Madeleine Puljic - Herz des Winters

  • Herz des Winters - Madeleine Puljic


    Greenlight Press

    204 Seiten

    High Fantasy

    Band 1 (in sich abgeschlossen)

    23. April 2018


    Inhalt:


    SCHNEE, EIS UND MAGIE.


    Sie ist eine ausgebildete Kämpferin. Beinahe jedenfalls.

    Er war zu Lebzeiten ein mächtiger Zauberer. Behauptet er.

    Daena und ihr knochiger Gefährte schlagen sich mit schlecht bezahlten Aufträgen durchs Leben, als sie in etwas verwickelt werden, das alles bisher Dagewesene übertrifft und sie mit den Schrecken der eigenen Vergangenheit konfrontiert.

    Ihr neuer Auftrag lautet Krieg – und der Sold ist das Überleben der menschlichen Rasse.


    Meinung:


    Die magische Welt in der Daena auf den schmutzigen Straßen und auf klobigen Friedhöfen zuhause ist, ist in Gefahr.

    Die junge Fast-Kämpferin zieht mit ihrem mürrisch, sarkastischen Gefährten Berekh durch die Landschaften und hilft wo sie kann - für einen gewissen Lohn, der sich meist auf Kost und Logis beläuft.

    Allerdings machen ihr die Morochai, die geflügelten Echsen, die Sklaverei und Zerstörung über das Land werfen, wie ein engmaschiges Fischernetz, das Leben immer schwerer.

    Die meisten lassen es über sich ergehen, weil sie den bösartigen Biestern nichts entgegenzusetzen haben.

    Doch Daena und auch Berekh finden, dass es langsam Zeit wird sich zu wehren.

    Und so beginnt ein Abenteuer voller Magie, sprechenden Tatzelwürmern, Untoten, die Seite an Seite kämpfen, Nixen, merkwürdigen Pferden und vielem mehr. Es gibt fast nichts, was man in „Herz des Winters“ nicht findet.


    Es ist ein kurzes Lesevergnügen, diese 204 Seiten, aber doch eines, das sehr humorvoll und vielfältig gestaltet ist.

    Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus „Noras Welten“ und auch dieses Mal wurde ich bei diesem kleinen High-Fantasy Ausflug nicht enttäuscht.

    Sie schreibt locker, leicht und mit genau der richtigen Prise Sarkasmus, sodass man fast durch die Seiten fliegt.

    Das Wordbuilding setzt sie gekonnt und nicht übermäßig ein, es lässt dem Leser genug Spielraum für die eigene Fantasie.


    Daenas und Berekhs Reise führt sie durch diverse Landesteile, es wird eine leichte Liebesgeschichte angedeutet und auch wenn ich wirklich begeistert von der Artenvielfalt war, die die Autorin einem im Laufe der Geschichte auftischt, so gab es doch auch ein paar Längen, in denen ich aufgeseufzt habe, in der Hoffnung, dass es dann schneller geht.

    Zu den Charakteren lässt sich sagen, ich mochte den Vorher-Berekh. Aber den Nachher Berekh habe ich geliebt, auch wenn er mir etwas distanziert vorkam. Er schien mir unnahbar und leicht undurchsichtig. Dennoch anziehend.

    Und auch bei Daena war ich etwas hin und her gerissen. Auf der einen Seite ist sie die toughe Kämpferin, die für sich und das, woran sie glaubt, einsteht und auf der anderen Seite kuscht sie vor gewissen Dingen und knickt ein.

    Da hätte ich mir ein bisschen mehr Konstanz gewünscht.

    Leider werden die weiteren Protagonisten, ob der Länge des Buches, nur angeschnitten und ich konnte mir nicht so wirklich ein Bild machen. Sie spielen alle ihre Rolle und fügen sich dort gut ein, aber ob sympathisch oder nicht... hm. Nur den weisen Tatzelwurm hätte ich gern mit nach Hause genommen und totgeknuddelt. Ob die wohl sehr schleimig sind?


    Fazit:


    Das große Magie-Kampf-Unterhaltungsabenteuer ist eine wundervolle Lektüre für Zwischendurch. Irgendwie.

    Ein kleiner Ausflug zu Elfen, Sphinxen, Drachen, Geistern und sprechenden Totenschädeln.

    Nicht durchweg spannend, aber gut lesbar.


    Ich empfehle es allen, die sich gern in leicht komplexe High-Fantasy Welten stürzen, die Action und Liebe brauchen und sich auf ein kurzweiliges Lesevergnügen mit ein paar Längen einlassen können.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)