Norbert Sahrhage - Lehrermord

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Die Bewohner der Kleinstadt Spenge sind geschockt. Johann Possma, Lehrer am heimischen Gymnasium, stirbt bei einem tragischen Verkehrsunfall. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre er zu schnell gefahren. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Bremsschläuche des Autos manipuliert wurden. Jetzt hat es Hauptkommissar Korff von der Bielefelder Kripo mit Mord zu tun. Wer wollte den Tod des beliebten Lehrers? Bei seinen Befragungen beißt Korff auf Granit. Angeblich hatte Possma keine Feinde. Erst als ein weiterer Mord geschieht, erkennt Korff, dass er in eine ganz andere Richtung ermitteln muss. Doch irgendjemand versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern.


    Autor (Quelle: amazon)
    Norbert Sahrhage wurde 1951 geboren. Er unterrichtet seit 1981 als Lehrer an einem Gymnasium in Bünde. Sein Krimi-Debüt gab er 2010 mit „Der tote Hitlerjunge“ (3. Auflage). Die historisch sorgfältig recherchierte Geschichte bildet den perfekten Rahmen für einen tiefgründigen Krimi um vermeintliche Schuld und späte Rache mit Heimatbezug.


    Allgemeines
    Erschienen am 14. Oktober 2014 bei Pendragon als TB mit 318 Seiten
    Verzeichnis der Hauptpersonen – Zwölf in Abschnitte untergliederte und mit Datumsangaben überschriebene Kapitel
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Hauptkommissar Korff
    Handlungsort und -zeit: Spenge, Bielefeld im Mai 2012


    Inhalt
    Johann Possma ist ein bei seinen Schülern wegen seines interessanten Unterrichts beliebter Lehrer. Bei seinen Vorgesetzten, dem Schulleiter des Spenger Gymnasiums und dessen Stellvertreter, ist er nicht so beliebt, da er eine eher laxe Dienstauffassung hat und häufig zu spät zum Unterricht erscheint. Außerdem erzählt man sich an der Schule, dass der homosexuelle Lehrer während der Oberstufenfahrt einen unangemessen vertrauten Umgang mit einem Schüler gepflegt haben soll.
    Als der Lehrer tödlich verunglückt und der vermeintliche Unfall sich als Mordanschlag entpuppt, scheint die erforderliche Ermittlungsrichtung zunächst ganz klar vorgegeben zu sein. Doch dann wird in Bielefeld ein Mann ermordet, den der verstorbene Lehrer während seiner Studiums gut kannte. Zufall?


    Beurteilung
    Dieser bodenständige Krimi ist weder blutrünstig noch atemberaubend spannend, dennoch fesselt er von Anfang bis zum Ende durch seinen intelligenten Aufbau, seine Glaubwürdigkeit und die unspektakulären, sehr realistisch präsentierten und logisch aufgebauten Ermittlungsschritte. Hauptkommissar Korff und seine Kollegen sind keine Superhirne und haben keinen siebten Sinn, vielmehr müssen sie sich mit Misserfolgen herumschlagen und verdanken die Lösung des Falles letztlich ihrer akribischen Arbeit und ihrer Hartnäckigkeit. Auch für den Leser ist die Aufklärung der Mordfälle nicht zu früh absehbar.
    Der Krimi enthält eine deutliche und angemessene Kritik an einem bedauerlichen Phänomen der gegenwärtigen Gesellschaft, darauf soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden, um nicht zu spoilern.


    Fazit
    Ein ruhig erzählter, durch akribische Ermittlungsarbeit und realitätsnahe sowie konkret realitätsbezogene Darstellung bestechender Kriminalroman, der gesellschaftskritische Elemente thematisiert und auf unspektakuläre Weise rundum überzeugt!

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    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998