Tomi Adeyemi - Goldener Zorn / Children of Blood and Bone

  • Kurzmeinung

    mondy
    Interessantes Setting, aber doch oft sehr klischeehaft
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Sehr spannend erzählt, interessante Charaktere und sehr wandlungsreiche Handlung
  • Inhalt:

    Sie töteten meine Mutter.

    Sie raubten uns die Magie.

    Sie zwangen uns in den Staub.

    Jetzt erheben wir uns.


    Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.


    Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

    Rezension:

    Vor elf Jahren hat der König in der Blutnacht die Leben unzähliger Maji ausgelöscht und die Magie ist aus Orïsha verschwunden.

    Als Zélie und Amari aufeinandertreffen, entdecken sie eine Chance die Magie endlich wieder zurückzubringen, doch vor ihnen liegen viele Hindernisse, die sie überwinden müssen.


    "Goldener Zorn" ist der Auftakt von Tomi Adeyemis Children of Blood and Bone Trilogie, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der Divîné Zélie, der Prinzessin Amari und ihrem Bruder Inan erzählt wird.


    Das Buch spielt in Orïsha, in dem es bis vor elf Jahren noch Magie gab. Der brutale König Saran ist dafür verantwortlich, dass die Magie verschwunden ist, und hat unzählige magiekundige Maji in der Blutnacht töten lassen.

    Als Divîne ist Zélie mit schneeweißen Haaren gezeichnet und in ihr würde mit dreizehn Jahren die Magie erwachen, wenn diese nicht verschwunden wäre. Doch jetzt entdecken Zélie, ihr Bruder Tzain und Prinzessin Amari eine Möglichkeit die Magie nach Orïsha zurückzubringen und begeben sich auf eine gefährliche Reise.

    Mir hat die Welt mit den vielen afrikanischen Elementen und Gottheiten richtig gut gefallen, auch weil ich noch nie in so eine Welt eintauchen durfte und viel neues entdecken konnte! An manchen Stellen hätte ich mir, besonders was die Magie angeht, noch mehr Erklärungen gewünscht, weil ich einiges nicht komplett nachvollziehen konnte. Hier sehe ich also noch Potenzial für den zweiten Band!

    In ihrem fesselnden Nachwort macht Tomi Adeyemi auf die Unterdrückung der Schwarzen in der realen Welt aufmerksam und auch in ihrer Geschichte leiden die Divînes beispielsweise unter den hellhäutigeren Kosidán. Besonders der Appell der Autorin hat mich zum Nachdenken angeregt und so konnte ich viel aus dem Buch mitnehmen!


    Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen, auch weil die drei Erzähler nicht unterschiedlicher hätten sein können! Zélie ist ein sehr impulsives junges Mädchen, das gegen die Unterdrückung, unter der die Divînes leiden müssen, kämpfen möchte! Doch ihre temperamentvollen Entscheidungen haben sie nicht selten in Schwierigkeiten gebracht, in denen sie sich aber besonders auf ihren Bruder Tzain verlassen konnte. An manchen Stellen war sie mir zu unüberlegt in ihren Handlungen und ich bin nur langsam mit ihr warm geworden.

    Amari erscheint auf den ersten Blick wie eine verwöhnte Prinzessin, doch in ihr steckt eine wahre Kämpferin, die in diesem Auftakt eine großartige Entwicklung durchmacht und mir am besten gefallen hat!

    Ihr Bruder Inan ist der Hauptmann der Garde und seinem Vater treu ergeben. Ihn mochte ich leider nicht ganz so gerne, wie Amari, weil er mir zu wankelmütig in seinen Entscheidungen war.

    Ich bin schon so gespannt, wie es mit den Dreien weitergeht und wohin ihre Wege sie noch führen werden!

    Die Liebesgeschichte hat mir leider nicht so gut gefallen, weil diese mir zu schnell ging und ich die Gefühle nicht wirklich nachvollziehen konnte. Für mich wäre das Buch auch gut ohne Liebesgeschichte ausgekommen!


    Die Handlung an sich konnte mich zwar nicht immer durchgehend fesseln, aber hat mir insgesamt doch richtig gut gefallen, auch weil die Geschichte zum Ende hin noch mal an Fahrt aufgenommen hat. Die Geschichte endet mit einem gemeinen Cliffhanger und viele Fragen bleiben offen, aber das macht auch wieder Lust auf die Fortsetzung, die ich mir nicht entgehen lassen werde!


    Fazit:

    "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" von Tomi Adeyemi ist ein spannender Auftakt einer Trilogie! Sowohl die Welt mit ihren afrikanischen Elementen, als auch die spannenden Charaktere haben mir richtig gut gefallen! An manchen Stellen hätte ich mir noch ausführlichere Erklärungen zur Magie gewünscht, aber hier sehe ich gespannt der Fortsetzung entgegen!

    Ich vergebe vier Kleeblätter für einen gelungenen und vielversprechenden Auftakt, der zum Nachdenken anregt!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich war sehr gespannt auf "Children of Blood and Bone: Goldener Zorn". Die Inhaltsangabe klang richtig gut und gerade den afrikanischen Touch fand ich reizvoll und interessant; dazu kamen noch die ganzen positiven Rezensionen zur Originalausgabe, sodass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte. Leider wurden diese nur teilweise erfüllt.


    Als Leser wird man ohne größere Erklärungen direkt in die Geschichte geworfen und deshalb hat es am Anfang eine Weile gedauert, bevor ich ein Gespür für die Welt, in der die Handlung spielt, bekommen hatte. Danach fand ich sie faszinierend und die Autorin hat ihre Welt gut ausgearbeitet, gerade, was die verschiedenen Arten von Magie und den Konflikt zwischen den sogenannten 'Maji' und jenen, die Magie vernichten wollen betrifft. Beide Positionen waren dabei verständlich, obwohl man für eine Seite mehr Sympathie entwickelt und die Extreme, zu denen die anderen greifen, nicht gutheißen kann.


    Das Buch wird zum einen von Zélie erzählt, deren Mutter eine Maji war und getötet wurde, und zum anderen von Amari und Inan, den Kindern des Königs, der die Magie auslöschen möchte. Dadurch wurden unterschiedliche Einblicke in die Situation ermöglicht, was gerade in Bezug auf den großen Konflikt hilfreich war. Trotz dieser Einsichten in das Denken und Fühlen der Protagonisten war ihr Handeln für mich aber nicht immer nachvollziehbar, was für mich ein großer Kritikpunkt ist. Gerade Inans Charakterisierung kam mir inkonsistent vor; ich konnte ihn gegen Ende nicht mehr verstehen oder begreifen, was ihn wirklich antrieb und das hat dazu beigetragen, dass ich seine Kapitel eher frustrierend fand.


    Weiterhin haben sich meiner Meinung nach einige Aspekte der Handlung zu schnell entwickelt, gerade, was die Beziehungen unter den Charakteren betrifft. Dadurch waren sie für mich nicht immer glaubwürdig und ich konnte die an sich schönen Szenen nicht richtig genießen. Auch in anderen Bereichen schreitet die Geschichte rasch voran. Die Protagonisten kommen nur selten zur Ruhe und obwohl das Buch mich durch das hohe Tempo fesseln konnte, ging mir trotz aller Hindernisse einiges zu glatt, da sie quasi von einem Problem zum anderen gingen und diese oft beinahe zu leicht gelöst wurden. Das fand ich schade, da so ein wenig der Tiefgang gefehlt hat. Dazu kommen noch Entscheidungen der Figuren, die teilweise nicht wirklich logisch waren und manchmal ein wenig konstruiert wirkten, so als seien sie einfach nur ein bequemer Grund, um einen bestimmten Handlungsstrang einzuleiten oder voranzutreiben.


    FAZIT:

    Die Bewertung von "Children of Blood and Bone: Goldener Zorn" ist mir sehr schwer gefallen, doch letztlich würde ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bis :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne vergeben. Das Buch hat mich trotz aller Kritik gut unterhalten, ich fand es an sich fesselnd und recht interessant, die Charaktere waren mir weitgehend sympathisch und das Ende macht definitiv neugierig auf mehr. Das Handeln der Figuren war für mich allerdings nicht immer verständlich und viel ging mir zu schnell, was meinen Lesespaß ein wenig getrübt hat.

    _________________

    Herzlichen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Auch ich kann mich selten einen Hype entziehen, der bereits vor der Veröffentlichung große Kreise gezogen hat und die Idee über ein afrikanisches Dorf, dass seine Magie verloren hat, zog mich magisch an und schürte meine Erwartungen an einen großartigen Fantasyroman.


    Meine Meinung:

    Ein Ort voller Magie und Protagonisten, die für ihre Rechte kämpfen, fand ich sehr interessant und auch die Wesen, die durch Magie zum Leben erweckten, fanden meine Begeisterung. 
Das Buch selbst ist recht einfach geschrieben und besteht hauptsächlich aus Dialogen, die in sehr kurzen Sätzen abgehandelt werden. Erzählt wird aus drei Sichtweisen, was ich grundsätzlich in Büchern begrüße und mir die Möglichkeit gibt, Gedankengänge der einzelnen Protagonisten besser nachempfinden zu können. Alle Charaktere, die eine entscheide Rolle einnehmen, dazugehört Zélie und ihr Bruder Tzain, die damals einem mächtigen Stamm angehören, die Prinzessin Amari und ihr Bruder Inan, der alles daran setzt endlich die Anerkennung von seinem Vater zu bekommen, auf die er so lange gehofft hatte. 

    Grundsätzlich konnte ich mich allen Protagonisten etwas anfangen, jedoch hätte ich mir zum Beispiel Zélie erwachsener vorgestellt, die mich mit ihrer extremen Sturheit und Naivität doch manches Mal nervte. Amari, die Prinzessin hingegen war eher ein Charakter, der im Laufe des Buches sehr an Stärke gewonnen hat und mir der liebste Charakter geworden ist. Obwohl ich mich gerne den Ortschaften hineingeträumt habe und der Magie, die alle umgab, waren einige Szenen sehr rasch abgehandelt, sodass die Gefahr und die Trageweite der Entscheidungen viel zu kurz kamen. Auch werden diese fremden Wesen viel zu wenig erklärt, um sich ein wirkliches Bild von ihnen machen zu können. Auch diese Stellen hätte ich mir ein wenig ausführlicher gewünscht, um ganz in der Geschichte versinken zu können. Der Schluss überrascht mit einem offenen Ende, welches im Folgeband wieder aufgegriffen werden wird. Trotz der kleinen Schwächen bin ich also sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird. 



    Mein Fazit: 


    Ein interessanter magischer Fantasy Auftakt, der sein Potenzial bisher nicht gänzlich ausgeschöpft hat. Trotz allem bin ich gespannt auf den Folgeband und vergebe gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen.

    Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, daß man Flügel hat." ( Helen Hayes )[/align]

  • Der erste Teil der Fantasy-Trilogie „Children of Blood and Bone“.


    Achtung:

    Aus einigen meiner Äußerungen kann man Rückschlüsse auf den Inhalt des Romans ziehen.


    Inhalt:

    Es ist eine zweigeteilte Welt:

    Die einen, die keine Magie haben und deshalb die Magie bekämpfen; weshalb in der Blutnacht alle Erwachsenen, die über Magie verfügten, ermordet wurden, um die Magie ein für alle Mal auszulöschen.

    Die jene Blutnacht überlebenden Kinder, die nun als Jugendliche über Magie verfügen, wollen die Macht der Magie zurückerlangen.


    Meine Meinung:

    Dieser Roman weist leider Fantasy-typische Schwächen auf:

    Denn mit Fantasy kann man Logik-Brüche kaschieren oder problematische Situationen einfach überwinden.

    Mir ist schon klar, dass eine (Fantay-)Erzählung kein Tatsachenbericht ist; aber dennoch finde ich es schade, wenn ein Autor es sich so einfach macht (und ich mir die Frage nach dem Lektorat stelle).

    Hier einige Beispiel, was ich damit meinte:

    Die Protagonisten sind auf dem Weg, um die Macht mit einem Ritual wiederzuerwecken und haben aufgrund von Vorkommnissen nur noch wenige Tage Zeit – aber es wird in einem Dorf erst einmal ein Fest gefeiert.

    Bei einem Wettbewerb haben die Protagonisten eigentlich keine Chance zu gewinnen, aber mit Hilfe der Magie können Tote zum Leben erweckt werden, die die Truppe tatkräfig unterstützen.

    Kurz vor dem Erreichen des Ziels bevor die Zeit zum Zurückerlangen der Magie abgelaufen ist, kann man plötzlich mit einem Motorboot weiterreisen (in einem an sonsten ehr mittelalterlich geprägten Setting).


    Und was mich auch etwas gestört hat, war dieses ewige darauf herumreiten:

    Was die mir angetan haben – deshalb müssen wir ihnen dieses antun!

    Mit diesem fadenscheinigen Rechtfertigungsversuch kann man meiner Meinung nach nicht die gesamte Handlung eines Romans oder eine moralische Überlegenheit heraufbeschwören.


    Aber insgesamt muss man dem Roman zu Gute halten, dass er wirklich spannend geschrieben ist. Ich war immer gespannt wie es weiter geht; und wie weit die Story bis zum Ende dieses ersten Teils des Romans gehen würde.


    Mein persönliches Fazit zur Story: Gut (mehr aber definitiv nicht).


    Da ich aber bei einem Buch immer alle Seiten lese, möchte ich noch ein paar persönliche Anmerkungen zur der „Anmerkung der Autorin“ und zur „Danksagung“ machen.


    Zum Letzteren zuerst: Die Danksagung ist ganze 7 Seiten lang.

    Hallo, muss man denn wirklich jedem danken, der irgendwie in irgendeiner Art und Weise Einfluß auf die Entstehung dieses Buches hatte?! Muss man denn wirklich seinem Marketingteam und der Vertriebsabteilung in aller Ausführlichkeit danken?! Sie bekommen schließlich ihr Geld dafür.

    Wenn ich diesen Satz lese „Romina Garber, du bist das Licht im Universum und die strahlende Sonne meines Lebens.“ (S. 621), frage ich mich, was ich als Leser dieses Buches damit anfangen soll? Erstens wird nichts weiter Erläuterndes dazu geschrieben -> dann könnte die Autorin dieser hoch geschätzten Person ja eigentlich auch einfach einen Brief schreiben und ihr dies direkt mitteilen, oder nicht? Und zum Zweiten wundere ich mich, ob dieser schwülstigen Beschreibung; aber gut könnte auch ein „interner“ Gag zwischen diesen beiden Personen sein, aber dann will ich als Leser auch nicht unbedingt daran teilhaben, ehrlich gesagt.


    In der „Anmerkung der Autorin“ schreibt sie (S. 615):

    „Beim Schreiben dieses Buches habe ich viele Tränen vergossen. Beim Überarbeiten noch einmal. […] Auch wenn Löwenessen und heilige Rituale ins Reich der Phantasie gehören, sind der Schmerz, die Angst und das Leid in diesem Buch echt. Diese Buch ist in einer Zeit entstanden, als in den Nachrichten Tag für Tag zu sehen war, wie wehrlose schwarze Männer, Frauen und Kinder von der Polizei erschossen wurden.“ → Na, das nenne ich mal eine politisch korrekte Begründung für einen Roman.

    „Ich war wütend, hatte Angst und fühlte mich hilflos. Allein wenn ich an diesem Buch schrieb, hatte ich das Gefühl, etwas dagegen tun zu können“ → Echt jetzt?

    „Ich dachte, wenn es nur ein Mensch lesen und seine Meinung ändern würde, wäre das ein Beitrag zur Lösung eines Problems, das oft unüberwindlich erscheint.“ → Na, so kann man das Ganze auch promoten.


    Da ich mich über diese Punkte noch mehr geärgert habe als über die oftmals vermisste Logik im Roman, ist meine Bewertung auf nur noch einen Stern abgerutscht.


    :bewertung1von5:

  • "Du weißt, wie man gewinnt", sagt sie. "Achte nur darauf, dass du den richtigen Zeitpunkt zum Kämpfen erkennst." (S. 31)

    Meine Meinung:



    Zélie hat so gut wie alles verloren, ihre Mutter, die Magie, die ihr Volk leben ließ. Ihr bleibt nur noch ihr Vater und ihr Bruder, die jedoch auch unter dem Verlust leiden. Denn einst war Zélies Dorf friedlich und in Sicherheit, doch dann hat der König all die Magie ausgelöscht, die in ganz Orisha herrschte, aus Angst sie könnten den König vernichten. Und durch eine zufällige Begegnung mit einer Prinzessin, keimt Hoffnung auf in Zélies Leben und auch in der der Anderen. Somit macht sie sich auf den Weg mit der Prinzessin und ihrem Bruder, um die Magie zurückzuholen.

    Doch da muss sie sich auch dem Hauptmann oder eher dem Prinzen Inan stellen, der das Befehl hat, sie umzubringen. Doch auch er verbirgt ein wichtiges Geheimnis, was ganz Orisha verändern könnte. Und Zélie kennt dieses Geheimnis.

    Die Beziehung zwischen ihnen gefällt mir nicht ganz. Ganz für sich alleine sind beide wirklich unglaublich tolle Protagonisten, die mir in den 600 Seiten wirklich sehr ans Herz gewachsen sind. Sie sind einzeln ziemlich authentisch und sympathisch, obwohl ich es bei Inan am Anfang überhaupt nicht gedacht habe. Er hat eine wirklich tolle Entwicklung gemacht, die ihn zu einem aufrichtigen und selbstsicheren Mann gemacht hat und vor allem einen sehr unabhängigen. Sein Schicksal ging mir wirklich sehr ans Herz und ich habe auch wirklich eine oder mehrere Tränen verdrückt. Auch Zélie ist von Seite 1 eine unglaubliche starke Person, die sich nicht unterkriegen lässt und die Beschreibungen der Autorin, machen Zélie mit ihrer dunklen Haut und ihren weißen haaren für mich einfach traumhaft schön. Ich finde es generell wundervoll, dass die Autorin hier mal Protagonisten mit einer dunklen Haut erschaffen hat, die wirklich perfekt in die Welt schaffen. Und ich dachte wirklich, dass es bei Zélie nicht besser wird, aber das wurde es. Auch sie hat eine gewaltige Entwicklung gemacht.

    Was die Beiden zusammen angeht, so finde ich die Geschichte eigentlich ziemlich vorhersehbar und zu schnell. Auch kam es mir alles sehr unrealistisch vor und etwas langweilig, da es leider zu oft verfeindete Liebesgeschichten gibt, in denen alles gut wird. Hier gab es durch einen bestimmten Fall eine Wendung, dennoch war ich nicht wirklich begeistert.

    Auch andere Charaktere sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen, die die Geschichte mitgestalten, vor allem Amari, die ich wirklich lieben gelernt habe und wirklich toll finde. Auch sie macht eine tolle Entwicklung durch.

    Die Handlung finde ich einfach großartig. So viele neue Aspekte, die man von anderen Büchern gar nicht kennt, obwohl es sich hier auch um Magie handelt. Ich fand es wirklich interessant, in diese Welt einzutauchen und sie mir vorzustellen. Allerdings fand ich, dass es sich mittig etwas hingezogen hat und nicht zum Punkt gekommen. Natürlich arbeitet die ganze Geschichte auf eine Szene hin, jedoch könnte es meiner Meinung nach wirklich kürzer sein. Das Ende wiederum war wirklich toll und es gab eine unglaublich starke Wendung, in der ich einfach nur in Tränen ausgebrochen bin. Das passiert mir wirklich selten.

    Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist wirklich verständlich und leicht zu lesen, vor allem da so viele unbekannte Wörter vorkommen, die man einfach nicht kennt und von der Autorin höchstwahrscheinlich erfunden wurden. Da ist es ganz wichtig für mich, dass der Schreibstil nicht allzu schwer ist. Hier ist es aber zum Glück nicht der Fall. Es wird in drei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, was ich ganz toll finde, da man so die Sichtweisen der unterschiedlichen Personen mitbekommt. Wobei Zélie's Sicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wird.




    Fazit:


    Ein schöner Auftakt mit wunderschönen Szenarien und einer Geschichte und Protagonisten, die man so noch nicht kennt. Die Liebesgeschichte hat mich etwas enttäuscht, aber der Fantasy-Anteil war großartig.



    Es bekommt dementsprechend 4 von 5 Krönchen!

    Gelesen (2019): 27


    :study: Nenne drei Streichinstrumente - Lena Greiner & Carola Padtberg
    :study: Eule Elli wünscht sich Freunde - Georg Vollmer & Pina Gertenbach



    „Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.“
    – Helen Hayes

  • Hohe Sogwirkung durch hohes Tempo, wodurch aber leider auch die Figurentiefe etwas leidet


    Klappentext

    „Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.


    Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …“


    Gestaltung

    Dass das Originalcover übernommen wurde, finde ich richtig gut, denn mir gefällt das Motiv sehr. Durch die weißen Haare vor dem ansonsten sehr dunklen Hintergrund kommt der Titel richtig gut zur Geltung. Auch finde ich es sehr Aufsehen erregend, da mein Blick sofort an den intensiven Augen des Mädchengesichtes haften bleibt. Auch leitet die Bildkomposition die Augen des Betrachters, was ich sehr gelungen finde. Zudem finde ich es klasse, dass das Buch auch unter dem Schutzumschlag mit Goldverzierungen richtig schön aussieht.


    Meine Meinung

    Um „Children of Blood and Bone“ kommt man nur schwer herum, denn es ist aktuell in aller Munde und wird aus den höchsten Tönen gelobt. Selbst eine Verfilmung ist schon in der Mache! Kein Wunder, dass ich da neugierig werde und auch zum Buch greifen muss, um mir mein eigenes Bild zu machen. In dem Buch geht es um die Welt Orïsha, in der die Magie verbannt wurde. Doch Protagonistin Zélie hat die Chance gemeinsam mit ihrem Bruder und Prinzessin Amari die Magie zurückzuholen, doch dieses Unterfangen ist unheimlich gefährlich, denn Amaris Bruder möchte verhindern, dass die Magie nach Orïsha zurückkehrt und setzt alles daran, Zélie aufzuhalten…


    Durch dieses Setting erhält das Buch einen ganz besonderen Flair, denn Orïsha mischt verschiedene Städte, Kulturen, Landschaften und und und zusammen. So entsteht eine unglaubliche Vielfalt, die ich sehr gerne erkundet habe. Dabei versprüht das Buch eine afrikanische Atmosphäre, was mir sehr gefallen hat, denn dies begegnete mir bisher noch nicht so oft. Die Welt war für mich total interessant und besonders ihre Magie hat mir gefallen, denn die Ideen der Autorin Tomi Adeyemi fand ich richtig klasse. Es gibt so viele verschiedene Magietypen, dass ich den Wunsch, die Magie zurückzubringen sofort unterstützt habe.


    Ich fand es richtig klasse wie Frau Adeyemi die Handlung aufgebaut hat, denn für mich sprühte sie geradezu vor Tempo und Action. Durch Zélies Unterfangen und die damit verbundenen Gefahren wurde ich geradezu in die Geschichte hineingezogen und konnte mich ihrer kaum entziehen. Es gab überraschende Wendungen, einige (durchaus auch brutale) Kämpfe und das Überleben der Charaktere ist oftmals nicht sicher. So wurde zumindest bei mir großer Nervenkitzel erzeugt, denn ich mag es, wenn sich die Ereignisse überschlagen.


    Im Tempo der Handlung ging für mich allerdings auch in den Beziehungen und Handlungsmotivationen der Figuren etwas verloren, denn auch hier geht alles rasend schnell. Beispielsweise gibt es eine Beziehung, die für mich viel zu plötzlich von Hass in Liebe umgeschlagen ist und so einfach unglaubwürdig war. Auch Zélie ist ein gutes Beispiel, denn sie handelte für meinen Geschmack viel zu oft viel zu kopflos und impulsiv. Statt erst zu denken und an mögliche Folgen zu denken, handelt sie meist sofort. Dies hat mich etwas gestört, da es mir so schwerer fiel, die Figuren zu verstehen und mich mit ihnen zu identifizieren. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich in der actiongeladenen Handlung auch etwas Zeit nimmt, um den Figuren ihren Raum zu geben, denn Sympathien haben sie allemal in mir geweckt.


    So mochte ich z.B. Amaris Entwicklung, da sie gelernt hat, sich zu behaupten. Vor allem gefiel mir aber Zélies Bruder, der so fürsorglich war und für Freunde und Familie zurückgesteckt hat. Ich hoffe, dass dieses Potenzial der Charaktere im nächsten Band ausgeschöpft wird, sie sich weiterentwickeln und mehr Raum bekommen, damit ich sie besser kennen lernen kann. Die Erzählweise der Geschichte wäre hierfür nämlich perfekt, denn die Kapitel werden alle in der Ich-Perspektive im Präsens geschildert. Dabei wechseln die Figuren immer mal wieder, wodurch ich immer nah am Geschehen dran war. Dies mag ich sehr gerne, da man hier gute Einblicke in die Figuren erhalten kann und ich hoffe, dass dies in der Fortsetzung mehr genutzt wird.


    Fazit

    Da ich es liebe, wenn eine Geschichte temporeich und voller Action ist, konnte ich mich dem Bann von „Children of Blood and Bone“ nur schwer entziehen. Es gibt Kämpfe, Gefahren und das Überleben ist nicht immer sicher. Dabei geht es aber unter anderem auch sehr brutal und blutig zu. Ich konnte das Buch durch die Rasanz kaum aus den Händen legen! Etwas schade fand ich, dass beim hohen Tempo der Geschichte die Figuren etwas auf der Strecke geblieben sind und so etwas blass und nicht so gut nachzuvollziehen waren.

    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Children of Blood and Bone

    2. Children of Virtue and Vengeance (erscheint voraussichtlich 2019 auf Englisch)

    3. ???