Gerd Schilddorfer - Der Zerberus-Schlüssel

  • Eine Studentin findet eine erhängte Mumie in einem verlassenem alten Haus. Llewelyn will sich in den schottischen Highlands erholen, bekommt aber plötzlich überraschende Post. Und plötzlich haben Finch, Calis, Major Llewelyn , Rebus etc. alle Hände voll zu tun. In der Vergangenheit (während des 2. Weltkriegs) ist in einem Rückblick die "Komet" auf den Weg in den Pazifik.

    Das Cover des Buches ist nicht nur sehr passend zum vorliegenden Buch, sondern auch zur bisherigen Reihe.

    Der Schreibstil des Autors ist auch in diesem Buch weider sehr gut. Spannung herrscht von der ersten bis zur letzten Seite - und das bei fast 820 Seiten! Die Charaktere und Orte sind wieder perfekt in Szene gesetzt; die wiederkehrenden Charaktere entwickeln sich stetig weiter.

    Fantastisch was Hr. Schillddorfer hier aus den Protagonisten herausholt, sodass man sie nicht mehr missen will und das obwohl einige Charaktere das erste Mal in Band 3 vorkommen. Da macht es auch nichts, dass John Finch in der ersten Hälfte des Buches nur eine Nebenrolle spielt.

    Wieder gibt es viele Handlungsstränge, die zu Beginn vorkommen, wo man sich denkt: "Das passt doch nicht zusammen!" und doch schafft es der Autor alles sinnvoll und logisch zu verbinden. Das ganze Buch wirkt hervorragend recherchiert und man merkt, dass dies dem Autor auch Spaß macht.

    Auch der Humor ist in diesem rasantem Action-Thriller sehr gut vertreten.

    Allerdings haben sich in dieses Buch ein paar kleine Logik-/Folgefehler eingeschlichen, die laut dem Autor allerdings dem Lektorat anzurechnen sind, da sich 2 Lektoren das Buch aufgeteilt hatten.

    Fazit: Temporeicher, humorvoller Abenteuer-Action-Thriller, der gekonnt Realität und Fantasie vermischt. Ich warte gespannt auf Band 5. Absolute Leseempfehlung!

  • "Sein Leben lang am Limit zu fliegen und trotzdem zu überleben.“


    Als in Berlin die junge Annette Krüger ein heruntergekommenes Haus begutachtet, findet sie eine mumifizierte Leiche, die schon seit Jahrzehnten dort von der Decke baumelt. Eigentlich ist Annette ganz tough und lässt sich nicht so leicht aus den Schuhen schmeißen, aber den Zettel mit den komischen Zeichen, den sie vom Tatort mitnimmt, bringt eine Lawine ins Rollen, deren Ausgang über die Jahrzehnte vergraben lag und der im Heute eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Dass sie sich damit selbst in höchste Gefahr bringt, ahnt sie natürlich nicht und durch ihr unüberlegtes Handeln bringt sie auch noch andere Menschen in große Lebensgefahr.


    Von jetzt auf gleich sind der MI5, MI6, der Mossad, die Stasi sowie die Triaden in höchster Alarmbereitschaft. Nur gut, dass es John Finch und seine Truppe gibt, denn die werden alarmiert und versuchen nun, Licht in das ganze Geschehen zu bringen.


    Viele einzelne Puzzleteile werden ins Spiel geworfen und ganz langsam erfahren wir, was ein vor Jahren verschwundenes deutsches Schiff, das Grabmal des 1. chinesischen Kaisers, ein verschwundenes Bild, versteckte und teils verschlüsselte Tagebücher, eine Schiffsladung Opium, ein seit Jahren durch die Welt geschickter blutiger Dolch mit dem Geheimnis des ewigen Lebens und des Zerberus Schlüssels gemein haben.


    Die ganze Truppe arbeitet auf Hochtouren. Ob zu Luft, Wasser oder im Auto, die Wege sind weit und die Unternehmungen spannend, gefährlich und vielschichtig. Aber es wären ja nicht John Finch und seine Freunde, wenn sie nicht doch alle Spuren finden und die Ergebnisse bekommen würden.


    Auch der Vatikan ist wieder mit dabei. Sanseverino ist immer auf dem Laufenden, genau wie der alte Peter Compton, aber sagen sie ihren Freunden auch wirklich immer alles?


    Dann werden in einer Nacht drei ältere Männer umgebracht. Auch diese Spur ist heiß. Wer mordet hier und warum? Als dann eine Liste mit Namen auftaucht ist Calis bis auf die Zehennägel angespannt, denn in seinem Berlin darf doch nicht so wahllos gemordet werden, denn die Namen der drei toten Männer standen auf der Liste und sie ist noch nicht ganz abgearbeitet.


    Wie sich das ganz Puzzle zusammenfügt solltet ihr schon selbst lesen, denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.


    Fazit:


    Der Autor Gerd Schilddorfer nimmt uns in seinem 4. Teil der John-Finch-Reihe wieder mit auf eine Reise durch Raum und Zeit.


    Geschickt verwebt er alte Geschichte mit neuen Begebenheiten und Erkenntnissen, so macht er das Lesen zu einem interessanten Erlebnis. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig zu lesen.


    Die vielen Protagonisten, die uns hier, ob bekannt oder nicht, über den Weg laufen, werden gut gezeichnet, so dass man sich gleich ein Gesicht vorstellen kann. Ich mag immer noch John Finch am Liebsten, auch wenn er in diesem Teil nicht die Hauptrolle spielt. Da sind andere Figuren wichtiger und halten das Spiel am Laufen.


    Die Spannung ist auf gleichbleibendem Niveau und das Ende ist interessant und hätte ich so nicht erwartet, alle losen Fäden werden fein säuberlich zusammengeführt. Aber nichts ist so wie es scheint und so kann man gespannt auf das nächste Abenteuer von John Finch und seinen Freunden sein.


    Leider ist mir als aufmerksamer Leser in diesem Teil eine Vielzahl an Fehlern und Unstimmigkeiten aufgefallen, so dass ich hier maximal 4 Sterne vergebe. Lest selbst, denn das hier ist ganz allein meine Meinung.

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

    Antoine de Saint-Exupéry. Aus: Der kleine Prinz

  • 'VERORDNETER MORD' ...


    Klappentext: Eine erhängte Mumie in einem verlassenen Haus, geheimnisvolle chinesische Schriftzeichen, drei erdrosselte Männer, die Triaden in Berlin - Kommissar Thomas Calis steht vor einem Rätsel. Dann taucht eine geheimnisvolle Todesliste auf, und mit einem Mal befindet sich Calis' alter Freund John Finch auf einer Jagd nach Geheimnissen aus der Kolonialgeschichte. Denn plötzlich führen die Verbrechen der Gegenwart in die dunkelsten Ecken der Vergangenheit und zu einem Grab, das keiner öffnen möchte.


    Fazit: Gerd Schilddorfer reist mit den 'Zerberus-Schlüssel' zu den Geheimnissen der Kolonialzeit des 20. Jahrhunderts, der chinesischen Schriftsymbolik wie den heutigen Geheimdiensten Europas und Asiens.


    Die Suche nach der 1940 mit ins Grab genommenen Wahrheit führt den Leser über knapp 810 Seiten zu den Handlungsorten wie Schauplätzen der Menschengeschichte von Mittel- und Westeuropa nach Ostasien, wo auf mehreren Zeitepochen wie den vielzähligen 'Wettbewerbsteilnehmersträngen ' eine echtzeitliche, feinrecherchierte wie detaillierte Story präsentiert wird.


    In vierten Teil von de Abenteurers John Finch erzählt der Autor Gerd Schilddorfer eine tiefgängigen, brillante wie leichenübersätte Mischung erschreckenden Kriegswissen der letzten 70 Jahren, Aufdeckungen von angsteinflößenden und menschunwürdigen Experimenten wie (tödlichen) Ausschaltensaktivitäten durch globale Undercover-Organisatoren, wo aber der Spannungsbogen nicht ganz durchgängig straff gezogen ist. Der Handlungsverlauf verrät den aufmerksamen Leser, das in diesem 'Katz-und-Maus-Spiel' alles nach eine strukturierten Verschwörungsplan und nichts den Zufall überlassen würde ist, was der Neugier, Packheit und Fesselung, die Luft zum Atem nimmt und als kurzweilig wie streckenweise auch uninteressant den Leser das Lesevergnüge untermauert.


    Diese Werk, basiert auf technischen Flugdaten, gestalterischer Geheimnisspurenlese verfeinert mit kaltblütigen Machtgiere und intelligenten Meisterdieben wie logisch denkende Geistigkeiten, alt eingesessene 'Militärs' und tollkühnen Fliegerherzen, bringt auf einen rasanten, einfachen und klaren Schreibstil und lebhaftiger, mehrere musterwiederholender Erzählweise einige dunkle europäische und chinesischen Geschichtskapitalen zu Vorschein und lässt den Leser mit offene Fragen zurück...3,5 Sterne