Harlan Coben - In deinem Namen / Don't Let Go

  • Kurzmeinung

    DieSylke
    Erst nicht so doll. Nimmt dann ordentlich Fahrt auf.
  • Kurzmeinung

    Kurier
    Gut geschriebener Krimi mit einem Protagonisten, der die üblichen Schemata vermeidet.
  • "In deinem Namen" von Harlan Coben kannte ich bisher gar nicht. Dann waren auf einmal Infos zu diesem neuem Triller in meinem Postfach. Klar, dass mich das neugierig gemacht hatte, ich nähere Infos eingeholt habe und dann begann, das Buch zu lesen. Morde unter mysteriösen Umständen machen mich immer neugierig.

    Leo und seine Freundin Diana wurden unter mysteriösen Umständen vor 15 Jahren auf den Bahngleisen in New Jersey gefunden. Sein Zwillingsbruder Nap, mittlerweile Detective bei der hiesigen Polizei, lässt das alles keine Ruhe und er versucht auf eigene Faust herauszufinden, was damals wirklich geschehen ist. Die Aussage, dass die beiden verunglückt sind glaubt er so nicht, befürchtet dass mehr dahinter steckt.

    Allerdings ging es in dieser Nacht nicht nur um Leo und Diana, sondern auch um Maura, die große Liebe von Nap. Sie ist seither verschwunden, niemand weiß was mit ihr geschehen ist und das zermürbt ihn innerlich.

    Mysteriös mit Harlan Coben

    Doch dann tauchen auf einmal Mauras Fingerabdrücke in Zusammenhang mit einem Mordfall auf. Wird sich nun nach und nach alles aufklären oder wird es immer mehr Fragen geben auf die man keine Antwort findet?


    Harlan Coben ist ein Schriftsteller, der es versteht, einzelne Handlungsstränge nach und nach miteinander zu verbinden dass sich am Ende ein Gesamtbild ergibt. Er schreibt sehr gradlinig aus der Sicht von Nap, im Namen von seinem Bruder Leo.

    Immer wieder wird deutlich, dass er das alles auf sich nimmt um heraus zu finden, was seinem Zwillingsbruder damals in der Nacht wirklich geschehen ist. Der Hauptprotagonist wühlt tief, lässt seine Verbindungen spielen, gräbt in längst vergangenen Dingen und wirbelt damit jede Menge Staub und andere Ungereimtheiten auf. Er muss überlegen wem er vertrauen kann, wie er weiter vorgeht und ob er nun nicht auch in Gefahr schwebt. Was hat es mit der Militärbasis mitten im Wald auf sich? Die Basis die natürlich Jugendliche magisch anzieht, weil sie verboten ist.

    Die Charaktere sind ausreichend ausgearbeitet, so dass man ein Bild von Ihrem Charakter bekommen kann. Somit kann man einzelne Handlungen der einzelnen Personen gut nachvollziehen. Das Geheimnisvolle jener Nacht wird nach und nach aufgedeckt, mag nicht jedem gefallen, man muss sich mit Dingen auseinander setzen die man eigentlich abgeschlossen hatte um endlich seinen Frieden zu finden.

    Leider hat es der Autor nicht geschafft, mich kontinuierlich mit dem Spannungspegel ans Buch zu fesseln. Er flaute mir zwischendrin zu sehr ab. Deswegen hatte ich leichte Schwierigkeiten komplett an dem Buch zu bleiben. Zum Ende hin steigerte er sich allerdings wieder und somit war es ein ordentlicher Abschluss.

    Alles in allem kein schlechter Thriller, aber nicht das was ich von diesem Schriftsteller gewohnt bin.


    Dieser Thriller erscheint am 18.06.2018

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Harlan Coben - In deinem Namen“ zu „Harlan Coben - In deinem Namen / Don't Let Go“ geändert.
  • Dieser Thriller erscheint am 18.06.2018

    Dann darf man ihn normalerweise auch nicht vorher rezensieren (Sperrfrist). Oder hast Du die englische Originalausgabe gelesen?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • aber die schriftliche Erlaubnis, die Rezension ab sofort zu veröffentlichen

    :thumleft:Das solltest Du dann vielleicht zusätzlich anmerken. So mache ich das jedenfalls immer.:wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Beschreibung

    Westbridge ist ein eher wohlhabender Ort in New Jersey. Es gibt keine Slums und keine Ghettos und Napoleon Dumas fühlt sich in seiner beruflichen Situation wohl, er will nicht befördert und nicht degradiert werden – dort wo er ist, hat er seine Ruhe. Und die braucht er auch, denn in seinem Privatleben steht die Uhr seit fünfzehn Jahren still, was ihn aber gleichzeitig rastlos macht. Vor fünfzehn Jahren starb sein Bruder und dessen Freundin, gleichzeitig verschwand Naps Freundin Maura spurlos, und er hat keinen Anhaltspunkt, wo sie sein könnte. Bis eines Tages sein Kollege Rex im Dienst erschossen wird und Mauras Fingerabdrücke gefunden werden …


    Rezension

    Harlan Coben nimmt in der Liste meiner Lieblingsautoren mittlerweile eine besondere Rolle ein. Früher habe ich ihn jahrelang ignoriert, wenn ich ein Buch von ihm nicht prickelnd fand. Heute warte ich sehnsüchtig auf sein neuestes., auch wenn ich sein letztes nicht so gut fand. Coben hat seinen eigenen Stil und immer ein ähnliches Thema, das das Fundament seiner Bücher bilden. Er hat eine ruhige Erzählweise und die Bücher haben nie martialische Titel, weil in seinen Büchern selten Blut fließt. Für sein aktuelles Werk müsste man eigentlich zwei verschiedene Bewertungen für zwei verschiedene Lesegruppen abgeben – aber dazu weiter unten mehr. Sehen wir uns zunächst die Geschichte näher an.


    Napoleon Dumas hat, wie man am Vornamen erkennen kann, französische Wurzeln. Sein Vater starb an Lungenkrebs, was ihn einerseits zum Raucher werden ließ und andererseits zum Missionar, denn er sagt jedem, den er rauchend sieht, dass er damit aufhören soll. Das ist nicht konsequent, aber selbstlos. Nap, wie er von allen genannt wird, ist vor fünfzehn Jahren der Boden unter den Füßen weggezogen worden – einerseits starb sein Zwillingsbruder und bester Freund Leo und andererseits verschwand seine Freundin Maura. Als einzige Menschen, die ihm was bedeuten, blieben seine beste Freundin Ellie und sein Mentor Augie. Naps Charakter wirkt deprimiert, so als hätte er keinen Spaß im Leben, aber dadurch, dass wir im Buch nur ein paar Tage mit ihm verbringen, wissen wir nicht, ob dem wirklich so ist. Jedenfalls ist er Gerechtigkeitsfanatiker, der auch vor Selbstjustiz nicht zurückschreckt, wie man bereits im ersten Kapitel sieht, wo er einen Typen mit einem Baseballschläger traktiert. Das ist auch so ziemlich das einzige Mal in dem Buch, wo Nap Emotionen zeigt.


    Wie oben geschrieben, müssten in dieser Rezension zwei verschiedene Bewertungen her – eine für jene Leute, die „In ewiger Schuld“ – Cobens Buch, das 2017 erschien – gelesen, und jene, die es nicht gelesen haben. Ich fand „In ewiger Schuld“ großartig, aber „In deinem Namen“ weist leider einige Parallelen mit dem Vorgänger auf. Wenn man „In ewiger Schuld" gelesen hat – und das habe ich –, fällt die Bewertung deshalb, auch wenn es schwer fällt, eher mittelprächtig aus,. Denn es wirkt, als hätte Coben „In ewiger Schuld“ genommen, ein paar Namen ausgetauscht, die Handlung etwas abgeändert und ein anderes Ende genommen. Der Hauptcharakter ist meiner Meinung nach nahezu exakt der selbe wie in „In ewiger Schuld", nur dass er ein Mann ist und Napoleon statt Maya heißt. Okay, und er ist Cop statt Pilotin, aber das ist völlig sekundär, weil er der Spur von Maura ohnehin inoffiziell nachgeht.


    Eines ist noch anders: es gibt den Conspiracy Club, dem sein Bruder, Maura, der oben in der Einleitung erwähnte Rex und noch ein paar andere damals in der High School angehörten. Dieser ging dem Geheimnis der Nike-Raketenbasis nach, die hinter der Schule im Wald steht und nichts mit Turnschuhen zu tun hat. Aber auch „In ewiger Schuld“ hatte eine sehr ausgeprägte militärpolitische Komponente, nur dass ihr Coben diesmal einen persönlichen Anstrich verpasst hat, wie man es dem Vorwort entnehmen kann..


    Die Geschichte ist an Naps toten Zwillingsbruder gerichtet, der Leser nimmt also gewissermaßen Leos Rolle ein, was ich dann doch ziemlich genial finde. Auch den trockenen Humor, den Napoleon hat und der immer wieder aufblitzt, finde ich großartig. Es gibt weit weniger Dialoge wie in manch anderen Coben-Büchern, was die Handlung zeitweise etwas langatmig macht. Aber ab zirka der Hälfte zieht die Geschichte an Tempo an und am Ende erwartet uns ein ruhiger und sachlicher Showdown, wobei ich mich am Ende gefragt habe, ob es nun ein Happy End ist oder nicht. Ich konnte diese Frage bis heute nicht beantworten, was dann doch wieder etwas Positives ist, weil man länger über das Buch nachdenkt. Alles in allem lässt mich das Buch dennoch mit gemischten Gefühlen zurück. Vielleicht habe ich auch irgendetwas übersehen und „In ewiger Schuld" und „In deinem Namen" hängen sogar über fünf Ecken zusammen, aber irgendwie glaube ich das nicht. Für sich betrachtet hat das Buch eine kohärente, gut konstruierte Geschichte mit einer düsteren bis depressiven Stimmung. Die offensichtlichen Parallelen mit „In ewiger Schuld" hinterlassen aber einen faden Beigeschmack. Werde ich deshalb jetzt aufhören, Coben zu lesen? Nope. Werde ich dem nächsten Coben wieder entgegenfiebern? Aber hallo!


    Tl;dr: „In deinem Namen“ von Harlan Coben hinterlässt mich mit gemischten Gefühlen und müsste eigentlich mit zwei verschiedenen Bewertungen rezensiert werden. Das Buch hat einiges von seinem Vorgänger „In ewiger Schuld“, aber in abgewandelter Form und mit anderem Ausgang.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext:

    Vor 15 Jahren zerbrach in nur einer Nacht Nap Dumas‘ Leben: Sein Zwillingsbruder Leo und dessen Freundin wurden unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden – und von Naps großer Liebe Maura fehlt seither jede Spur. Nun meint Nap, inzwischen Detective bei der New Jersey Police, die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. Doch dann tauchen im Wagen eines Mörders Mauras Fingerabdrücke auf. Nap hofft, endlich Antworten zu bekommen, doch stattdessen stößt er auf immer neue Fragen. Denn die Wahrheit darüber, was in jener fatalen Nacht tatsächlich geschah, ist dunkel und gefährlich ...


    Über den Autor (Quellen: Amazon und Portrait im Buch):

    Harlan Coben, geboren 1962 in New Jersey, studierte Politikwissenschaft und arbeitete in der Tourismusbranche, ehe er sich aufs Schreiben verlegte. Als erster Autor überhaupt wurde er mit den drei wichtigsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet, und seine Thriller wurden in 40 Sprachen übersetzt. Harlan Coben lebt mit Frau und vier Kindern in New Jersey.


    Persönlicher Eindruck:

    In deinem Namen überrascht mit einer etwas ungewöhnlichen Erzählperspektive: Der Protagonist tritt als Ich-Erzähler auf, dessen Bericht sich in erster Linie an den toten Zwillingsbruder richtet. Dadurch entsteht einerseits eine starke Unmittelbarkeit, auf der anderen Seite wird aber auch die innere Distanz zur Umwelt deutlich, die Nap Dumas als Selbstschutz dient. Die Erzählweise ist flüssig und gut zu lesen.

    Der Autor präsentiert dem Leser keinen strahlenden, sauberen Helden. Nap Dumas überschreitet Grenzen, und er ist sich dessen vollkommen bewusst. Bei seinen Ermittlungen steht nicht Gerechtigkeit im Mittelpunkt, er will für sich selbst wissen, was 15 Jahre zuvor wirklich passiert ist und wie die Geschehnisse von damals mit aktuellen Vorfällen zusammenhängen.

    Am Anfang der Geschichte kommt es dadurch, dass Nap Dumas zwar selbst Cop ist, den Fall wegen der persönlichen Verbindungen aber nicht bearbeiten darf, zu Spannungen mit dem Ermittlerteam, das auf den Fall angesetzt wird. Das wirkt teilweise recht witzig, wird aber leider im weiteren Verlauf der Handlung nicht fortgeführt; diesen Erzähstrang hätte der Autor meiner Meinung nach gern noch einmal aufnehmen dürfen.

    Gut gelungen sind dagegen die Wendungen, die die Geschichte nimmt. Selbst wenn sich zum Ende hin die Auflösung abzeichnet, gibt es doch immer noch Aspekte, die den Leser überraschen.


    Fazit:

    Gut geschriebener Krimi mit einem Protagonisten, der die üblichen Schemata vermeidet. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mein Eindruck:

    Ich bin von diesem Buch begeisert. Es ist äußerst spannend von beginn an und ich habe nicht schon ab der Hälfte den Täter erraten, was ich sehr schön fand. Die Geschichte wird aus der Sicht von nap erzählt, der die ganze Zeit mit seinem toten Bruder Leo zu reden scheint, was ich eine positive Abwechslung zu anderen Erzählstils finde. Nur am Anfang im prolog erzählt ein allwissender Erzähler kurz. Die Figuren sind gut dargestellt und die Geschichte um die alte Militärbasis und den Conspirancy Club sind super in die eigentliche Mordserie integriert. Es kommen imme rwieder kleine Pzzlestäckchen hinzu, was das Lesen umso spannender macht. Hier vergeb eich gerne fünf Sterne für einen tollen Thriller.


    Bewertung:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Klappentext:

    Vor 15 Jahren zerbrach in nur einer Nacht Nap Dumas‘ Leben: Sein Zwillingsbruder Leo und dessen Freundin wurden unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden – und von Naps grosser Liebe Maura fehlt seither jede Spur. Nun meint Nap, inzwischen Detective bei der New Jersey Police, die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. Doch dann tauchen im Wagen eines Mörders Mauras Fingerabdrücke auf. Nap hofft, endlich Antworten zu bekommen, doch stattdessen stösst er auf immer neue Fragen. Denn die Wahrheit darüber, was in jener fatalen Nacht tatsächlich geschah, ist dunkel und gefährlich ...


    Meinung:
    Der Klappentext verrät eine überraschende Wendung - und trotzdem ist das nur der Anfang einer ganzen Kette von überraschenden Wendungen. Andere Autoren hätten es dabei bewenden lassen, Harlan Coben treibt es auf die Spitze - ständig passiert wieder etwas, was der Hauptfigur (und der Leserschaft) den Boden unter den Füssen wegzieht.
    Das ergibt - einmal mehr - einen Coben-Roman, der immer atemloser wird.
    Und doch muss man attestieren, dass der Autor seinen Handlungsverlauf äusserst sorgfältig geplant hat. Bei allem Tempo wirkt nichts schludrig, überhastet oder wie billige Sensationsschreibe. Alles hängt am Schluss zusammen und ergibt ein bis ins Detail stimmiges Ganzes. Keine billigen oder unmotivierten Wendungen.
    Zudem versteht er es, wichtige Informationen nebenbei einzustreuen, Charaktere durch kleine, scheinbar ungezwungen und im richtigen Moment platzierte Episoden zu vertiefen.
    Wenn es dann doch zu Unglaubwürdigkeiten kommt (gegen Schluss), dann verpackt er diese derart geschickt, dass sie als solche zunächst kaum auffallen.
    Mit anderen Worten: Der Mann kann schreiben! Man hängt, im übertragenen Sinn, an seinen Lippen.


    Als am Ende des Romans endlich das ganze schreckliche Ausmass der Ereignisse, in welche eine Gruppe Jugendlicher der Kleinstadt Westbridge vor 15 Jahren involviert war, offenliegt, stellt Coben die Schuldfrage - und kommt zum Schluss, dass sich kleine Dummheiten manchmal in Verbindung mit unglücklichen Fügungen zu wahren Katastrophen auswachsen können - ohne dass diese von jemandem beabsichtigt waren.


    Fazit:
    Ein intelligent aufgebauter Roman, dessen Lektüre packt und der - trotz der düsteren Thematik - richtig Freude macht.
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