und sehr atmosphärischen Handlung zusammen.


    Auch gefiel mir der Ideenreichtum des Autors sehr, denn es gab in dieser Geschichte so viel zu entdecken und erleben. Zwar dauerte es für mich etwas, bis die Handlung so wirklich in Fahrt gekommen ist, doch als es soweit war, konnte ich das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Die Prophezeiung und Jonas Schicksal, die Welt zu retten, erzeugen spannende und dramatische Geschehnisse, die einen wahren Lesesog ausüben.


    Ein Highlight waren für mich die Figuren, die ich als sehr herzlich und sympathisch erlebt habe. Sie waren für mich gerade zu Beginn, wo die Handlung noch etwas schleppender war, der Motor weiterzulesen, denn Jonas, Ruben und all die später hinzustoßenden Charaktere konnten mich sofort für sich gewinnen. Dies lag vermutlich unter anderem daran, dass sie alle etwas Magisches an sich hatten. Manche Figuren konnten mich auf Anhieb zum Lachen bringen, mit anderen habe ich mitgefühlt und wieder andere konnten einfach mein Herz erwärmen.


    Fazit

    „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ konnte mich vor allem durch die zauberhafte Märchenatmosphäre fesseln und in eine ganz andere Welt entführen. Ich fühlte mich beim Lesen so, als sei ein Zauber über mich gelegt worden, der mich in das Buch hineingezogen hat. Auch wenn das Buch zu Beginn etwas Zeit braucht, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, so habe ich dennoch den großen Einfallsreichtum, der an „Narnia“, „Die unendliche Geschichte“ oder „Alice im Wunderland“ erinnert, genossen.

    Gute 4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    Einzelband