Sophia Herzinger - Das Erbe von Juniper House

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)

    Sophia Herzinger wohnt in der Nähe von Hamburg, wenn sie nicht gerade im Großbritannien der 1920er Jahre unterwegs ist. Sie würde gerne den Charlston tanzen können, ist aber leider viel zu ungeschickt darin. Im Herzen ist sie dennoch ein echtes Flapper Girl. Vor ein paar Jahren hat sie das Schreiben zu ihrem Hauptberuf gemacht.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)

    Format: Kindle Edition

    Dateigröße: 895 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 288 Seiten

    Verlag: Forever (2. Juli 2018)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07DFMB6KJ


    Eine sehr schöne Geschichte

    1915. Als Emma Doyle vom Tod ihres Bruders Artie erfuhr, veränderte sich für sie alles…

    2004. Saras Mutter heiratete wieder einmal und bat ihre Tochter, während ihrer Hochzeitsreise nach ihrer Großmutter Emma zu sehen…

    Fabian, Saras Freund, hatte plötzlich die Idee nach Irland auszuwandern. Doch es kam Sara zu plötzlich…

    Sie nahm eine Auszeit und fuhr nach Kiel um die Oma zu besuchen. Und sie fragte sie, warum sie eigentlich als Engländerin kurz nach dem Krieg nach Deutschland gezogen war…

    Und Emma erzählte ihr aus ihrem Leben:

    Nach dem Tod ihrer Mutter musste sie mit ihrer Tante Abigail gehen um in Zukunft dort zu leben…

    Ihre Tante war streng, ihr Onkel mochte sie nicht sonderlich…

    Doch Emma konnte sich als Teenager mehrmals ungesehen aus dem Haus schleichen…

    Und dann gab es da noch den jungen Lord Hessby…

    Wieso veränderte sich für Emma alles, als Artie gestorben war? Wie alt war die Großmutter? War sie nicht mehr auf gesundheitlicher Höhe? Besuchte Emma sie aus Pflichtgefühl? Was antwortete Oma Emma, als Sara sie nach dem Grund für ihre Übersiedelung nach Deutschland fragte? Warum durfte Emma nicht bei ihrem Vater bleiben? Was hatte ihr Onkel gegen sie? Wie schaffte sie es, ungesehen aus dem Haus zu kommen? Was tat ihre Tante, als sie sie erwischte? Was hat es mit Lord Hessby auf sich? Und was passierte später noch alles? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es gab keine Unklarheiten über Worte oder gar ganze Sätze, d.h. der Schreibstil war unkompliziert. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Emma, deren Bruder gestorben war, was die Mutter, die schwanger und sowieso nicht gesund war, nicht verkraftet hatte. Weshalb Emma mit ihrer Tante in deren Domizil reisen musste, wo sie natürlich Menschen kennen lernte, die höhergestellt waren als sie. Wie z. B. Lord Hessby in den sie sich verliebte. Emma erzählte ihrer Enkelin Sara, dass sie ein Kind geboren und ein paar Jahre später wieder verloren hatte. Und sie erzählte ihrer Enkelin ihr ganzes Leben und viele Geheimnisse daraus. Und Emma wollte ihr helfen. Mehr verrate ich jedoch nicht. Fast alles Vorherige wird schon im Klappentext klar. Ich war gespannt, was Sara mit den Informationen Emmas anfangen würde. Und ob sie doch noch bereit war, mit ihrem Freund Fabian nach Irland zu gehen. Für mich war das Buch von Anfang an spannend. Nicht wie ein Krimi oder ähnliches aber eine Neugier-Spannung war vorhanden. Ich wollte wissen, was der jungen Emma alles zugestoßen war. Und ob Sara sie wieder froh machen konnte. Dieses Buch ist ein historischer Liebesroman. Es wechselt immer zwischen der Erzählung Emmas ab 1915 und der Gegenwart 2004. Von mir bekommt es eine Lese-/Kaufempfehlung für alle, die solche Bücher mögen und auch volle Bewertungszahl.


    :study:

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Inhalt (Quelle Amazon):


    Zwischen zwei Kriegen, zwischen zwei Ländern und zwischen Liebe und Pflicht


    England in den 1920er Jahren: Emma lebt auf Juniper House bei Tante und Onkel, einem reichen Fabrikanten. Obwohl sie aus ärmlichen Verhältnissen stammt, ist sie clever und arbeitet als Buchhalterin. Und dennoch scheint es kaum eine Perspektive für die junge Frau zu geben. Als sie den jungen Lord Hessby das erste Mal sieht, ist es um sie geschehen. Doch Emma ist nicht standesgemäß und die Liebe der beiden muss ein Geheimnis bleiben...


    Hamburg 2004: Sara hatte stets nur sporadisch Kontakt zu ihrer Großmutter Emma. Daher besucht sie Emma eigentlich nur aus Pflichtgefühl. Und weil sie plötzlich nicht mehr weiß, ob ihr Plan vom Leben und ihr Freund der Richtige sind. Doch obwohl Emma unwirsch ist, merkt Sara bald, dass kaum jemand sie besser verstehen kann als die fast Hundertjährige. Denn mit ihr taucht Sara in die Geschichte ihrer eigenen Familie ein. Geheimnisse, die seit Jahrzehnte schlummerten, kommen plötzlich ans Tageslicht und verändern Saras Leben für immer.

  • 2004 Hamburg. Sara macht sich Gedanken sowohl über ihr zukünftiges Leben als auch über ihre Beziehung zu ihrem Freund Fabian. Sie braucht Abstand, um ihre Gefühle zu sortieren und beschließt, ihrer fast hundertjährigen Großmutter Emma einen Besuch abzustatten, obwohl die beiden nur einen sehr losen Kontakt pflegen und nicht sehr innig miteinander verbunden sind. Obwohl Oma Emma etwas sperrig und störrisch ist, bewirken die Besuche von Sara doch, dass sich die alte Dame langsam ihr gegenüber öffnet und ihr nach und nach aus ihrem bewegten und schicksalshaften Leben erzählt. Sara ist völlig fasziniert von den Schilderungen der alten Dame, lernt sie durch sie doch die eigene Familiengeschichte auf besondere Art kennen und kommt dabei auch noch verborgenen Geheimnissen auf die Spur. Wird es Sara bei den Überlegungen und Entscheidungen für ihr eigenes Leben helfen?


    Sophia Herzinger hat mit ihrem Buch „Das Erbe von Juniper House“ einen sehr unterhaltsamen und gleichsam spannenden Roman vor, der den Leser von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig, schnell findet sich der Leser mal an der Seite von Sara, mal an der von Emma wieder, um sie hautnah bei ihren Gedanken und Gefühlen zu begleiten. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen erhält der Leser Einblick in Saras Leben im Jahr 2004 in Deutschland, zum anderen wird die Zeit um 1920 in England lebendig und lässt den Leser am Leben von Emma teilhaben und was sie in jener Zeit als junge Frau erlebt hat. Durch die verschiedenen Perspektiven wird nicht nur die Spannung innerhalb der Handlung gesteigert, sondern lässt den Leser auch ganz nah an die Protagonistinnen heran. Der Autorin gelingt es sehr gut, beide Handlungsstränge miteinander zu verbinden, so dass sich während der Lektüre eine besondere Stimmung einstellt. Vor allem der historische Teil im damaligen England fasziniert durch die authentisch wiedergegebenen Schilderungen, die die vergangene Zeit wunderbar wiederspiegeln. Da gibt es neben der Zeit nach dem ersten Weltkrieg die Suche der Menschen nach Vergnügungen, aber auch Standesdünkel ist ein Thema.


    Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und wirken aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften sehr realistisch. Sara ist eine sympathische junge Frau, die sich an einem Scheideweg in ihrem Leben befindet. Sie ist freundlich, empathisch und hilfsbereit. Aber sie ist auch neugierig und gibt nicht schnell auf, Dinge herauszufinden. Emma ist fast 100 Jahre alt und wirkt zu Beginn wie ein störrisches bockiges Kind. Dich auch sie war mal jung und voller Träume und Wünsche. Während sie ihre Geschichte erzählt, wirkt sie auf einmal wieder wie eine junge Frau. Sie musste einige Schicksalsschläge aushalten und wächst dem Leser immer mehr ans Herz, je intensiver er in ihr Leben eintaucht. Auch die weiteren Protagonisten wissen mit ihrem Erscheinen durchaus zu überzeugen und geben der Handlung noch mehr Intensität.


    „Das Erbe von Juniper House“ ist ein rundum gelungener teils historischer Roman, der mit einem wunderschönen Setting sowie mit einer spannenden Familiengeschichte sowie einigen Geheimnissen punkten kann. Absolute Leseempfehlung für eine fesselnde Lektüre!


    Verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Eine Lebensgeschichte die fasziniert und von der man gerne noch mehr erfahren möchte.


    Saras Leben scheint aus den emotionalen Fugen zu geraden. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist geprägt von den unterschwelligen Vorwürfen, dass diese sie um den Halt in einer intakten Familie gebracht hat. Wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte flattert, so flattert Saras Mutter von einer Ehe in die nächste.

    Die Beziehung zu ihrem Freund Fabian ist nicht gerade zerrüttet aber entwickelt sich auch nicht weiter. Beide beschließen eine "Trennung auf Zeit" um etwas Abstand und dadurch wieder Nähe zu gewinnen.


    Sara will dies Trennungszeit bei Ihrer Großmutter Emma verbringen, die mit ihren stolzen 101 Lebensjahren auf ein geschichtsträchtiges Leben in England und Deutschland des 19. Jahrhunderts und den Anfang des aktuellen Jahrhunderts zurückblicken kann. Sara merkt, kurz vor dem Treffen mit Ihrer Großmutter, dass sie so gut wie nichts über sie weiß, wie sie als Kind, als junges Mädchen und junge Frau in England war, wie sie ihren Großvater kennengelernt hat und nach Deutschland kam … einfach gesagt, weiß sie gar nicht, wer der Mensch Emma ist.


    Während dieses Treffens traut sich Sara nach dem früh verstorbenen Bruder ihrer Großmutter zu fragen. Emma beginnt zu erzählen. Saras Frage: »Was ist nach dem Tod deiner Mutter passiert?« und Emmas Reaktion […Emma ließ den Blick durch das Zimmer schweifen, setzte sich gerade hin und holte tief Luft…] kündigen an, dass Emma Sara mit auf eine Zeitreise in ihre Vergangenheit mitnimmt.


    Im ersten Teil der Geschichte erlebt man das Leben von Emma als Kind, junges Mädchen und junge Frau in Rückblenden und springt zwischendurch zurück in die Jetztzeit um die „Probleme“ von Sara mitzuerleben. Wo soll die Beziehung mit Fabian hinführen? Ihre unterschwellige Angst (?) schwanger zu sein.
    Dieser Teil des Buches war beim Lesen etwas langatmig. Fahrt nahm die Geschichte dann Ende des ersten Teils auf, als Emma gestand, dass sie vor Emmas Mutter bereits eine Tochter hatte, Helen die spurlos verschwunden ist.


    Im zweiten Teil des Buches erwacht in mir gemeinsam mit Sara das Jagdfieber: Heraus zu bekommen, was mit ihr geschah. Dazu begibt sich Sara auf eine Reise nach England und in die Vergangenheit ihrer Großmutter


    Schnell hatte ich einen Verdacht, was mit Helen passierte. Natürlich wollte ich wissen, ob ich richtig lag und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. So dass ich traurig war, als die letzte Seite umgeblättert war.


    Gerne hätte ich mehr über die Personen dieser Geschichte erfahren über ihre Beweggründe so zu handeln, wie sie es taten. Einige – für mich wichtige Personen – wurden nur kurz erwähnt und verschwanden aus der Handlung gleich wieder. So hätte ich mehr über den zweiten Mann von Emma und mehr von Ihrem Leben im Nachkriegsdeutschland erfahren.


    Vielleicht kommen die zur kurz gekommenen Protagonisten in einem zweiten Band zu Wort. Ich würde mich freuen.


    Fazit: Die Lebensgeschichte einer faszinierenden Frau lässt einem das Buch erst aus der Hand legen, als die letzte Seite erreicht war. Trotz der noch offenen Fragen bleibt kein Cliffhanger-Gefühl zurück, aber ein Hoffen auf eine Fortsetzung der Geschichte.


    Dies war zum Inhalt des Buches, welches in der Verantwortung der Autorin lag. Sie hat ihren Beitrag zu einem guten Buch voll erfüllt.


    Derjenige der das E-Book von der technischen Seite her „verbrochen“ hat, sollte noch etwas üben. Das geht auch besser.

    Sonne, Wärme, ein Cabrio, ein leckerer Picknickkorb und gute Lektüre - der Sommer mit vielen Standbesuchen kann kommen. :bounce: :bounce: :bounce:

  • Hamburg 2004, Sara weiß nicht welche Entscheidungen sie für ihre Zukunft treffen soll, alle Möglichkeiten scheinen irgendwie nicht das Richtige zu sein.

    England in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, der erste Weltkrieg ist gerade zu Ende und große gesellschaftliche Umwälzungen geschehen. Emma arm aber intelligent sitzt zwischen allen Stühlen.

    Emma ist die Großmutter von Sara. Sie ist auch mit Hundert geistig rege und lebt umständehalber in einem Pflegeheim in Kiel. Bei Saras Besuch erzählt sie ihre Lebensgeschichte und für Sara öffnen sich Türen die sie nicht für möglich gehalten hat.

    Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Die Geschichte der jungen Emma und das Heute, mit dem was Sara aus dem Erzählten macht.

    Ich habe schon einige Bücher die in der Zeit während und nach dem ersten Weltkrieg spielen gelesen, die bekanntesten sind wohl die von "Judith Lennox". Mir hat dieses Buch deshalb so gut gefallen weil es die Zeit und Umstände so schnörkellos und ohne Dramatik erzählt, das machte mein Kopf nach dem Weglegen des Buchs von allein. Diese Nachhaltigkeit ist eher die Seltenheit.

    Der Mut von Emma und Saras Verständnis für sie berührte mich als Leser.

    Alle Möglichkeiten die wir Frauen heute haben gab es damals noch nicht, aber das kann auch überfordern. Und beide Situationen werden in diesen Buch angesprochen, es werden keine allgemein gültigen Lösungen angeboten sondern es wird nur aufgezeigt wie Emma es damals getan hat und wie Sara heute damit umgeht.