L. J. Shen - Vicious Love / Vicious

  • Kurzmeinung

    Naddisblog
    Das war mein Highlight im April 2018
  • Kurzmeinung

    Cordi
    Eine tolle Story mit einem Prota den man nicht mögen möchte, es aber trotzdem tut.
  • Vicious Love (Sinners of Saint) Band 1



    :study:Große Gefühle mit großartiger Geschichte und lebendigen Charakteren

    ⚠️ACHTUNG: VEREINZELNT SPOILER!⚠️

    Klappentext:
    Die Erfolgsreihe aus den USA — endlich auch auf Deutsch!

    Emilia LeBlanc traut ihren Augen nicht, als sie nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Baron "Vicious" Spencer gegenübersteht. Vicious, der ihr das Leben einst zur Hölle gemacht hat. Vicious, der nie nett, immer furchtbar zu ihr war. Vicious, der sie ans andere Ende der USA und weg von ihrer Familie getrieben hat. Vicious, der einzige Mann, den sie je geliebt hat.Inzwischen ist er ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinen drei besten Freunden ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Emilia, die es kaum schafft, sich und ihre kranke Schwester über die Runden zu bringen, weiß, dass Vicious der letzte Mann ist, den sie jetzt in ihrem Leben gebrauchen kann. Und doch kann sie sich wie damals schon einfach nicht von ihm fernhalten -
    Mitreißend, verboten, sexy — die Sinners of Saint werden dein Herz im Sturm erobern!

    "Ich liebe diese Reihe!" Kylie Scott, Spiegel-Bestseller-Autorin


    Die Autorin:
    L. J. Shen lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf Netflix.

    Die Übersetzerin:
    Über Patricia Woitynek konnte ich nach langer Recherche nichts herausfinden.


    Bewertung:
    "Vicious war, wie sein Name schon sagte, gemein. Dumm nur, dass mein Hass auf ihn von einer dünnen Schale umgeben war, die sich wie Liebe anfühlte. Aber ich gelobte mir, sie zu zertrümmern und nur noch den Abscheu zuzulassen, ehe er mich kaputtmachte."
    (Emilia, Seite 28)

    Puh, wo fange ich bloß an? Es gibt so viel darüber zu erzählen ...Zunächst die Aufmachung: Das Cover ist schlicht gehalten und zieht einen dennoch in seinen Bann. Die Art der Grafik und die extrem unterschiedlichen Farben, schwarz und beige-rosé, spiegeln in meinen Augen die Geschichte und die Charaktere perfekt wieder. Hier würde ich einen nackten Mann oder ein Pärchen unpassend finden. Das Cover drückt für mich Erotik aus und zugleich Eleganz. Der Schreibstil der Autorin lässt auch gar nichts zu wünschen übrig: Er ist sehr flüssig, bringt die Schwere seicht rüber und lässt einen bei 447 Seiten glauben, dass es nur 200 Seiten sind! ich bin nur so darüber geflogen und es war viel zu schnell vorbei!? Die Autorin lässt sowohl Vicious als auch Emilia aus deren Sicht erzählen, was den Leser eine intensivere Bindung zu Beiden aufbauen lässt. Es fühlt sich an, als ist man hautnah dabei.

    "Ich würde ein Elite-College in Los Angeles besuchen, ein paar Stunden von Todos Santos entfernt, und sie würde hier ausharren. Jede zweite Woche würde ich zurückkommen, und sie wäre immer noch hier. Um für mein Wohlergehen zu sorgen. Um mir zu Diensten zu sein. Mich zu beneiden. Sie würde klein und bedeutungslos bleiben. Und vor allem- mein."
    (Vicious, Seite 37)

    Ich finde Vicious aus psychologischer Sicht wahnsinnig spannend und anziehend. Furchtbar wie kaputt er innerlich ist, dass er Emilia- die er abgöttisch liebt- zerstören will und aus innerem Zwang sogar muss (!), damit er etwas Befriedung an Frieden spüren kann ... und gleichzeitig auch, weil er sie hasst, dafür, dass sie seiner Stiefmutter so ähnlich sieht- auch wenn ihr Charakter es nicht tut. Er hat sie immer wieder gedemütigt, weil er sie dafür hast, dass sie Jo so ähnlich sieht! Auf der anderen Seite hat er sie götterhaft geliebt und wollte sie nicht zerstören! Und er wollte sie nicht mit den Jungs teilen! Da spielen Egoismus und Fürsorge beider maßen die führende Rolle! ?

    Die Kontrolle über Emilia hilft ihm, am Leben teilhaben zu können- auf seine Art- und sich irgendwie gut zu fühlen und nicht wie ein Stück Dreck. Er tut mir sehr leid, sowohl er auch richtig wütend macht mit seinem ganzen Verhalten. Aber das macht ihn so interessant- die zwei Facetten in ihm.

    "Brauchst du Hilfe, Helferlein", raunte er mir zu. ich hasste ihn dafür, dass er mich so nannte. "Was immer ich brauchen könnte", zischte ich, "will ich nicht von dir." Vicious quittierte das mit einem wölfischen Grinsen. "Das habe ich zu entscheiden. Aber ich bin noch zu keinem Entschluss gelangt."
    (Emilia, Seite 59)

    Emilia ist viel zu gut für die Welt! Mehrmals gibt sie sich auf für ihre Familie. Sie ist wie Vic in ihrem Denken und ihren Gefühlen immer wieder zwiegespalten. Es hat schon etwas trauriges, wie sie sich für Rose verantwortlich fühlt. Da frage ich mich, was da im Elternhaus abgelaufen ist. Darüber lässt sich aber nichts rauslesen. ich nehme an, die Autorin wollte den familiären Fokus mehr auf Vicious legen... ich weiß gar nicht richtig, wer mir mehr leidtut! Ich würde mich an Roses Stelle total schlecht fühlen (was in der Geschichte gar nicht wirklich rüberkommt; eher so, als sei es selbstverständlich, was Emilia für sie tut). Rose wird sehr unterschiedlich dargestellt. Vielleicht wollte die Autorin zeigen, dass Rose im Wesen sehr stark und selbstständig ist, aber die Krankheit dies oft verhindert. Könnte ich mir gut vorstellen. Sonst würde dieses hin und her für mich auch nicht passen.

    Die Beziehung zwischen Vicious und Emilia ist zweifellos kompliziert verstrickt. Auf der anderen Seite ist das ja im wahren Leben auch so, wenn sich solche Persönlichkeiten begegnen. Da kann es ja nur schwierig werden! Aber trotzdem bangte ich immer, dass die Beiden sich zusammenraffen! Er hält sich für unwichtig und Emilia einfach zu gut, als dass er sie sie haben könnte... Und er schämte sich wegen dem, was ihm angetan wurde. Er wollte sie auch nicht einfach nur ins Bett loten, weil er sie viel zu sehr liebte und respektierte, was er immer wieder durchscheinen lässt- sich selbst aber nicht wirklich eingestehen will. Warum auch? Die größte Liebe seines Lebens bisher hat er grausam verloren ... seine Mutter! Liebe bedeutet für ihn Schmerz! Von außen gesehen, ziemlich suspekt und unlogisch. Psychologisch gesehen macht es total Sinn! Jemand, der mit Psychologie nichts anfangen kann, versteht das einfach nicht- wie Vic sich verhält! Was sein Problem genau ist und warum er Emilia nicht einfach fragt, ob er mit ihr ausgeht.

    "Im selben Moment, in dem ich sie in ihrem dürftigen Outfit gesehen hatte, wusste ich, dass sie mir gehörte. Nur wusste sie das noch nicht."
    (Vicious, Seite 63)

    Gesehen, zwei Minuten getalked, und zack- hoffnungslos verliebt! Wer's glaubt!!!!! Das finde ich total an den Haaren herbeigezogen!!! Echt total unglaubwürdig!!!! Das gefällt mir auch sehr an der Figur von Vic: die Autorin lässt uns teilhaben an seinen Gedanken und Gefühlen, die miteinander kämpfen. Kann sehr gut transportiert werden.

    "Ein schweres Leben brachte jede Menge Hindernisse und Herausforderungen mit sich, aber man war auch umgeben von Menschen, die man liebte, die einem wichtig waren. Ein schlechtes Leben war gleichbedeutend mit Leere. Es musste nicht zwingend hart oder schwierig sein, aber es fehlten darin besagte Menschen."
    (Emilia, Seite 69)

    Die Grenze ist echt schmal von solchen gesellschaftlichen Bomben und persönliche Wertungen. Aber ich finde, das die Geschichte hier nicht Frauenerniedrigend ist... natürlich, sieht Vic Emilia als Objekt, aber das ist sein Gedankengut und er handelt danach. Es überdeckt weder die ganze Geschichte noch ist es Kern davon: Es ist lediglich eine der Auswirkungen seiner kaputten Seele. Das ist für mich ein großer Unterschied, so mal man auch seine andere Seite kennenlernt.

    Fazit:
    Die Geschichte ist durchweg aufregend: Du weißt hier nie, wann du in der nächsten Szene wütend bist, erregt oder die Augen rollst! Echt toll! Die Autorin hat eine fantastische Art, mit den Lesern zu spielen! Wieder eine neue Autorin für mich entdeckt, und es versteht sich ja von selbst, dass ich die restlichen Bände verschlingen werde- auch wenn ich mir mehr von Vicious und Emilia wünsche! ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen Bände so extrem fesselnd sind wie dieses Buch hier. Aber ich werde mich überraschen lassen.

    Ich möchte mich noch nach der langen "Rede" bei dem Lübbe Verlag und der Lesejury bedanken. Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte! Es war meine erste Leserunde bei euch!

    Leider kann ich nicht mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne vergeben, das es nicht mehr gibt! ? Für alle, die es prickelnd mögen, aber auch eine solide Geschichte dabei lesen möchten (hier geht es nämlich nicht nur um Erektionen). Keine Angst vor dem Bad Boy ... der will nur spielen! ? ?


    Anmerkung:

    Twisted Love Band 2 erscheint am 27.07.2018
    Scandal Love Band 3 erscheint 30.11.2018

    Rough Love (eine Vorgeschichte) erschien am 03.05.2018



    https://writereadpassion.jimdo…ezensionen/serien-reihen/

    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)




  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „L.J. Shen - Vicious Love (Sinners of Saint) Band 1“ zu „L. J. Shen - Vicious Love / Vicious“ geändert.
  • Hui, "Vicious Love" hat schon einiges zu bieten, was es mir aber auch nicht leichter gemacht hat, mir eine abschließende Meinung zu diesem Buch zu bilden. Es wurden so viele widersprüchliche und kontroverse Gefühle während des Lesens in mir ausgelöst, dass ich mir – ehrlich gesagt – bis zur letzten Seite nicht wirklich sicher war, mit vielen Sternen ich dies bewerten soll. Ich war immer wieder hin und her gerissen zwischen dieser tollen und spannenden Geschichte, die mich auf keiner einzigen Seite gelangweilt hat, und dem wirklich widerwärtigen Hauptcharakter, den ich nicht wirklich in eine Schublade stecken konnte. Letztlich sind es bei mir vier Sterne geworden. Überzeugen konnten mich nämlich viele Dinge an "Vicious Love".


    Zum einen war es der Plot. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Buch, das als erotischer Liebesroman vermarktet und so heiß und unterschiedliche diskutiert wird, so viel Inhalt zu bieten hat, so viele unterschiedliche Ereignisse und so viele tiefgründige Handlungsstränge beinhaltet. Einerseits ist da nämlich die Liebesgeschichte zwischen Emilia und Vicious, die alles andere als leicht beginnt und später nahezu im Chaos, das Vicious oftmals gerne hinter sich zurücklässt, versinkt. Andererseits geht es um die Aufarbeitung der Vergangenheit, die Ecken und Kanten der Charaktere, das Überleben in mehr als katastrophalen Lebensumständen und die Suche nach sich selbst. Die verschiedenen Kapitel, sowohl aus Vicious und aus Emilias Sicht, als auch die aus der Vergangenheit und der Gegenwart, geben ein umfassendes und komplexes Bild darüber, was sich alles in 10 Jahren (und auch ein bisschen länger) abgespielt hat und wie sich das alles so verquer und kompliziert entwickeln konnte. Ich finde, die Autorin hat damit eine ganz besondere Art von Spannung erschaffen. Eine, die nicht nur auf erotischen Szenen und einer großartigen Anziehungskraft gründet, sondern auch auf einem zutiefst verletzten, rüpelhaften Charakter und auf schicksalshaften Umständen, in die das Leben uns manchmal einfach hineinzwingt.


    Zum anderen waren es schlichtweg die Charaktere. Emilia hat es mir da wunderbar leicht gemacht hat, sie zu mögen. Nicht nur, weil sie ein Opfer von Vicious' Intrigen geworden ist, sondern, weil sie einfach ein netter, herzensguter Mensch ist. Gerade ihr Umgang mit dem männlichen Hauptcharakter hat mir mehrfach gezeigt, dass sie niemals aufgibt und immer das positive im Menschen sieht, aber dass sie gleichzeitig auch stolz und geradlinig ist. Mir war klar, dass sie es nicht auf Dauer schaffen würde, Vicious zu widerstehen, aber das fand ich auch gar nicht schlimm. Es gab mehrere Situationen, in denen sie sich meinen Respekt verdient hat und in denen ich sie bewundert habe – beispielsweise bei Vicious Abgang an den Feiertagen oder ihre Loyalität als Jo am Ende auftaucht.


    Vicious hat es mir dagegen gar nicht leicht gemacht – überhaupt nicht! Dabei würde ich nicht mal sagen, dass er ein typischer Bad Boy ist, der rebelliert und die Grenzen anderer gerne austestet. Phasenweise hatte ich wirklich das Gefühl, es geilt ihn ungemein auf, andere zu verletzen, andere wie Dreck zu behandeln und sich wie der Großkotz aufzuführen, für den er sich meistens hält. Wenn man einen Charakter nur aus einer, nämlich dieser egoistischen, widerwärtigen und abscheulichen Perspektive kennenlernt, macht es das dem Leser natürlich super schwer, sich mit ihm abzufinden, ihn zu mögen oder ihn gar als Partner von Emilia zu akzeptieren. Ich kann auch ehrlich nicht sagen, wie die Autorin es letztlich geschafft hat, aber ich denke, dadurch, dass sie immer mal wieder gute und positive Eigenschaften einfließen lässt, dass der Leser immer und jederzeit über die Umstände seiner Vergangenheit informiert wird und dass er ein gefundenes Fressen für jeden Psychiater ist, hat man es gerade am Ende gar nicht mehr so schwer, ihn zu mögen. Wobei mögen vielleicht übertrieben ist. Trotz allem ist er ein sehr stark ausgearbeiteter Charakter, der mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Nicht unbedingt positiv, aber das hat mir vor dem Lesen ja auch niemand versprochen.


    Zusätzlich will ich noch ein paar Sätze über die Nebencharaktere verlieren. Denn ich war nicht nur begeistert von Emilias Schwester Rosie, sondern auch von den HotHoles. Ich denke, HotHoles sagt schon einiges über Vicious Freunde aus, aber trotzdem hat es mir gefallen, dass sie – Trent, Jamie und Dean – so stark und erinnerungswürdig eingeführt wurden, dass ich sie mir gut in den Fortsetzungsbänden vorstellen kann. Zumindest Trent, Dean und Rosie werden ihre eigenen Bücher bekommen. Jamies Geschichte wird in dem eShort "Rough Love" aufgegriffen, worauf ich mich schon sehr freue.


    Fazit

    Es gibt einige Punkte, die ich an "Vicious Love" mochte und die mich in jedem Fall dazu bringen werden, die Reihe weiterzuverfolgen. Ich kann die negative Kritik an diesem Buch verstehen und auch, dass viele Leser mit Vicious in keinster Weise klarkamen. Ich persönlich habe das allerdings gar nicht so eng gesehen, weil ich ausdrucksstarke – ja, auch manchmal schwierige – Charaktere sehr gerne mag. Zusätzlich bietet die Geschichte einiges an Handlung und konnte mich durchweg unterhalten. Für mich sind dies auf jeden Fall Gründe, "Vicious Love" zu mögen und den anderen Büchern dieser Reihe eine Chance zu geben.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Das, was mir am meisten leidtut, ist, dass ich erst sterben musste, um zu verstehen, wie wunderbar das Leben sein kann."
    :study: Anne Freytag | Mein bester letzter Sommer | Seite 182

  • Es ist mir schwer gefallen, "Vicious Love" zu bewerten. Dies lag vor allem an Vicious, dem Protagonisten. Er ist ein sehr komplexer Charakter, der zweifellos seine guten Seiten hat, aber insgesamt egoistisch, oft fast schon grausam und alles andere als ein sympathischer Zeitgenosse ist. Mir hat gefallen, dass dies nicht beschönigt wurde und er selbst offen zugibt, nicht umgänglich oder freundlich zu sein. Er hat den Drang, andere zu verletzen, zu zerstören, doch zugleich gibt es Momente, in denen er zeigt, dass er neben Hass und Wut noch andere Emotionen empfinden kann und ihm nicht alles gleichgültig ist.


    All diese Aspekte machen ihn zu einem interessanten Charakter, aber mir ist es deshalb sehr schwer gefallen, ihn sympathisch zu finden, obwohl ich auch nicht sagen kann, dass ich ihn gehasst habe oder wollte, dass er am Ende unglücklich ist. Es gab allerdings einige Szenen, in denen ich ihn in Gedanken beschimpft habe, vor allem, was seinen Umgang mit Emilia betrifft. Gleichzeitig hat die Autorin jedoch gezeigt, dass er ihr gegenüber auf seine Art sanft und verletzlich sein kann, und diesen Gegensatz fand ich faszinierend. Zwar ist sein Verhalten immer noch nicht zu entschuldigen, doch da er selbst nicht versucht, sich zu rechtfertigen oder so zu tun, als wäre er jemand anderes, konnte ich damit umgehen.


    Die Liebesgeschichte selbst fand ich überzeugend. Mir hat gefallen, dass Emilia sich zwar sehr zu Vicious hingezogen fühlte und er oft seinen Willen bekam, sie aber nicht immer klein beigegeben hat und keineswegs eine passive Person war, die sich alles hat bieten lassen. Sie ist selbst charakterstark und die beiden ergänzen sich in vielen Aspekten gut. Natürlich knistert es gewaltig und die Chemie zwischen ihnen stimmt von Anfang an, doch Shen hat auch die komplizierten, widersprüchlichen Gefühle, die beide haben, sehr gut und echt dargestellt, sodass die ganze Bandbreite von Hass zu Liebe glaubwürdig war. Der Leser selbst ist ebenfalls hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, dass die beiden einander endlich näher kommen, und der Wut auf das immer mal wieder unglaubliche Verhalten des Protagonisten, sodass man nachvollziehen kann, was in Emilia vor sich geht und wieso sie manchmal unverständlich agiert.


    Ich hatte wie bereits erwähnt ein paar Probleme damit, wie Vicious handelte und mit den Menschen umging, die ihm nahe standen, doch trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Die Figuren waren vielschichtig und ihre Beziehung zueinander komplex, was mir gefallen hat, und ich fand gut, dass die Geschichte selbst deutlich macht, dass das Verhalten des Protagonisten nicht gerechtfertigt ist. Deshalb habe ich letztlich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: vergeben.

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    Herzlichen Dank an den Verlag, der mir das Buch über Netgalley zur Verfügung gestellt hat.

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

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