Becky Albertalli - Leah on the Offbeat

  • "Leah on the Offbeat" spielt ein gutes Jahr nach den Ereignissen von "Simon vs. the Homo sapiens agenda". Wer dieses Buch also noch nicht gelesen hat, sollte es auf jeden Fall nachholen, denn ansonsten wird einfach viel zu viel von der Handlung verraten. Dieses Mal ist Leah die Protagonistin, die wir bereits im letzten Buch schon als impulsive, manchmal etwas schwierige, aber dennoch treue Freundin kennengelernt haben.


    Leah ist ein sehr zwiespältiger Charakter. Auf der einen Seite ist sie der coole Nerd, die begabte Drummerin, die für die anderen immer einen bissigen Spruch übrig hat. Auf der anderen Seite hat sie immer das Gefühl, heraus zu stechen, nicht dazu zu gehören. Egal ob wegen Ihres Gewichts, ihrer allein erziehenden Mutter, den Geldsorgen oder ihrem Zeichentalent - Leah zweifelt eigentlich immer an sich selbst. Sobald etwas sie verletzt oder beunruhigt, verschließt sie sich sofort und bedenkt ihre Mitmenschen nicht oft mit fiesen, zynischen Kommentaren. Dabei fühlt sich Leah oft nur so furchtbar allein.


    Auch die Situation in der Clique um Leah ist schwierig. Es ist das letzte Highschool-Jahr, alle sind auf der Suche nach dem passenden College und auch der Prom steht bevor. Doch was wird aus den Freundschaften und den Beziehungen werden? Ein Paar hat sich getrennt, eines weiß nicht, ob es eine Fernbeziehung überstehen wird und auch auf Leah hat jemand ein Auge geworfen. Die jedoch hat ganz andere Sorgen, denn obwohl sie ihrer Mutter schon vor Jahren gesagt hat, dass sie bisexuell ist, weiß es bis heute niemand ihrer Freunde. Als Simon sich vor gut einem Jahr geoutet hat, wäre das der perfekte Moment für Leah gewesen. Doch den hat sie aus Angst verpasst und seitdem scheint ihr Leben völlig aus dem Takt: Leah ist "on the Offbeat", wie der Titel es so schön formuliert. Und dann wird ihr auf einmal klar, dass sie ihr Herz an jemanden aus ihrer Clique verloren hat...


    Ich habe mich gefreut, alle Charaktere aus "Simon vs. the Homo sapiens agenda" wieder zu treffen, denn sie waren mir wirklich ans Herz gewachsen. Es war schön, jetzt auch einmal zu erfahren, was in Leah vorgegangen ist, denn sie haben wir ja immer nur aus Simons Perspektive erlebt. Und so wird auch klar, dass er sie in einigen Dingen ganz falsch eingeschätzt bzw. viele Situationen einfach gar nicht verstanden hat, denn Leah fällt es schwer, manche Dinge mit ihren Freunden zu teilen. Ihre Mutter tat mir stellenweise unglaublich leid. Sie arbeitet viel, um ihrer Tochter Dinge zu ermöglichen und dennoch hat man das Gefühl, dass diese mit nichts zufrieden ist. Von ihrer Mutter erwartet Leah endlose Toleranz, deren Partner kann sie selbst jedoch nicht akzeptieren und macht ihn bei jeder Gelegenheit schlecht. In solchen Situationen war sie mir wirklich unsympathisch und ich bin froh, dass es im Gegenzug auch immer Momente gab, in denen Leah sich selbst reflektiert und man das Gefühl hatte, dass sie bereit ist, an sich zu arbeiten.


    Die Liebesgeschichte, die sich anbahnt, hatte ich nach dem ersten Buch bereits kommen sehen. Ich hatte schon da das Gefühl, dass etwas nicht zusammenpasst und wurde in meiner Wahrnehmung bestätigt. Dennoch konnte ich "Leah on the Offbeat" kaum aus der Hand legen, ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Ich würde mir wünschen, noch mehr von unserer Clique zu lesen, aber vielleicht ist ihre Geschichte auch schon auserzählt.


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  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Becky Albertalli / Leah on the Offbeat“ zu „Becky Albertalli - Leah on the Offbeat“ geändert.
  • Gefühlschaos mitten im Schulabschiedsstress!


    Klappentext

    „Wenn Leah Schlagzeug spielt, kommt sie nicht so leicht aus dem Takt. Wäre das im echten Leben doch auch so! Aber manchmal fühlt Leah sich, als ob sie von außen auf ihr Leben schaut. Was wird wohl nach der Schulzeit kommen? Wird sie ihre Freunde überhaupt noch sehen? Dieser Gedanke jagt ihr Angst ein – vor allem, weil sie für eine ganz bestimmte Person weitaus mehr empfindet, als sie sich eingestehen will.“


    Gestaltung

    Das Covermotiv finde ich richtig cool, denn mir gefallen zum einen die Farben und zum anderen mag ich den Stil, welcher ein wenig an eine Comicversion oder eine Bleistiftzeichnung eines Fotos erinnert. Die Pose des Mädchens, welches die Protagonistin darstellt, ist lässig und cool, was durch ihre Sonnenbrille unterstützt wird. Die pinke Sprechblase über ihrem Kopf, auf welcher der Buchtitel geschrieben steht, zieht zudem sofort die Blicke auf sich.


    Meine Meinung

    Nach „Nur drei Worte“, welches als „Love Simon“ verfilmt wurde, geht es nun mit Simons bester Freundin Leah weiter. Sie erzählt die Geschehnisse ein Jahr nach „Nur drei Worte“. Ein Jahr später bedeutet für die Freunde auch, dass sie dem Ende der Schulzeit näher kommen und damit einigen Fragen und Ungewissheiten. Wie wird es für die Freunde weitergehen? Werden sie sich aus den Augen verlieren? In all diese Ängste mischen sich für Leah auch noch intensive Gefühle für eine ganz bestimmte Person hinein, die das Gefühlschaos auf die Spitze treiben…


    „Ein Happy End ist erst der Anfang“ ist das Spin Off von Autorin Becky Albertalli und auch mit diesem Werk konnte mich die Autorin wieder überzeugen. Ich fand es großartig wieder in die Welt von Simon, Leah und Co eintauchen zu können. Es war wie ein gefühlvolles Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren. Simon und Bram sind richtig süß zusammen und so erfuhr ich endlich, wie es mit ihnen weiter ging. Auch Abby und Nick treffen wir hier wieder und eben Leah, die die Geschichte dieses Mal aus der Ich-Perspektive erzählt.


    Leah fand ich schon in „Nur drei Worte“ sympathisch. Von daher war ich gespannt, sie nun näher kennen zu lernen. Für mich ist Leah eine ziemlich coole Socke, denn sie ist mit ihrer ironischen Art witzig und einfach unglaublich sympathisch. Mir gefällt es auch, dass sie nicht das typische Aussehen aller Protagonistinnen von Jugendbüchern hat, denn sie ist kräftiger gebaut. Sie fühlt sich in ihrem Körper wohl und das mochte ich so sehr an ihr.


    Zudem fand ich es schön, dass in diesem Buch auch der nahende Abschied und die Ungewissheit, die mit der Zeit kurz vor Schulabschluss einhergeht, thematisiert werden. Leah greift diese Aspekte sehr schön in ihrer Geschichte auf und vermittelt dem Leser das leicht ängstliche, aber auch hoffnungsvoll brummende Gefühl, wenn einen eine ungewisse Zukunft erwartet. Viele der Freunde werden an Universitäten wechseln, aber dennoch bleibt die Frage, ob sie den Kontakt halten können oder sich aus den Augen verlieren werden.


    Zudem wird aber auch Leahs Sexualität aufgegriffen, denn sie fühlt sich zu einem Mädchen hingezogen. Gleichzeitig gibt es da aber auch einen Jungen, der Gefühle für sie zu haben scheint. Diese emotionale Seite und Achterbahnfahrt der Gefühle verbindet Autorin Becky Albertalli sehr schön mit der zuvor genannten Thematik. So ist „Ein Happy End ist erst der Anfang“ ein Bad der Gefühle zwischen Unsicherheiten, Hoffnungen, Liebe und vielem mehr. Ich fand es dabei unheimlich überzeugend, wie die Autorin es durch Leahs Stimme und ihren jugendlichen Erzählstil geschafft hat, dass ich die Gefühle der Protagonistin am eigenen Leib gespürt habe.


    Fazit

    Auch mit „Ein Happy End ist erst der Anfang“ konnte mich Becky Albertalli wieder schlicht und ergreifend überzeugen. Leahs Geschichte ist einerseits ein Wiedersehen mit all den liebgewonnenen Charakteren, welches zeigt wie es mit ihnen weitergeht. Andererseits ist es eine für sich stehende Geschichte über das Gefühlschaos, das der Abschluss von der Schule mit sich bringt. In dieses Chaos kommen zudem noch die verschiedensten Gefühle hinsichtlich Leahs Liebesleben, sodass dieses geradezu Kopf steht, denn Leah fühlt sich zu einem Mädchen hingezogen. Zu nicht einfach nur irgendeinem Mädchen, sondern einem ganz besonderen…

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Nur drei Worte

    2. Ein Happy End ist erst der Anfang