Saskia Sarginson - Wer bist Du wirklich? / The Stranger

  • SASKIA SARGINSON The Stranger -Wer bist du wirklich?


    Von Beginn an ein sehr emotionales Buch, dass tief unter die Haut geht.

    Ich konnte es nicht aus der Hand legen und habe es in zwei Tagen ausgelesen.

    Der Roman handelt von einer Frau Namens Eleanor, genannt Ellie, die gemeinsam mit ihrem Ehemann, einem Historiker in einem kleinen englischen Dorf in einem Cottage lebt. Ellie ist Inhaberin eines eigenen Cafes. Als sie eines Abends von der Arbeit mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg ist, wird Ellie Zeugin eines Autounfalls.

    An der Unfallstelle angekommen muss Ellie feststellen, dass es sich um ihren Ehemann handelt, der eigentlich schon längst zu Hause sein müsste und niemals Alkohol getrunken hat.


    Nachdem Eleanor den schweren Verlust einigermassen verarbeitet hat, lässt sie sich auf eine Beziehung mit David ein, der Besitzer der grossen Mallory-Farm, der ebenfalls vorgibt, seine Frau an Krebs verloren zu haben, bei deren Beerdigung Ellie selbst anwesend war.

    Zeitgleich entdeckt Ellie einen Fremden auf ihrem Grundstück, bei dem es sich um einen Migranten aus Rumänien handel;t der den Namen Luca hat.

    Von Anfang an ist zwischen dem verschlossenen Hilfsarbeiter, den Ellie aus dem Zirkus kennt und ihn deshalb für diverse Arbeiten arrangiert und ihr selbst eine enorm starke Anziehungskraft vorhanden.

    Leider muss Ellie feststellen, dass es im Bezug auf David immer mehr Ungereimtheiten, Verstrickungen, mysteriöse Vorkomnisse und Lügen gibt.

    Als Eleanor dann noch die Ahnung beschleicht, dass ihr Mann eine Affäre mit Davids Frau gehabt haben könnte, weis sie nicht mehr recht, wem sie noch Glauben schenken kann...


    Nachdem sie eines Tages Davids adoptierten Sohn Adam nach einem belauschten Streit mit dessen Vater in die Stadt nachfährt, kommt ans Tageslicht, dass Davids totgeglaubte Frau Henrietta noch am Leben ist und von ihrem Mann weggelaufen ist, da er gewalttätig war.

    So stellt sich auch heraus, dass Ellies Mann und Henrietta keine Liebesbeziehung hatten , sondern dass er ihr bei der Flucht helfen wollte und deshalb am Abend seines Unfalls noch bei David und Adam auf deren Farm war um David zur Vernunft zu bringen.

    Haben die beiden etwas mit dem Unfall zu tun?

    Wurde dieser bewusst arrangiert?

    Als dann noch Anca, eine Hilfsarbeiterin aus Rumänien von Davids Farm bei Ellie auftaucht, in ihrem Haus ihr Kind gebärt, fügen sich langsam die einzelnen Teile zusammen.

    Wer ist der Vater von Ancas Kind?

    Beschäftigt David auf seiner Farm illegale Leute?


    Sehr spannend und emotional geschrieben. Die einzelnen Dorfszenen sind typisch beschrieben, wie es sich in einem kleinen Gemeindedorf abspielt, wo jeder über jeden redet und getratscht wird.

    Lesenswert!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „SASKIA SARGINSON The Stranger-Wer bist du wirklich?“ zu „Saskia Sargison - The Stranger-Wer bist du wirklich?“ geändert.
  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Saskia Sarginson - The Stranger“ zu „Saskia Sarginson - Wer bist Du wirklich? / The Stranger“ geändert.
  • Ab der Mitte spannend!


    Ellie und William sind seit 22 Jahren glücklich verheiratet, als der Unfall geschieht, der das Leben verändert. William verunglückt nachts mit seinem Wagen und in Ellie wächst der Verdacht, dass er auf dem Weg zu einer anderen Frau war. Ihr Nachbar David Mallory hat auch vor einiger Zeit seine Frau Henrietta durch eine Krebserkrankung verloren und er unterstützt nun Ellie wo er kann. So ist er auch nicht einverstanden, als Ellie einem Flüchtling Arbeit gibt und ihn in ihrer Garage wohnen lässt. Doch ist Davids Angst nur Sorge um Ellie oder steckt etwas ganz anderes dahinter?


    Ich oute mich als geübte Thrillerleserin, die die Geschichten gerne blutig und spannend mag. Dieser Thriller hier hat es mir bei Beginn ganz schön schwer gemacht, denn er kommt relativ harmlos und ruhig daher. Und doch hat die Autorin durch eine überraschende Wendung, gleich zu Beginn, mein Interesse wecken können. Doch das Grundthema, der Unfall von William, wird dann sehr lange in den Hintergrund gerückt. Erst ganz am Schluss erkennt man wie alles zusammenhängt und auch, warum der Unfall sehr lange keine Rolle mehr gespielt hat.

    In ich Perspektive wird die Story aus der Sicht von Ellie erzählt. Etliche Male konnte ich ihr Handeln nicht nachvollziehen. Wie zum Beispiel, wie sie aus Enttäuschung über das fremd gehen ihres toten Mannes, sich gleich mit einem anderen Mann einlässt. Die erste Trauer empfand ich als authentisch beschrieben. Ebenfalls die Wut und Enttäuschung als sie entdeckt, dass er sie betrogen hatte…doch, dass sie sich dann so schnell tröstet, verstand ich nicht wirklich. Rache gegenüber dem toten William? Trost?

    Den Schreibstil empfand ich als einfach gehalten und zeitweise etwas abgehackt. Dadurch wirkten die Figuren manchmal etwas unnahbar. Erst mit der Zeit habe ich begriffen, dass dies dem Schreibstil geschuldet ist und ich konnte mich besser auf diese Figuren einlassen.

    Die Story beinhaltet einige Wechsel, zwischen 2015 und der Jugendzeit von Ellie. Erst habe ich den Sinn hinter diesen Wechseln nicht gesehen, da sie scheinbar so ganz und gar nicht zusammen zu passen scheinen. Nach der Auflösung erkannte ich, dass durch die Wechsel in die Vergangenheit vor allem Ellies Reaktionen und Gefühle erklärbar wurden. Clever gemacht!

    Irgendwann einmal habe ich mich, wie Ellie übrigens, nur noch gefragt, wem man denn glauben kann? Immer wieder, während der ganzen Geschichte, blitzt unterschwellig der Thriller auf. Man darf nicht zu ungeduldig sein, denn gegen Schluss erkennt man, dass die Geschichte sehr viel Thrillerpotential enthält. Ob dieses nun ausgeschöpft wurde oder nicht, muss jeder Leser selbst entscheiden. Meiner Meinung nach ist dieser Thriller sicher einer der ruhigen, jedoch äusserst überraschenden, Sorte. Es fällt mir schwer zu beschrieben, was für mich der Reiz dieser Story ausmacht. Ich denke durch die wirklich unvorhersehbaren Wendungen konnte mich die Autorin stets fesseln. Jedoch hätte die erste Hälfte des Buches sicher mehr Spannung und fesselnde Szenen vertragen.