Tanja Bern - Die Töchter von Tarlington Manor

  • Casey Walsh lebt in Pennsylvania und arbeitet als Bedienung in einem Coffee Shop. Sie spart auf ein Studium und träumt seit ihrer Kindheit von Irland, denn sie hat irische Wurzeln und möchte das Land ihrer Vorfahren gern einmal mit eigenen Augen sehen. Eines Tages stolpert der sympathische Ire Brayden in das Café und zwischen Casey und ihm funkt es sofort. Doch Brayden ist nur für einige Tage in der Stadt, aber er lädt Casey ein, ihn und seine Heimat bald zu besuchen. Als ihr Großvater ihr von einem alten Tagebuch einer irischen Auswanderin namens Aeryn erzählt, dass Caseys Großmutter vor langer Zeit dem örtlichen Museum vermacht hat, ist Caseys Neugierde geweckt. Sie lässt sich unerlaubt ins Museum einschließen und kopiert sich das Tagebuch, um in Ruhe die Einträge lesen zu können. Bei der Lektüre wird Casey immer mehr klar, dass Aeryns Geschichte mit der ihrer Familie zusammenhängt. Casey kauft sich kurzfristig auf den Weg nach Irland, um Aeryns Spuren zu folgen, aber auch, um Brayden wiederzusehen…


    Tanja Bern hat mit ihrem Buch „Die Töchter von Tarlington Manor“ einen sehr unterhaltsamen und gleichzeitig spannenden historischen Roman um ein Familiengeheimnis vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, schnell taucht der Leser in die Handlung ein, um sowohl Casey als auch Aeryn als unsichtbarer Beobachter bei ihren Gedanken, Gefühlen und Tätigkeiten zu folgen. Die Handlung wird über zwei Zeitebenen erzählt, die eine berichtet von Casey in der Gegenwart, die andere lässt Aeryn durch ihre Tagebucheinträge aus dem Jahr 1846/1847 zu Wort kommen. Die Autorin lässt den Leser teilhaben an der englischen Unterdrückung in Irland, die dazu führte, dass viele Menschen sich und ihre Familien nicht mehr ernähren konnten, ihr Zuhause verloren, obdachlos wurden und an Hunger und Seuchen starben. Die Landschaftsbeschreibungen von Irland sind so farbenfroh und bildgewaltig, so dass man während der Lektüre das Gefühl hat, mit eigenen Beinen auf der grünen Insel zu stehen und die raue und mystische Schönheit des Landes mit eigenen Augen zu sehen.


    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit Leben versehen worden. Sie besitzen individuelle Eigenheiten, die sie authentisch und real wirken lassen. Casey ist eine sympathische junge Frau, die einige Träume und Wünsche hat, aber bisher noch nicht viel davon realisieren konnte. Sie ist hilfsbereit, herzlich und offen, allerdings auch recht leichtgläubig und etwas einfältig. Brayden ist ein netter Mann, der die Menschen für sich einnimmt aufgrund seiner offenen Art. Aeryn ist eine junge Frau, die in ärmsten Verhältnissen lebt und trotzdem die Hoffnung nicht so schnell verliert. Allerdings ist sie aufgrund ihres Alters auch noch sehr naiv und träumt von Dingen, die sich nicht erfüllen lassen werden. Sie muss zu schnell und auf die harte Art erwachsen werden. Padraig ist ein Mann, der sich nicht entscheiden bzw. durchsetzen kann. Er wirkt schwach, weil er sich nicht gegen seine Familie wehren kann, sondern genau das tut, was von ihm erwartet wird. Gleichzeitig ist er egoistisch und denkt nur an sich. Auch die übrigen Protagonisten wie Chester Jones oder auch Nick lockern mit ihrem Auftreten die Geschichte auf und geben ihr einen persönlichen Anstrich.


    „Die Töchter von Tarlington Manor“ ist eine Geschichte, die ein Familiengeheimnis sowie eine Liebesgeschichte in sich vereint. Fließend und spannend erzählt verspricht es kurzweilige und gefühlvolle Lesemomente. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


    Unterhaltsame :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten