Sarah Welk - Sommer mit Opa

  • Klappentext:

    Weil Jonas‘ Eltern arbeiten müssen, dürfen er und seine Schwester Marie mit Opa Franz nach Italien in Urlaub fahren. Sommer, Sonne, Freiheit, hurra!

    Doch als Opas alter VW-Bus schon nach wenigen Kilometern an einem Baggersee den Geist aufgibt, sieht es schlecht aus mit Pizza, Pasta und Gelati. Zum Glück kann Opa Franz nichts aus der Ruhe bringen, er hat immer die tollsten Ideen. Und aus einer Autopanne wird für Jonas und Marie ganz unerwartet der beste Sommer aller Zeiten!

    Meine Meinung:

    Irgendwie hat mich “Sommer mit Opa” ein bisschen an mein liebstes Kinderbuch “Unsre Oma” von Ilse Kleberger erinnert. Die Geschichte ist zwar völlig anders, aber Oma und Opa haben viel gemeinsam. Auch Opa Franz erzieht die Kinder nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern ganz sanft und schafft es trotzdem, sie auf den richtigen Weg zu schubsen. Dabei ist er aber zu jederzeit für jeden Spaß zu haben und steht immer voll hinter ihnen, wenn es ernst wird.


    Vor allem im Umgang mit dem 11jährigen Jonas wird das hier sehr deutlich. Jonas hat Probleme mit einem Lehrer in der Schule und eine fiese Angst, die ihn daran hindert, vom 3-Meter-Brett zu springen. Opa schubst Jonas sehr sanft auf den richtigen Weg, um beide Ängste zu besiegen. Opa ist sowieso genial, ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe, ein echter Hippie. Die Parole für die Ferien ist: Jeder macht, worauf er Lust hat. Dabei behält er selbstverständlich die Kinder im Blick und handelt nicht verantwortungslos, aber sie haben ihre Freiheiten, die sie auch sehr genießen. Wirklich ein Sommer zum wohlfühlen. Durch den bildhaften Schreibstil von Sarah Welk fühlte man sich fast, als würde man mit der kleinen Truppe am See sitzen und den Sommer genießen.


    Auch der Umgang der Kinder untereinander war wirklich bezaubernd. Klar streiten sich Jonas und seine jüngere Schwester Marie auch mal, wie das für Geschwister normal ist, aber Opa schafft es schnell, da wieder Frieden rein zu bringen. Wenn es hart auf hart kommt, dann halten die Kinder zusammen. Marie war sowieso eine ganz süße Maus. Ein bisschen altklug, aber das Herz auf dem rechten Fleck.


    Und dann gibt es da noch Lucky, ein Mädchen, dass dort wohnt, wo Opa, Jonas und Marie mit ihrem VW-Bus stranden. Was es mir Lucky auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden.


    Die Sprache, die Sarah Welk benutzt, ist leicht verständlich und kindgerecht. Das Buch eignet sich sowohl zum vorlesen, als auch zum selber lesen. Die Kinder werden nicht über Wörter stolpern, die sie nicht aus dem Alltag kennen.


    Die Illustrationen von Alexander von Knorre haben mir auch richtig gut gefallen. Sie runden die Geschichte schön ab und fügen sich total gut ins Buch ein. Die Figuren wurden so vor meinem inneren Auge noch lebendiger.


    Sarah Welk und Alexander von Knorre haben ein Werk geschaffen, dass von Freundschaft, Freiheit und Mut erzählt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)