René Freund - Ans Meer

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein wirklich toller Roman mit einem hervorragenden Protagonisten.
  • Kurzmeinung

    Heuschneider
    Die Story: Zucker. Die Charaktere: super. Leider zu schwülstig gelesen, daher nur 3,5 für´s Hörbuch
  • Nicht wirklich enttäuscht, aber auch nicht begeistert

    (Ich möchte vorausschicken, dass diese Rezension Spoiler enthält. Aber anders kann ich meine Wertung nicht begründen.)


    Ich kann leider, trotz aller positiven Erwartungen, mit denen ich an dieses Buch gegangen bin, nicht über eine mittlere Bewertung hinaus. Es ist nicht leicht zu fassen, woran das liegt. Denn „schlecht“ ist der Text sicherlich nicht…

    Ein Busfahrer, der biedere und schüchterne Anton, beschließt spontan, aus der Routine auszubrechen, und setzt seine Linienfahrt ungeplant fort. Mit der gesamten Bagage, darunter etliche Teenager, eine demente Dame und eine krebskranke Frau, fährt er nach Italien, ans Meer. Damit Carla noch einmal in ihre Heimat kommt.

    So weit, so gut. Eine wirklich schöne Idee, die an diverse literarische Erfolge der letzten Zeit erinnert – unter anderem „Harold Fry“ von Rachel Joyce. Auch die Sprache und der Humor sind eigentlich in Ordnung – alles sehr liebevoll und poetisch.

    Doch letztlich scheint es mir, als habe dieser schmale Band „zu viel gewollt“. Da ist einmal die wirklich frappierende Kürze; was mir vorher gar nicht klar war. 140 Seiten; das mag ich nicht einmal als „Roman“ bezeichnen. Aber auch nicht als Märchen oder Parabel. Es steckt alles im Ungefähren fest.

    Zuerst einmal musste ich erst im Laufe des Buches „herauslesen“, dass es in Österreich spielt. Ich hatte mich schon gewundert – wie sollte überhaupt ein alter Bus mit nur einer Tankfüllung an einem einzigen Tag nach Italien kommen…? Als dann der Begriff „Tauernautobahn“ fiel, dämmerte es mir. Okay, somit wurde die Handlung zumindest ein wenig wahrscheinlicher. Am Anfang dachte ich, es spiele in Norddeutschland; die Beschreibung der Dörfer hätte gepasst. Es kamen dann noch diverse „Austriazismen“ hinzu, also Ausdrücke oder grammatische Wendungen, die man so in Deutschland nicht verwendet. Ich finde, das hätte man durchaus im Klappentext erwähnen können – den Schauplatz, meine ich.

    Ich war unzufrieden damit, dass manches nur angedeutet wurde, oder ungeschickt dargestellt in meinen Augen. Zum Beispiel die Liebesgeschichte mit der Nachbarin des Busfahrers, die ich in der Leseprobe noch charmant fand. Doris fährt zu Beginn des Buches einfach los, wie eine Wilde – offenbar auf der Suche nach Anton. Da dachte ich, er sei mit seinem Bus aufgeflogen, und sie hätte erst jetzt ihre Gefühle für ihn entdeckt. Doch dieser vielversprechende Ansatz verpufft irgendwie. Nein, es stellt sich heraus, sie fährt los, weil seine Mutter sie angerufen hat… und außerdem sind sie schon längst ein Paar, hatten nur ein Missverständnis… Das empfand ich als Anti-Höhepunkt. Sehr schade. Außerdem fand ich die inneren Monologe von Doris im Laufe des Buches nicht immer gelungen, teilweise sehr flach.

    Dann die demente Frau, die zufällig mit im Bus sitzt, und unfreiwillig mit auf die Reise geht. Ich habe das Gefühl, der Autor hat noch nicht viel Erfahrung mit Demenz gemacht. Ohne das jetzt übermäßig breit treten zu wollen – nein, manches hat in der Schilderung der alten Dame nicht gepasst. Außerdem hätte dieser Erzählstrang mehr Raum verdient.

    Dann auch noch die Hippies, die den Bus klauen… hm, das war ein „nett gemeinter“ Erzählfaden, der wiederum in seiner Wirkung besser gewesen wäre, hätte er mehr Raum gehabt. Es las sich ansatzweise schon gut, fast wie bei dem „Hundertjährigen“, der verschwand. Aber in einem so kurzen Buch war mir das definitiv „zu viel“.

    Schlussendlich auch noch ein Hase, ein Haustier als blinder Passagier, und die krebskranke Carla… und Anton, der sein Selbstbewusstsein entdeckt… Das ganze Buch wirkt auf mich wie eine Skizze, die als „richtiger Roman“ sicher super geworden wäre. Doch so sind es für mich nicht viel mehr als nette Andeutungen. Zudem das Ende auch irgendwie „abgewürgt“ wirkt.

    Ich verleihe dennoch drei sehr wohlwollende Sterne. Weil der Autor sich einer liebe- und stilvollen Sprache bedient, etliche humoristische Ansichten hat, und poetische Bilder verwendet. Und weil da noch viel "Raum nach oben" ist.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Hier mal noch etwas zum Inhalt (Quelle Amazon), weil der für mich nicht so ersichtlich ist.


    Es ist ein ziemlich übler Tag im Leben von Anton, dem Fahrer eines Linienbusses auf dem Land. Vor kurzem hat er sich verliebt: in Doris, seine Nachbarin. Doch letzte Nacht hat er auf ihrem Balkon einen Mann husten gehört. Dann steigt auch noch die krebskranke Carla in den Bus, die ein letztes Mal das Meer sehen möchte, und zwar sofort. Es ist heiß, und die Gedanken rasen in Antons Kopf. Mut gehört nicht zu seinen Stärken, aber hatte Doris nicht gesagt, dass sie Männer mag, die sich etwas trauen? Wenig später hören die Fahrgäste im Linienbus eine Durchsage: „Wir fahren jetzt ans Meer.“ Ein herzerwärmendes Buch voller Humor über eine bunt gemischte Schar von Fahrgästen auf ihrer Reise in den Süden.



    Ich habe das Buch auch gelesen. Im Gegensatz zu rumble-bee hat mir gefallen, dass nicht alles bis ins Kleinste ausgewalzt wurde, sondern Spielraum für eigene Gedanken bleibt. Außerdem bin ich der Meinung, dass sich zwischen Doris und dem sehr schüchternen Anton durchaus etwas anbahnt, sie allerdings (eben wegen eines Missverständnisses) noch kein Paar gewesen sind, als Anton mit dem Bus losfährt...

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „René Freund, Ans Meer“ zu „René Freund - Ans Meer“ geändert.
  • Zuerst einmal musste ich erst im Laufe des Buches „herauslesen“, dass es in Österreich spielt.

    Der Autor ist Österreicher, daher dürfte es nicht überraschen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Da müsste man etwas zum Autor dazuschreiben

    Zum Beispiel aus Amazon zitieren: René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde und war von 1988 bis 1990 Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Im Deuticke Verlag sind bisher erschienen: Liebe unter Fischen (2013), seine Familiengeschichte Mein Vater, der Deserteur (2014), Niemand weiß, wie spät es ist (2016), und im Frühjahr 2018 folgt der Roman Ans Meer.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Mit dem Bär ans Meer


    Ans Meer, Roadmovie von René Freund, 144 Seiten, erschienen im Deuticke-Verlag

    Ein Roadtrip ans Meer mit dem Linienbus.

    Anton ist ein sympathischer Typ, Busfahrer und ein wenig verliebt in Doris. Ihr will er imponieren und da er sowieso vermutet, dass es sein letzter Arbeitstag bei dem Busunternehmen ist, beschließt er der totkranken Carla ihren vielleicht letzten Herzenswunsch zu erfüllen. Er beschließt kurzerhand mit dem Linienbus ans Meer zu fahren.

    Hier handelt es sich um ein emotionsgeladenes Buch, eine Geschichte über Mut und etwas für andere zu wagen, ohne an die Konsequenzen für sich selbst zu denken. Kaum hatte ich zu lesen begonnen, war ich mitten drin und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite gelesen war. 55 Kapitel angenehm gegliedert, mit berührenden und auch witzigen Dialogen, im auktorialen Schreibstil hat mich René Freund bezaubert. Seine bildhaften Erzählungen gaben mir das Gefühl ich bin dabei, ein Teil der Reisegruppe. Die Figuren sind so lebendig geschildert, ich meinte sie schon ewig zu kennen und habe mit ihnen geweint und gelacht. Besonders gefallen haben mir die beiden Mädchen Helene und Annika, besonders Annika die Tochter der krebskranken Carla ist ein unglaublich tapferes und beherztes Mädchen. Meine Lieblingsfigur natürlich Anton Spitzname Bärli, gemütlich gutmütig und schüchtern was Frauen angeht – trotzdem ein stiller Held, zwar kein Traummann aber ein Fels in der Brandung, auch für seine Doris. Eine wunderbare Frau auch Carla, tapfer und mutig, ihr habe ich es gegönnt, dass sie sich ihren letzten Wunsch erfüllen konnte. Einzig Mechthild, Antons Mutter, war nervig, eine Gefängniswärterin und Kontrollfreak aber hauptsächlich denke ich aus Sorge um ihren Sohn. Am Ende der Lektüre hat man nicht nur ein berührendes und wundervolles Buch gelesen, sondern bekommt auch noch etwas mit für danach. Etliche Zitate hab ich mir aufgeschrieben. Z.B. „Mutig ist nicht der, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet.“ Oder dieses: „"Ein Held ist jemand, der etwas tut, obwohl er weiß, dass es ihm schadet". Dem Plot konnte ich zu jeder Zeit folgen und die Figuren handelten stets plausibel. Abwechselnd habe ich geschmunzelt oder geweint. Ein Buch, das sich hervorragend als Geschenk eignet. Nur Eines hat mir an diesem Buch nicht gefallen, es war viel zu schnell gelesen! Sicher werde ich diesen Roman noch öfter zur Hand nehmen. Meine Empfehlung für die Leser, die Roadmovies genießen, die gefühlvolle Bücher lieben und für Menschen die ein ganz besonderes Geschenk suchen. Dafür von mir sehr gerne, 5 Sterne!

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    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • DER LETZTE WUNSCH


    René Freund erzählt eine alltägliche Begebenheit aus einem kleinen österreichischen Städtchen. Anton Schwenk, der Linienbusfahrer befindet sich auf seiner täglichen Tour und es ist für ihn kein so guter Tag.

    Schon nach den ersten Zeilen war ich mittendrin im Geschehen und fühlte mich als Passagier in Antons gelben, alten, klapprigen Bus. Anton ist mir sofort ans Herz gewachsen. Ein Mann wie ein Bär („Bärli“), aber unbeholfen, wenn es um Herzensdinge geht. Er hat gern alles unter Kontrolle, die er aber bei seiner Nachbarin Doris so gern verlieren möchte.

    Als Linienbusfahrer trägt er große Verantwortung. Jedoch die Realität hatte seine Liebe zum ehemaligen Traumberuf aufgefressen. Ein Tag war inzwischen wie der andere und er hat viel Zeit zum Nachdenken. Es kommt bei ihm nach und nach viel Frust auf, die ständigen Kontrollanrufe der Mutter, der hustende Mann auf dem Balkon seiner Liebsten, die infame Beschuldigung der Körperverletzung eines Schülers und die "zeitnahe" Vorladung bei seinem Arbeitgeber deswegen. Das führt dazu, dass er alles auf eine Karte setzt. Er erfüllt der todkranken Carla ihren Wunsch nochmal ihre italienische Heimat, die Lieblingsstätte ihrer Kindheit, die Bucht, das Meer zu sehen. Spontan fragt er die verbliebenen Fahrgäste: „Wer hat Lust, ans Meer zu fahren?“ und funktioniert kurzerhand seinen Linienbus zum Reisebus um. Sofort geht es los mit der Reise, die mit unvorhergesehenen Hindernissen aufwartet...


    Sämtliche Charaktere wurden wunderbar herausgearbeitet. Der sympathische, liebenswürdige Anton, seine nervtötende Mutter Mechthild, die todkranke Clara, die demente Frau Prenosil und die unterschiedlich temperamentvollen Kinder bzw. Jugendlichen Annika, Ferdinand, Helene und Eva.

    Abwechselnd wird aus Antons und Doris Sicht die Handlung auf 140 Textseiten und in 55 kurzen Kapiteln vorangetrieben.

    René Freund schreibt mit Gefühl, sehr warmherzig und mit guter Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis. Obwohl ich zunächst etwas bekümmert war, dass die Fahrt mit Anton so schnell zu Ende ging, empfand ich es dann doch als angenehm, dass die Story nicht zu lang war. Dicke Bücher gibt es genug!


    Fazit:

    Ich habe die Reise "Ans Meer" (so der Titel des Buches) mit sehr viel Vergnügen gelesen. Ich fand die Geschichte um Anton und Doris sehr gut erzählt.

    „Ans Meer“ ist vor allem für diejenigen, die kurze, aber gehaltvolle Geschichten lieben!

    Es ist ein schmales, emotionsgeladenes Buch mit viel Ideenreichtum, mit einer Geschichte über die Liebe, Krankheit, Verlust und Tod, über Zuwendung, Fürsorge und deren Fehlen, aber auch über Kontrollzwang und nicht Loslassenkönnen und über so vieles mehr. Nicht zu vergessen die kleinen Heldentaten im Alltäglichen!


    Ich vergebe sehr gern meine Kauf- und Leseempfehlung für dieses schmale, unterhaltsame Büchlein. Von mir gibt es fünf von fünf blitzblanken, strahlenden Sternen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Carla will Meer

    Anton wollte schon als Kind Busfahrer werden und hat sich diesen Traum erfüllt. Nur dass ihm sein Beruf inzwischen nicht mehr wie ein Traumberuf vorkommt. Tagein, tagaus, fährt er dieselbe Route mit denselben Leuten. Immerhin hat er den Schülern beigebracht zu grüßen.

    Doch eines Tages äußert die krebskranke Carla den Wunsch, noch einmal nach Italien ans Meer zu fahren, an den Ort ihrer Kindheit. Anton, der gerade Liebeskummer hat, weil er auf dem Balkon seiner Nachbarin Doris, in die er verliebt ist, ein Männerhusten gehört hat, und darüber hinaus davon ausgeht, dass er sowieso bald gekündigt wird, beschließt kurzerhand, über seinen eigenen Schatten zu springen und mit dem Linienbus nach Italien zu fahren. An Bord alle Passagiere, die Lust haben mitzukommen.

    Dabei ist unter anderem auch die senile Frau Prenosil, die sich während der Fahrt einnässt und beim ersten Halt auf einer Raststätte beschließt, auf der Autobahn spazieren zu gehen. Lustig? Na ja.

    Der Vater von zwei Kindern, die ebenfalls mit von der Partie sind, ortet das Handy der Kinder und schaltet die Polizei ein, die prompt mit einem Großeinsatz Jagd auf den Bus macht. Doch Anton und seine Passagiere schaffen es mit Hilfe von Doris, die – den modernen Ortungsdiensten sei Dank – inzwischen auch zu der Gruppe gestoßen ist, Carlas letzten Wunsch zu erfüllen und das Meer zu erreichen.

    Die Geschichte dieses 140 Seiten langen Märchens für Erwachsene hört sich ganz amüsant an, doch leider hält sie nicht, was sie verspricht. Ich zumindest bin von der Lektüre enttäuscht. Das Buch ist nicht schlecht, aber die Idee nicht wirklich neu: ein Roadtrip, bei dem nicht nur Anton, der Busfahrer, über sich hinauswächst und sich verändert, sondern auch seine Passagiere ein Gefühl des Miteinanders entwickeln. Ich hätte mir allerdings ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht.

  • „Wunder können nur passieren… Man kann sie nicht erwarten.“

    Anton ist Busfahrer. Täglich fährt er im ländlichen Österreich dieselbe Strecke und bringt vor allem Kinder zur Schule. Es ist nicht so, dass er seinen Job nicht gern macht, schließlich ist Busfahrer ein Kindheitstraum von ihm gewesen. Aber inzwischen hat sich Anton an die Monotonie und den Gleichklang seines Lebens gewöhnt.

    Etwas hat sich allerdings verändert: Anton ist verliebt in seine Nachbarin Doris und ihr in letzter Zeit etwas näher gekommen. In der Nacht hat er jedoch auf ihrem Balkon einen Mann husten hören. Muss er jetzt seine Liebe ad acta legen? Anton zweifelt.

    Und außerdem ist da die Sache mit dem böswilligen Jungen, den er aus seinem Bus geschmissen und der ihn wegen angeblicher Körperverletzung angezeigt hat. Nun droht Anton das Los, seinen Job zu verlieren. Es muss dringend etwas geschehen.

    Als die krebskranke Carla in Begleitung ihrer Tochter in den Bus steigt, ahnt Anton noch nicht, dass dies ein Tag wird, der alles auf den Kopf stellt. Carla möchte ein letztes Mal das Meer sehen, und das nicht irgendwann, sondern auf der Stelle. Und Anton soll sie fahren. Dazu bräuchte es Mut, doch Mut ist nicht Antons Sache. Wiederum könnte er damit Doris bestimmt beeindrucken, denn die meint: „Mutig ist ja nicht der, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet.“ (Seite 37)

    Und so setzt Anton alles auf eine Karte und beschließt: „Wir fahren jetzt ans Meer!“- Das Ziel, San Marco an der Adria, ist fünf Stunden entfernt.

    Mit an Bord des Busses befinden sich neben Anton Clara und ihre Tochter Annika, die Geschwister Helene und Ferdinand, letzterer zunächst mit viel Widerwillen, Eva, die sich um die nur zufällig anwesende und demente Frau Prenosil kümmert, nicht zu vergessen Totti, das Kaninchen. Ihnen auf den Fersen sind die Polizei und Doris, die alarmiert von Antons überfürsorglicher Mutter, die Verfolgung aufgenommen hat.

    Und während der Fahrt bekommt nicht allein Anton Gelegenheit, über sein Leben nachzudenken….


    René Freund hat mit „Ans Meer“ einen originellen und liebenswerten Roman geschrieben, der mit Schwung, Leichtigkeit und Charme erzählt wird und trotz seines grundsätzlich humorvollen Ansatzes auch den Tiefgang und die Emotionalität nicht vermissen lässt. Diese gelungene Mischung aus Lachen und Weinen, aus Vergnüglichkeit und Melancholie macht das turbulente und unterhaltsame Roadmovie zu einem wunderbaren Kleinod.

    Freunds Protagonisten sind sympathische Zeitgenossen mit Stärken und Schwächen, die im Verlauf der Reise zu einer verbundenen Gemeinschaft werden. Besonders Anton, gut trainiert im Vermeiden von Konfrontationen, wächst über sich hinaus und einem dabei ans Herz. Und für Carla ist eine winzige Träne übrig und die Hoffnung, dass sich ihr Wunsch erfüllen möge.

    „Ans Meer“ ist eine geradlinige Geschichte, die Zeit für traurige und fröhliche Momente hat und einfach glücklich macht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Bei diesem Cover war ich ziemlich gespannt, was sich wohl auf den knapp 150 Seiten verbergen würde. Der Klappentext ließ auf einen heiter beschwingten Roman schließen, gerade das richtige also für trieste Novembertage.

    Bereits auf den ersten Seiten lernt man den sehr gewissenhaften Busfahrer Anton kennen, der aber auch seine Prinzipien hat. Hier möchte ich seine Ansichten zum Thema Grüßen herauspicken. Anton meint, dass man jeden Menschen grüßen sollte, um es im Leben etwas leichter zu haben. Man lerne schneller andere Menschen kennen, man findet darüber Freunde und ja, auch den späteren Partner. Anton ist auch der Meinung, wenn man irgendwann mal an die Himmelspforte klopft, wäre ein anständiges "Grüß Gott" auf jeden Fall angebracht.

    Anton zeigt sich während der Geschichte aber auch als wahrer Held. Er nimmt viele kommenden Probleme und Schwierigkeiten auf sich, um der todkranken Carla ihren letzten Lebenstraum zu erfüllen.


    📚 Fazit 📚


    Mich hat dieser Roman in gewisser Weise berührt. Es war Anton der sich als Freund gezeigt hatte, aber auch eine Gemeinschaft, die die vermeindlich Schwächeren unterstützt haben. Ein wirklich toller Roman mit einem hervorragenden Protagonisten.