Michelle Cordier - Die Toten von Paris

  • Michelle Cordier

    Die Toten von Paris

    Bastei Lübbe

    Autor: Michelle Cordier ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die schon Romane in unterschiedlichen Verlagen veröffentlicht hat, unter anderem Krimis, historische Romane und Romance. Ihre Geschichten spielen bevorzugt in Frankreich, wo sich die Autorin besonders gut auskennt. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Nordrhein-Westfalen am nördlichen Rand des Sauerlandes. (Quelle: Bastei Lübbe)


    Die Nazis sind in Frankreich und Pauline führt mit Widerwillen/Abscheu eine Beziehung mit Paul Henkmann, welcher Nazi ist. Zusammen arbeiten die beiden beim ERR. Paulines Aufgabe erfordert aber dieses große Opfer. Einige Tage später kommt Paul mit einer Nachricht zur Arbeit, die Pauline gekonnt negativ aufnimmt. Die Nazis werden aufgrund des Vormarsches der Alliierten abgezogen und somit muss auch das Dienstgebäude geräumt werden.

    Nach der Befreiung von Paris stößt Ricolet zur Mordkommission um die Kollegen zu unterstützen. Er bekommt es auch gleich mit einer Leiche zu tun, welche in einem herrenlosen Haus gefunden wird. Allem Anschein nach scheint es sich bei der stark verwesten Leiche um einen Deutschen zu handeln. Im Laufe der Ermittlungen kreuzen sich die Wege von Ricolett und Pauline, die ihm bei der Identifikation der Leiche behilflich sein soll.

    Das Buch hat insgesamt 12 Kapitel, die nur eine schlichte Überschrift tragen (Kapitel + Ziffer), welche nochmals in verschiedene Absätze gegliedert sind, die durch ein * voneinander getrennt sind.. Zu Beginn eines neuen Kapitels gibt es die eine Datumsangabe, welche bei diesem Buch hilfreich ist, da sich die Handlung von August bis November zieht (jedoch nicht Tag für Tag, sondern manchmal gibt es auch größere Sprünge in der Handlung).

    Zu Beginn weiß der Leser noch nicht so wirklich, worum es eigentlich genau geht (wird alles aber im Laufe des Buches aufgeklärt), jedoch sorgt das auch für die anfängliche Motivation weiterzulesen. Die Zeit, in der die Handlung spielt, sollte jedoch jedem Leser bekannt sein, wenn er das Datum anschaut. Dadurch kann man auch schon ein wenig selbst herauslesen, worum es gerade wohl geht. Dabei orientiert sich die Autorin recht nah an der Realität, denn der Raub von Kunstwerken (und die spätere Suche danach, Stichwort: Monuments Men), war Wirklichkeit. Auch die Atmosphäre, die damals in der Kriegszeit geherrscht haben muss, hat die Autorin gekonnt eingefangen. An jeder Ecke bekommen wir es mit Armut und Hungersnot zu tun aber auch mit dem Verhalten der Bevölkerung, besonders (möglichen) Deutschen gegenüber (und die Angst davor, zuzugeben das man Deutsch ist). Auch wenn manche dieser Handlungen auf den Leser verstörend wirken können, sorgen diese Beschreibungen für das gewisse Feeling beim Lesen (man kann sich als Leser gut in die Handlung einfinden). Dazu trägt aber auch die genaue Beschreibung von Szenen, Handlungen und Co bei, die dafür sorgt, dass man sich ein ziemlich genaues Bild von dem Erzählten machen kann. Dazu passt auch die Tatsache, dass im Laufe der gesamten Story recht wenig Action passiert und sich das Buch mehr um die Ermittlung (damit zusammenhängend auch um die Hintergründe der Charaktere) dreht. Mit Ricolet hat die Autorin da aber auch einen Polizisten geschaffen, welcher gut in das Bild hineinpasst. Leider gibt es gegen Ende einen Punkt, der nicht so recht zu Ricolet passt, denn Pauline begeht eine Lüge, die Ricolet in meinen Augen, hätte durchschauen müssen (er hat im gesamten Buch über Köpfchen bewiesen, bis auf an diesem Punkt). Außerdem möchte er für seine Liebe Pauline, einige Details des Falles gerne “vergessen”, wobei der sonst so gesetzestreue Ricolet leicht aus seinem Charakter rutscht.

    Die beiden gewählten Charaktere entwickeln sich das ganze Buch über weiter und man erfährt als Leser immer mal wieder etwas neues über eben diese Charaktere. Leider ist die Entwicklung der Beiden, welche in Liebe endet; nicht sonderlich gut herausgearbeitet. Die Tatsache, dass Pauline und Ricolet sich ineinander verliebt haben, kommt zu plötzlich, und auch ohne das man dies geahnt hätte. Dies wirkt etwas, als wolle die Autorin unbedingt eine Liebesbeziehung in Ihrem Buch erzählen.

    In der Mitte des Buches gibt es ebenfalls eine Szene, die in meinen Augen recht die etwas unglaubwürdig scheint, denn es wird ein Schraubendreher benötigt, welcher ausgerechnet von einem Polizisten mitgeführt wird (was macht ein Polizist zu dieser Zeit mit einem Schraubendreher?!).

    Zum Ende hin hält die Autorin dann noch einige Entwicklungen parat, die dem Leser mit Sicherheit überraschen werden, weil er damit nicht gerechnet hätte. Die Aufklärung des Falls wird dabei sehr schlüssig erzählt.

    Das Ende des Buches weckt dann ein wenig die Hoffnung auf eine mögliche Fortsetzung, die es meiner Meinung nach gerne geben darf.


    Cover:


    Anmerkung:

    Da ich das eBook gelesen und rezensiert habe, bezieht sich meine Meinung zum Cover, allein auf die Covervorschau.


    Der Himmel auf dem Cover ist stark verdunkelt, was auch wirklich gut zum Setting des Buches passt, denn dies spielt zu Zeiten des 2. Weltkrieges. Außerdem ist die Stimmung allgemein sehr erdrückend, was ebenfalls zum verdunkelten Himmel passt. Wir sehen bei dem Blick auf das Cover jedoch auch, dass sich helle Stellen zeigen. Dies verbildlicht etwas das nahende Ende des Krieges (alles wird besser). Dann sehen wir noch ein Gebäude auf dem Cover, über welchem der Titel des Buches geschrieben steht. Dieser hebt sich, dank der weißen Farbe, sehr gut vom dunklen Hintergrund ab. Außerdem passt der Titel in zweierlei Hinsicht zum Buch. Zum einen in Bezug auf den Toten, aus dem Fall und zum anderen wegen den vielen Toten, die im Krieg gefallen sind. Um die obere Hälfte des Covers rankt sich eine Blume, die die einzigen Farbakzente auf dem Cover bildet (eventuell ja im Hinblick auf die Farbakzente, welche die Beziehung der beiden Hauptcharaktere im Laufe des Buches setzt).

    Allgemein zeigt das Cover dem Leser recht wenig, jedoch reicht dies schon aus, damit dieses Cover gut zum Buch passt.

    Fazit: Insgesamt ist dies wohl eher ein Kandidat der ruhigeren Krimis, welcher sich viel Zeit für die Charaktere und deren Handlung nimmt, auch wenn man die Liebesgeschichte hätte besser herausarbeiten müssen. Ein besonderen Pluspunkt bekommt die Autorin jedoch in der erzählung und übermittlung der Atmosphäre, welche sehr zum Lesevergnügen beigetragen hat. Es war nicht der beste Krimi den ich gelesen habe, jedoch reiht er sich weit oben ein und bekommt von mir 4/5 Sterne.


    Klappentext: Paris 1944. Jean Ricolet — ein junger Inspektor aus dem Süden Frankreichs — wird nach der Befreiung nach Paris versetzt. Er soll der Form halber den Mord an einem Nazi untersuchen, der für die Verteilung der Raubkunst zuständig gewesen ist. Im Zuge seiner Ermittlungen sucht Ricolet die Kunststudentin Pauline Drucat auf, die für die Nazis als Expertin arbeiten musste, doch gleichzeitig eine Spionin der Résistance war. Gemeinsam beginnen sie und Ricolet der Spur des Mörders zu folgen. Und schnell erhärtet sich ihr Verdacht, dass von der Verteilung der Raubkunst nicht nur die deutschen Besatzer profitierten … (Quelle: Bastei Lübbe)


    Autor: Michelle Cordier

    Titel: Die Toten von Paris

    Verlag: Bastei Lübbe

    Genre: Krimi

    Seiten: 334

    Preis: 9,90

    ISBN: 978-3-404-17684-7

  • ISBN nachgetragen. 8)

    Da ich das scheinbar öfters vergesse, frage ich mich ob damit die ISBN unter meinen Informationen gemeint ist, oder vergesse ich Sie noch woanders einzutragen?! =/?(


    Update: Habs eben gefunden. Sry hatte das Feld iwie nie im AugeO:-)

  • Das Buch spielt 1944 in Paris. Die Deutschen sind gerade abgezogen. Nur leider kommt das Flair von Paris und das Leben in dieser Zeit nicht rüber.

    Mich hat das Buch gelangweilt. Die Handlung ist vorhersehbar und plätschert so vor sich hin. Es wird hauptsächlich nach dem Bild gesucht. Um etwas Spannung reinzubringen werden deutsche Spione und französische Kollaborateure eingebaut. Nur gelingt es eher weniger. Eine Liebesgeschichte musste auch noch sein.

    Von mir gibt es keine Leseempfehlung.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Michelle Cordier ist das Pseudonym einer deutschen Autorin


    Die Autorin Michelle Cordier die eigentlich Brunhilde Witthaut heisst wurde 1962 geboren und interessierte sich schon zu Kinderzeiten für Bücher, wobei egal war, ob es Kinderbücher oder Sachbücher waren. Doch erst während ihres Berufs als Sekretärin und die Inspiration ihrer zahlreichen Frankreich-Reisen liessen sie die Idee entwickeln, einen historischen Roman zu schreiben.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: