Penny L. Chapman - Damaged

  • Damaged (Unfolding 4) - Penny L. Chapman


    Selfpublishing

    384 Seiten

    New Adult

    Band 4

    17. Februar 2018


    Inhalt:


    ELISHA

    Sie ist zurück. In meiner Stadt. In meiner Nähe. In meinem Leben.

    Meine Stiefschwester hat mir die Sache von damals nie verziehen, ich habe sie nie vergessen.

    Früher war sie leichte Beute, doch jetzt gibt sie Widerworte und fordert mich heraus.

    Ich spüre, dass mehr dahintersteckt.

    Sie reizt mich, ich will hinter ihre Fassade sehen. Was versteckst du ...


    PHOENIX

    Das Mädchen, das ich einmal war, existiert nicht mehr.

    Jetzt bin ich stark und brauche niemanden mehr.

    Jetzt stehe ich für mich ein und beuge mich keinem. Auch ihm nicht.

    Ich werde seine Nähe ignorieren, die mich an den Menschen erinnert, der ich einmal war.

    Und auch das Feuer zwischen uns, das ich jedes Mal spüre, wenn wir uns begegnen.

    Ich werde ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen.

    Denn ich bin keine Beute mehr.


    Meinung:


    Vorbei, vorbei. Es ist vorbei. Ich weine innerlich, denn ich liebe die Jungs.

    Und die Mädels. Während Band 2&3 der Unfolding Reihe mich nicht ganz überzeugen konnten, hat Band 4, das Finale, richtig reingehauen. Und das, obwohl ich Elisha in den vorherigen Geschichten nie so wirklich leiden konnte. Aber wie schreibt die Autorin so schön (im übertragenen Sinne):

    „Man kennt nur die Gesichter, nicht die Geschichten dahinter.“


    In „Damaged“ wird Elishas Geschichte erzählt. Und was für eine Geschichte das ist! Hätte ich früher gedacht, dass er alleine durch seine Drogen und Sprüche verkorkst ist, ich hätte nie gedacht, dass sich noch ein tieferer Abgrund auftun kann. Doch das, was Elisha getan hat, damit Phoenix ihn verachtet, das ist nun wirklich nicht schön.


    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt derbe, jugendlich, locker, fesselnd. Es fallen nicht sehr wenig Schimpfworte. Aber so ist der Umgang mit der großen Clique halt. Roh. Grob. Und genau das macht die Magie des Ganzen aus. Es fühlt sich verboten an, obwohl es nicht verboten ist. Die Atmosphäre ist fast immer elektrisch aufgeladen. Sie prickelt auf der Haut, die Stimmung gleicht einer Bombe kurz vorm platzen, obwohl man als Leser weiß, dass die Situation entspannt ist.


    Was mir an Damaged wieder so gut gefallen hat, ist, dass die Protagonistin stark war. Sie hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich gelassen und ist daran gewachsen, statt einzubrechen. Auch Phoenix freche Art und ihre abwehrende Haltung haben mir gefallen. Weil sie mich an mich erinnert hat. Ihre Schutzmauer war mir vertraut und das hat sie gleich noch ein Stück lebendiger gemacht. Wenn ich das jetzt mit Blake und Tylers Story vergleiche, die ja theoretisch die krasseste der vier Geschichten ist, die mir aber nicht ganz so imponiert hat, dann fallen mir schon jetzt Unterschiede auf.

    Auch Blake ist nicht auf den Mund gefallen. Aber sie schien mir irgendwie unnahbarer und das Motiv, warum sie so ist, wurde nicht direkt offen gelegt.

    Anders als bei Phoenix, bei der ich direkt das Gefühl hatte, sie zu verstehen.

    Woran Elisha auch sicher nicht ganz unschuldig war mit seinem Verhalten.


    Das bekannte Pingpongspiel zwischen den Charakteren setzt sich auch in Damaged einfach fort. Man wird als Leser in die Gefühlswelten von Elisha und Phoenix gezogen, erlebt in der Nebenstory allerdings gleichzeitig die Fortsetzung der anderen Cliquenmitglieder. Dieses große Ganze hat es mir angetan. Ich konnte nichts finden, das mir nicht gefallen hat.

    Beide Protagonisten durchlaufen eine Charakterentwicklung, die durch abwechselnde Kapitel in der Ich Perspektive, dem Leser nahe gebracht wird.

    Und auch Spannung ist alleine schon durch die Eigenheiten der einzelnen Charaktere gegeben. Man will nun mal immer wissen, wie es weiter geht, will hinter Eshs Geheimnis blicken und Phoenix Mauer bröckeln sehen.

    Zum Ende hin gibt es sogar einen kleinen Überraschungsknall, mit dem ich jedoch fast gerechnet habe. Das tat dem „Moment“ allerdings keinen Abbruch.


    Fazit:


    Damaged ist der krönende Abschluss einer Reihe, die mit Tabus bricht, die Dirty Talk wieder aufleben lässt und wo ein beschleunigter Herzschlag garantiert ist.

    Elisha und Phoenix sind wie Feuer und Wasser. Mit einer gemeinsamen Vergangenheit, die sie aneinander bindet und die sie gleichzeitig abstößt.

    Wer prickelnde Luft, eine aufgeladene, düster-heiße Atmosphäre und starke, durchsetzungsfähige Frauen mag, der sollte sich Damaged auf jeden Fall nicht entgehen lassen.


    Das Finale zu lesen war wie das Wiedersehen mit einem guten Freund und zeitgleich ein herzzerreißender Abschied.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)